Einige setzen ab, andere können aber erfolgreich reduzieren. Wie gesagt, und ich nahm das zwei Jahre lang so, ist nichts passiert.
Klingt, als ob du das Amisulprid abgesetzt hast!? Diese Absetzversuche machen ja sehr viele Betroffene und gehen auch für Monate gut, was dann über Monate aber zu Reizbarkeit und Instabilität führt, die dann im Rückfall endet oder eben dass man ganz freiwillig wieder Antipsychotika einnimmt.
Bei Tabletten steht des Betroffenen frei, was beim Depot etwas langwieriger ist und häufig zum kompletten Therapieabbruch führt. Insofern besuchst du weiterhin deine Ärztin auch, ohne Amisulprid einzunehmen und kannst auch jederzeit aufs Amisulprid zurückgreifen, da du ja nur etwas schwindeln musst und deinen Therapieplatz behältst.
Beim Depot und Ersterkrankung ist es besonders schwierig, weil Betroffene die Absetzen häufig das entgegen den ärtztlichen Willen tun und damit auch ihren Therapieplatz verlieren. Häufig sind keine Antipsychotika in Tablettenform zuhause, da sich ja vorher keiner darum gekümmert hat und man keine gebraucht hat, was dann die Rehospitalisierung vielleicht verzögert, aber die Rückfälle umso härter und riskanter macht, da man ja Tabletten dann leichter wiedereinnehmen würde.
Insofern ist es auch etwas zweifelhaft, ob diese etwas verzögerte Rehospitalisierung bei den Depots überhaupt gut ist, oder eher mit schweren Rückfällen bis zu Straf- oder Gewalttaten verbunden sein kann, wenn Betroffene dann ganz die Kontrolle über sich verlieren. Für die Medikamentehersteller ist das "freilich" kein Problem, man nimmt ja schließlich die teueren Depots und kann die verspätete Rehospitalisierung als Nutzen verkaufen, ohne genau hinzuschauen, was aus den Erkrankten wird, die dann auch so durch den Therapieabbruch aus dem Suchraster bzw. Verantwortungsbereich der Ärzte fallen.
Möglicherweise hätte ich auch 100 mg oder 150 mg ausprobieren können, aber die Ärztin unterstützte das nicht und ich fragte auch nie danach. Insofern könnte auch eine "Dauereinnahme" der Antipsychotika ein interessanter Weg sein, wenn Absetzen nicht geklappt oder beim ersten Mal nicht geklappt hat.
Klingt, als ob du entweder die 200mg Amisulprid weiter nimmst, eigenständig auf 100 oder 150mg reduziert hast oder ganz abgesetzt hast. Zumindest scheint dir das Verhalten deiner Ärztin zu stören und von daher gleich lieber eigenmächtig entscheidest, was ja dein gutes Recht ist, aber das Arzt / Patientenverhältnis damit etwas gestört ist. Ich kann meine Intervalleinnahme mit meinem Psychiater besprechen und wenn ich medikamentös eine Dosisveränderung vornehme, dann bespreche ich das zumindest hinterher beim nächsten Termin, was finde ich ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis ist. Bei dir scheint das eben von Misstrauen geprägt, womöglich bei dir mit Ängsten verbunden ist "bestimmte Sozialleistungen" verlieren zu können, wenn du keine Compliance oder in dem Fall Unterwürfigkeit zeigst, was aus deinem vorherigen Beitrag hervorgeht und für ein negatives Druckmittel spricht, was ähnlich wie die Depotsprite dem Arzt / Patientenverhältnis stören kann, wenn Abhängigkeiten als Druckmittel eingesetzt werden.
Insofern könnte auch eine "Dauereinnahme" der Antipsychotika ein interessanter Weg sein, wenn Absetzen nicht geklappt oder beim ersten Mal nicht geklappt hat.
Für dich wäre dann die "Dauereinnahme" in Gänsefüßchen, was vielleicht auch eine unterbrochene Intervalltherapie ist, der interessante Weg, da du es sicher schonmal ohne Erfolg probiert hast.
