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1ich

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20 Jan. 2022
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4
Hallo zusammen!

Das ist mein erster Post hier. Wollte noch sagen, dass ich das Forum bis jetzt ganz gut finde. Hier scheinen gute Ratschläge gegeben zu werden


Zur Vorinformation: Die Anfänge meiner Psychose waren sehr von übertriebener Angst geprägt. Ich hatte Angst vor dem Schatten, aus dem sich ein Monster formte, vor Gegenständen die sich zu bewegen schienen und vor offenen Fenstern durch die jemand mich beobachten könnte. Wenn ich schlafen wollte tauchten Gesichter vor meinen Augen auf, die sobald ich über sie nachgedacht habe große Angst in mir auslösten.
Es ist auch zwei mal vorgekommen das WG-Mitbewohner von mir in meinem Zimmer waren (sehr real, aber von der Realität unterscheidbar) und mich angegringst/etwas auf mein Bett geschmissen haben. Solange ich sie gesehen hatte, verspürte ich auch riesen Angst. Auch habe ich einmal einen Menschen in Embryo-Haltung in meinem Schrank gesehen, aber ich glaube, dass ich das nur gesehen habe weil ich es herausgefordert habe etwas zu halluzinieren.
Eigentlich war alles toll und lustig in meiner Psychose, bis ich eines Abends in einen Spiegel geschaut habe, und einfach nur hineingestarrt habe. Es haben langsam angefangen Teile meines Gesichtes zu Teilen von Gesichtern anderer Menschen zu werden (ein Mund eines anderen Menschen der zu lächeln beginn, andere Augen). Das fand ich auch ganz lustig bis meine Gedanken dazu geführt haben, dass ich Teile der Gesichter von toten Menschen in meinem Gesicht sah. Danach dachte ich, dass ich anfange zu Sehen wie ich Tot aussehen würde. Die Angst davor was ich sehen würde gewann die Überhand und ich musste wegschauen.

Bis heute (ca. 2 3/4 Jahre sind vergangen. Mehrere Therapieaufenthalte, eine Langzeittherapie.) habe ich unheimliche Angst davor meine Vorstellungen einfach passieren zu lassen. Noch heute sehe ich beunruhigende Gesichter/Augen, spüre eine beunruhigende Präsenz in meinem Raum oder finde es beunruhigend mir im Spiegel in die Augen zu schauen. Ich kann beobachten, dass diese Situationen auftreten, wenn ich Anfange über die Dinge nachzudenken. Es passiert also nicht einfach aus dem Nichts. Diese Ängste bestimmen nicht meinen Alltag. Sie treten nur manchmal auf, und mich beschäftigen tut es auch nur wenn ich mich aktiv darauf einlasse. Ansonsten vergesse ich einfach das diese Dinge gerade vorgefallen sind.


Nun meine Frage. Ich würde mich gerne dieser Angst stellen und mich immer weiter mit ihr konfrontieren bis ich keine Angst mehr vor meiner Vorstellungskraft habe. Ich mache mir jedoch sorgen, dass mir die Konfrontation so gar nicht gut tut und meine Halluzinationen noch reeller werden, bis ich wahrhaftig jemanden vor mir stehen sehe der mit mir interagiert und mir riesen Angst einflößt. Ich habe auch Angst dadurch verrückt zu werden, meine Erinnerungen zu verlieren und den Draht zur Realität zu verlieren. Ich denke da an Erzählungen von Menschen, die man einfach in ihrer Welt lässt und in Isolation bringt.
Denkt ihr diese Ängste sind begründet? Was denkt ihr wie man in so einer Situation weiter vorgeht?

Vielen Dank, für das Zeitnehmen zum Lesen meines Problems :) :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich persönlich würde mich dem stellen. Ob es die richtige Entscheidung ist weiß ich nicht.
Ich hatte als Kind Halluzinationen von Wesen die im Schatten gelauert haben. Mein Psychiater meinte damals auch ich solle mich dem stellen. Nachdem ich das getan habe sind die nie wieder aufgetaucht.
Jedoch würde ich es an deiner Stelle nicht heraufbeschwören. Also sich ne Halluzination herbeiwünschen um sich ihr stellen zu können. Viel mehr würde ich der Halluzination entgegentreten wenn sie zufällig irgendwo entsteht.
 
