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Meinungsverschiedenheiten mit ambulantem Psychiater

Zehke

Well-Known Member
Hi,

ich würde gern eure Meinung hören.

Heute hatte ich Psychiatertermin und fragte ob er mir vielleicht ein ärztliches Attest wie der Psychologe ausstellen könnte, dass es für meine psychische Gesundheit besser wäre zeitnah aus meiner Wohnung auszuziehen damit ich versuchen kann bei dem Sozialamt einen sozialen Härtefall zu beantragen und temporäre finanzielle Unterstützung für den Umzug zu erhalten.

Argumentation des Psychiaters war:
  • is halt ein schwieriger Nachbar
  • außerdem ist er weg und ihm gehts dann besser also abwarten.
  • Gefälligkeitsatteste werden erkannt
  • auch wenn der Psychologe von Retraumatisierung ausgeht erkennt er keine Traumatisierung
  • in der neuen Wohnung kanns noch schlimmer sein

Zu dem ersten Punkt fing ich an aufzuzählen, was der Nachbar für nen Bockmist gebaut hat. Und wurde sehr schnell abgewürgt. Da dacht ich mir "Ey, das kannst du doch gar net beurteilen, du weist doch gar net was die letzten Wochen los war. (Ich zucke immernoch zusammen und halte kurz inne, wenn eine der Nachbartüren in unmittelbarer Umgebung ins Schloss fällt)
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Er weis ja gar net was die letzten Wochen und Monate los war. Er weis nicht dass der Typ versucht hat bei mir einzubrechen, dass er mir die Wohnungstür zugeklebt hat, dass er mit einem Maurerhammer auf meine Wohnungstür losgegangen ist, mir nachgestellt hat und generell mir immer aggressiv gegenüber aufgetreten ist. Er weis auch nicht dass besagter Nachbar der Meinung war ich hätte Leute umgebracht und würde ihn und seine Familie bedrohen. Er weis nicht dass die Zwangseinweisung durch die Polizei am 25.07. angestoßen wurde weil er die Tat zugegeben hat und der Polizei erzählte ich hätte seinen Spion entfernt und hätte bei ihm Sturm geklingelt inklusive er hätte Angst vor mir, da ich Leute umgebracht hätte.
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Während die Argumentation bis auf der erste Punkt doch valide war, schwang da ein... ich kann es schlecht beschreiben ... etwas Persönliches mit. Als würde er beleidigt sein, dass ich frage. Als würde ich mir zuviel rausnehmen...

Das war nicht die erste Meinungsverschiedenheit und immer läuft es nach dem gleichen Muster: Es gibt eine Meinungsverschiedenheit. Er argumentiert durchaus valide... da schwingt aber immer etwas mit (im Tonfall) dass mir das Gefühl gegeben hat, ich erlaube mir grad zuviel, ich bin schuld oder Ähnliches.

Letzten Sommer wollte ich trotz krank, wieder arbeiten gehen weil ich Angst um meinen Job hatte. Und er kam mir (auch mit diesem Tonfall) mit: "Sie können nichtmal an einer belebten Straße in einem Grillrestaurant sitzen ohne reizüberflutet zu werden, Sie können ja arbeiten gehen, ich kann Sie nicht aufhalten, aber ich bin dagegen, ich kann Ihnen ab Übernächster Woche eine Widereingliederung anbieten."

Durch den Tonfall, rutsch ich dann immer in so einen Mix aus: "He Moment mal" und versuche zu argumentieren, was zum Abwürgen führt, das wiederum führt zu ein Stück weit bockig sein. Der andere Part ist: "Mhh, ich verhalt mich schon wieder falsch! Is schon wieder meine Schuld" Beide Teile halten sich die Waage.

Als ambulanten Psychiater würde ich ihn gern behalten, da er doch fachlich sehr gut ist und mit der Erkrankung durchaus sehr gut umgehen kann.

