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Gefühlskalt durch Neuroleptika

Gefühlskalt würde ich es nicht ganz beschreiben. Die Gefühle sind verflacht.

Ich hab alle Gefühle aber halt nicht so intensiv
 
Meine Gefühle sind unverändert, teilweise bin ich etwas trauriger und habe in den letzten Monaten vermehrt geweint, weil mir mein Rückfall und seine Folgen zu schaffen gemacht haben. Bin aber auch niedrig dosiert
 
Weinen kann ich nicht, aber mich aufregen. Meine Gefühle sind aus dem Bewusstsein verdrängt. Das ist schwer zu beschreiben.
 
Kommt ihr euch auch so gefühlskalt vor?
Liebt ihr jemanden oder könnt ihr weinen oder euch aufregen?
Die Gefühlswahrnehmung hängt sehr von den Medikamenten ab, aber auch andere Faktoren, Verlauf der Erkrankung etc.

Das Weinen kann unter Neuroleptika wirklich schwer sein, ich kenne auch Situationen wo selbst näher stehende Angehörige mich kaum emotional hätte berühren können, da die Medikamente und die Erkrankung da sehr herein spielen und man zum Teil auch sich in so wahnhafte Dinge eher wiederfindet als in der realen Welt, wenn man noch in der Psychose ein Stück weit drin steckt.

Vielleicht möchtest du mir deine Medikamente aufzählen @Einhörnchen, ich könnte dir sagen an welchen Medikamenten es liegen könnte oder ob es eventuell von den (eher zu hohen) Dosierungen kommt. Aripiprazol wäre ein Wirkstoff wo das Emotionale etwas besser wird und gerade bei kleinen Dosierungen um die 5mg eben keine gravierenden Nebenwirkungen auf Libido(Hormon Prolaktin) und so stattfinden, was eben auch mit der Emotionen zusammenhängt.
 
Auch ich kann schon lange nicht mehr weinen, aber bei rührenden Szenen in Filmen steigen mir manchmal Tränen in die Augen, ohne zu fließen. Ich denke mal, das hat vor allem mit dem Alter zu tun. Ich bin schon 56 Jahre alt, NL nehme ich schon seit sechs Jahren nicht mehr.
 
Auch ich kann schon lange nicht mehr weinen, aber bei rührenden Szenen in Filmen steigen mir manchmal Tränen in die Augen, ohne zu fließen. Ich denke mal, das hat vor allem mit dem Alter zu tun. Ich bin schon 56 Jahre alt, NL nehme ich schon seit sechs Jahren nicht mehr.
Ich bin 54 und mir steigen auch höchstens Tränen in die Augen. Meinst du wirklich, das liegt am Alte???
 
Die Gefühle hängen mit den Positiv- und Negativsymptomen zusammen. Viele Neuroleptika dämpfen die Libido und das Emotionale sehr stark, was auch zum Teil gewollt sein kann. Teils können in einer Akuten Psychose die Emotionen auch zu stark sein und manche Wirkstoffe dämpfen emotional stärker als Andere.

Bei mir war des Anfangs in den ersten Jahren sehr ausgeprägt, bis ich nach und nach durch Absetzversuche und Medikamente wechsel diese Emotionen zurückbekommen habe. Bei einer Psychose kann es andersherum eben auch übertrieben emotional sein und Medikamente sollten eigentlich helfen da einen Mittelweg zu finden.

Leider findet in der psychiatrischen Praxis meist eine einseitige Dämpfung statt, da man von den Möglichkeiten, die man hat, diesbezüglich keine wissenschaftliche Grundlage hat. Teils werden Betroffene auch proaktiv ruhiggestellt, weshalb es auch darum gehen sollte, Vorurteilen und Vorverurteilungen entgegenzuwirken, auf normale Medikamentedosierungen und vernünftigen Einsatz der Wirkstoffe zu bestehen.
Das Wissen der Fachleute ist zwar breit gestreut, aber im Detail hat man, was die Behandlung von Schizophrenie angeht, noch keinen richtigen Plan, ähnlich wie Medikamentenkombinationen vorwiegend nur nach dem "Versuch und Irrtum" Prinzip eingesetzt werden.
Wir sollten und müssen uns also selbst helfen, was ich euch mit der Medikamente-Empfehlung mitgeben möchte, ohne eigene Expertise und Feineinstellung der Medikamente ist man diesem Unwissen und zum Teil auch Ignoranz mancher Psychiater blind ausgesetzt. Es ist also wichtig, dass ihr selbst an euch, an den Problemen und Medikamenten arbeitet, statt euch auf die Ärzte allein zu verlassen, die meist nur Schadensbegrenzung betreiben.

Gemeinsam könnten wir viel erreichen, aber ich respektiere das, wenn jeder für sich durch die Hölle gehen möchte, bzw. man Gründe findet es anders zu machen. Meine Empfehlung ist daher nur eine Möglichkeit von wenigen guten Optionen.

Teils können abgeflachte Gefühle gut sein, weil man dann seinen Zustand kaum reflektieren kann und im Grunde glücklicher ist, als wenn man sich emotional manchen schwierigen Lebensrealitäten stellen muss.

Psychopharmaka können die ganze Wahrnehmung verändern, wir leiden da eher an der fehlenden Selbstregulierung, was Neuroleptika zum Teil eher noch erschweren können, auch wenn diese notwendig sind.
 
Auch ich kann schon lange nicht mehr weinen, aber bei rührenden Szenen in Filmen steigen mir manchmal Tränen in die Augen, ohne zu fließen. Ich denke mal, das hat vor allem mit dem Alter zu tun. Ich bin schon 56 Jahre alt, NL nehme ich schon seit sechs Jahren nicht mehr.
Ich bin da Deiner Meinung. Bin auch 53 und denke mit zunehmendem Alter hat man schon so manches hinter sich, da ist man dann stärker im Nehmen.
 
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