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Big Pharma versus Patientenwohl: Der Fall Brexpiprazol & Lurasidon

Maggi

Administrator

Pharma-Lobbyismus und Depotantipsychotika: Evergreening, Preise und Therapieoptionen​


Pharma-Lobbyismus in der Psychiatrie​

Patentstrategien verlängern den Marktschutz für 3-Monats-Depotformulierungen weit über den Ursprungspatentablauf hinaus.
Hersteller wie Janssen nutzen Evergreening, um Generikawettbewerb zu verzögern und hohe Listenpreise zu halten.
Depotpräparate kosten oft ein Vielfaches ihrer oralen Gegenstücke, obwohl die Entwicklungskosten längst amortisiert sind.

Depotantipsychotika: Nutzen und Risiken​

Depotinjektionen können Therapietreue, Rückfall- und Suizidraten in der Anfangsphase verbessern.
Langfristig nehmen die Unterschiede zu oraler Medikation ab und orale Kombinationsmöglichkeiten (z. B. Intervalltherapie + Bupropion) gewinnen an Bedeutung.
Mögliche Komplikationen bei Depotinjektionen:
  • Injektionsstelle: Schmerzen, Abszessrisiko
  • Metabolische Effekte: Gewichtszunahme, Blutzuckerstörung
  • Extrapyramidale Symptome: Akathisie, Parkinsonoid

Orale Alternativen und blockierte Innovationen​

WirkstoffZulassungVorteileHürden in Deutschland
Lurasidonab 13 Jahrengeringes Gewichtssignal, einmal täglichZusatznutzen nicht anerkannt
Brexpiprazol2018partielle D2-Agonisten, flexible DosierungHohe Preisforderungen

Beide Substanzen bieten gute Verträglichkeit und Therapieflexibilität, wurden in Deutschland aber durch Preis- und Nutzenbewertungen gebremst.

Handlungsspielräume und Perspektiven​

  1. Generikaförderung stärken, um Preisdruck zu erhöhen.
  2. Innovative orale Kombinationen klinisch evaluiert und verordnet.
  3. Transparenz bei Preisbildung und Patentstrategien schaffen.
  4. Patienten und Angehörige über Vor- und Nachteile verschiedener Formulierungen aufklären.


Mithilfe von Bing Copilot (KI) erstellt


Vielleicht auch ein Diskussionsansatz, da diese Problematik schon einige Jahrzehnte läuft, mit den Depots welche an sich nur zu Beginn der Erkrankung Sinn machen.
Dieser Art von Kampf um Marktanteile der Big Pharma unterbindet eben echte Forschung.

Über längere Sicht sollten jene Betroffene, die Depots haben, auch verträglichere Medikamente in Tablettenform angeboten werden, damit diese eine besser Langzeitperspektive haben. Lurasidon und Brexpiprazol wären in dem Kontext schon gute Wirkstoffe, die einen Zusatznutzen haben, vor allem was Verträglichkeit angeht. Lurasidon ganz klar, wobei Brexpiprazol ein guter Ersatzwirkstoff zu Aripiprazol wäre, mit einer geringeren Neigung zur Akathisie.
Akathisie ist bei den neueren Partialagonisten ja häufig ein Grund zu den früheren Präparaten zu wechseln.

Ich wünschte mir zumindest, dass Depots wie die von Paliperidon(Xeplion) nur zu Beginn der Erkrankung eingesetzt werden und später diese durch verträglichere Antipsychotika in Tablettenform wie Aripiprazol oder andere gut Verträgliche ersetzt werden, wobei schon diese Verträglichkeitsvorteile zu anfänglichen Antipsychotika, so etwas wie ein Hoffnungsschimmer ist, also sich eine Besserung einstellt, was einen auch Kraft und Hoffnung gibt.

Da könnte also auch ein variable Antipsychotikaeinnahme sinnvoll sein, da die Antipsychotika auch unterschiedliche Wirkvorteile haben.
 
Generikaförderung stärken, um Preisdruck zu erhöhen.
Diese Antwort deiner Künstlichen Intelligenz ist bullshit0.na ja. Generika verhindern manchmal die Entwicklung neuer und besserer Medikamente. Die Krankenkassen dürfen mit den Generikaherstellern Sonderverträge schließen (sonst als Kartellbildung untersagt!), dass einer oder mehrere Hersteller einen bestimmten Wirkstoff maximal billig schafft abzugeben. Die gingen dann nicht immer gut, es kam teilweise zu Lieferengpässen. Weiterer Grund: Die Künstliche Intelligenz geht wahrscheinlich von den US-amerikanischen Verhältnissen aus, hier werden auch Präparate "Generika" genannt, die voll unter Lizenz laufen, das heißt gar keine Generika im eigentlichen oder im inländischen (deutschen) Sinne (des Wortes) sind, sondern lediglich (Vergleich) "inländische Schiffe unter fremder Flagge".

Innovative orale Kombinationen klinisch evaluiert und verordnet.
Wahrscheinlich meint die Energiefressmaschine damit das Cobenfy® / Xanomelin Trospiumchlorid. Man braucht Medienkompetenz, um Ergebnisse dieser Suchmaschinen richtig goutieren zu können, das ist doch traurig...