Unsere Hoffnung ist freilich in erster Linie das (vollständige) Absetzen, gerade weil das von der Mehrheit der (selbsternannten) "Fachärzte" p+p als unmöglich funktionierend dargestellt wird (ebenso wie eine Intervalltherapie oder eine dieser ähnelnde Einnahme unterschiedlicher Dosen).
Dieses vollständige Absetzen ist bei Schizophrenie sehr schwer bis unmöglich, weshalb Psychiater auch meistens davon abraten oder da nur teilweise unterstützen oder mittragen können.
Die Intervalltherapie, die du hier ansprichst, entspricht der früheren Studienlage, da normale Absetzversuche ja auch einer Intervalltherapie entsprechen, nur dass diese Einnahmeform für den Patienten trotzdem einen enormen Leidensdruck darstellt, da man hoch oder halb psychotisch herumläuft, bei den Negativ- und Kognitiven Symptomen keine nachhaltige Besserung eintritt und dazu noch starke Stimmungsschwankungen auftreten wie Empfindlichkeiten und Reizbarkeit, auch Libido und Emotionen können erhöht sein, was diese "normalen" Absetz- oder Reduzierungsversuche als gängigen Weg darstellt, den Betroffene vermutlich auch du einschlagend die ansonsten keine Möglichkeit haben eine
Intervalltherapie wie im Forum zu realisieren, da man dafür ja auch seine Ärztin / Psychiaterin mit im Boot braucht, die einen Bupropion verordnet und die andere Antidepressiva die langfristig ergänzend notwendig sein können.
Da die Empfehlung von mir keine etablierte Leitlinie ist, braucht man für so eine Umstellung ein funktionierender Arzt / Patientenverhältnis, wo man zumindest auf eigenen Wunsch hin die notwendigen Wirkstoffe bekommt, um so ein relativ durch Bupropion geschütztes vorübergehendes Absetzen des Antipsychotikums zu unterstützen.
Ich würde in so einer Situation, wo man über keine Reduzierung oder kurzfristigen Absetzversuche mit dem Psychiater sprechen kann, auch eher zum Arztwechsel raten, auch weil die Erfahrungslage der Fachärzte unterschiedlich ist und was diese dann am Ende auch verantworten können. Reine Neurologen oder Ärzte, die Schizophrenie behandeln, haben häufig auch keinen solchen Erfahrungsschatz mit schizophrenen Patienten und da sollte man an sich auch zum richtigen zuständigen Facharzt, also Psychiater/in gehen, wenn man wie in deinem Fall an der Kompetenz des eigenen Arztes zweifelt. Je weniger Erfahrung vorliegt, umso vorsichtiger fallen Entscheidungen, wo psychiatrisches Neuland betreten oder abweichende Dosierungen (unterhalb der Wirkdosis) genutzt werden aus, was ja der Psychiater oder Facharzt auch mit sich ausmachen muss, ob er das verantworten kann.
Normale Absetz- und Reduzierungsversuche sind für Betroffene, häufig auch ein Ritt auf Messers Schneide, da man dann halbpsychotisch ist, theoretisch sind auch 100-150mg Amisulprid riskant wenig, da braucht man dann hächstwahrscheinlich zwischendurch höhere Dosierungen und läuft für außenstehende Betrachtet psychotisch herum.
Man braucht im Grunde einen Psychiater, mit dem man über alles, was Medikamente angeht, sprechen kann, auch über Selbstversuche, da die Psychiatrie Schizophrenie nur behandeln kann, aber keine Aussicht auf Vollremission besteht.
@passtaufeuchauf , man merkt dich irgendwie in den Beitrag so wie du über die Fachärzte schreibst irgendwie deine Wut an, da du da machtlos wirkst und folglich dein eigenes Ding machen willst. Das ist im übrigen auch der Grund, warum Depots eingesetzt werden, da Psychiater da noch konsequenter sein können, aber für uns Betroffene die Selbstbestimmung dann immer weiter wegbricht und Einflussmöglichkeit auf unsere Therapie.