Willkommen im Psychose Forum❤️

Das Schizophrenie Forum & Chat rund ums Thema Psychose.
Hier findest Du individuelle Beratung, Möglichkeiten zum Austausch, Diskussionen, Hilfe und nützliche Informationen.

Die Foren-Community hilft, unverarbeiteten Probleme besser umzugehen, diese zu lösen und auch andere Meinungen und Sichtweisen zu finden.

Für Angehörige und Betroffene mit Psychose, Schizophrenie und alle, die sich interessieren.

Jetzt registrieren!

Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

Keine Vorfreude mehr auf überhaupt gar nichts

Niggo

Well-Known Member
Registriert
23 Mai 2021
Beiträge
316

Ich habe keine Vorfreude auf die Europameisterschaft, auf Olympia, auf die Tour de france. Als das wäre für mich früher ein geiler Sommer gewesen. Ich glaube sowas nennt man Anhedonie. Ich hoffe das geht irgendwann weg.
 

Wird schneller weggehen wenn du Sport machst
263a.png

 

Dafür muss man erstmal den Antrieb haben. Ausserdem bringt das bei mir nichts. Genau wie sie sagen wenn das Wetter schön wird wird deine Stimmung besser. Nichts da - wird sie nicht.
 

Natürlich wird es nicht sofort besser. Aber so wie ich das sehe bist du in nen Teufelskreis der Emotionslosigkeit. Irgendwie musst du diesen Kreis durchbrechen sonst kommst du da vielleicht nie raus. Ein Schritt hierbei wäre Sport. Denn solange du nichts änderst, kann sich auch nichts ändern.

Wenn du vielleicht irgendwann nen Funken Antrieb verspürst, dann mach Sport. Danach spürst du vielleicht schon 2 Fünkchen Antrieb, irgendwann 3 und so weiter. Der Teufelskreis wäre gebrochen.
 

Hattest Du denn auch diese Emotionslosigkeit und hat Dir Sport dabei geholfen?
 
Hallo @Niggo ,

du könntest folgende Medikamente einnehmen, insbesondere spezielle Antidepressiva wie das Bupropion (SNDRI Antidepressivum) helfen bei den Negativsymptomen:
Medikamene-Empfehlung bei Psychose

Bei der Empfehlung geht es auch um eine spätere Intervalleinnahme des Neuroleptikums (in dem Fall Aripiprazol) was dann zusätzlich gegen Negativsymptome hilft.

Welche Medikamente und Dosierungen hast du zur Zeit?
 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Niggo

ich hatte/hab Emotionslosigkeit. Die ist aber nicht so stark ausgeprägt wie bei dir. Es ist eher eine Affektverflachung. Emotionen sind aber noch da. Ich schreibe diese dämpfende Wirkung den Antipsychotika zu. Sport hat mir persönlich da am meisten geholfen die Emotionen, vor allem Positive, stärker zu spüren.
 

Kenne diesen zustand, habe sehr lange Zeit schon, nicht einmal frauen und sex interessieren mich, ich hab gutes geld verdient und als programmierer gearbeitet, mein gehirn funktioniert jetzt wie im abgesicherten modus, wo nur die wichtigsten sachen arbeiten, spontanität ist stark beeinträchtigt, keine gefühle, freude, antriebt, leckeres essen bringt nix, kein affekt, kein schwingungsgefühl alles wirkt leblos, monoton und abgestumpft.. so als ob die singalübertragung in das frontalhirn nicht funktioniert, das hat alles mit den dopamin rezeptoren im frontalhirn zutun.

Ich habe öfter amphetamine genommen da ging es mir immer besser, aber die gefahr psychotisch zu werden ist gross und überhaupt noch nen grösseren schaden auf dauer davonzutragen. Aber ja da waren emotionen da, antrieb und vorallem lust auf sex, begeisterung und überhaupt eben sich lebendig fühlen..

Ansonsten hält diese sache an und wird nicht besser über jahre, sport habe ich versucht aber es war das gleiche ob ich sport gemacht hab oder nicht, ich höre oft musik das hilft etwas zum motivieren

Es ist so als habe ich eben keinen zugang zu meiner seele mehr, auf keine art und weise ich fühle mich auch nicht komplett wie es einmal tat in meinem körper, wenn man die strasse entlang ging und das gefühl hatte man wäre komplett und man selbst, jetzt eher nur leer, alles war in meiner seele vorher war scheint wie ausradiert zu sein, die komplexesten emotionen die durch bestimmte dinge getriggert wurden sind nicht mehr da, wie beim geruch des waldes an einem sommerabend, das wiedersehen seiner freunde, ein belohnungsgefühl nachdem man etwas erreicht hat, ein gefühl von stolz, ehre usw...

So muss es wohl sein nachdem man lobotomiert wurde ( durchtrennung der nervenbahnen im frontalhirn )...
 

