Aripiprazol kann tatsächlich keinen Wahn verschlimmern. Dass man es manchmal als Adjuvans bei Depressionen gibt und dabei die sehr niedrigen Dosierungen z. B. 1 mg / Tag, 2 mg / Tag wählt, ist anderen Überlegungen/Sachverhalten geschuldet, als dass es "aufputschend" wirken würde. Es gibt die Besonderheit, dass man Aripiprazol höher als 60% / 70% der Rezeptorbelegung dosieren soll, wenn eine stärkere Wirkung auf die (Plus-) Symptomatik der Schizophrenie erzielen will. Dann wirken die Patienten stärker gedämpft und sind es auch oft (nicht immer, hängt vom Grundzustand ohne ein Neuroleptikum oder nur mit einer geringen Dosis eines niederpotenten Neuroleptikums ab).
Es gibt Impulskontrollstörungen, die unter Aripiprazol vorkommen können, vor allem Spielsucht, aber auch Hypersexualität. Die Erfahrungen mit dem anderen in Deutschland zugelassenen Partialagonisten D2/D3, dem Cariprazin, zeigen meiner Interpretation nach aber, dass diese mehr psychologisch und individuell unterschiedlich als ein klares Manko dieses Wirkstoffs (Aripiprazol) oder dieser Wirkstoffe (+Cariprazin) sind. Cariprazin boostert die Dopamin D3-Aktivität, dämpft das 5HT2A und lässt D1 in Ruhe, weshalb hier Negativsymptome im ggü. Aripiprazol erhöhten Umfang beeinflusst werden können. Nicht immer reicht die Wirkung von Cariprazin in geringeren, EPS-vermeidenden (einschließlich Akathisie) Dosen, aber aus, so dass etwa ich wieder auf Aripiprazol zurück ge'switch't habe.