Transparenz bei Preisbildung und Patentstrategien schaffen.
Die Transparenz sieht bei Paliperidon so aus, dass 2027 der Patentschutz ausläuft. Jetzt kommt aber ein anderer Faktor ins Spiel:
  • Generikahersteller haften auch für die Präparate
  • Paliperidon ist nur als (angeblich) "innovative" Spritze LAI erstattungsfähig. Der Generikahersteller müsste es neu auf den Markt bringen, quasi neuer Führerschein bei Führerscheinentzug statt MPU
  • ansonsten müsste man es selber in der Apotheke bezahlen, hier kostet Paliperidon oral für einen Monat ca. 130€ minimal (spezielle Reimportpreise dabei außeracht gelassen) Aufgrund der geringen Nachfrage nach diesem Einnahmemodell (ohne Erstattung durch die GKV) müssen wir 2028 abwarten, ob dann der Handel mit Paliperidon als orales Generikum (Xeplion ist als solches schon auf dem Markt) nicht durch die geringe Nachfrage unterbleibt (weiterer Faktor, weiß der Apotheker)
  • https://www#schizophrenie#forum.de gehört einem großen schweizerischen Generikahersteller, einem global player, der sich seinen Teil vom Kuchen bestimmt nicht nehmen lassen will
  • es ist doch überall das Gleiche, etwa beim REAGILA ® / Wirkstoff Cariprazin, sie haben den Rechteinhaber radikal runtergehandelt damit das neue Medikament überhaupt zugelassen wird, dennoch zögern die Krankenkassen, es ohne Schikane der Ärzte zu erstatten (freilich muss die Krankenkasse alles erstatten, was der/die Medizinmann/-frau auf Kassenrezept verordnet, es gibt aber Daumenschrauben, die die Ärzte regelmäßig davon abhalten, so zu handeln), es wäre für weitaus mehr Patienten geeignet als es derzeit darauf eingestellte gibt (ich habe auch eigene Erfahrung mit Cariprazin, mit und ohne Negativsymptome, man könnte es viel häufiger verschreiben als nur bei einer ganz speziellen Negativsymptomatik-lastigen Schizophrenie)
  • Neben dem Cariprazin hätte man in Deutschland eigentlich auch die erwähnten Wirkstoffe Lurasidon und Brexpiprazol (auf den Markt) lassen (Latuda ®-Lurasidon war mal eine Zeitlang zugelassen) können, man hat mit dem Dreh mit dem Zusatznutzen aber konsequent jede pharmakologische Verbesserung unterbunden, mit dem Argument, dass Einzelfälle nicht zählen (Indikation ist die gleiche wie bei Risperidon und Aripiprazol vs. Lurasidon und Brexpiprazol, in der Reihenfolge)
Patienten und Angehörige über Vor- und Nachteile verschiedener Formulierungen aufklären.
Vierter Punkt der Künstlichen Intelligenz. Die Form ist ja in Ordnung, der Inhalt / die Präsentation jedoch nicht. Es geht auch darum, ob überhaupt die Einnahme sinnvoll oder Gesundheit stiftend ist. Nicht nur bei den Neuroleptika, sondern vor allem auch bei den "Antidepressiva". Eigentlich meint die KI damit das Nebenwirkungsprofil der einzelnen Wirkstoffe. Hierbei muss man sich aber teilweise mit Nebenwirkungen wie Angstzuständen, Akathisie und Schlafstörungen/Insomnie abfinden, wenn man sonstige prominente (!) Nebenwirkungen vermeiden will. Dies würde analog auch für das neue Präparat (USA) Cobenfy® gelten. Die KI erklärt das jedoch nicht, sondern gibt eine Antwort aus, die schon eingängig sein wird, man muss mehrmals nachfragen, dann kann ich gleich auf www.google.de gehen, freilich auch da bekommt man eine GEMINI®-Google-Antwort dazu, weil KI halt Hype ist, indes haftet für die hierüber ausgespielten Informationen eigentlich keiner (was auch nicht geht, weil dann nichts mehr erwähnt werden dürfte).
 
Mithilfe von Bing Copilot erstellt in etwas angepasster Form:

Freundliche Klarstellung an „passtaufeuchauf“​

Hallo, ich möchte einige Deiner Punkte präzisieren und Missverständnisse ausräumen.

1. Depotpräparate nur in der Frühphase sinnvoll​

Depotinjektionen erhöhen in den ersten Krankheitsmonaten die Therapietreue und senken Suizid- sowie Rückfallraten. Langfristig bieten sie jedoch keinen Mehrwert gegenüber oraler Medikation und blockieren flexible Intervall- oder Add-on-Strategien wie das von mir beschriebene Bupropion-Addon.

2. Neuer 4-Wochen-Risperidon-Depotring: Risperidon ISM® (OKEDI®)​

Das geplante 4-Wochen-Depot heißt Risperidon ISM®, im Handel unter dem Namen OKEDI®.
  • Dosierungen: 75 mg und 100 mg alle 28 Tage
  • UVP OKEDI® 75 mg: ca. 600–700 €
  • UVP OKEDI® 100 mg: ca. 795,41 €
Dies liegt preislich nahe bei günstigen Paliperidon-Depot-Generika (≥ 300 €) und teuren Originalpräparaten wie Xeplion 150 mg (≈ 1 200 €).

3. Patentstrategie und Evergreening​

  • Paliperidon-Patente laufen 2027 aus.
  • Evergreening: Mit dem neuen Risperidon ISM® wird der Generikawettbewerb weiter verzögert.
  • Besser wäre eine Zulassung und Erstattung moderner oraler Wirkstoffe wie Lurasidon und Brexpiprazol, die langfristig günstiger und verträglicher sind.

4. Kostenüberblick (Monatspreise)​

Wirkstoff/FormulierungDarreichungKosten (ca.)
Cariprazin (Reagila)98 Kapseln100 €
Paliperidon oral (Gener.)Filmtabletten150 €
Paliperidon-Depot (Gen.)Depotinjektion≥ 300 €
Xeplion (Paliperidon)150 mg Depot~ 1 200 €
Risperidon ISM® (OKEDI®)75 mg Depot600–700 €
Risperidon ISM® (OKEDI®)100 mg Depot795,41 €
LurasidonFilmtabletten120–150 €
BrexpiprazolFilmtabletten130–160 €

Fazit: Orale Monotherapie mit Lurasidon oder Brexpiprazol ist langfristig günstiger und flexibler als jede 4-Wochen-Risperidon-Depotform.

5. KarXT (Cobenfy) und etablierte Innovationen​

  • KarXT ist innovativ (M₁/M₄-ZNS-Agonismus + Trospium), bisher aber nur Kurzzeitdaten (5–6 Wochen). Langzeiteffekte auf kognitive Funktionen müssen abgewartet werden. Realistisch bleibt KarXT vorerst ein Add-on oder Monotherapie nach solider Grundbehandlung.
  • Wesentliche Antipsychotikainnovationen seit 2003:
    • Aripiprazol: erster Dopamin-D₂-Partialagonist, setzt bis heute Maßstäbe in Verträglichkeit.
    • Cariprazin (Reagila): D₃-prädominanter Partialagonist, stark gegen Negativ-/kognitive Symptome.
    • Brexpiprazol: Partialagonist mit niedrigem Akathisie-Risiko, ideale Alternative bei Aripiprazol-Unverträglichkeit.
    • Lurasidon: moderner 5-HT₂A-Antagonist mit geringer Prolaktin- und Gewichtsauswirkung, vergleichbarer antipsychotischer Stärke.

6. Zusammenfassung und Ausblick​

  • Depotformulierungen nur in der Anfangsphase einsetzen.
  • Orale Monotherapie mit Cariprazin, Brexpiprazol oder Lurasidon bietet bessere Verträglichkeit, Flexibilität und Kosteneffizienz.
  • KarXT bleibt spannend, braucht aber Langzeitdaten.
  • Politisch: Generikawettbewerb stärken, Evergreening eindämmen und echte Innovationen bevorzugen.
 
Diese Antwort deiner Künstlichen Intelligenz ist bullshit0.na ja. Generika verhindern manchmal die Entwicklung neuer und besserer Medikamente.
In dem Fall sind es wohl eher die Branchengrößen wie Janssen, die Innovationen blockieren, da man ja ständig neue Depotformulierungen dieser zwei chemisch fast identischen Ausgangswirkstoffe auf den Markt bringt und diese teuer vermarktet.
Gleichzeitig Lurasidon und Brexpiprazol, die in Tablettenform sicher günstiger sind, keinen Marktzugang geben. Auch mit meiner Intervalltherapie könnte man weiter sein, wenn ein echtes Forschungsinteresse bestehen würde, gäbe es da schon lange entsprechende Studien, die den Einsatz fördern und mehr Flexibilität und Sicherheit schaffen würden.

