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Antioxidantischer Therapiensatz - Schizophrenie

Maggi

Administrator

Antioxidantischer Therapiensatz bei Schizophrenie​


Ein breiter antioxidantischer Ansatz zielt darauf ab, das Gleichgewicht zwischen freien Radikalen und schützenden Substanzen im Körper wiederherzustellen – ein Thema, das gerade bei komplexen Erkrankungen wie Schizophrenie zunehmend Beachtung findet. Dabei geht es nicht nur um einzelne „Wundermittel“, sondern um eine Kombination aus Ernährung, Nahrungsergänzung, Lebensstilmaßnahmen und – wo sinnvoll – speziellen ergänzenden Therapien.
Hier einige Bausteine eines solchen Plans:


1. Ernährung als Fundament

  • Pflanzenbasierte Kost: Eine Ernährung ähnlich der mediterranen Diät oder reich an frischem Obst und Gemüse liefert eine natürliche Fülle an Antioxidantien (Polyphenole, Flavonoide) und anderen schützenden Nährstoffen. Dabei spielen besonders farbige Beeren, grünes Blattgemüse und Nüssen eine zentrale Rolle.
  • Kreuzblütler als Sulforaphan-Quelle: Brokkoli und andere Kreuzblütler enthalten Vorstufen wie Glucoraphanin, das durch Schreddern (zum Beispiel durch Kauen) in das aktive Sulforaphan umgewandelt wird. Sulforaphan aktiviert unter anderem den Nrf2-Transkriptionsfaktor, der die körpereigene Produktion von Entgiftungs- und Schutzenzymen anregt [1].


2. Gezielte Supplementierung

Ohne teure Bluttests lässt sich oft ein „Standardregime“ etablieren, das sich an allgemeinen Mangelerscheinungen und etablierten Dosierungsempfehlungen orientiert. Hier können folgende Substanzen ergänzend helfen:
SupplementWirkungEmpfohlene Dosierung (Beispiel)
Sulforaphan (Brokkoliextrakt)Aktivierung des Nrf2-Signalwegs, Reduktion von oxidativem Stress; erste Studien zeigen positive Effekte auf die Negativsymptomatik bei Schizophrenie [2] [3]Ca. 20–30 mg reines Sulforaphan-Äquivalent pro Tag
N-Acetylcystein (NAC)Vorstufe der Glutathion-Synthese; robustes antivirales und antientzündliches Potenzial, vielfach untersucht bei Schizophrenie600–2400 mg täglich, aufgeteilt in 2–3 Dosen
Vitamin CRegeneration von anderen Antioxidantien, Unterstützung des Immunsystems500–1000 mg täglich
Vitamin ESchutz von Zellmembranen, aber mit Vorsicht zu dosieren, da Überdosierungen problematisch sein können200–400 IE täglich (nicht zu hoch dosieren)
Vitamin DWichtige Rolle im Immunsystem und in der neuronalen Regulation; häufiges Mangelphänomen bei psychischen Erkrankungen800–2000 IE täglich (je nach individuellen Gegebenheiten)
B-Vitamine (B6, B9, B12)Unterstützen den Zellstoffwechsel und die Neurotransmission, senken Homocysteinspiegel, der mit psychiatrischen Symptomen assoziiert istEin gut dosierter B-Komplex (Präparate nach Packungsbeilage)
Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA)Entzündungshemmende und neuroprotektive Effekte, synergistisch wirkend mit anderen AntioxidantienCa. 1–2 g EPA/DHA täglich

Diese Ergänzungen können helfen, den oxidativen Stress zu reduzieren und die durch Schizophrenie und medikamentöse Nebenwirkungen entstehende metabolische Belastung abzufedern. Viele Studien – auch wenn nicht alle Befunde eindeutig sind – belegen, dass eine solche Kombination Symptome, vor allem negative Symptome, durch zusätzliche Reduktion von Entzündungsprozessen verbessern kann [2] [4].