@itzmeseroga

All diese Sachen hatte ich anfangs auch. Ich weiß nicht warum, aber zurzeit lache ich sehr viel. Ich glaube das mache ich auch, weil ich der Angst und der Unfähigkeit richtige Konversationen zu führen aus dem Weg gehen will. Alles iwie unterbewusst. Früher die tiefsten Gespräche geführt und jetzt fast nur noch ein Mensch der anderen recht gibt und ne bei note Lachen hinzugibt. Finde ich aber gut, besser als Angst, Stille, oder sonst was.

Das Problem mit den Frauen und sex hab ich auch. Null Lust auf sex, Frauen ziehen mich null an, außer ich hab intus, dann lebt mein trieb plötzlich wieder.

Wäre ich nach dieser Erfahrung wie der alte, also vor der Psychose, würde ich das Leben glaube ich mega genießen. Da ich bei normalen Dingen auch kaum Freude empfinden kann, mach ich immer einen auf super gechillt wenn ich meine Freunde treffe oder meine Familie nach Hause kommt, Hauptsache iwie "normal" sein.

Hab gestern Abend aus dem Fenster geguckt und mich gefragt ob es Gott wirklich gibt, unabhängig von den Religionen, einfach jemanden der raum, Zeit und Materie erschaffen hat. Kann ja nicht alles aus dem Nichts entstanden sein, das Universum dehnt sich ja aus, also gibt es auch einen Anfang. Ich hab mich einfach gefragt, wenn es ihn gibt, weiß er von uns. Wieso lässt er zu, dass ein Mensch wie ich, der immer gut handeln wollte, so krank wird. Sich selbst nicht mehr wiedererkennt, weder seine Gedanken noch seine Gefühle oder Art...

Unser Schicksal ist kein leichtes. Es geht aber natürlich auch immer schlimmer, nur nervt es halt manchmal, wenn man sich daran erinnert wie schön das Leben vorher war.
 
Kuehnibert schrieb:
Wird schneller weggehen wenn du Sport machst
263a.png
Findest du das wirklich? Ich glaube weniger dran das Sport einen so viel helfen kann. Das Problem ist dazu viel zu grundlegend.
 

Keine Ahnung. Ich mache 7 mal die Woche Sport und nur mal nen Tag Pause wenn die Gelenke zu entzüdet sind. Ich geb Vollgas aus Angst, dass sonst Negativsymptome entstehen oder die kognitiven Symptome schlimmer werden. Immer wenn ich mal einen Tag nichts mache habe ich direkt das Gefühl etwas gedämpfter zu sein als eh schon,
 

Ok, aber das schaffst du auch nur, weil das mit dem Sport bei dir so einen hohen Stellenwert hat. Andere können aufgrund ihrer Medikamente zum Teil kaum laufen und wenn da 0 Motivation da ist, dann kann man sich keine 7 Tage die Woche dazu aufraffen. Manche sind auch so sehr mit ihrer Symptomatik beschäftigt und den restlichen Verpflichtungen im Leben das für Sport kaum zeit ist.
Finde es schon toll wenn du es schaffst. Du schreibst das du aus Angst heraus Vollgas gibst, bei mir war der Wahn auch aus Angst heraus entstanden, also diese Angst die einen antreibt muss man da erstmal haben.
 

Früher habe ich auch deutlich mehr Sport gemacht, das ist aber mit den psychischen Erkrankungen immer weniger geworden.

Das Bupropion was ich einnehme hat einen ähnlichen Effekt von der Wirkung her wie Sport bei mir, also das kann ich morgens und mittags einnehmen und das fällt mir aufgrund meiner anderen Symptome und Probleme leichter als mich dann noch zum Sport aufzuraffen. Ich hab da eher so entspannende Hobbys wie Gemüse anbauen und meine Aquarien, das beruhigt in sofern auch, kostet natürlich auch Zeit.
Um 7 Mal die Woche Sport zu machen muss man wohl auch einiges an Stunden für den Sport investieren. Meine Erfahrung ist das je weniger Neuroleptika ich einnehme, der Schlafbedarf immer größer wird und irgendwann selbst wenn man sich eine Zeitlang für Sport motivieren kann, die Negativsymptome einen Strich durch die Rechnung machen.
 

Mache seit der Psychose sogar mehr Sport als davor. Ich habe das Gefühl, es hilft bei der Heilung und auch gegen die soziale Schüchternheit und Rückzug
 

Wie gesagt ich würde sagen das Sport nur für einen Teil der Erkrankten in dem Maße wie du es machst möglich ist. Bei dir hat es scheinbar einen positiven Effekt wo ich auch deiner Meinung bin, hab auch eine Zeitlang Sport gemacht, aber ich bezweifle das man da deswegen auf die Neuroleptika ganz verzichten kann. Meiner Meinung kann das helfen das man insgesamt weniger NLs einnehmen muss.
Schüchternheit und Rückzug hatte ich Medikamentebedingt vom Risperidon ganz stark, also da hab ich körperlich auch kaum etwas hinbekommen, in meinen Fall war da gar kein Sport unter dem Wirkstoff möglich. Gut da sind wir wohl auch etwas unterschiedlich, gibt womöglich auch Betroffene die unter Risperidon einen Marathon laufen können, aber ich denke wenn man ausgeprägte Negativsymptome hat und keine Drogeninduzierte Psychose kann man das vergessen.
Du hast anscheinend nur leichte Negativsymptome? Hast du eine Schizophrenie also eine der F20 Diagnosen oder eine andere Form der Psychose?

