Wenn
@Anonym das mit uns nicht näher besprechen will, dann ab auf die Müllhalde mit ihm ?!
Ist schon ok, da ich keine Meinungen oder Sichtweisen unterdrücken möchte. Diese psychotisch anmutenden Themen sind im öffentlichen Forenbereich unpassend, da Leser in einer Akutsituation sich bestätigt fühlen könnten. Hier im internen für Mitglieder sichtbaren Bereich sind solche auch akut klingenden Themen finde ich völlig in Ordnung.
Ansonsten scheint
@Anonym schon es gut zu meinen und es gibt eben durchaus gesellschaftliche Stigmatisierung von Erkrankten. Etwa 50% der Bevölkerung sind negativ gegenüber Schizophrenen eingestellt, meinte mal ein Soziologe, der Stimmen hatte.
Damit wäre zumindest eine Art Zersetzung zu erklären. Der Begriff Schizophrenie ist ja auch so teilweise sehr negativ belegt und teils verwendet man deswegen eher Psychose. Gibt Länder oder Kulturen, wo schizophrene eine besondere Rolle haben, aber auch Länder wo Erkrankte stark stigmatisiert werden.
In der USA wird man mit dieser Erkrankung leichter auf der Straße landen, da die sozialen Auffangsysteme da teilweise fehlen. Die Antipsychotika selbst tragen zur Erwerbsunfähigkeit bei, was gesellschaftlich als Belastung gesehen wird, etwa auch Erwerbsminderungsrente wurde die letzten Jahre für psychisch Erkrankte hier in Deutschland kritisiert. Das betrifft ja vor allem auch Schizophrene und diese Erkrankung ist eher unsichtbar für Außenstehende verglichen mit anderen Behinderungen.
Ich sehe die Gesellschaft eher in Gruppierungen aufgeteilt wie Links- und Rechtsradikale, Katholiken oder Protestanten oder unterschiedliche Berufszweige, die beispielsweise Schizophrene sehr unterschiedlich wahrnehmen können. Dabei gibt immer auch Strömungen, die Einfluss auf Film, Fernsehen und Medien haben und somit auch stigmatisierende Inhalte oder Einflussnahmen möglich sind. Etwa die FDP, die zuletzt von den Wählern abgestraft wurde, hat auch über solche Rentenkürzungen populistisch nachgedacht, was womöglich gegen Erkrankte gerichtet war. Allgemein sind es ja meist eher rechte Parteien oder Populisten, die Stimmung gegen Ausländer oder gesellschaftlich Schwächere machen, die auf Leistungen vom Staat angewiesen sind.
Die Zersetzung, die Anonym meint, ist womöglich dieses Damoklesschwert, was über uns Erkrankte hängt und gelegentlich in Politik und Medien auch populistisch durchdringt, wenn man etwa Renteneinsparungen machen will und dann bei Erkrankten wie uns ansetzen möchte. Man versteht die Probleme und Hintergründe, die zur Erwerbsminderung oder Arbeitsunfähigkeit führen kaum, sieht darin Schlupflöcher für Simulanten, die sich Geld vom Staat erschleichen wolle, da man es uns Erkrankten teils kaum anmerkt.
Antipsychotika rauben bei Erkrankten mit stärkeren Negativsymptomen auch sehr viel Motivation und Antrieb, was kaum ein eigenständiges Leben ermöglicht, selbst die Medizin schiebt diese Probleme häufig allein auf die Erkrankung, damit Betroffene ihre Medikamente einnehmen. Antipsychotika behandeln ja Positivsymptome, wobei Negativsymptome und kognitive Symptome sich häufig oder teilweise auch verschlechtern, wie Motivation und Antrieb, neben manchen Verbesserungen.
Anonym spricht von daher glaube ich schon ein reales Problem an, da es zwar halbwegs demokratisch zugeht, aber radikale Stimmung und Stimmen immer mal durchdringen und sich unsere Situation oder die Situation einzelner auch verschlechtern kann. Positive Aspekte der Erkrankung gehen häufig unter oder sind kaum sichtbar, die negativen Aspekte oder Kriminalität einzelner, die ganz durchdrehen, ist öffentlich sichtbarer und bestimmt häufig das, was andere über uns denken.
Mehr Aufklärung in Schulen könnte vielleicht helfen, diese Erkrankungen in der Breite besser zu verstehen, wobei eben selbst die Forschung und Wissenschaft eine häufig oberflächliche, auf Biochemie beschränkte Sichtweise hat.
Psychotherapie wurde lange Zeit nur für Depression und andere psychische Erkrankungen als wirkungsvoll anerkannt, bei Schizophrenie hat man den Nutzen von Psychotherapie in Verruf gebracht, obwohl vor den Antipsychotika die Heilungschancen für Betroffene sogar höher gewesen sind, also viel weniger Rehospitalisierungen stattfanden.
Damals wurde man vielleicht ein halbes bis zu einem Jahr in der Klinik behandelt, dafür waren die Rehospitalisierungen selten.
Heute sind 5-10 Klinikaufenthalte keine Seltenheit, wo viele auch 20 Mal in der Klinik landen, aber dafür mit den Antipsychotika, das dann eher in 4-10 Wochen vorerst stabilisiert ist. Gibt aber auch da sehr schwere Fälle mit längeren Klinikbesuchen.
