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Fühlt ihr euch durch eure Schizophrenie/Psychose wach?

Glocki

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19 Juni 2024
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60
Das ist ein Thema das mich sehr interessiert. Stimmen hören, die untiefen der Gefühle, alles was man in der "Erkrankung"erfährt . Habt ihr das Gefühl dass diese Erfahrungen wach machen? Ich habe manchmal das Gefühl alles was "Normalos"sich schwer erarbeiten durch Meditation etc. das Gefühl loslassen zu können wird uns einfach so beschert. Natürlich ist es auch anstrengend und man fühlt sich irgendwie matschig, leidet unter Symptomen und glaubt einfach Dinge die so nicht haltbar sind. Aber irgendwie ergeben Psychosen und einfach die Schizophrenie irgendwie einen Sinn für mich.

Bei mir war es so, dass ich ein Kindheitstrauma habe und dies die Ursache meiner Schizophrenie ist. Ich war mit 35 total ausgebrannt durch die Taten meiner Eltern. Ich sass nur zu Hause herum, hatte keinen einzigen Freund und bestellte Pizza. Und dann kam ausgelöst durch eine unsensible Therapeutin die erste Psychose welche in der Schizophrenie gipfelte. Auf einmal konnte ich meine Gefühle hören und sie erzählten mir erfrischende Geschichten über das Leben. Ich öffnete mich und hatte wieder Freunde und Freude. Ohne die Diagnose wäre ich einfach abgestumpft zu Hause gesessen, hier spielt auch für mich Gott und Jesus eine Rolle. Aber egal ob ihr Christlich seid oder nicht, ergibt für euch die Krankheit auch einen Sinn und ist es nicht spannend sich so zu erleben?
 
Es kommt darauf an was deine Stimmen dir erzählen. Das kann mitunter spannend sein.

Heute Morgen machte ich mir Sorgen, weil die AFD schon 16 % Stimmenwähler erreicht hat. Da sagte eine Stimme zu mir: Du brauchst dir doch keine Sorgen zu machen, du bist doch arisch. (Das Wort arisch bedeutete, dass du nichtjüdisch bist).

Im Grunde hat die Stimme ja recht und sie nahm mir etwas die Angst. Dennoch ist das sehr kritisch zu beurteilen.

Ich möchte die Stimme auch nicht missen. Nur wenn es mir zu viel wird, dann werde ich psychotisch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habt ihr das Gefühl dass diese Erfahrungen wach machen? Ich habe manchmal das Gefühl alles was "Normalos"sich schwer erarbeiten durch Meditation etc. das Gefühl loslassen zu können wird uns einfach so beschert.
Ich hatte vor der Psychose Depressionen und war unglücklich im Beruf. Hab zwar keine Stimmen als Symptomatik, aber die Erkrankung hat meinem Leben wieder Farbe gegeben und Veränderungen gebracht, auch mit dem damaligen Jobverlust.
Natürlich gab es zeitweise bei mir auch sehr krasse Einschränkungen und Probleme, aber heute bin ich ein recht glücklicher und zufriedener Mensch.
 
Meine ganze Psychose war voller extrem starker Gefühle. Menschen die ich flüchtig kannte haben mir auf einmal viel bedeutet. Ich werde wie es Scheint nie erfahren wieso diese Personen so wichtig waren und ich Halluzinationen über sie hatte. Aber ich hasse meine Psychose. Mein Leben war viel erfühlter und einfacher früher. Aber wer damit gut klar kommt oder sogar sein Leben als besser sieht, hat meiner Meinung nach viel Glück gehabt.
 
Heute Morgen machte ich mir Sorgen, weil die AFD schon 16 % Stimmenwähler erreicht hat. Da sagte eine Stimme zu mir: Du brauchst dir doch keine Sorgen zu machen, du bist doch arisch. (Das Wort arisch bedeutete, dass du nichtjüdisch bist).

Im Grunde hat die Stimme ja recht und sie nahm mir etwas die Angst. Dennoch ist das sehr kritisch zu beurteilen.

