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Big Pharma versus Patientenwohl: Der Fall Brexpiprazol & Lurasidon

Injektionen alle 2–4 Wochen verhindern Vergesslichkeit und schrittweises Absetzen
Das will ich ja, in meinem Beispiel, schrittweise absetzen. Immer gleiche Schritte, oder leicht (!) hyperbolisch nach unten immer etwas weniger reduzieren beim Absetzen.

Ich persönlich habe noch keinen getroffen der das wirklich gut findet oder nicht an Nebenwirkungen gelitten hat.
Das habe ich genauso vorgefunden, nur bezogen auf alle sogenannten "Antipsychotika" (Schizophreniemittel).

Patentverlängerungen (SPC/Pädiatrie) verschieben Generika-Markteintritt weit in die Zukunft
Das ist freilich zu kritisieren. Braucht man so teure Medikamente überhaupt? Ist das Depot überhaupt menschenwürdig?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Cariprazin (Reagila): D₃-prädominanter Partialagonist, stark gegen Negativ-/kognitive Symptome.
Puh, derzeit nehme ich 0,5 mg am Tag, verteilt auf jeden sechsten Tag eine 3 mg-Hartkapsel. Das Hauptmedikament ist aber wieder Aripiprazol. Wegen einem laufenden Arztwechsel (Primärarztprinzip ist doch noch nicht durch und man munkelt, es soll nicht vor 2026 kommen) kann ich nicht so reduzieren wie ich will. Bin aber bei 10 mg Aripiprazol am Tag gelandet.

Möglicherweise werde ich wenn das Cariprazin als Generikum rauskommt ganz darauf umgestellt werden. Folgende Bustellen haben sich unter Aripiprazol bisher immer leicht verschlechtert, unter Cariprazin nicht inakzeptabel bemerkbar gemacht:
  • Körpergewicht
  • Negativsymptomatik, insbesondere Antriebsschwäche (Verrichtungen über die tägliche Routine und den Arbeitsablauf in der WfbM hinausgehend)
Brexpiprazol bekommt man glaube ich über eine Inter-Apotheken-Bestellung in Deutschland aus der Schweiz auf Privatrezept. Es heißt dann glaube ich Rxulti (sonst oder auch aus den NIederlanden "Rexulti"). Ich sehe bei mir aber keinen Vorteil gegenüber Aripiprazol, da ich die Nebenwirkung Akathisie bei diesem Medikament nicht so stark habe, ich erfreue mich fast schon ungetrübt daran, dass ich neben der belebenden (bei mir "normalen") Wirkung keine EPS habe (beim Cariprazin habe ich EPS in Dosierungen ab 3 mg / Tag aufwärts).
 
Negativsymptomatik, insbesondere Antriebsschwäche (Verrichtungen über die tägliche Routine und den Arbeitsablauf in der WfbM hinausgehend)
Da bräuchtest du die Intervalltherapie des Antipsychotikums und das Bupropion(absolut notwendig), denn das wirkt wirklich gegen Negativsymptome und auch die Kognitionen werden viel besser als alles anderes.
Gewichtsprobleme würdest du damit auch besser in den Griff bekommen.

Cariprazin mag wegen der Negativsymptome beworben werden, ist aber vermutlich nur geringfügig ein Vorteil, da man da bei Psychose sehr viel Luft nach oben hat und man die Antipsychotika nur untereinander vergleicht.

Du solltest dir zusätzlich Bupropion aufschreiben lassen, beim Aripiprazol kannst du bleiben und Cariprazin solltest du ganz absetzen, um additive Nebenwirkungen zu vermeiden.
10mg Aripiprazol könntest du dann kurzzeitig für Wochen oder Monate absetzen, da das Bupropion zeitlich begrenzt stabilisiert und du dann eine bessere Wirkung vom Bupropion erwarten kannst.

Cariprazin (Reagila): D₃-prädominanter Partialagonist, stark gegen Negativ-/kognitive Symptome.
Dies ist eher das Unterscheidungsmerkmal und wie man das Medikament bewirbt. Trotzdem werden diese Vorteile meist etwas übertrieben dargestellt, da Negativsymptome und kognitive Symptome bei der Psychose einfach sehr gravierend sind und kleine Besserungen schon ein Vorteil sind.
 
Das ist freilich zu kritisieren. Braucht man so teure Medikamente überhaupt? Ist das Depot überhaupt menschenwürdig?
Zu Beginn der Erkrankung, wenn es die Suizidrate wirklich etwas senken kann und Therapietreue verbessert. Später, nach 1-2 Jahren oder den ersten Rückfall, sollte man aber auf Tabletten übergehen, dann ist ja normal das Selbstverständnis vorhanden, das man zumindest etwas Antipsychotika braucht.
Langfristig oder auf Zwang sind Depots menschenunwürdig. Auch werden tendenziell zu hohe Dosierungen eingesetzt und das Paliperidon / Risperidon macht kognitiv sehr dumm im Kopf, was auch nur zu Beginn der Erkrankung etwas helfen kann auf andere Gedanken zu kommen, später aber Partialagonisten wie Aripiprazol oder Cariprazin oder andere verträglichere Wirkstoffe da vorteilhaft sind.
Depots könnt man auch nur in den ersten 2 Erkrankungsjahren erlauben und finanzieren, dann aber automatisch auf Tabletten mit besser verträglichen Wirkstoffen, die geringere kognitive Beeinträchtigung machen wechseln.
Damit würde auch ein Gefühl der Besserung und Hoffnung eintreten, auch wenn es erstmal nur weniger Nebenwirkungen durch das verträglichere Medikament ist, kann das gerade in der Anfangsphase der Erkrankung einen Stützen, bis man dann bessere Therapien wie die Intervalltherpie beanspruchen kann, was umstellungsmäßig etwas aufwendiger ist und mehr Kompetenz des Psychiaters erfordert.
 
