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Melancholie

Urknall

Well-Known Member
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2 Juli 2021
Beiträge
163

Seit meiner Jugend war ich melancholisch und irgendwie auch immer ein bisschen todessehnsüchtig. Vor meiner Psychose war ich depressiv. Als ich psychotisch wurde, bekam ich die Diagnose "paranoid halluzinatorische Psychose", nach weiteren akuten Psychosen die Diagnose "Schizophrenie" und nach meinem ersten unerwarteten manischen Schub die Diagnose "schizoaffektive Störung", mit der ich mich nun pudelwohl fühle und das Valproat, das ich nun zusätzlich zum Olanzapin bekomme, stabilisiert meine Stimmung wirklich sehr.

Die Melancholie ist geblieben. Ich summe oft traurige Melodien vor mich hin. Dieses getragene, melancholische ist etwas, was zum Leben dazugehört. Zumindest zu meinem.

Die Spaßgesellschaft ist nichts für mich.
 

ich vergleiche mich manchmal mit Grenouille aus das Parfum. mit dem tiervergleich der zecke, klammere ich mich auch ans leben...

wobei ich mich lebensbejahend bezeichnend würde, fühle ich deine melancholie. andere möchten deshalb nichts mit dir zu tun haben oder dir helfen.

ich an deiner Stelle würde mir jmd. professionelles wie Ärztinnen zum reden suchen. ich habe ähnliches durch gemacht. vielleicht hast du mehr wahrheit in dir als du denkst. macht dir irgendwas hoffnung. z.B. protestieren mit FFF oder extinction rebellion. die denken ähnlich. nur hat sich denen ihre angst und selbstverletzendes Verhalten mit wut nach außen gewandt.

du solltest das aufarbeiten. mit dem richtigen Weg und leuten bist du eine Bereicherung mit deiner Gesellschaft.
 

Ich war vor der Erkrankung genau das Gegenteil von dem, was ich jetzt bin. Ich war ein lebenslustiger Junge, der praktisch nur am lachen war. Jetzt kann ich nicht mal schmunzeln, geschweige denn lachen. Allerdings merkte ich auch so 2 Jahre vor der akuten Phase eine leichte Depression und Wahrnehmungsveränderungen, die sich einstellten. Ich denke, es war diese Podromalphase.
 

Wenn ich in Gesellschaft bin, stelle ich meine Melancholie in den Hintergrund und setze eine freundliche, lebendige, meist fröhliche Maske auf.
 

@Mutante
mir ging es sehr ähnlich wie dir, ich hatte aber keine Todessehnsüchte. Da solltest du wirklich etwas verändern, das sehe ich schon als absolutes Warnsignal bei dir!

Von der Psychose her auch sehr ähnlich wie bei dir paranoid Schizophren und zuletzt auch schizoaffektive Psychose/Störung wie auch immer.

Ich glaube die Depression selbst könnte bei dir vom Olanzapin begünstigt werde, ich habe mich damit innerlich leer und ausgebrannt gefühlt, als ich es für kurze Zeit hatte. Valproat scheint auch so eine antidepressive Wirkung und Stimmungsstabilisierende zu haben, was dir gerade vermutlich gut tut.

Mein Ratschlag für dich wäre vom Olanzapin wenn es möglich ist auf das Aripiprazol (Abilify) umzustellen, was an sich ein gut verträgliches Neuroleptikum ist welches keine solche innere Leere macht und gleichzeitig auch Antidepressiv sehr wirksam ist. Das wirkt häufig auch schon mit Dosierungen um die 5mg. Welche Olanzapindosis hast du gerade(wo das vom Dosierungsbereich glaube ich ähnlich ist)?

Auf längere Sicht würde ich dich diese Medikamenteempfehlung nahe legen:
Medikamente-Empfehlung für Psychose

Dabei wird auch das Aripiprazol in minimalstform (später Intervalltherapie) eingesetzt und die Stimmungsstabilisierende Wirkung übernehmen die Antidepressiva vor allem das Bupropion, welches auch gegen Negativsymptome sehr nützlich ist. Bupropion SNDRI sollte man eben zusammen mit dem Antidepressivum Citalopram SSRI einnehmen, wobei erst Bupropion eingeschlichen werden sollte und dann das Citalopram. Dann solltest du auch auf das Valproat verzichten können weil da diese deiden Antidepressiva ähnliche Funktion haben und sonnst weitere Wechselwirkungen da wären.

Also im Idealfall erstmal auf Aripiprazol ca. 5mg umstellen. Olanzapin und später auch Valproat absetzen. Dann zusätzlich Bupropion mit 150mg einschleichen, dann zusätzlich Citalopram 20mg, wo dann Bupropion auf ca. 300-450mg gesteigert werden kann und das normale Citalopram auf 40mg(je nachdem wie man sich fühlt.
Damit solltest du das alles in den Griff bekommen und später wieder viel mehr Lebensfreude und Energie haben.