Danke für dein Kommentar.
Halluzinationen will ich schon länger nicht mehr haben. Dass ich die cool finde ist vorbei.
Wahrscheinlich ist der Gedanke sich der Sache zu Stellen anstatt es weiter im Nacken sitzen zu haben nicht schlecht.

Über Kommentare wie ihr alle mit solchen Situationen in eurer Psychose umgegangen seid würde ich mich freuen.
 
Hallo und herzlich willkommen @1ich

Das klingt ganz gefährlich, was du da machst. Du nimmst gerade keine Medikamente ein und versuchst womöglich diese abzusetzen, oder?

Es für viele Betroffene sogut wie unmöglich einfach so die Neuroleptika abzusetzen und das Risiko das du dir selbst oder jemand anderen in einer akuten Phase Schaden zufügst, ist gegeben.
Was ist, wenn deine Vorstellung jemand auf dir mit Messer oder so zukommen sieht, was vielleicht ein realer Freund ist und du die Person angreifst? Nur so als Beispiel.
Meine Erfahrungen mit dem Absetzen sind schlecht, also das wird immer schlimmer und häufiger, ohne dass man sagen kann, dass es irgendwann besser wird.
Nimmst du Neuroleptika ein und welche und welche Dosierungen hast/hattest du?
Wie lange bist du schon ohne Neuroleptika?

Mein Ratschlag wäre der Medikamente-Empfehlung hier im Forum zu folgen, denn das ist ein Mittelding wo nur sehr wenig Neuroleptika eingesetzt wird und gleichzeitig man davon langsam entwöhnt wird.
Das ist in etwa, wie wenn du keine Muskeln mehr hast und erstmal diese wieder aufbauen musst bevor du erstmal mit so einer Gehhilfe eben wieder laufen lernst und Muskulatur aufbaust. (so im übertragenen Sinne)

Du kannst auf den Link dir das ja mal anschauen, vielleicht hast du schon Erfahrungen mit einem dieser Medikamente gemacht?

Vorerst würde ich dir vorschlagen, dass du ganz wichtig deine Neuroleptika einnimmst und wenn du keine zu Hause hast dir welche verordnen lässt. Hauptsache du federst erstmal diesen akuten Schub ab. So eine Psychose tritt häufig Phasenweise auf und gegen diese verschobene Hirnchemie hat man auch mit starken Willen keine Chance, also es ist besser, wenn du das Planvoll angehst. Wir können das ja dann zum gegebenen Zeitpunkt durchsprechen, wie du deinen Psychiater etwas davon überzeugen kannst, aber erstmal wäre eben gut deine aktuelle Situation zu kenne.
Wie lange bist du schon erkrankt und hattest du schon Antipsychotika, wenn ja welche Wirkstoffe und wie lange nimmst du diese schon ein? Wie lange bist du ohne oder hast du diese reduziert, oder hat die Wirkung trotz konstanter einnahme nachgelassen.

Auch wenn durch die Einnahme der Neuroleptika etwas Negativsymptome auftreten ist das besser, wenn du dich gegen quälende Positivsymptome kämpft, es klingt so als ob du wirklich etwas verzweifelt bist und an deinen Grenzen bist.

Liebe Grüße
 
Hi @Maggi
Erstmal sehr großes Lob an Dich, dass du hier so vielen Menschen weiterhilfst.