Sogesehen sind es keine Generika, die es verhindern, sondern die Originalhersteller, die sicher auch beim Paliperidon da mit den Generikaherstellern viel Preisabsprachen gemacht haben, da die Preise immer noch für die Depots und Generika davon überteuert sind, was in dem Fall hohe Gewinne für alle verspricht, aber mit der Prämisse die Invationen und verträglichen Wirkstoffe vom deutschen Markt etwa zu verdrängen, indem man den Marktzugang versperrt.

Das sind also bestimmte Neuroleptikahersteller wie Janssen worunter andere und die Forschung insgesamt zu leiden hat, weil eben für Depots ohne echten Foschungsaufwand sehr viel Geld bezahlt wird, was echter Innovation und verträglicheren Wirkstoffen zugutekommen sollte. Stattdessen werden Lurasidon und Brexpiprazol eben als "ohne Zusatznutzen" ungerechtfertigt ausgemustert, was zeigt, dass hier ohne Hirn und Verstand gehandelt wird, damit diese einzelnen Branchengrößen weiterhin abkassieren können.

Boykottieren sehe ich von daher auch als mehr oder weniger falsch. Man sollte generell den Einsatz von Depotspritzen auf ein Jahr zu Erkrankungsbeginn beschränken und danach nur noch in Ausnahmefällen Depots finanzieren, also aktiv auf umstellung von Depots auf Tabletten drängen, wozu sich Lurasidon auch anbieten würde (Antatgonist) oder eben die neueren Partialagonisten die immer noch die entscheidende Innovation sind. Auch wenn man viel Hoffnung in Cobenfy (KarXT) setzt, kann das etwas überbewertet sein und der reale Nutzen weit hinter dem, was beworben wird zurückbleiben. Bekommt übrigens einer im Forum bereits, ohne es über den Himmel gelobt zu haben.
Insofern sind auch verträglichere Antagonositen(Lurasidon) und neue Partialagonisten (gibt aktuell nur 2 zugelassene) also das Brexpiprazol ein echter Mehrwert und Zusatznutzen, was ich so beim neu aufgelegten Risperdal ISM keineswegs erkenne.

Wie erklärst du dir @passtaufeuchauf , dass ein neues Risperdaldepot zugelassen oder schon eingeführt wurde dessen US-Kernpatentanspruch übrigens am 8. Mai 2034 abläuft in Europa etwa bei 2032. Insofern ist deine 2027 nur ein vorläufiges Ablaufdatum der letzten Paliperdion-Depot-Formuilerung.

Warum Risperdal länger „schützt“ als 20 Jahre erscheinen mag​

Obwohl Risperidon selbst als Wirkstoff schon seit den frühen 1990er-Jahren (EU-Zulassung 1994) auf dem Markt ist, laufen die aktuellen Schutzrechte der Depotformulierung ISM® (OKEDI®) erst in den 2030ern aus. Das liegt an getrennten Patenten:


1. Originalpatent vs. Formulierungspatente​

  • Wirkstoffpatent auf Risperidon (chemische Substanz) lief – je nach Region – bereits ca. 2010–2015 aus.
  • Generika haben sich darauf gestützt, orale Risperidon-Tabletten sind seitdem frei verkäuflich.

2. Neue Patente auf Depot-Galenik​

Für das 4-Wochen-Depot Risperidon ISM®/OKEDI® wurden eigene Patente angemeldet:

  • US‐Kernpatent (US 10,774,069 B2) zur In-Situ-Microparticle-Technologie gilt bis 8. Mai 2034.
  • Europäisches Hauptpatent (EP 3435241 B1) plus SPC sichert Schutz bis etwa 2032.
Diese Formulierungspatente beginnen mit ihrer Anmeldung neu zu laufen und können – durch ein einmaliges SPC (Supplementary Protection Certificate) plus pädiatrische Verlängerung – um bis zu 5,5 Jahre über die Basislaufzeit hinaus verlängert werden.


3. Evergreening durch neue Depot-Modelle​

Hersteller melden regelmäßig sekundäre Patente auf veränderte Injektionsverfahren (2-Monats-, 3-Monats-Depots) an. Jeder dieser Ansätze kann theoretisch weitere 20 Jahre Basisschutz plus SPC-Rechte mit sich bringen. Allerdings:

  • SPC/PTE sind je Zulassungsdossier nur einmal möglich.
  • Rechtliche Prüfungen und Angriffe von Generikaherstellern begrenzen den tatsächlichen Spielraum.

4. Fazit​

  • Risperidon als Wirkstoff ist längst generisch und seit über 20 Jahren frei.
  • Depotvarianten wie ISM®/OKEDI® beruhen auf neuen Patenten, die erst Mitte der 2030er auslaufen.
  • Die wiederholte Anmeldung von Formulierungspatenten ist gängige Evergreening-Praxis, unterliegt aber gesetzlichen und juristischen Grenzen.
 
Mit KI erstellt

Theoretische Evergreening-Rechnung: Wie weit lässt sich die Schutzdauer ziehen?​

Hersteller können für jede neue Depot- oder Galenikformulierung ein eigenes Basispatent anmelden und anschließend ein SPC bzw. PTE beantragen. Kombiniert man Basispatent (+20 Jahre), SPC (+5 Jahre) und pädiatrische Verlängerung (+0,5 Jahr), ergibt sich pro Formulierung eine maximale Schutzdauer von 25,5 bis 26 Jahren.

1. Schutzmechanismen im Überblick​

  • Basispatent: 20 Jahre ab Anmeldedatum
  • Supplementary Protection Certificate (SPC) in EU / Patent Term Extension (PTE) in USA: +5 Jahre
  • Pädiatrische Verlängerung: +6 Monate

2. Beispielrechnung: Fortlaufende Depotformulierungen​

FormulierungPatentanmeldungBasis bis+SPC bis+Päd.-Ext. bisGesamtende
ISM-Depot (Risperidon ISM®)20142034 US / 2032 EU2039 US / 2037 EU2039,5 US / 2037,5 EUca. 2039/2038
3-Monats-Depot (Hypothese)2025204520502050,5ca. 2050
2-Monats-Depot (Hypothese)2028204820532053,5ca. 2053
6-Monats-Suspension (Hypothese)2031205120562056,5ca. 2056
Jede Zeile repräsentiert eine separate Zulassung mit eigenem Patent plus SPC/Päd.-Ext.