Was ich sagen will ist, dass der schnelle Behandlungserfolg der Antipsychotika außer Zweifel steht, aber längerfristig diese Art der Behandlung zu Chronifizierung führen kann, da kaum oder so gut wie kein ernsthaft Schizophrener von den Antipsychotika vollständig und dauerhaft wegkommt. Psychotherapie wurde lange vermieden, was vor den Antipsychotika sicher mehr war und da gab es eben auch richtige Vollremissionen und damals war diese 1/3 Regel eher realistisch, wo heute dieses 1/3 Konzept eine Marketinglüge ist, die Betroffenen glauben lässt das 1/3 von den Medikamenten wegkommen, was sich aber eher auf das ganze Spektrum von Psychosen bezieht, also auch rein drogeninduzierte Psychosen bei denen ein klarer Auslöser da ist und es sich um keine echte Schizophrenie dabei handelt.
Die Lügen der Pharmaindustrie sind besonders pervers, da man Dauerantipsychotika und Depotmedikamente, welche häufig überdosiert angeboten werden, als Endlösung darstellt und Patente von 30 Jahre alten Wirkstoffen bis heute in die Ewigkeit verlängert. Jetzt soll es ja das Risperdal-Depot in einer Neuauflage geben.
Von anderen besser wirksamen Therapiemöglichkeiten, wie der "
Intervalltherapie mit stabilisierenden Bupropion", will man 10 Jahre nachdem ich es gefunden habe, immer noch nichts wissen, da Studien zu reinen Intervalltherapien (wie kurzzeitige Absetzversuche) vorher in Studien keine guten Ergebnisse brachten.
Man ist da eben untätig, weil man sich auf frühere Studienergebnisse verlässt und die Pharmaindustrie selbst, die solche Studien häufig finanziert, hat daran ja gar kein Interesse, da es denen um die Gewinnmaximierung geht.
Wir Erkrankte und unser Wohlbefinden sind diesen Profitinteressen nachgeschaltet und die Risiken der Antipsychotikadauermedikation werden bewusst ausgeblendet oder Studien mit negativen Outcome zu der Mortalität werden ins Gegenteil gedreht, was das Fazit dieser Studien angeht. Bei genaueren Hinsehen steht da häufig das Gegenteil in den Studien und selbst die Psychiater begnügen sich ja mit den Überschriften und Ergebnissen oder subjektiven Fazit häufig. Also es findet Lügenpropaganda druchaus auch wissenschaftlich statt, auch wenn man damit vielleicht Erkrankte oder deren Therapietreue trotz negative Studienergebnisse sicherstellen will.
Dieser teils hochwertigen und teils verlogenen Wissenschaft, welche die Studiendesigns nach ihren Wunschergebnissen auslegen würde ich also nix glauben, zumal man nur das in Studien untersucht, was hinterher extrem viel Geld einbringt und anderweitig man sich da erst gar keine Mühe macht innovative Ansätze zu überprüfen. Wenn man in der Wissenschaft ungünstige Daten unter den Tisch kehrt oder die Forschung einschränkt, damit diese nur in einer wenn auch falschen Richtung weitergeht, dann ist das schädlich und schadet den Erkrankten, wobei man es eben bei Schizophrenen machen kann, die eh am kürzeren Hebel sind.
@Anonym insofern könntest du vielleicht darin eine Erklärung suchen, da häufig Machtinteressen und Geldgier im Mittelpunkt stehen. Manche sehen hohe Mortalität der Erkrankte auch als wirtschaftlich vorteilhaft, also warum also Erkrankten und Ärzten selbst die Wahrheit mitteilen, wenn man gar kein Interesse hat, dass Betroffene ein paar Jahre länger leben.
Ich bin diese Lügen auch leid und arbeite daran, dass sich etwas ändernd, nur sind das eben Machtverhältnisse, die man allein schwer ändern kann. Betroffene müssen auch lernen, selbst für ihre Gesundheit zu kämpfen, um etwa auch die
Intervalltherapie von mir nutzen zu können, braucht es auch einen Psychiater, der die Medikamente aufschreibt und einer Umstellung zustimmt,
Das könnte wirklich eine Veränderung machen, wenn wir Betroffene das reproduzieren und die Wissenschaft gezwungen wird, entsprechende Studien durchzuführen, damit es auch in den Leitlinien berücksichtigt wird.
Diese Probleme, die man ausblendet, obwohl man sehr vieles besser machen könnte zeigen, wie perfide diese Unterdrückung ist und dass auch ein Psychiater häufig den Lügen des psychiatrischen Systems unterlaufen ist. Professoren sind sich der Problemlage teilweise etwas bewusster, da man sich da auch intensiver mit der Studienlage beschäftigt und die Studien dann auch hinterfragen kann, indem man sieht, wie und warum man zu solchen eher widersprüchlichen Ergebnissen kommt.
Ist eben teilweise ein Selbstbetrug, wobei selbst Psychiater solchen vorgeschalteten Halbwahrheiten mehr glauben als dem, was wirklich Sache ist.
Zumindest kann man vieles besser machen, was ich mit der Empfehlung dieser praktikablen Intervalltherapie ja aufgezeigt habe.