Es bringt mir aber nichts wenn ich mich nach einem Disput wie heute nicht mehr traue noch eine Frage zu stellen, weil ich mir denke "Ich hab grad gar keinen Plan mehr was angemessen ist und was nicht. Was wenn meine Frage die ich noch hab auch unangemessen ist?"

Kann mir jemand Tipps zum Umgang mit dem Psychiater geben? Wie kann ich meine eigene Haltung in solchen Situationen verbessern?

Sollte ich vielleicht doch den Psychiater wechseln? Jetzt beim drüber nachdenken geht mir durch den Kopf: Vielleicht bin ich nervig/unerwünscht oder Ähnliches.

Wie würdet ihr vielleicht damit umgehen?
 
Der Psychiater ist Arzt und arbeitet mit dir an deiner Erkrankung. Den Fürspruch zum Amt, macht er da üblicherweise nicht. Wenn du nicht dein Recht bestreiten kannst, empfiehlt sich dir ein sozialer Verband oder sonstige soziale Arbeit.
 
Mir geht es weniger um die Argumentation und vielmehr um die Arzt-Patienten-Beziehung. Ich hab das Gefühl da liegt was im argen. Anderer Meinung darf er ja sein, kein Thema.
 
Vielleicht weiß dein Psychiater was vorgefallen ist von der Seite deines Nachbaren, kann ja sein, dass er irgendwie das herausgefunden hat und deinen Psychiater kontaktiert hat oder dein Psychiater unterschwellig mitbekommen hat, dass etwas im Argen liegt.
Sprech ihn am besten drauf an mit deinen Nachbarn und so und schildere deinem Psychiater die Situation.
An sich würde ich mir deswegen erstmal keinen neuen Psychiater suchen, lieber schauen wie er reagiert wenn du die Situation mit deinem Nachbarn ansprichst.
 
@Zehke,

als ich einmal psychotisch voller Stimmen im Kopf einen Termin bei meinem damaligen Psychiater hatte, stellte ich ihm so viele Fragen woher die Stimmen kommen etc. und erzählte ihm was die Stimmen so sagten. Daraufhin fing er an zu gähnen. Er war total überfordert und meinte dann nur: Seien sie immer freundlich zu ihren Stimmen, zückte seinen Rezeptblock heraus und schrieb meine Medikamente auf die ich einnehmen soll.

Dies bedeutet: Erwarte nie zu viel von deinem Psychiater.

Den letzten Punkt finde ich ja absurd. So ein Umzug bringt viele Vorteile, schlimmer kann es bestimmt nicht werden.

So einen Nachbarn zu haben ist grass. Aber da gebe ich deinem Psychiater recht.. Nach dem Klinikaufenthalt wird es ihm besser gehen. Mit ein bisschen Glück entschuldigt er sich bei dir. Wart's ab.

LG
 
Du solltest den Nachbarn bei der Polizei anzeigen, wenn du das nicht schon getan hast.

Bei der Verbraucherzentrale gibt es eine Nummer vom Gericht, wo du nur ca. 15,-- Euro für ein Verfahren bezahlen musst, falls du kein Geld hast.
 
Du solltest den Nachbarn bei der Polizei anzeigen, wenn du das nicht schon getan hast.

Bei der Verbraucherzentrale gibt es eine Nummer vom Gericht, wo du nur ca. 15,-- Euro für ein Verfahren bezahlen musst, falls du kein Geld hast.
1 Anzeige durch den Vermieter gibts schon mindestens 2 weitere kommen dazu, da ist gesichert dass er es war. Die Sache mit dem Leim wird schwer beweisbar. (ich hab zwar Anzeige ersstattet bin aber nur Zeugin, Strafantrag muss der Vermieter stellen)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bringt nur nicht viel der Vermieter wird ihn nicht aus der Wohnung bekommen und er wird wohl für schuldunfähig erklärt werden, laut Anwalt
 
Oh das ist blöd. Kriegt er nicht mal eine Abmahnung vom Vermieter? Bei der dritten Abmahnung kommt die Kündigung, Dann müsste er aus der Wohnung rausfliegen.