3. Theoretisch „Open-End“?​

Rein rechnerisch könnte man mit jeder neuen Darreichungsform alle 3–4 Jahre eine neue Patentanmeldung starten und so den Schutz (20 + 5,5 Jahre) sukzessive in die 2060er, 2070er und darüber hinaus schieben.

4. Juristische und regulatorische Grenzen​

  1. SPCs nur einmal je Zulassung Ein SPC/PTE darf pro Zulassungsdossier nur einmal gewährt werden.
  2. Echte Innovation erforderlich Patentämter bewerten Neuheit und erfinderische Höhe. Ein marginal geändertes Injektionsgerät reicht nicht immer für neuen Schutz.
  3. Gerichtliche Überprüfungen Generikahersteller können Patente und SPCs gerichtlich angreifen (Nichtigkeitsklagen).
  4. Regulatorische Hürden Für jede neue Depotform muss eine eigene Zulassung durch EMA/FDA erteilt werden – mit Studienkosten und Zeitaufwand.

5. Fazit​

  • Rein theoretisch wäre ein fortlaufendes Evergreening über Jahrzehnte möglich.
  • Praktisch wirken rechtliche Prüfungen, SPC-Limitierungen und Zulassungshürden dem „Open-End“-Ansatz entgegen.
  • Die Balance zwischen legitimer Formulierungsinnovation und unangemessenem Marktschutz ist Gegenstand regulatorischer sowie kartellrechtlicher Scrutiny.
 

Gegenstrategien zu Evergreening-Praktiken​

Evergreening – das künstliche Verlängern von Marktexklusivität durch sekundäre Patente auf Darreichungsformen oder neue Zulassungen – hält Preise hoch und blockiert echten Generikawettbewerb. So ließe sich die Praxis eindämmen:


1. Gesetzliche Höchstlaufzeiten reduzieren​

  • Beschränkung der maximalen Zusatzschutzdauer (SPC/PTE) auf 2–3 Jahre statt aktuell bis zu 5 Jahre.
  • Abschaffung oder striktere Bedingungen für die pädiatrische Verlängerung (+ 6 Monate).
Ziel: Handschriftlicher Schutzrahmen, der nur den echten Entwicklungsaufwand honoriert.


2. Schranke für Sekundärpatente anheben​

  • Klare Kriterien im Patentgesetz:
    • Sekundärpatente nur bei nachweisbarem klinischem Zusatznutzen (z. B. deutlich verbesserte Therapiesicherheit).
    • Kein Schutz für marginale Formulierungsänderungen oder triviale Hilfsstoffe.
  • Schärfere Prüfung durch Patentämter, verbunden mit erhöhtem Widerspruchsrecht Dritter.

3. Anti-Evergreening-Vorschriften einführen​

  • Australien hat mit Sections 26C/D des Therapeutic Goods Act gezielt „Patent-Shopping“ erschwert und Evergreening gekappt.
  • Ähnliche Modelle könnten in EU und Deutschland übernommen werden, um Stoppsignale für mehrfaches Verlängern zu setzen.

4. Wettbewerbs- und Kartellrecht nutzen​

  • FTC (USA) und den US-Kongress gibt es schon Bemühungen, Evergreening als missbräuchliche Marktabschirmung einzustufen und zu sanktionieren.
  • EU-Wettbewerbsbehörden könnten gegenüber Pharma-Konzernen konsequenter Missbrauchsverfahren einleiten.

5. Generika-Förderung stärken​

  • Early-Entry-Programme, bei denen Generikahersteller nach Patentablauf für kurze Zeit Rabatte gewähren.
  • Beschleunigte Zulassungen für Generika parallel zu Markenprüfungen.
  • Öffentliche Ausschreibungen mit Mindestanteilen von Generika im Arzneimittelkatalog.

6. Transparenz und Nutzenbewertung​

  • Offener Zugriff auf Patentlisten, SPC-Datenbanken und Zulassungsunterlagen.
  • Nutzenbewertungsverfahren (z. B. AMNOG-Art) so anpassen, dass nur echte Innovationen höhere Preise erzielen.

7. Alternative Anreizsysteme​

  • Prämienzuschüsse für Wirkstoffe mit hohem therapeutischem Mehrwert statt langer Exklusivität.
  • Patent-Pools und öffentliche Forschungsfonds, um die Abhängigkeit von Monopolmargen zu verringern.

8. Politische Umsetzung​

  1. Gesetzesnovelle: Nationale Patentgesetze anpassen, EU-SPC-Verordnung reformieren.
  2. Lobbytransparenz: Offenlegung aller Pharma-Lobbykontakte im Gesundheitsministerium.
  3. Patienten- und Versicherteninitiativen: Öffentlichkeitskampagnen, die Evergreening als Kosten- und Innovationsbremse skandalisieren.

Zusammenfassung​

Mit kombiniertem Vorgehen aus Patent-, Wettbewerbs- und Gesundheitspolitik lässt sich die faktische Schutzdauer für Depotformulierungen auf 5–10 Jahre begrenzen, statt „Open-End“-Evergreening. So wird der Generikawettbewerb wieder wirksam, Preise sinken und echte Innovationen werden belohnt.
 
Das passt dazu, dass Risperidon neuerdings auch als Generikum, und zwar relativ zum Risperdal Consta ®, erhältlich ist. Beim Risperidon kann man bei oraler Applikation auch den Trick anwenden, die Tagesdosis (z. B. 3 mg) einmal zur Nacht einzunehmen. Ansonsten sollte man es auf drei Tagesdosen verteilen, um die müde machende Wirkung (welche beim Paliperidon etwas besser ist, inklusive des Sich-Hinstreckens der Wirkung einer Dosis) etwas abzumildern. Dass es bis in die 2030er-Jahre geht mit dem neuen OKEDI, ist schon krass, aber das ist Patenrecht, da wird jetzt keiner der Player den Aufwand betreiben, dagegen großartig vorzugehen, damit wären die Generikahersteller auch schlechte Verlierer, denn sie sind auch gewinnorientiert...
 
Also geben tut es das Risperidon-LAI als (echtes) Generikum, siehe etwa https://www.docmorris.de/risperidonratiopharm-25mg-pulm-hdepinjs/16232988
aber sie können halt die Stufe des OKEDI / _ISM Präparats nicht erreichen und möglicherweise wird es bei uns auch noch ein 3-Monats-Präparat Risperidon geben. Nanomaterialien in diesen LAI's sind ziemlich kritisch zu sehen, meines Erachtens, denn zum Beispiel könnten sie Thrombosen auslösen, könnte ich mir vorstellen.

Aber wie oben ausgeführt zur oralen Alternative bei Risperidon. Paliperidon müsste man selber zahlen, falls nicht privat versichert, und auch mit dem OROS ® Ball, der sich im Darm "entleert", medizinisch zurechtkommen, schwieriges Feld, meines Erachtens lohnt es sich vor 2027/2028 nicht und man soll ja auch kein Paliperidon einnehmen, wenn man Risperidon nicht verträgt.
 