Ich möchte die Stimme auch nicht missen. Nur wenn es mir zu viel wird, dann werde ich psychotisch.
Ach, ich habe Schwierigkeiten mit dem zitieren. Jetzt krieg ich es irgendwie nicht wieder weg..hm. Naja, die Stimme wollte dich bestimmt beruhigen. Man kann dann ja im Nachhinein einmal darüber nachdenken, dass man sich schon Sorgen machen muss wenn man nicht arisch ist.
Meine ganze Psychose war voller extrem starker Gefühle. Menschen die ich flüchtig kannte haben mir auf einmal viel bedeutet. Ich werde wie es Scheint nie erfahren wieso diese Personen so wichtig waren und ich Halluzinationen über sie hatte. Aber ich hasse meine Psychose.
Ja gut, eine akute Psychose kann auch hinderlich sein. Es kommt dabei wohl sehr auf den Inhalt an. Es tut mir leid dass du es so erleben musstest. Vielleicht kann man diese starken Gefühle irgendwie lenken, durch Kunsttherapie oder so.

@Maggi, schön dass du positive Kraft aus deiner Psychose holen konntest. Vielleicht ist es ein hohes Gut den Frieden und die Integrität zu finden.
 
Meine ganze Psychose war voller extrem starker Gefühle. Menschen die ich flüchtig kannte haben mir auf einmal viel bedeutet. Ich werde wie es Scheint nie erfahren wieso diese Personen so wichtig waren und ich Halluzinationen über sie hatte. Aber ich hasse meine Psychose. Mein Leben war viel erfühlter und einfacher früher. Aber wer damit gut klar kommt oder sogar sein Leben als besser sieht, hat meiner Meinung nach viel Glück gehabt.
Kommt denke ich auf dem Verlauf an und kann bei dir sicher vieles besser werden.
 
Die Stimmen machen mich wach, die Medikamente dämpfen mich. Im Moment sehe ich die "Stimmen" als eine Art Lebensretter an. Ich bekomme gewisse Dinge 1 zu 1 auf meine Festplatte (mein Hirn) und kann mich daran orientieren.
 
Ja, same same. Mich machen meine Stimmen auch wach und die Medikamente dämpfen. Obwohl man nie das Du im Leben unterschätzen sollte, also Therapie offene Treffs etc. Ich hatte mich am Anfang meiner Schizophrenie ganz "prima" verlaufen im Reich der akustischen Sensationen. Oft ist es so dass du nicht umsonst hörend bist, sondern ein bestimmtes Ziel dahinter steckt. Z.B. sich selbst besser kennenlernen. Man sollte sich nie nur durch die Stimmen definieren sondern Hilfe aus dem Du im Leben annehmen. Das ist jedenfalls meine Erfahrung. Wie es die Sterne sangen "allein, allein machen sie dich ein".
 
Hab keine Stimmen, bei mir ist die Psychose eher affektiv auf Gefühlsebene, dass ich wie Eingebungen habe oder wahnhafte Überzeugungen, die sich hinterher als übertrieben oder daneben herausstellen können.
Finde irgendwie auch, dass die Psychose dem Leben Farbe gibt und dieses Erleben bei vorherigen Depressionen auch von unschätzbarem Wert sein kann. Also auch etwas, die Einsamkeit nimmt, die man auf die ein oder andere Art vielleicht hat.
 
Hm. Also mir ging es während der Psychose zeitweise besser, aber dafür danach umso schlechter. Fühle mich nicht erwacht dadurch, eher weiter weg von mir und der Welt.
 
Sowohl als auch. Ich musste erst lernen damit zu leben. Inzwischen komm ich ganz gut damit zurecht. Und das Leben macht auch wieder ab und zu Spaß :) Es ist eine andere Art zu leben ein neuer Lebensabschnitt mit ganz neuen Erfahrungen.
 
Gestern hatte ich wieder dieses Assoziationsdenken, das nicht zu stoppen war. Das geht mir so, wenn ich vielen Menschen an einem Tag begegne. Das kann auch sehr kurz sein. Dann will mein Hirn ganz viel planen und hat ganz viele Ideen. Das hatte ich lange nicht mehr. Mein Psychiater hat gesagt, dann soll ich noch eine Tablette Risperidon nehmen. Das hat echt geholfen. Kann ich nur empfehlen. Zumal ich auch noch erkältet bin und Kopfweh hab. Das dämpfen der Gedanken hilft auch das Kopfweh der Erkältung zu lindern.
 