Hier findest du eine Druckversion, welche du deinen Psychiater/in für so eine Umstellung vorlegen kannst, weil das eben schon mehrere Wirkstoffe sind und meistens dieses Spezialwissen fehlt, so das er da mitgehen kann und dich bei so einer Umstellung unterstützt (natürlich wenn du das für dich möchtest und auch Eigenverantwortlich darum bittest).
https://schizophrenie-forum.com/psychose/pdf/Deutsch_Druckversion.pdf

Ich hab damit meine Erkrankung sehr gut in den Griff bekommen und musste mir das meiste da selbst erarbeiten. Also ist eben meine Erfahrungslage die meiner Meinung bei dir funktionieren sollte.
Ich habe keine Stimmen, also bei mir findet die Psychose mehr so auf Gefühlsebene(Affektiv) statt , von dem was du oben beschreibst ganz ähnlich wie bei dir, auch im Vorfeld der Erkrankung hatte ich schon Depressionen.
 

Ich wünsche mir, dass meine Melancholie und Todessehnsucht als Teil des Lebens anerkannt wird. Zumindest, dass man mich so lässt und anerkennt.

Wenn wer anders Spaß haben und immer nur Lebensfreude haben will, kann er das ja haben.
 

@Mutante
Dich wird niemand dazu zwingen, aber ich glaube das du dich ledigklich mit deinem Zustand abgefunden hast und dich so akzeptierst wie die Situation eben ist. Dir wird das keiner nehmen können oder dich deswegen herabwürdigen, wenn du damit völlig zufrieden bist.
Ich wollte dir nur sagen das es andere Möglichkeiten gibt wo du dich vielleicht wohler fühlst und du das erstmal selbst spüren und Erleben musst um zu verstehen was dir besser gefällt.
Das hat auch nix damit zu tun das man unter Spaß versteht ständig Party oder so zu machen, aber zumindest solltet du dich dann leichter tun dich sozial zu integrieren und musst keine Maske mehr aufsetzen, weil du dann wirklich mehr Freude hast.
Lebensquallität finde ich entscheidend und wenn du für dich entscheidest nimmer leben zu wollen, dann ist das eben so, aber es gibt Menschen denen man aus dieser Situation heraushelfen muss.
Du entscheidest in der Regel ja kaum über die Medikamente die du verordnet bekommst, also wenn es dir viel besser gehen würde, glaube ich kaum das du dann dir ein schlechteres Medikament verordnen lässt unter dem du Suizidgedanken hast.

Insofern denke ich da auch an die Familien und Angehörigen, weil wenn du aus den Leben anderer trittst durch Suizid oder sonnst etwas dann hinterlässt du da auch ein Loch und letztendlich ist es die Aufgabe der Medizin zu helfen.

Auch wenn dieser Zustand für dich derzeit vielleicht gut erscheint, so kann das ja in Wochen oder Monaten dann anders sein, das du wirklich etwas ändern möchtest oder musst um eben keinen Todessehnsüchten zu erlegen. Meiner Meinung nach bringen sich Menschen selbst um die in ausweglosen Situationen sind und keine Hoffnung und Lebensfreude mehr haben.
Diese Pillen die ich dir da Empfohlen habe sind keine Drogen, also ich bin auch dagegen wenn man dann irgendwelche Partydrogen reinschmeißt um dann sonnst wie drauf zu sein und das zu überdecken, aber es sollte ja in deinem Sinne sein möglichst akkurat behandelt zu werden so das du in einen Bereich kommst wo dir das Leben halbwegs Spaß macht und du dein Leben halbwegs in den Griff bekommst, denn das was du beschreibst ist eben schon etwas traurig, grade auch wenn du so die Zeit verstreichen lässt und du die Lösungen deiner Probleme vor der Nase hast.
 

Trauer und Schmerz ist mein Grundgefühl. Da gibt es kein Mittel gegen, das das ändern kann.
 

Es geht darum in dieser Zeit wo man diese Trauer und Schmerz hat da drüber hinwegzukommen und trotzdem halbwegs zu funktionieren, sonnst wird das ja nur schlimmer oder wird eher ausweglos.