Dass es bis in die 2030er-Jahre geht mit dem neuen OKEDI, ist schon krass, aber das ist Patenrecht, da wird jetzt keiner der Player den Aufwand betreiben, dagegen großartig vorzugehen, damit wären die Generikahersteller auch schlechte Verlierer, denn sie sind auch gewinnorientiert...
Es setzt sich ja dann immer weiter fort und das blockiert die Wissenschaft, wie man schon die letzten Jahrzehnte sieht, da aktuell für günstigere neue Medikamente wie Lurasidon und Brexpiprazol gar kein Geld oder Marktzugang mehr vorhanden ist, also die Krankenkassen zwar Geld für überteuerte Depots haben, aber für verträgliche neuere Wirkstoffe die mit wissenschaftlichem Aufwand entstanden sind, kein Geld da ist, obwohl sogar günstiger.
Das ist klar eine Verschwendung öffentlicher Gelder, was die Depots angeht, von daher muss sich bei den Patentrechten etwas ändern.
Generikaherstellern kann das normal relativ egal sein, was du aber Implizierst sind Preisabsprachen, die an sich eine widerrechtliche Kartellbildung darstellen könnten. Zudem ist eben der Einfluss auf die Krankenkassen so hoch, dass man für überteuerte Depots, die im späteren Verlauf keinen Zusatznutzen haben, immer noch viel zu viel Geld ausgibt.
Das ist wie Geldwäsche, aber perfide auf den Rücken von Erkrankten, die eine bessere und gleichzeitig günstigere Versorgung bekommen könnten.
https://www#schizophrenie#forum.de gehört einem großen schweizerischen Generikahersteller, einem global player, der sich seinen Teil vom Kuchen bestimmt nicht nehmen lassen will
Keine Ahnung was du damit sagen möchtest, aber das hat ja nichts mit unserem Forum hier zu tun. Anscheinend wurde die Domain mit dem .de von Generikaherstellern reserviert, hat aber mit uns hier schizophrenie-forum.com nichts zu tun und stellt auch keine direkte Konkurrenz dar, da es sich lediglich um eine Reservierung einer Domain handelt, ohne dass eine Internetseite aufrufbar ist:
Whois schizophrenie-forum.de

Keine Ahnung, was du mit "Teil vom Kuchen" meinst? Möglicherweise wird da vielleicht mal eine Webseite entstehen, aber darauf haben wir keinen Einfluss und sehe anhand einer Reservierung noch lange keine Konkurrenz zu unserem Forum hier oder was es überhaupt zu holen geben soll, also welcher Kuchen, welcher Teil? Bisschen abenteuerlich, wollte ich nur mal richtigstellen, da so etwas Verwirrung und Verwechslung stiften kann.

Also geben tut es das Risperidon-LAI als (echtes) Generikum, siehe etwa https://www.docmorris.de/risperidonratiopharm-25mg-pulm-hdepinjs/16232988
aber sie können halt die Stufe des OKEDI / _ISM Präparats nicht erreichen und möglicherweise wird es bei uns auch noch ein 3-Monats-Präparat Risperidon geben. Nanomaterialien in diesen LAI's sind ziemlich kritisch zu sehen, meines Erachtens, denn zum Beispiel könnten sie Thrombosen auslösen, könnte ich mir vorstellen.

Aber wie oben ausgeführt zur oralen Alternative bei Risperidon. Paliperidon müsste man selber zahlen, falls nicht privat versichert, und auch mit dem OROS ® Ball, der sich im Darm "entleert", medizinisch zurechtkommen, schwieriges Feld, meines Erachtens lohnt es sich vor 2027/2028 nicht und man soll ja auch kein Paliperidon einnehmen, wenn man Risperidon nicht verträgt.
Medikamentesicherheit sind bei Depotpräperaten schon allein wegen Unverträglichkeiten, Allergien und wenn man eine Blutader trifft ein Risiko. 3 Monatspräperate steigern das Risiko ohne Zusatznutzen. Keine Ahnung, wie man bei Unverträglichkeit diese Depotwirkstoffe neutralisiert oder aus dem Körper spült. Insofern ist das wohl ein Thema für sich.
Scheinbar kennst du dich da mit dem Okedi aus und siehst da einen Zusatznutzen zur Risperdal injektion, wobei es sich ja um die 2 Wochenspritze handelt und das Okedi eben das 4 Wochenpräparat davon ist. Da es Paliperidon also den chemisch ähnlichen Nachfolger von Risperidon in 4 Wochenformel und als Generika heute gibt, ist an sich eine weitere Zulassung von Risperdal 4 wöchig ja absurd und ist eben eine perfide Argumentation darin, einen Zusatznutzen auszustellen (wurde ja schon zugelassen) und Lurasidon und Brexpiprazol die von ihrer Verträglichkeit schon einen Zusatznutzen haben und modernere Wirkstoffe sind, bekommen keinen "Zusatznutzen". So eine Verzerrung könnte man durchaus als rechtlich fragwürdig einstufen, da Okedi unter den selben Maßstäben wie Brexpiprazol und Lurasidon gar keine Zulassung hätte bekommen dürfen und selbst der Dauerbrenner Paliperidon unter diesen Umständen damals keinen Zusatznutzen hätte bekommen dürfen.

Ist einfach völlig absurd, was da läuft und um es klar auszudrücken, würde jeder normal denkender Mensch so etwas als moralisch verwerflich und kriminell / unfair einstufen, vor allem weil es auf den Rücken der Erkrankten und aus Profitgier also niederen Beweggründen stattfindet und man den Betroffen bewusst Lurasidon und Brexpiprazol vorenthält um diese Wettbewerbsverzerrungen weiterführen zu können und die Profite damit noch weiter auszubauen.

Politiker und Verantwortliche in der Psychiatrie, die damit zu tun haben, sollten sich einerseits schämen und das ganze untersucht werden um eben diese Missstände abzuschaffen, was Patentrechtlich möglich ist.
Frau Von der Leyen(EU-Präsidentin) ist ja schon durch irgendeiner Affäre mit Pfizer ins rechtliche Visier geraten und wird womöglich diese moralisch verwerfliche Rechtsgrundlage für diese Pharmariesen geschaffen haben, damit diese überhaupt mit ihren Depots so moralisch verwerflich handeln konnten.

Depots sind wie gesagt wenn nur zu Beginn der Erkrankung ratsam, da die Studienlage gezeigt hat, dass Suizide reduziert sind und die Rehospitalisierung etwas verzögert eintritt, da man Depotspritzen eben schwerer und im Rahmen einer ärztlichen Behandlung nur langsam reduzieren / absetzen kann. Das kann zu Beginn der Erkrankung etwas von Vorteil sein, um einfach auch Zeit zu gewinnen, aber nach dem ersten Rückfall oder zweiten kann und sollte man eher auf Tabletten setzen die meist verträglicher und günstiger sind, vor allem wenn man Lurasidon und Brexpiprazol hinzuzieht, aber auch mit Ziprasidon, Aripiprazol und Cariprazin gut verträgliche Wirkstoffe da sind und meist oder fast immer günstiger als die Depotvarianten sind.
 
