Ja ich hatte bis jetzt nur eine Psychose und stecke nun in der Negativen Phase.
Bin bald wieder beim Arzt und ab da werde ich mich wohl längere Zeit krankschreiben und das alles in Angriff nehmen.
Irgendwie komme ich halt noch nicht so zurecht mit der Krankheit und akzeptiere sie noch nicht das es nun doch ein Teil von mir ist und schäme mich vor meinen Kollegen mich krank schreiben zu lassen ja dumm von mir ich weiß
Ich habe sehr sehr lange gebraucht, um zu akzeptieren, dass ich an Schizophrenie leide. Ich habe sogar neue gut bezahlte Jobangebote bekommen, jedoch riet mir mein Therapeut immer davon ab, da ich einfach nicht mehr so leistungsfähig auf dem 1. Arbeitsmarkt war und noch bin. Er riet mir, ein schönes Leben mit den Renten zu führen und diese nicht leichtsinnig zu verlieren, nur um irgendwelche Kollegen, Freunde, Bekannte, etc. etwas zu beweisen. Ich soll die Krankheit endlich akzeptieren und mit den Einschränkungen, die die Krankheit in meinem Fall mit sich bringt, leben und trotzdem ein würdevolles und lebenswertes Leben führen, sonst kann man sich ja gleich erschießen. Sehe bloß nicht alles negativ an dieser Krankheit und denke in erster Linie an dich und nicht an andere wie die Kollegen, Freunde und Bekannte oder auch die eigene Familie. Es geht um deine Gesundheit und um dein Leben. Den Arbeitgeber bringt es auch nichts, wenn du halbwegs wieder fit für deinen alten oder ggfs. einen neuen Job bist und dann wieder aufgrund einer Psychose oder der Negativsymptomatik ein längere Zeit erneut ausfällst. Außerdem kannst du, wie bereits von mir erwähnt, immer noch neben den Renten ackern gehen, auch in Form von "Freundschaftsdiensten", was viele in meiner Region nebenbei machen, um Kohle zu verdienen und damit sich schöne zusätzliche Dinge im Leben leisten können. Ich bevorzuge lieber die Freiheit mit diesem Krankheitsbild selbst über mein Leben in Bezug auf das Arbeiten zu entscheiden. Für mich ist es einfach Luxus! Wenn ich mich gut fühle, gehe ich ein paar Stunden arbeiten und wenn nicht, unternehme ich etwas, was mir meiner Gesundung wohlbekommt. Ich mag diese Freiheit ungemein. Keiner kann mir vorschreiben, was und wie ich etwas zu erledigen bzw. zu machen habe. Wenn ich spontan in Urlaub fahren möchte, dann packe ich meine Koffer und bin fort.
Fazit: Die Akzeptanz deiner Erkrankung muss wie bei einem Diabetiker oder Krebspatienten vorhanden sein. Ist das der Fall, hast du einen großen Schitt vollbracht, um dein Leben nach deiner aktuellen Lebenssituation wieder in die in Hand zu nehmen und zu gestalten, egal wie das in deinem Fall aussehen mag. Du bist dein eigener Lebensführer und kein anderer Mensch. Du lebst doch nicht für deine Kollegen oder für deinen Chef oder deiner Firma bzw. deinem AG. Du bist hier auf der Welt, um dich weiterzuentwickeln und deine kurze Zeit hier auf Erden für dich sinnvoll zu gestalten und zu genießen und nicht um andere hauptsächlich glücklich zu machen. Natürlich benötigen wir alle Geld im kapitalistischen System, um in diesem dummen System auf der Erde überhaupt leben zu können. Deswegen sehe ich Geld nur als Mittel zum Zweck. Für mich bedeutet Geld oder Einkommen oder wie man dazu noch sagen möchte, Freiheit im diesem System, wenn natürlich ausreichend davon vorhanden ist. Wenn du also von deinen Renten deinen Lebensstandard halten oder sogar noch erhöhen kannst, dann Feuer frei und beantragen! So eine Gelegenheit kommt vielleicht nie wieder und wenn du sie verpasst musst du wahrscheinlich bis 70 hier in Deutschland arbeiten gehen, um jemals eine Rente zu beziehen. Noch bist du 27 Jahre jung. Lass mal noch ein paar Jahre vergehen, dann siehst du es vielleicht genauso wie ich, dass Freiheit und seine Träume leben viel mehr Wert als ein 9 to 5 Job sind. Natürlich müssen hierzu die finanziellen Rahmenbedingungen stimmen.
Die Pflegebedürftigen im Altersheim, wo aktuell meine Oma betreut wird, haben alle zu mir gesagt, dass sie im nächsten Leben nicht mehr so viel arbeiten und nicht erst im Rentenalter ihre Träume leben würden. Sie wären gerne eher aus dem Berufsleben ausgeschieden, um frühzeitiger mehr Zeit für sich und ihre Hobbys bzw. Träume in Anspruch genommen zu haben. Wohlgemerkt, dass natürlich immer die monetären Voraussetzungen gepasst hätten bzw. passen.