Ich erkläre dir jetzt einfach mal meine Situation.
Zurzeit geht es mir abgesehen von meinem Inneren sehr gut. Das habe ich aber meiner Familie zu verdanken, die mich immer unterstützt sobald mir etwas fehlt. Dadurch habe ich den Luxus in einem schicken Appartment zu wohnen und quasi zu tun was ich will. Dadurch habe ich viel Zeit über mich nachzudenken. Das tue ich quasi auch den ganzen Tag. Ich stelle mich dabei immer wieder meinen Problemen und versuche eine endgültige Lösung für Diese zu finden. Das wären so Dinge wie: Nurnoch positiv sein, nicht mehr zurück blicken, nur noch sagen was ich denke, komplett reflektiert sein (mich Selbst in und auswendig kennen), anderen Menschen nur noch Gutes tun. Also rundum zufrieden sein. Ein sehr hochgestecktes Ziel. Wäre da nicht die Gefahr komplett durchzudrehen, wäre das ja auch eine Phase im Leben die man mal gehabt haben kann, oder etwas woran man sein ganzes Leben arbeiten kann.

Medikamente und ich sind so ne Sache. An Neuroleptika habe ich Aripiprazol, Risperidon, Amisulprid, Zyprexa, Haldol und Clozapin probiert (Bestimmt habe ich 1 oder 2 Medikamente vergessen). Von denen hat mir keines auf Anhieb geholfen.
Was ich wirklich super für mich fand war Citalopram, was ich erst gegen Ende meiner letzten Therapie bekommen habe. Meiner Meinung nach hat mir die durch die Einnahme gehobene Stimmung geholfen besser mit meinen Plussymptomen umgehen zu können.
Mein letzter Medikamentenplan war: Auf den Tag verteilt 10 mg Aripiprazol, 40mg Citalopram und 500 mg Clozapin.
Ein großes Problem, was ich seit Anfang an mit diesen Plan hatte, war das er mir aufgezwungen wurde.
Nachdem ich angefangen habe Clozapin zu nehmen, ging es mir tatsächlich besser. Ich denke das hängt mit der Hoffnung zusammen die ich in dieses Medikament gelegt habe. Immerhin gilt es als das stärkste Neuroleptikum.
Als ich ein paar Tage nach Start der Clozapinmedikamentation festgestellt habe, dass es mir wieder wie vorher geht, sagten die Ärzte, dass es nicht sein kann das es mir doch nicht hilft weil ich ja gesagt habe das es mir besser gehe. Ich gehe also Stark von Plazebo aus.

Dass ich die Medikamentation abgebrochen habe, hatte im Endeffekt mehrere Gründe. Hauptgrund war, dass ich nach nun einem Jahr durchgängiger Medikamenteneinnahme mit immer wieder wechselnden Neuroleptika, immernoch keine Besserung verspürte. Die Hoffnung habe ich zudem verloren, da ich von 70 auf 100kg in einem Jahr bin, mir gesagt wurde das es keine Medikamente gibt die richtig gegen optische Halluzinationen greifen (Bin nur leicht von Akustischen betroffen), und ich auch keine Besserung verspürte.
Der ausschlaggebende Punkt war das ich mitbekommen habe das die Lebenserwartung eines Schizophrenieerkrankten bei ca. 60 Jahren (75 Jahre ohne Schizophrenie) liegt. Da habe ich mir "Fuck it" gedacht und hab die Medikamentation abgebrochen. Der Gedanke war, dass wenn die Symptome nicht weg gehen ich auch einfach ohne Medikamente den Rest meines Lebens verbringen kann. Das war also so ein "Mein Leben ist eh am Arsch" Gedanke.

Die ersten Monate nach Abbruch der Medikamentation ging es mir auch echt gut. Ich hatte kaum Plussymptome. Und wenn sie aufgetreten sind, habe ich ihnen versucht keine Aufmerksamkeit zu geben und habe sie auch relativ schnell wieder vergessen. Ich denke das hängt mit der Euphorie zusammen ein Leben ohne Medikamente auf die Beine stellen zu wollen und keine Nebenwirkungen der Medikamente mehr zu haben. Dass das nicht lang so geblieben ist merkt man ja. Auch war das Bloß nicht dran denken sehr Anstrengend weil immer mehr Druck auf mir gesessen hat. Irgendwann habe ich mich wieder auf meine Halluzinationen eingelassen und angefangen Sie wieder in die echte Welt einzubringen.
Bis heute wurde ich dann immer unzufriedener.