Depots sind wie gesagt wenn nur zu Beginn der Erkrankung ratsam,
Depots sind einfach sehr teuer (auch die neuerdings erhältlichen (ratiopharm) Generika-Präparate Paliperidon 4wo, Risperidon 2wo) und was ich nicht will, da will ich zu der Einnahme auch nicht gezwungen werden durch Depot, oft werden in Psychiatrischen InstitutsAmbulanzen Depots/LAI's verabreicht, weil man so die Einnahme sicher "hat", der Patient macht diesen Unsinn eventuell mit, weil das (am Anfang) die Arzt-Patienten-Beziehung stärkt: Der Arzt "weiß" (nur) durch das Depot dass der Patient wirklich "eingestellt" ist. Manchmal wird Clozapin auch aus demselben Grund angewendet: Durch die vierwöchige Blutkontrolle kann man auch den Spiegel kontrollieren, man bittet zur Blutentnahme, dabei macht man dann eine zusätzliche Untersuchung der Probe, die Einwilligung des Patienten wurde pauschal eingeholt (den Wust bei Clozapin liest sich ja eh keiner ganz durch). Egal, auch wenn der Patient ja wie jemand der Alkoholismus simuliert, um bestimmte Sozialleistungen (oder diese "smooth") zu erhalten, passgenau zum Termin eine Einnahme vortäuschen kann (Clozapin gibt es wegen der Blut-Nebenwirkung nicht in einer Depotformulierung), das stört die "medizinische Demonstration der Macht" nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
@passtaufeuchauf man kann den Blutspiegel auch bei allen anderen Antipsychotika in Tablettenform messen, also ist durch ein gelegentliches Blutbild die Einnahme schon kontrollierbar.
Das Arzt-Patienten-Verhältnis ist mit Tabletten insofern besser, als man da eher eine Vertrauenssituation schafft und man ebenso mit den Ärzten ober Absetzen und weglassen der Antipsychotika sprechen kann, ohne dass dabei irgendwelche Sozialleistungen gekürzt werden. Betroffene haben ja auch das gute Recht, die Antipsychotika, ob in Depot oder Tablettenform abzusetzen, auch wenn Psychiater davon abraten oder nur das begrenzt verantworten können.

Depots sind im Grunde überteuert und was das Standarddepot wie Paliperidon angeht, so sind diese Wirkstoffe auch dermaßen unverträglich, dass man diese, wenn nur Anfangs und kurzzeitig in Depotform einsetzen sollte und später am besten zu einem verträglicheren Wirkstoff wie den Partialagonisten wechseln sollte. Hier im Nebenwirkungsvergleich sieht man, dass es ein sich viele bessere Alternativwirkstoffe zu Risperidon und Paliperidon gibt, wenn man etwa das Lurasidon und Brexpiprazol auch zugelassen oder in Deutschland eingeführt hätte. Das sollte man aber rückwirkend korrigieren.

Die Preise für die Depots sind auch so viel zu teuer, wobei diese Preise zu verkraften sind, wenn diese konsequent nur in den ersten zwei Jahren nach Ersterkrankung eingesetzt werden würden oder dürften und es danach eben keine Kostenerstattung mehr gibt und man auf die Tablettenform oder verträglichere Ausweichwirkstoffe in Tablettenform umstellen muss.
Wäre eine praktikable Lösung, hier eine Beschränkung für die Depothersteller zu machen und da gleich festzulegen das nach 2 Jahren Therapiedauer spätestens eine Umstellung zur Tabletten sinnvoll ist, auch weil manche Depots wie Paliperidon und Risperidon auch so sehr unverträglich sind und kognitv stark einschränken.
Clozapin ist jetzt auch kein Beispiel eines Wirkstoffs, den man heutzutage noch einsetzen sollte, da es kognitiv sehr schaden kann, sehr dick macht und es an sich auch bei Therapieresistenzen viele Ersatzwirkstoffe bereits gibt. Etwa hat auch Aripiprazol eine recht verlässliche Akutwirkung, was man bei stärkeren Resistenzen auch kombinieren kann, beispielsweise mit Quetiapin. Cariprazin soll auch gut wirken, was wohl daran liegt, da es ähnlich wie Aripiprazol D2 stark blockiert. Quetiapin eignet sich theoretisch als Kombinationsmedikament, da es die andere Rezeptoren abdeckt und kaum über D2 wirkt.

Dass man nun von Paliperidon zurück auf Risperidon geht und das alte Medikament teuer verkauft und auch das alte Clozapin wieder gesellschaftsfähig in der Psychiatrie macht, das ist alles sehr fragwürdig und bildet eben ab das man von der Forschung her bereit ist rückwärts zu gehen, wenn die Gewinne und Profite stimmen, die man ja durchaus glaubt, mit den Depots noch sehr lange weiterführen zu können.

Normal müssten Betroffene und Ärzte auf die Straße gehen, da so etwas auch politisches Versagen ist und man von dem Psychiater damit verlangt den Betroffenen unnötig zu schaden, obwohl es weit bessere Lösungen gibt, wie auch die Intervalltherapie von mir, ohne das man zu überteuerten Medikamenten greifen muss und sich auch teuere Antipsychotika leisten könnte, die dann auch nur unterbrochen eingenommen werden könnten.
Dieses ganze Dauerruhigstellen führt zu nichts und vergrößert das Leid, zumal man den Betroffenen keine vergleichsweise sichere alternativen zum üblichen Reduzieren und Absetzen in Eigenregie anbietet, wo die Medikamete-Empfehlung schon praktikabel ist.
Antipsychotika in Tablettenform haben also mehrere Vorteile, da die kontinuierliche Einnahme therapeutisch auch keine gute Dauerlösung ist (wenn auch Notlösung bisher darstellt) und man damit Betroffene eher zu Invaliden macht, da die Dauereinnahme von Antipsychotika über die Jahre ihren Tribut fordert und ein Leben in Arbeit oder ohne Negativsymptome nur selten erlaubt.

Muss sich also grundsätzlich vieles Ändern, wobei die Depots in den ersten 1-2 Jahren ihren Stellenwert haben, aber es später herausgeworfenes Geld ist und man eben auch die Blutspiegel der Medikamente durch normale Blutabnahmen ein oder zweimal im Jahr einfach prüfen kann.
 
