Maggi
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Forschende glauben: Kombination von zwei Medikamenten soll gegen Volksleiden helfen - MSN
Ergänzende Kritik:
Fazit: Die Kombination Pemafibrat + Telmisartan ist derzeit eher eine theoretisch plausible, experimentelle Option. Dass sie „besser“ wirkt, liegt wahrscheinlich an Surrogatendpunkten und kleinen Pilotstudien, nicht an einer gesicherten Überlegenheit. Für die Praxis sind Resmetirom und GLP‑1‑Agonisten die glaubwürdigeren, evidenzbasierten High‑End‑Therapien.
Ergänzende Kritik:
Was steckt hinter Pemafibrat + Telmisartan?
- Pemafibrat ist ein selektiver PPAR‑α‑Modulator (oft als „next‑gen Fibrate“ bezeichnet).
- Wirkung: Senkt Triglyzeride, verbessert Lipidstoffwechsel, reduziert Leberfett in frühen Studien.
- Studienlage: Phase‑2‑Daten zeigen gewisse Verbesserungen bei NAFLD/MASLD, aber keine klaren Endpunkte zu Fibrose.
- Telmisartan ist ein Angiotensin‑II‑Rezeptorblocker (ARB), der zusätzlich PPAR‑γ‑agonistische Eigenschaften hat.
- Wirkung: Blutdrucksenkung, Verbesserung der Insulinsensitivität, antiinflammatorische Effekte.
- In kleinen Studien: leichte Reduktion von Leberfett und Verbesserung metabolischer Marker.
- Kombination: Die Hypothese ist, dass PPAR‑α (Pemafibrat) + PPAR‑γ (Telmisartan) synergistisch wirken könnten:
- α → Fettsäureoxidation in der Leber hochfahren.
- γ → Insulinresistenz und Entzündung dämpfen.
- Zusammen also ein „doppelter Stoffwechsel‑Hebel“.
Wie belastbar ist die Evidenz?
- Bisher gibt es nur präklinische Daten und sehr kleine klinische Pilotstudien.
- Die berichteten Effekte (z. B. stärkerer Rückgang von Leberfett als bei Monotherapie) können auch durch Studienbias, kleine Fallzahlen oder Surrogatendpunkte erklärt sein.
- Im Gegensatz zu Resmetirom oder GLP‑1‑Agonisten ist diese Kombination nicht in Leitlinien verankert und hat keine Zulassung für MASLD/MASH.
Mögliche Erklärung, warum es „besser aussieht“
- Additive Effekte auf Stoffwechselmarker (Lipide + Insulinresistenz).
- Patientenselektion: kleine Studien nehmen oft metabolisch „günstigere“ Patienten.
- Surrogatendpunkte (Leberfett im MRT, Enzyme) verbessern sich schneller als harte Endpunkte (Fibrose, klinische Outcomes).
- Publikationsbias: positive Pilotdaten werden eher publiziert.
Einordnung im Vergleich zu High‑End‑Therapien
- Resmetirom: gezielt auf Leberstoffwechsel, Phase‑3‑Daten, Zulassung.
- GLP‑1‑Agonisten: starke Evidenz, Gewichtsreduktion, Fibroseverbesserung.
- Kombi Resmetirom + GLP‑1: aktuell „Goldstandard in Entwicklung“.
- Pemafibrat + Telmisartan: interessante Hypothese, aber noch experimentell. Könnte in Zukunft eine Rolle spielen, wenn größere randomisierte Studien positive Ergebnisse liefern.
Ergänzende Rolle von Nahrungsergänzungen
- Omega‑3: sinnvoll bei Hypertriglyzeridämie.
- Vitamin D: bei Mangel substituieren.
- Silymarin/Kurkumin: antioxidativ, aber nur unterstützend.
- Kaffee: epidemiologisch günstig.

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