Es tut wirklich gut darüber zu schreiben. Ich habe allein durch eure beiden Kommentare wieder ein ganz anderes Bild über meine jetzige Situation bekommen. Man muss auch dazu sagen, dass ich jetzt seit 4 Jahren erkrankt bin, und noch nie mit einem/einer Schizophrenen über die Krankheit sprechen konnte.


Ich werde schauen, dass ich einen Arzt finde, der sich mit der Krankheit auskennt (Bis jetzt nie einen gehabt, der sich wirklich gut auskannte), und eine neue Medikamentation starten.

Vielleicht hat ja noch jemand was dazu zu sagen was ich geschrieben habe oder kann mir irgendwie helfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das fand ich auch ganz lustig bis meine Gedanken dazu geführt haben, dass ich Teile der Gesichter von toten Menschen in meinem Gesicht sah
Wie meinst du das? Teile von toten Menschen? Vergammeltes Fleisch oder sahen die halt normal aus? Ich glaube viele Geister der Verstorbenen ihren noch auf Erde umher und versuchen uns etwas mitzuteilen.
So in etwa wie im Film the sixth sense.

Mein Onkel Peter hat in den letzten Jahren auch angefangen Halluzinationen zu bekommen. Soweit ich weiß, hat er anstatt einen Teller mit normalen Essen ein Teller voller Maden oder Würmer öfter gesehen. Er hat dann seine Frau gefragt, ob die wirklich da sind.
Ich glaube, die Geister wollten ihm einfach mitteilen, dass das meiste, was er zu sich nimmt schlechtes und ungesundes Essen ist. Denke, dass die durch Geldgier ausgelöste Tierquälerei dazu führt das unser Essen extrem Nährstoffarm ist. Kontrolliert doch keiner, ob das Fleisch von gequälten Tieren gesund ist.

Edit: Korrigiere immer Grammatik und Rechtschreibung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie meinst du das? Teile von toten Menschen? Vergammeltes Fleisch oder sahen die halt normal aus? Ich glaube viele Geister der Verstorbenen ihren noch auf Erde umher und versuchen uns etwas mitzuteilen.
So in etwa wie im Film the sixth sense.

Mein Onkel Peter hat in den letzten Jahren auch angefangen Halluzinationen zu bekommen. Soweit ich weiß, hat er anstatt einen Teller mit normalen Essen ein Teller voller Maden oder Würmer öfter gesehen. Er hat dann seine Frau gefragt, ob die wirklich das sind.
Ich glaube, die Geister wollten ihm einfach mitteilen, dass das meiste, was er zu sich nimmt schlechtes und ungesundes Essen ist. Denke, dass die durch Geldgier ausgelöste Tierquälerei dazu führt das unser Essen extrem Nährstoffarm ist. Kontrolliert doch keiner, ob das Fleisch von gequälten Tieren gesund ist.

Hi @Erzengel
Ich dachte ich würde das Gesicht eines anderen, lebendingen Menschen in meinem Gesicht sehen. Und danach auch von welchen von denen ich ausging sie seien tot. Mit Teilen von Menschen meine ich, dass ich im Spiegel nicht das ganze Gesicht eines anderen Menschen gesehen habe sondern z.B. nur seinen Mund anstelle von meinen Mund.

Ich kann bei mir beobachten, dass die Halluzinationen sich anders Verhalten wenn ich z.B. Glücklich, Traurig, Stolz etc bin.
Würde ich darüber nachdenken, warum ich da Maden gesehen hätte, würde ich denken, dass ich zuvor was Ekliges erlebt habe und deswegen Ekel mich gerade Unterbewusst beschäftigt. Das ist aber auch nur eine Annahme von mir und Wissen tut das leider keiner.
Ich glaub jeder Mensch würde da etwas anderes reininterpretieren und die Gründe könnten quasi alles sein.
 
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