Kürzlich las ich, dass man bei 200 mg Amisulprid am Tag "nur" 60% der Dopamin D2-Rezeptoren antagonisiert hat. Hat bei mir auch geklappt. Einige setzen ab, andere können aber erfolgreich reduzieren. Wie gesagt, und ich nahm das zwei Jahre lang so, ist nichts passiert. Möglicherweise hätte ich auch 100 mg oder 150 mg ausprobieren können, aber die Ärztin unterstützte das nicht und ich fragte auch nie danach. Insofern könnte auch eine "Dauereinnahme" der Antipsychotika ein interessanter Weg sein, wenn Absetzen nicht geklappt oder beim ersten Mal nicht geklappt hat.
 
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Einige setzen ab, andere können aber erfolgreich reduzieren. Wie gesagt, und ich nahm das zwei Jahre lang so, ist nichts passiert.
Klingt, als ob du das Amisulprid abgesetzt hast!? Diese Absetzversuche machen ja sehr viele Betroffene und gehen auch für Monate gut, was dann über Monate aber zu Reizbarkeit und Instabilität führt, die dann im Rückfall endet oder eben dass man ganz freiwillig wieder Antipsychotika einnimmt.
Bei Tabletten steht des Betroffenen frei, was beim Depot etwas langwieriger ist und häufig zum kompletten Therapieabbruch führt. Insofern besuchst du weiterhin deine Ärztin auch, ohne Amisulprid einzunehmen und kannst auch jederzeit aufs Amisulprid zurückgreifen, da du ja nur etwas schwindeln musst und deinen Therapieplatz behältst.
Beim Depot und Ersterkrankung ist es besonders schwierig, weil Betroffene die Absetzen häufig das entgegen den ärtztlichen Willen tun und damit auch ihren Therapieplatz verlieren. Häufig sind keine Antipsychotika in Tablettenform zuhause, da sich ja vorher keiner darum gekümmert hat und man keine gebraucht hat, was dann die Rehospitalisierung vielleicht verzögert, aber die Rückfälle umso härter und riskanter macht, da man ja Tabletten dann leichter wiedereinnehmen würde.

Insofern ist es auch etwas zweifelhaft, ob diese etwas verzögerte Rehospitalisierung bei den Depots überhaupt gut ist, oder eher mit schweren Rückfällen bis zu Straf- oder Gewalttaten verbunden sein kann, wenn Betroffene dann ganz die Kontrolle über sich verlieren. Für die Medikamentehersteller ist das "freilich" kein Problem, man nimmt ja schließlich die teueren Depots und kann die verspätete Rehospitalisierung als Nutzen verkaufen, ohne genau hinzuschauen, was aus den Erkrankten wird, die dann auch so durch den Therapieabbruch aus dem Suchraster bzw. Verantwortungsbereich der Ärzte fallen.

Möglicherweise hätte ich auch 100 mg oder 150 mg ausprobieren können, aber die Ärztin unterstützte das nicht und ich fragte auch nie danach. Insofern könnte auch eine "Dauereinnahme" der Antipsychotika ein interessanter Weg sein, wenn Absetzen nicht geklappt oder beim ersten Mal nicht geklappt hat.
Klingt, als ob du entweder die 200mg Amisulprid weiter nimmst, eigenständig auf 100 oder 150mg reduziert hast oder ganz abgesetzt hast. Zumindest scheint dir das Verhalten deiner Ärztin zu stören und von daher gleich lieber eigenmächtig entscheidest, was ja dein gutes Recht ist, aber das Arzt / Patientenverhältnis damit etwas gestört ist. Ich kann meine Intervalleinnahme mit meinem Psychiater besprechen und wenn ich medikamentös eine Dosisveränderung vornehme, dann bespreche ich das zumindest hinterher beim nächsten Termin, was finde ich ein gegenseitiges Vertrauensverhältnis ist. Bei dir scheint das eben von Misstrauen geprägt, womöglich bei dir mit Ängsten verbunden ist "bestimmte Sozialleistungen" verlieren zu können, wenn du keine Compliance oder in dem Fall Unterwürfigkeit zeigst, was aus deinem vorherigen Beitrag hervorgeht und für ein negatives Druckmittel spricht, was ähnlich wie die Depotsprite dem Arzt / Patientenverhältnis stören kann, wenn Abhängigkeiten als Druckmittel eingesetzt werden.
Insofern könnte auch eine "Dauereinnahme" der Antipsychotika ein interessanter Weg sein, wenn Absetzen nicht geklappt oder beim ersten Mal nicht geklappt hat.
Für dich wäre dann die "Dauereinnahme" in Gänsefüßchen, was vielleicht auch eine unterbrochene Intervalltherapie ist, der interessante Weg, da du es sicher schonmal ohne Erfolg probiert hast.

Unsere Hoffnung ist freilich in erster Linie das (vollständige) Absetzen, gerade weil das von der Mehrheit der (selbsternannten) "Fachärzte" p+p als unmöglich funktionierend dargestellt wird (ebenso wie eine Intervalltherapie oder eine dieser ähnelnde Einnahme unterschiedlicher Dosen).
Dieses vollständige Absetzen ist bei Schizophrenie sehr schwer bis unmöglich, weshalb Psychiater auch meistens davon abraten oder da nur teilweise unterstützen oder mittragen können.
Die Intervalltherapie, die du hier ansprichst, entspricht der früheren Studienlage, da normale Absetzversuche ja auch einer Intervalltherapie entsprechen, nur dass diese Einnahmeform für den Patienten trotzdem einen enormen Leidensdruck darstellt, da man hoch oder halb psychotisch herumläuft, bei den Negativ- und Kognitiven Symptomen keine nachhaltige Besserung eintritt und dazu noch starke Stimmungsschwankungen auftreten wie Empfindlichkeiten und Reizbarkeit, auch Libido und Emotionen können erhöht sein, was diese "normalen" Absetz- oder Reduzierungsversuche als gängigen Weg darstellt, den Betroffene vermutlich auch du einschlagend die ansonsten keine Möglichkeit haben eine Intervalltherapie wie im Forum zu realisieren, da man dafür ja auch seine Ärztin / Psychiaterin mit im Boot braucht, die einen Bupropion verordnet und die andere Antidepressiva die langfristig ergänzend notwendig sein können.
Da die Empfehlung von mir keine etablierte Leitlinie ist, braucht man für so eine Umstellung ein funktionierender Arzt / Patientenverhältnis, wo man zumindest auf eigenen Wunsch hin die notwendigen Wirkstoffe bekommt, um so ein relativ durch Bupropion geschütztes vorübergehendes Absetzen des Antipsychotikums zu unterstützen.

