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anhaltende Negativsymptomatik oder chronifizierte Depression?

Issi

New Member
Registriert
21 Okt. 2022
Beiträge
2
Hallo an alle,

ich lese hier schon seit einiger Zeit im Forum mit und habe mich endlich getraut mich anzumelden ?
Das hat - neben den vielen interessanten Erfahrungsberichten von Betroffenen - einen besonderen Grund: es gibt einen User, der besonders stark mit der anhaltenden Negativsymptomatik zu kämpfen hat und dementsprechend ein hoher Leidensdruck besteht, so wie ich das rauslese. Man will einfach verstehen was die wahre Ursache für diese belastenden Symptome ist und greift nach jedem Strohhalm, ich spreche aus eigener leidvoller Erfahrung.

Bei mir besteht die Problematik seitdem ich vor Jahren mit dem Kiffen aufgehört hatte, mit Verfolgungswahn durch Polizei etc.. Monatelange massive Angstzustände, die ich ertragen und mich niemanden anvertraut hatte. Seitdem bin ich nicht mehr die Alte - das volle Programm an Negativsymptomen mit Freudlosigkeit, Interessenverlust, sozialem Rückzug, Sprachverarmung und Denkstörungen etc. Der Wahn ging irgendwann allmählich weg und dann ging ich zum Psychiater und wurde auf Antidepressiva eingestellt. Ich Dummerchen hatte ihm nichts von meinen Wahngedanken erzählt weil ich mich damals so schämte ?‍♀. In diesem Zustand schleppte ich mich noch vier weitere qualvolle Jahre zur Arbeit aber es wurde einfach nicht besser, die Medis halfen nichts.. Als ich wirklich nicht mehr konnte und am Ende meiner Kräfte war, ging ich endlich in die Klinik und wurde dort zusätzlich zu den Antidepressiva auf Lithium eingestellt und siehe da - ich konnte das Leben wieder spüren, hatte wieder Freude und konnte besser auf Menschen zugehen! Um's kurz zu machen: Lithium hat mich gerettet.

Seitdem ich es wieder abgesetzt habe (wegen Gewichtszunahme und der Überzeugung "über'n Berg" zu sein) geht es mir wieder richtig s*****e und jetzt sind alle Symptome wieder da. Das muss kein unabänderliches Schicksal sein mit den vermeintlichen (?) Negativsymptomen, denn es ist vielleicht auch "nur" eine Depression! Ein Versuch mit ADs und Lithium kann zumindest nicht schaden.

Kurz und knapp: gib' nicht auf! Es gibt immer Hoffnung! ?


Gruß Issi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Issi,

hast du denn einen Psychiater, dem du auch die Wahnsymptomatik anvertrauen kannst und der deine Geschichte kennt? Paranoide Gedanken können in Zusammenhang mit einer Psychose auftreten. Bei mir war es so, dass ich jahrelang, eigentlich während meiner gesamten Jugendzeit (mit Ausnahmen) eine stark ausgeprägte Negativsymptomatik hatte mit Rückzugstendenzen und depressiver Stimmung. Oft habe ich es nicht aus dem Bett und in die Schule geschafft. Später hat man mir dann gesagt, dass das vermutlich die Prodromalphase der Psychose war. Weil ich ich mich in den wichtigen Momenten (Klausuren, Abschlussprüfungen, Referate) dann doch durchringen konnte und die Konsequenzen meines Absentismus nicht so gravierend waren, blieb meine Erkrankung lange undiagnostiziert. Wichtig ist, dass du dich deinem Psychiater auch mit solchen Sorgen und Vermutungen anvertrauen kannst, ohne dass du Angst hast, dass er direkt die Medikation grundlegend ändert ? Das sollte dann schon auf konkreten Symptomen basieren. Wenn die Wahngedanken keinen großen Stellenwert (mehr) einnehmen, können deine Stimmungstiefs natürlich auch von einer Depression rühren. Man darf auch nicht verkennen, dass paranoide Gedanken auch im Zusammenhang mit Substanzmissbrauch auftreten können.
Also kurz gesagt, wenn die Wahnproblematik für dich aktuell noch eine Rolle spielt, würde ich dir raten, dich jemand Professionellem anzuvertrauen. Wenn aber ansonsten keine Positivsymptomatik bei dir auftritt und keine Wahngedanken vorhanden sind, würde ich erstmal keine Psychose vermuten.

Und so würde ich auch in anderen Fällen vorgehen, solang noch keine Wahn- oder Positivsymptomatik auftritt, die Erkrankung nach dem aktuellen Kenntnisstand und der Symptomatik bewerten.
 
Hallo RheyLuna,

freut mich sehr, dass du auf meinen Post geantwortet hast! ?
Mit dem Beitrag wollte ich in allererster Linie Betroffenen mit langanhaltender Negativsymptomatik ein bisschen Mut machen und Hoffnung geben, denn wenn jemand noch nicht so viele Schübe hatte, stehen die Chancen doch ziemlich gut, dass die miese Phase nach Abklingen der Positivsymptome irgendwann weg geht. Na klar gibt's immer Ausnahmen aber wenn die Symptome schon seit Jahren bestehen, kann es sich durchaus auch um eine chronifizerte Depression handeln - und die ist ja Gott sei Dank medikamentös gut in den Griff zu kriegen ?

Das mit der Prodromalphase bei dir tut mir sehr leid. Aber da siehste mal, wie stark du bist wenn du deine Abschlussprüfungen und alles in dem damaligen Zustand geschafft hast! Psychisch Erkrankte sind sowieso starke Menschen, ein Normalo würde das gar nicht durchstehen, was wir durchstehen müssen ?
Das Doofe an psychischen Erkrankungen ist halt, dass sie sich oftmals schleichend entwickeln und man das erstmal gar nicht richtig einordnen kann und abwartet, was viel Leid nach sich ziehen kann.
Bist du denn momentan gut eingestellt bzw symptomfrei?