Depots könnt man auch nur in den ersten 2 Erkrankungsjahren erlauben und finanzieren,
Das ist Wunschdenken, die GKV funktioniert nur nach dem Sachleistungsprinzip, wenn die was genehmigt, das außerhalb der Reihe ist, ist es auch wirklich außerhalb der Reihe, ansonsten müssen sie wenn dann IMMER leisten. Im Augenblick besteht die Hoffnung, dass die neuen Nanomaterialien in Trevicta, Byannli und Risperidon ISM ® / Okedi ® sich nicht gegenüber den neu auf den Markt kommenden Risperdal Consta- und Xeplion-Nachahmerspritzen durchsetzen, aber das entscheidet ausschließlich die Verordnungspraxis der Ärzte und auch ihre Auswahl des Medikaments und beim Patienten evtl. die Bereitschaft, das Paliperidon als orales OROS ® selbst zu zahlen, ähnlich wie die Schlankheitsspritze Wegovy ® (Wirkstoff Semaglutid).


Cariprazin mag wegen der Negativsymptome beworben werden, ist aber vermutlich nur geringfügig ein Vorteil, da man da bei Psychose sehr viel Luft nach oben hat und man die Antipsychotika nur untereinander vergleicht.
Es ist vielleicht nicht rübergekommen, welche momentanen Nachteile des Cariprazins den Wechsel zurück zum Aripiprazol veranlassen:

  • Für die KV sehr teuer, da keine Generika
  • Arztpraxis verfälscht evtl. die Diagnose, nur damit sie (Schizophr. Residuum) dieses Mittel überhaupt folgenlos weiter verschreiben darf
  • Nicht so schön reduzierbar wie z. B. seinerzeit das Amisulprid, zusätzlich sehr lange Halbwertszeit im menschlichen Körper
  • Angstzustände, wirres Daherreden und Hypersexualität sind möglich, ab ca. 3 mg wurden störende EPS bemerkt (die D2-Dämpfung) neben einem subjektiven Gefühl von Hyperaktivität (der DA D3-Agonismus)

Dennoch bin ich mir sicher, dass das Cariprazin als Generikum das Medikament meiner fortgeschrittenen (bin dort erst am Anfang) Fünfziger Jahre werden wird.
 
Für die KV sehr teuer, da keine Generika
Depots kosten ja nur das 5-10 Fache als Cariprazin (Reagila). Ist doch absurd so eine Diskussion um ein Medikament zu führen, was umgerechnet 100-150€ im Monat kostet und Depots alter Wirkstoffe das 5 bis 10 Fache.
Keine Ahnung warum du dir da als Patient überhaupt solche Gedanken machen musst, da der Arzt doch sicher es verordnen kann. Mir erscheit was wegen Patentpreise die nahe dem von Generika liegen schon als Schwachsinnig und Krank diese Diskussion zu führen.
Depots verbieten, dann ist mehr als genug Geld da.
Ist eben eine Schlangengrube, wenn man hier eine Diskussion um ein preisgünstiges Medikament führen muss (als Patent) und andererseits Depots in Patent und Generikaform das doppelt und dreifache kosten.

Was soll das also? Auch der Hersteller von Cariprazin hat viel Forschung ins Medikament gesteckt, was diese Verordnungspraxis auch wirtschaftlich ans Absurdum treibt, wenn man lieber für ein Generika soviel Geld zahlt, als für die vorangegangene echte Forschung im Vergleich zu den Evergreening bei den Depots.
 
Das fällt auf, er darf es derzeit den meisten nicht verordnen, die Krankenkassen sparen wo es nur geht, rechnen mit absoluten Kosten, nicht mit sachlichen Faktoren in den Preisunterschieden.
 
Ich hab zwischenzeitlich ein Nickerchen eingelegt und deshalb den Zusammenhang nicht mehr. Die Krankenkassen bevorzugen ganz klar die Generika, sind dazu angehalten, die Innovation Cariprazin / Reagila ® möglichst wirklich nur bei prädominanter (!) Negativsymptomatik zu erstatten. Auf den Arzt könnten Kürzungen, eindrucksvoll "Regressforderungen" genannt, zukommen, wenn er die Regeln dieses klar und ausschließlich kostensparenden Spiels nicht wegdiskutierbar das heißt bei sehr vielen psychiatrischen Patienten missachtet. Grund dafür sind weitere teure Originalpräparate, zum Beispiel die als "Forschung" sakrosankten des medizinisch-industriellen Komplexes gegen Krankheiten wie Krebs, Morbus Alzheimer oder auch das Übergewicht bei Diabetes. Man spart dann, und wenn es drei Euro am Tag für eine Einstellung etwa statt mit Risperidon, Olanzapin oder Aripiprazol auf Reagila ® in der Erhaltungstherapie der Schizophrenie, also bei viel weniger und viel erfolgreicher behandelten (Ist-Zustand, die Forschung geht allerdings weiter) Patienten sind.
 
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