Ich würde in so einer Situation, wo man über keine Reduzierung oder kurzfristigen Absetzversuche mit dem Psychiater sprechen kann, auch eher zum Arztwechsel raten, auch weil die Erfahrungslage der Fachärzte unterschiedlich ist und was diese dann am Ende auch verantworten können. Reine Neurologen oder Ärzte, die Schizophrenie behandeln, haben häufig auch keinen solchen Erfahrungsschatz mit schizophrenen Patienten und da sollte man an sich auch zum richtigen zuständigen Facharzt, also Psychiater/in gehen, wenn man wie in deinem Fall an der Kompetenz des eigenen Arztes zweifelt. Je weniger Erfahrung vorliegt, umso vorsichtiger fallen Entscheidungen, wo psychiatrisches Neuland betreten oder abweichende Dosierungen (unterhalb der Wirkdosis) genutzt werden aus, was ja der Psychiater oder Facharzt auch mit sich ausmachen muss, ob er das verantworten kann.
Normale Absetz- und Reduzierungsversuche sind für Betroffene, häufig auch ein Ritt auf Messers Schneide, da man dann halbpsychotisch ist, theoretisch sind auch 100-150mg Amisulprid riskant wenig, da braucht man dann hächstwahrscheinlich zwischendurch höhere Dosierungen und läuft für außenstehende Betrachtet psychotisch herum.

Man braucht im Grunde einen Psychiater, mit dem man über alles, was Medikamente angeht, sprechen kann, auch über Selbstversuche, da die Psychiatrie Schizophrenie nur behandeln kann, aber keine Aussicht auf Vollremission besteht.

@passtaufeuchauf , man merkt dich irgendwie in den Beitrag so wie du über die Fachärzte schreibst irgendwie deine Wut an, da du da machtlos wirkst und folglich dein eigenes Ding machen willst. Das ist im übrigen auch der Grund, warum Depots eingesetzt werden, da Psychiater da noch konsequenter sein können, aber für uns Betroffene die Selbstbestimmung dann immer weiter wegbricht und Einflussmöglichkeit auf unsere Therapie.
 
Innovative orale Kombinationen klinisch evaluiert und verordnet.
Wahrscheinlich meint die Energiefressmaschine damit das Cobenfy® / Xanomelin Trospiumchlorid. Man braucht Medienkompetenz, um Ergebnisse dieser Suchmaschinen richtig goutieren zu können, das ist doch traurig...

Ich hatte Evenamid nicht auf dem Schirm. Die KI kann dies aus ihrem Fundus mit einfließen hat lassen, wir wissen freilich nicht, wie es bei ihr gespeichert ist (habe es auch nicht extra deshalb abgerufen).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beim Depot und Ersterkrankung ist es besonders schwierig, weil Betroffene die Absetzen häufig das entgegen den ärtztlichen Willen tun und damit auch ihren Therapieplatz verlieren.
Also fängt man das gleich gar nicht an. Der Facharzt kann ja sagen, dass er nur Patienten mit Depotbefürwortung annimmt, hat er das unterschlagen - sein Problem. Wenn man deshalb rausgeschmissen wird, lässt man sich Oralika woanders verschreiben. Ich bekomme mein Aripiprazol auch von der Hausarztpraxis, weshalb ich seit Juni diesen Jahres einen halbjährigen "Therapieurlaub" von der p+p Facharztpraxis gemacht habe.
 
Xeplion/Trevicta/Byannli/Risperidon/Risperidal/Invega/Okedi sind alle so schrecklich. .Das sollte sich niemand mehr andrehen lassen. Ich persönlich habe noch keinen getroffen der das wirklich gut findet oder nicht an Nebenwirkungen gelitten hat.
Angeblich weltweit ein unabkömmliches Medikament laut UN. Man sollte da sehr vorsichtig sein damit und sich genau beobachten falls man das Zeug nimmt oder nehmen muss.
 
Wahrscheinlich meint die Energiefressmaschine damit das Cobenfy® / Xanomelin Trospiumchlorid. Man braucht Medienkompetenz, um Ergebnisse dieser Suchmaschinen richtig goutieren zu können, das ist doch traurig...

Ich hatte Evenamid nicht auf dem Schirm. Die KI kann dies aus ihrem Fundus mit einfließen hat lassen, wir wissen freilich nicht, wie es bei ihr gespeichert ist (habe es auch nicht extra deshalb abgerufen).
Ist eher weniger direkt auf Cobenfy und Evenamid bezogen, wobei man das auch zu den kombinierbaren Wirkstoffen dazurechnen kann.
Innovative orale Kombinationen klinisch evaluiert und verordnet.

Hier findest du den Eingangsbeitrag in überarbeiteter Form:

Depot- versus orale Antipsychotika: Wo liegen die echten Vorteile?​

Eine knappe Gegenüberstellung von Kosten, Nutzen und Innovationshemmnissen

1. Wann Depot sinnvoll ist​

  • erhöht Therapietreue und senkt Rückfall- und Suizidraten in den ersten Krankheitsmonaten
  • Injektionen alle 2–4 Wochen verhindern Vergesslichkeit und schrittweises Absetzen
  • Langfristig ist der Unterschied zur oralen Medikation gering

2. Orale Alternativen​

  • erlauben flexible Dosierung und Intervallstrategien (z. B. Zusatz von Bupropion)
  • moderne Wirkstoffe mit besserem Verträglichkeitsprofil
    • Lurasidon: geringes Gewichtssignal, einmal täglich
    • Brexpiprazol: niedrigeres Akathisie-Risiko
    • Cariprazin: stark gegen Negativ- und kognitive Symptome

3. Evergreening und Patentstrategien​

  • Hersteller sichern sich mit neuen Depotformulierungen Zusatzschutz von bis zu 25 Jahren
  • Patentverlängerungen (SPC/Pädiatrie) verschieben Generika-Markteintritt weit in die Zukunft
  • Folge: hohe Listenpreise und Blockade günstiger oraler Innovationen

4. Kostenvergleich (monatlich, grobe Richtwerte)​

Wirkstoff/Formorale TablettenDepotinjektion
Cariprazin~ 100 €
Lurasidon120–150 €
Brexpiprazol130–160 €
Paliperidon-Gen.150 €≥ 300 €
Risperidon ISM600–800 €
Xeplion (150 mg)~ 1 200 €


5. Handlungsempfehlung​

  1. Depot nur in der Anfangsphase anwenden
  2. Danach auf orale Monotherapie umstellen
  3. Lurasidon oder Brexpiprazol bevorzugen
  4. Patent-Evergreening politisch begrenzen

Ausblick​

  • Strategien gegen Evergreening: kürzere SPC-Laufzeiten, höhere Hürden für Sekundärpatente
  • Förderung von Generika-Early-Entry und Transparenz bei Preisbildung
  • Weiterer Forschungsbedarf zu Kombinations- und Intervalltherapien

Fazit​

Depottherapie verbessert nur in den ersten 3–6 Monaten die Adhärenz. Langfristig sind moderne Tabletten wie Lurasidon oder Brexpiprazol günstiger, flexibler, deutlich verträglicher und genauso wirksam. Patente auf Depotformulierungen verlängern den Marktschutz ungebührlich – hier sind politische Grenzen nötig.
 
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