Mir hat gegen die Schüchternheit das Aripiprazol sehr geholfen, also das war zum Teil sogar etwas zuviel des Guten weil ich eben wie aus den Nähkästchen auch über die Erkrankung damit reden konnte und zum Teil auch noch Restsymptome hatte, also bisschen Symptomatik eben dabei war. Diese Restsymptome liegen wohl an der antagonistischen Wirkung des Aripiprazols was sich von anderen Neuroleptika da unterscheidet, also einerseits wird Dopamin blockiert aber gleichzeitig auch freigesetzt. Das war damals das erste Atypische Neuroleptikum der 3. Generation oder wie man das eben bezeichnet hat.
Welches Neuroleptikum hast du nochmal?

Ich war unter Aripiprazol zwar auch verschlossen wenn ich Paranoia und so hatte aber gegenüber Leuten die ich schon länger kannte sehr aufgeschlossen, das hat mir zum Beispiel richtig gut getan überhaupt darüber reden zu können, was unterm Risperidon kaum möglich war, vielleicht auch weil ich da noch zu tief in der Psychose dringesteckt bin um überhaupt offen darüber zu sprechen.

Sport würde ich auch gern machen und empfehlen aber wenn man da keine 7 Tage die Woche hinbekommt glaube ich das der Effekt auf die Negativsymptome zu gering ist oder das überhaupt nur mit mittelstarken Negativsymptomen funktioniert soviel Sport zu machen. Gut ich stecke zum Beispiel meine Energie dahinein medikamentöse Wege zur Heilung der Psychose zu finden, für mich ist das Gedankliche da der Sport , ich steigere mich da fast wahnhaft hinein und kann damit mich von den richtigen Wahn den ich bei anderen Themen hatte mich auf etwas Konstruktives ablenken. Ich kann mir zumindest vorstellen das für dich der Sport vielleicht eine ähnliche Bedeutung hat, so abschalten Ablenken und damit auch Geist und Körper fordern so das der geistige Abbau durch die Neuroleptika eher mild ausfällt.
 

Ich nehme aktuell 5mg Olanzapin. Meine offizielle Diagnose heißt drogeninduzierte Psychose. Ich weiß leider nicht welcher ICD-10 Code.

Meine Negativsymptome sind sehr leicht wenn überhaupt vorhanden. Ich bin halt chronisch müde und etwas schüchtern. Neue Leute kennen lernen ist ne größere Herausforderung wie normal. Dennoch tue ich es. Aber sowas wie vernachlässigen der Körperpflege und so kenne ich zum Glück nicht. Affekt ist etwas eingeschränkt. Die Emotionen sind flach, dass schreibe ich aber den Medikamenten zu. Das ist ja ein durchaus erwünschter Effekt.

Sport hat bestimmt eine ähnliche Bedeutung für mich wie für dich das Suchen nach richtigen Medikamenten. Immer wenn ich Sport mache Kreisen meine Gedanken mal nicht krankhaft um das gleiche behinderte Thema (die Psychose).
 
Habe den Thread mal ausgegraben, weil ich keinen neuen zum Thema aufmachen wollte, aber momentan dasselbe Problem habe. Oder vielleicht nicht ganz, bei mir ist nämlich nur die Vorfreude weg, wenn ich dann aber anfange Sachen zu machen, auf die ich mich sonst freuen würde, machen sie mir auch Spaß, auch wenn ich vorher vollkommen lustlos war. Kennt das jemand? Wenn ja, wie geht ihr damit um? Für mich fühlt es sich ziemlich absurd an, weil ich es nicht schaffe meine Erwartungen anzupassen und immer wieder Gedanken habe wie das bringt doch eh nichts und dann Stunden mit Nichtstun wie scrollen auf Twitter oder Tiktok verbringe, wenn ich eigentlich andere Dinge tun könnte, die mich erfüllen. Klingt vielleicht nach einem Luxusproblem wo hier Leute mit kompletter Anhedonie unterwegs sind, aber mich belastet es schon, keine Vorfreude mehr zu haben, weil die ja auch motivierend wirkt, überhaupt etwas zu machen und ich mich immer wieder überwinden muss Sachen anzufangen, obwohl ich erst mal überhaupt keine Lust darauf habe und mir alles anstrengend vorkommt.
 
Du hast also zum Beispiel keine Vorfreude auf einen Kinobesuch, wenn Du aber dann im Kino bist, bereitet der Film Dir dann trotzdem Freude? Das kenn ich so nicht.
 
Ja, genau, Kino ist jetzt nicht so mein Ding, aber im Grunde wäre es wahrscheinlich so. Ich lese gerade ein Buch, was mir sehr viel Spaß macht, wenn ich mich dann dransetze, aber um an den Punkt zu kommen, muss ich mich zwingen und mir vornehmen jeden Tag mindestens ein Kapitel zu lesen, sonst lass ich es liegen.
 
Zurück
Oben