Das hoffe ich zumindest für meine Nachbarin, die seit 2 Jahren anfängt zu spinnen. Sie schreit fast jeden Passanten an und beleidigt Ihn. (Du Hurensohn, muslimische Schlampe u.s.w.) Hat unsern Nachbarn stundenlang im Keller eingesperrt, so dass ich mich nicht mehr getraue alleine in den Keller zu gehen. Wirft mir Bananenschalen vor die Wohnungstür, so dass ich beinahe ausgerutscht wäre. Sammelt sämtliche Kippen auf der Straße auf und wirft sie mir in den Briefkasten etc.
Mein Freund und ich haben schon 2 Briefe an den Vermieter geschrieben mit Protokoll. Leider tut sich nichts. Frage: Sollte ich auch mal die Polizei anrufen?
 
Soo, kurzes Update: Der Psychologe meint die Arzt-Patienten-Beziehung zum Psychiater hat offenbar ausgedient (sehr kurze Fassung, ging gestern 45 Minuten um das Thema). Die Entscheidung ist gefallen: nach 7 Jahren bei einem Psychiater ist die Arzt-Patienten-Beziehung gescheitert und hilft nicht mehr. Time to move on.
Jetz muss ich nur noch das kleine Kind in mir überzeugen, dass das die beste Lösung ist. Auch wenn, das ohne Klärung, sang- und klanglos untergehen zu lassen nicht angenehm ist.
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Ich und meine Baustellen! - Das nervt 🤮
 
Oh das ist blöd. Kriegt er nicht mal eine Abmahnung vom Vermieter? Bei der dritten Abmahnung kommt die Kündigung, Dann müsste er aus der Wohnung rausfliegen.

Das hoffe ich zumindest für meine Nachbarin, die seit 2 Jahren anfängt zu spinnen. Sie schreit fast jeden Passanten an und beleidigt Ihn. (Du Hurensohn, muslimische Schlampe u.s.w.) Hat unsern Nachbarn stundenlang im Keller eingesperrt, so dass ich mich nicht mehr getraue alleine in den Keller zu gehen. Wirft mir Bananenschalen vor die Wohnungstür, so dass ich beinahe ausgerutscht wäre. Sammelt sämtliche Kippen auf der Straße auf und wirft sie mir in den Briefkasten etc.
Mein Freund und ich haben schon 2 Briefe an den Vermieter geschrieben mit Protokoll. Leider tut sich nichts. Frage: Sollte ich auch mal die Polizei anrufen?
Der Vermieter hat uns einen Brief geschickt. Sie können da nichts machen, wir sollen einen Rechtsanwalt einschalten.

Ich finde das eine bodenlose Frechheit. Erst muss was schlimmes passieren, bevor die mal was machen.
 
Im Keller einsperren ist Freiheitsberaubung... Wendet euch bei Verdacht auf Psychose an den Sozialpsychiatrischen Dienst, Ordnungsamt oder Gesundheitsamt. Wenn betreffende Person krank ist, kann ein Anwalt da auch nix machen. ... Und ja leider müssen erst Köpfe im wahrsten Sinne des Wortes rollen. Leider gehts für den der dann nen Kopf kürzer ist nicht mehr weiter ...:poop:
 
Im Keller einsperren ist Freiheitsberaubung... Wendet euch bei Verdacht auf Psychose an den Sozialpsychiatrischen Dienst, Ordnungsamt oder Gesundheitsamt. Wenn betreffende Person krank ist, kann ein Anwalt da auch nix machen. ... Und ja leider müssen erst Köpfe im wahrsten Sinne des Wortes rollen. Leider gehts für den der dann nen Kopf kürzer ist nicht mehr weiter ...:poop:
Danke !
 
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