Wenn du nur eine Idee umsetzt von den vielen Ideen, die du im Kopf hast, ist dir schon geholfen.

Gute Besserung!
 
Kannst du das irgendwie für dich nutzen? Also dieses Gedanken und Pläne machen, oder kommt dann die Psychose? Ich finde es nämlich richtig gut wozu unser Hirn in der Lage ist, es zeigt uns Möglichkeiten auf das Leben zu erfahren. Möglicherweise sind die Psychosen nur ein Prüfstein auf dem Weg zu sich selbst.
 
Psychosen sind dazu da, näher zu Gott zu gelangen. Bestehst du die Prüfungen der Psychosen wirst du reichliich belohnt. Im Himmel wie auch auf Erden.

Gott liebt seine Kinder aber er ist auch ein strafender Gott. Genau wie ein Vater sein Kind bestraft wenn es Unrecht tut, so straft auch Gott seine über alles geliebten Kinder. Das ist nunmal so.

Wenn du Gott einmal gefunden hast, wende dich nicht wieder von ihm ab.

Gebete haben unglaubliche Heilkraft.
 
Kannst du das irgendwie für dich nutzen? Also dieses Gedanken und Pläne machen, oder kommt dann die Psychose? Ich finde es nämlich richtig gut wozu unser Hirn in der Lage ist, es zeigt uns Möglichkeiten auf das Leben zu erfahren. Möglicherweise sind die Psychosen nur ein Prüfstein auf dem Weg zu sich selbst.
Ich nutz das auch. Bis zu einem gewissen Grad. So funktioniert mein Hirn. Aber dass es sich mal wieder so verselbständigt und beschleunigt und gar nicht mehr aufhören will, das hatt ich bisher lange nicht mehr. Ich treff dann den und den und seh dann einen Flyer und da muss ich dann wieder an den nächsten denken. Ich merk mir auch, was sich die Leute wünschen (soweit mein Hirn das noch zuläßt, ich bin vergesslicher geworden) und wenn ich dann was seh, was zu ihnen passt, dann erzähl ich ihnen davon.
 
Find ich cool. Ja wenn es zu stark wird bekommt man irgendwann nen "Drehwurm" und braucht tatsächlich medikamente. Ich hatte mal eine Phase, da habe ich mir 400mg Quetiapin eingeworfen (weil ich es zu der Zeit nicht regelmässig nahm hatte es einen starken effekt). Und dann war der Tag gelaufen.
 
Psychotische Gefühle / Gedanken können sehr stark den eigenen Antrieb steigern. Dass merke ich vor allem bei mir im Alltag - vor allem weil ich keine (dämpfenden) Medikamente nehme. Der Trick ist etwas kreative / psychotische Gedanken zu zulassen bzw. in kreativen Tätigkeiten abzubauen / umzuwandeln damit sich da nichts anstauen kann und keine unkontrollierbare Psychose ausbricht. Dass funktioniert zumindest aktuell bei mir ziemlich gut.

Ich glaube dass Hauptproblem bei Psychotikern ist die geringe Resilienz gegen äußere Einflüsse / Veränderungen / Stressoren. Wenn man es schafft die eigene Resliienz auszubauen kann die eigene Widerstandsfähigkeit gegen Psychosen fast auf ein normales Niveau gesteigert werden.
 
Ja ich erlebe es ähnlich. Die Gefühle und Gedanken brauchen einen pool in dem es relativ sicher ist. Und keine Überschwemmung stattfindet. Weisst du eigentlich ob es nur der Dopaminüberschuss ist, oder ob noch andere Faktoren hinzukommen dass man "spinnt"?
Was für mich gerade störend ist, ist dass ich manchmal dissoziiere. Es liegt glaube ich an meinem Depot. Es ist zu hoch eingestellt und mir fehlen dann Gefühle zum gleiten. Soviel zum Thema Medikamente merzen Symptome aus. Manchmal scheinen sie auch welche zu erschaffen.
 
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