Ich kenne das Grundgefühl ja auch, aber man sollte trotzdem noch an Dingen sich erfreuen können auch wenn das alles seine Zeit braucht bis sich die Lebenssituation grundlegend verbessert.
Du nimmst ja auch Olanzapin und Valproat ein, was dir ein Stückweit hilft, sonnst bräuchtest du das ja nicht.
Meiner Meinung nach wärst du eben mit dem Aripiprazol besser dran. Bei Aripiprazol neigt man eher etwas zu Stimmungsschwankungen oder Unruhe, von daher könnte es sein das Valproat vorübergehend auch gut dazu ist, aber ich würde eben schon zu diesen Antidepressiva Bupropion+Citalopram raten, weil das hilft gegen die Negativsymptome der Psychose auch gegen Konzentrationsstörungen Müdigkeit und so und insgesammt verbessert sich so auch die Positivsymptomatik. Ich konnte 5 Jahre später so das Neuroleptikum sogar komplett absetzen, aber diese Dinge brauchen ihre Zeit.
Zumindest wäre es einen Versuch wert finde ich und wenn du unzufrieden damit bist, dann hast du ja deine derzeitige Medikameneteeinstellung die soweit auch funktioniert.

 

@Mutante , was hat das jetzt mit dem Thema zu tun. Hast du Schmerzen und nimmst das ein?
 
ich vergleiche mich manchmal mit Grenouille aus das Parfum. mit dem tiervergleich der zecke, klammere ich mich auch ans leben...

wobei ich mich lebensbejahend bezeichnend würde, fühle ich deine melancholie. andere möchten deshalb nichts mit dir zu tun haben oder dir helfen.

ich an deiner Stelle würde mir jmd. professionelles wie Ärztinnen zum reden suchen. ich habe ähnliches durch gemacht. vielleicht hast du mehr wahrheit in dir als du denkst. macht dir irgendwas hoffnung. z.B. protestieren mit FFF oder extinction rebellion. die denken ähnlich. nur hat sich denen ihre angst und selbstverletzendes Verhalten mit wut nach außen gewandt.

du solltest das aufarbeiten. mit dem richtigen Weg und leuten bist du eine Bereicherung mit deiner Gesellschaft.
Warum nimmst du an er sei bisher keine Bereicherung?
 
Warum nimmst du an er sei bisher keine Bereicherung?
das war schlechtes deutsch von mir. sorry. natürlich seid ihr alle eine Bereicherung. immer und für euch selbst am meisten.
ich meinte in dem Moment, das für die richtigen Menschen seid ihr immer etwas besonderes und für die falschen nicht.
und der richtige weg war auf etwas bezogen was einen glücklichen macht und vielleicht auch sinn gibt. wonach ich auch suche. und wenn man sich in eine Richtung befindet die sich gut anfühlt zum Beispiel, dann lernt man auch einfacher Menschen kennen die einem gut tun.
 
Meine Todessehnsucht war aus einem Rachegefühl heraus. Ich wollte mich durch meinen Tod rächen.

Ich arbeite gerade dran.

Ist Vergebung besser als Rache? Fühlt man sich dann besser? Auch wenn man sich selber vergibt? Und sich und Anderen Gutes tut?
 
Hey auf jeden Fall.

Schon im Vaterunser heißt es: Vergib uns unsere Sünden, wie auch wir vergeben unseren Sündigern

Wenn du nicht christlich bist, kannst du zumindest akzeptieren, dass dies eine uralte Weisheit ist.

Ich empfehle dazu die Jüdin Eva Mosez Kor. Sie hat den Holocaust überlebt und am Ende ihres Lebens ein Buch geschrieben, warum sie erst endlich frei war, als sie ihren Sündigern vergeben konnte.

https://www.spiegel.de/panorama/holocaust-schicksal-vergebung-fuer-einen-teufel-a-389123.html
 
War da nicht von Schuld, anstatt von Sünde die Rede? Und Schuld ist für mich eine eingebildete persönliche Wirkmächtigkeit.

Meine schizoaffektive Mutter hatte mal Schuldgefühle wegen der Vererbung an mich. Ich habe ihr gesagt, am Telefon, dass ich nicht an Vererbung glaube und sie die beste Mutter der Welt ist. Und sie sagte mir dann später, ich sei ein Geschenk.

Sie fehlt mir sehr, aber ich glaube, sie hat mir alles beigebracht, was ich wissen muss.
 
ich habe gerade drüber nachgedacht, was sie mir als Verstorbene zum späteren Tod meines Mannes gesagt hätte: "Sei froh, dass er tot ist und lache dir nie wieder einen Kerl an." Sie hat unter meinem Vater auch sehr gelitten. Mein Mann war dann auch eher einer der altmodischen Art.
 
Oh man, tut mir trotzdem leid, dass in deinem Leben bereits so viele sterben mussten
 
ist schon gut so. sie konnten nicht länger bleiben. und für mich ist etwas geld übriggeblieben. der tod gehört zum leben dazu.
 
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