Ja, ich hab Gott sei Dank ne nette und einfühlsame Psychiaterin :)

Gruß Issi
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey Issi,

finde ich gut, dass du Betroffenen Mut machst ? Eine Negativsymptomatik tritt nicht nur im Kontext einer Schizophrenie / Psychose auf, das stimmt natürlich. Letzendlich ist aber auch eine chronifizierte Depression kein Zuckerschlecken, ich denke in beiden Fällen hilft ein stabiles soziales Umfeld und eine gute Betreuungsinfrastruktur, und eben medikamentös gut eingestellt zu sein. Dann lässt sich beides bewältigen. Dennoch ist auch eine Depression eine gravierende Wahrnehmungsverzerrung. Nicht so schillernd wie der Wahn, aber auch das kann kippen.

Ich muss sagen, dass ich mich meistens in der Psychose sehr gut gefühlt habe, mit einem hohen Aktivitätspensum und gehobener Stimmung, auch wenn ich keinen vernünftigen Gedanken fassen konnte. Im Gegensatz dazu empfinde ich die Negativsymptomatik, die auch mit der Erkrankung einhergeht, als bleiernd, ermüdend, belastend. Ich bekomme dann nichts auf die Kette und habe deswegen Schuldgefühle, weil nicht mal mehr das Aufstehen klappt. Ich frage mich wofür all die Anstrengung, die ich tagtäglich bewältige. Das ist auf Dauer natürlich eine Sackgasse.

Der Leidensdruck in der Psychose ist ein anderer, meistens schleicht er sich erst ein, wenn die Wahninhalte bedrohlich werden.

Das mit der Prodromalphase bei dir tut mir sehr leid. Aber da siehste mal, wie stark du bist wenn du deine Abschlussprüfungen und alles in dem damaligen Zustand geschafft hast! Psychisch Erkrankte sind sowieso starke Menschen, ein Normalo würde das gar nicht durchstehen, was wir durchstehen müssen ?
Das Doofe an psychischen Erkrankungen ist halt, dass sie sich oftmals schleichend entwickeln und man das erstmal gar nicht richtig einordnen kann und abwartet, was viel Leid nach sich ziehen kann.
Bist du denn momentan gut eingestellt bzw symptomfrei?

Ja, wir leisten definitiv viel, nur um den Tag einigermaßen zu bewältigen, aber das wird kaum wahrgenommen, weil es nach außen nicht sichtbar ist. Aber hin und wieder sollte man das mal feiern ?

Ich bin gut eingestellt und seit 1,5 Jahren symptomfrei, Probleme habe ich noch in Menschenmassen oder generell wenn ich auf Menschen zugehen muss ? Ich bekomme Aripiprazol und Bupropion. Ich hoffe, dass das Aripriprazol noch reduziert werden kann. Zum Glück habe auch ich eine verständnisvolle Psychiaterin, das ist viel wert.

LG Rhey
 
Hallo an alle,

ich lese hier schon seit einiger Zeit im Forum mit und habe mich endlich getraut mich anzumelden ?
Das hat - neben den vielen interessanten Erfahrungsberichten von Betroffenen - einen besonderen Grund: es gibt einen User, der besonders stark mit der anhaltenden Negativsymptomatik zu kämpfen hat und dementsprechend ein hoher Leidensdruck besteht, so wie ich das rauslese. Man will einfach verstehen was die wahre Ursache für diese belastenden Symptome ist und greift nach jedem Strohhalm, ich spreche aus eigener leidvoller Erfahrung.

Bei mir besteht die Problematik seitdem ich vor Jahren mit dem Kiffen aufgehört hatte, mit Verfolgungswahn durch Polizei etc.. Monatelange massive Angstzustände, die ich ertragen und mich niemanden anvertraut hatte. Seitdem bin ich nicht mehr die Alte - das volle Programm an Negativsymptomen mit Freudlosigkeit, Interessenverlust, sozialem Rückzug, Sprachverarmung und Denkstörungen etc. Der Wahn ging irgendwann allmählich weg und dann ging ich zum Psychiater und wurde auf Antidepressiva eingestellt. Ich Dummerchen hatte ihm nichts von meinen Wahngedanken erzählt weil ich mich damals so schämte ?‍♀. In diesem Zustand schleppte ich mich noch vier weitere qualvolle Jahre zur Arbeit aber es wurde einfach nicht besser, die Medis halfen nichts.. Als ich wirklich nicht mehr konnte und am Ende meiner Kräfte war, ging ich endlich in die Klinik und wurde dort zusätzlich zu den Antidepressiva auf Lithium eingestellt und siehe da - ich konnte das Leben wieder spüren, hatte wieder Freude und konnte besser auf Menschen zugehen! Um's kurz zu machen: Lithium hat mich gerettet.

Seitdem ich es wieder abgesetzt habe (wegen Gewichtszunahme und der Überzeugung "über'n Berg" zu sein) geht es mir wieder richtig s*****e und jetzt sind alle Symptome wieder da. Das muss kein unabänderliches Schicksal sein mit den vermeintlichen (?) Negativsymptomen, denn es ist vielleicht auch "nur" eine Depression! Ein Versuch mit ADs und Lithium kann zumindest nicht schaden.

Kurz und knapp: gib' nicht auf! Es gibt immer Hoffnung! ?


Gruß Issi
Ist Lithium nicht das was in Batterien drin ist? Also freut mich das es dir damit besser ging. Ist das Lithium nicht eher Gift für den Körper allgemein oder so gering das es dann nicht gitig ist?
 
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