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Krankheitseinsicht

Ace

New Member
Registriert
20 Apr. 2023
Beiträge
1
Hallo zusammen,

ich bin eine Angehörige und suche Rat von Betroffenen, die lange nicht krankheitseinsichtig waren, es mittlerweile aber sind. Was hat euch konkret dabei geholfen?
Die Betroffene nimmt mittlerweile nach einer mehrjährigen Psychose zwar unfreiwillig Medikamente, es fehlt aber weiterhin jegliche Krankheitseinsicht. Die Medikamente wirken zum Glück sehr gut, sie ist fast wieder die Alte, streitet aber alles ab, wenn wir sie mit etwas aus ihrer Psychose konfrontieren. Wir fürchten, dass sie die Medikamente ohne Krankheitseinsicht bald wieder absetzen und sie dann früher oder später in ihre vierte Psychose rutschen wird. Habt ihr Ratschläge, die bei euch geholfen haben?

Vielen Dank
Ace
 
ich brauche die Medikamente seit der 4 Psychose jetzt weil ich sonst brutale Angstzustände habe.
Bis zur 4. Psychose hab ich auch immer die Medis abgesetzt, aber jetzt gehts halt nicht mehr, wegen den Angstzuständen.
 
Ich weiß nicht, welche Form der Schizophrenie die betroffene Person erhalten hat. Ich vermute, dass die paranoide Schizophrenie diagnostiziert wurde. Meine Krankheitseinsicht bezieht sich in diesem Thread auf meine damalige Diagnose namens hebephrene Schizophrenie bzw. aktuell auf mein schizophrenes Residuum. Ich habe sehr lange gebraucht, um meine schwere Erkrankung zu akzeptieren. Es lag vor allem daran, dass bei mir keine Positivsymptomatik auftrat, wie der Wahrnehmung von akustischen und optischen Halluzinationen. Ich leide nämlich stark an den sogenannten Negativsymptomen der Schizophrenie. Deswegen war ich auch 9 Monate in der Tagesklinik und konnte erst durch mehrmalige Erklärungen und mehrmaliges ins Gewissen reden von den Fachärzten und Psychologen zum Ende dieser Zeit endlich verstehen und einsehen, dass bei mir eine sehr schwerwiegende psychische Erkrankung konstatiert wurde und ich daran erkrankt bin. Vorher dachte ich immer, ich sei kerngesund. Auch durch die Rückmeldungen meiner damaligen Kollegen, Bekannten, Freunden, Familienmitgliedern und Mitpatienten in der Tagesklinik, die jedoch eine anderen psychische Erkrankung hatten, wurde mir meine unpassende und unreife Verhaltensweise, die die Hebephrenie mit sich bringt, immer mehr bewusst, weil ich einfach sehr verwirrt, desorganisiert, ziellos, verantwortungslos, albern und sehr jugendlich auf sie wirkte, was jedoch nicht zu meinem Alter und meinem Beruf passte.

Gelegentlich falle ich noch in alter Muster zurück und denke, ich sei wieder geheilt und voll remittiert bis mich wieder mein soziales Umfeld, wie meine Eltern, mein Psychotherapeut, mein Psychiater und andere Betroffene, mit denen ich mich beim VdK treffe, darauf hinweist, dass mein Verhalten immer noch sehr stark von einem gesunden Menschen abweicht und mir sozusagen den Spiegel vor mein Gesicht hält und sehr deutlich aufzeigt, dass ich weiterhin einen sehr kranken Eindruck erwecke und es natürlich weiterhin bin.

Fazit:
Mir halfen klare und offene Gespräche mit meinem sozialen Umfeld, sprich Freunde, Familie und meine behandelnden Ärzte, die mir alle eindringlich erklärten, dass mir eine der schwersten psychischen Erkrankungen diagnostiziert wurde und ich unter keinen Umständen die Medikamente absetzen darf. Sie haben mir den Worst Case aufgezeigt, wenn ich meine Medikation bzw. Arzneimittel eigenwillig absetze und nicht endlich krankheitseinsichtig werde. Das hat bei mir gefruchtet, weil ich definitiv nicht auf der Straße leben und im schlimmsten Fall dort sterben wollte. Versuch deiner Betroffenen nochmal wirklich ihr deutlich aufzuzeigen, was passiert, wenn sie nicht langsam helle im Kopf wird, sprich krankheitseinsichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei mir hat es auch jahrelang gedauert, bis ich krankheitseinsichtig wurde. Da ich dreimal die Medikamente absetzte und ich mich diesbezüglich jedes Mal in der Psychiatrie stationär befand, stellte sich dann das Gefühl bei mir ein, dass ich doch kränker bin, als ich wahrhaben wollte. Ich dachte immer die Stimmen gehen von alleine wieder weg, aber das war nicht der Fall.

Nach meinem letzten Psychiatrieaufenthalt setzte ich die Medikamente nicht mehr ab und habe es eingesehen, dass ich ein Leben lang diese Medikamente einnehmen muss, so dass ich dann krankheitseinsichtig wurde. Mein Psychiater meinte damals auch, dass herzkranke Patienten auch ihre Herztabletten einnehmen müssen, so auch ich meine gegen paranoide Schizophrene. Später nannte er es Psychose.

Sie muß alleine darauf kommen, dass sie krank ist und nur mit Medikamenten ein stabiles Leben führen kann, sonst bleibt sie in der jeweiligen Psychose hängen. Du kannst sie aber selbstverständlich darauf hinweisen, denn Ärzte haben festgestellt, das paranoide Schizophrenie eine ernstzunehmende Krankheit darstellt.
 
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