3. Der praktische Ansatz "ohne teure Bluttests"

  • Empirisches Supplementieren: In vielen Fällen gibt es allgemeine Daten, die zeigen, dass bestimmte Defizite bei Menschen mit Schizophrenie häufiger sind (z. B. Vitamin D, B-Vitamine). Ein standardisierter Ansatz, der auf bewährten Dosierungen basiert, kann hier helfen, ohne dass jedes Detail per Bluttest bestimmt werden muss. Dabei sollte man, sofern möglich, mit niedrigen Dosierungen beginnen und die Verträglichkeit prüfen.
  • Schrittweise Integration: Statt sofort alle Supplemente zusammen einzunehmen, kann ein schrittweiser Aufbau sinnvoll sein – zuerst einen soliden Ernährungsplan etablieren, dann gezielt z. B. NAC oder Sulforaphan hinzu fügen. So kann man beobachten, welche Veränderungen eintreten, ohne zu viele Variablen gleichzeitig zu verändern.
  • Lebensstil und körperliche Aktivität: Neben der Ernährung und Supplementierung sind auch ausreichend Bewegung, Stressmanagement und guter Schlaf zentrale Faktoren, um oxidativen Stress zu minimieren.


4. Brokkoli-Kapseln mit Sulforaphan – Effektivität im Blick

Es gibt Hinweise aus klinischen Studien, dass Sulforaphan, das sich in Brokkoli-Kapseln standardisierbar dosieren lässt, einen positiven Einfluss speziell auf negative Symptome in der Schizophreniebehandlung haben kann [2] [3]. Dabei ist zu beachten, dass die Wirkung oft mit der Dosis und der Dauer der Einnahme zusammenhängt. Brokkoli-Kapseln können eine interessante und praktische Möglichkeit darstellen, den Körper zusätzlich mit diesem hochwirksamen, pflanzlichen Antioxidans zu versorgen.


Fazit​

Ein breit angelegter antioxidativer Ansatz könnte also wie folgt aussehen:
  1. Ernährung: Fokus auf eine nährstoffreiche, pflanzenbasierte Diät (besonders mediterran), die von Natur aus reich an Antioxidantien und entzündungshemmenden Substanzen ist.
  2. Gezielte Supplementierung: Ergänzend können speziell Sulforaphan (via Brokkoli-Extrakt), N-Acetylcystein, Vitamin C, moderates Vitamin E, Vitamin D, ein B-Komplex und Omega-3-Fettsäuren helfen, oxidativen Stress zu senken und die neuronale Funktion zu unterstützen.
  3. Schrittweises Vorgehen: Empirisches Supplementieren in moderaten, standardisierten Dosierungen – unterstützt durch eine sorgfältige Beobachtung der eigenen Symptomatik – kann ohne den Zwang zu teuren Bluttests eine sinnvolle Ergänzung zur Standardtherapie sein.
  4. Lebensstil: Ergänzend wirken Faktoren wie regelmäßige Bewegung, guter Schlaf und Stressmanagement, um den therapeutischen Effekt zu verstärken.
Dieser umfassende Ansatz ist keineswegs als Ersatz für medikamentöse oder psychotherapeutische Behandlungen gedacht, sondern als ergänzende Strategie, die – gerade bei chronischen Erkrankungen – helfen kann, den Gesamtzustand zu verbessern und Nebenwirkungen zu mildern.


Quellen​

[1] Sulforaphan und Schizophrenie - sulforaphan.com
[2] Antioxidanzien als Add-On bei Schizophrenie - Springer Nature
[3] Eine offene Studie zu Sulforaphan-reichem Brokkolisprossenextrakt bei Patienten mit Schizophrenie - ichgcp.net
[4] Gesunde Ernährung - der Schlüsselfaktor für die mentale Gesundheit - schizophrenie-online.org
 
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