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Ärzte geben keine Auskünfte trotz Vollmacht

meinkind

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Hallo Ihr Lieben,
mein Sohn, 22, ist seit 3 Wochen in einem geschützen Raum, nachdem seine inneren Stimmen ihn um den Verstand gebracht haben. Seit nun fast 2 Monaten sind seine positiv Symptome sehr stark. Seit dem läuft die Medikation mit Zyprexa erst 10mg dann die Höchstdosis, 20mg. Leider ohne Erfolg. Letzte Woche sagte uns die Ärztin, dass sie auf Clozapin umstellen wollen. Die Dokumente lagen bereits bei meinem Sohn auf dem Zimmer zum Unterschreiben.. Natürlich haben wir uns große Sorgen gemacht, die Nebenwirkungen sind ja entsetzlich, bzw. können sein. Aber natürlich geht es nicht ohne Medis und sein Wahn muss weg! ... Heute bin ich zur Visite im Krankenhaus erschienen, wie auch schon die Wochen davor, ich habe mich sogar noch gestern Abend angemeldet. .... Aber heute war es anders, der Pfleger verwies auf die Besuchszeiten und lies mich nicht rein. Da stand ich nun, wie vom Donner gerührt. Angehörige sind wohl einfach zu anstrengend. Sie fragen viel und haben so gar manchmal Recht. Tatsächlich wollte der Oberarzt meinen Sohn in der letzten Woche auf die offene Station verlegen. Ich habe ihm, höflich, aber mit Nachdruck gesagt, das das keine gute Idee sei. Mein Sohn ist deswegen hier, weil seine Stimmen ihn zum laufen bewegen, ihm Befehle geben, wir haben extrem schlimme Momente und Todesangst um Ihn gehabt. Diese offene Station von der gesprochen wird, ist eine reine Unterbringung, da kann ich ihn gleich mit nach Hause nehmen sagte ich den Ärzten. Aber ich bin ja nur die Mutter... Ich packte seine Sachen und wir zogen um. Was soll ich sagen, am frühen Abend war er wieder auf seiner alten Station, die Unruhe hat ihn gleich wieder in eine neue Episode rutschen lassen. Ich war so wütend. Wahrscheinlich mit ein Grund warum ich nicht an der Visite teilnehmen darf. Mein Ex war gestern zu Besuch und wollte mit Ihm etwas spazieren gehen, dabei musste er sich zwischendurch hinlegen weil es ihm nicht gut ging. Dabei hat mein geschiedener Mann erfahren, dass es nun doch ein anderes Medikament wird. Die Einnahme soll schon laufen. .... Ganz ehrlich, sollte man nicht Vertrauen haben zu den Ärzten, wir kämpfen hier um das Leben von unserem Sohn und möchten einfach nur in Kenntnis gesetzt werden was passiert. Ist das so abwegig? Was meint Ihr?
 
Mhh, die rechtliche Situation kenne ich nicht da kann euch vielleicht ein Anwalt weiterhelfen.

Zum Krankenhaus: zum einen muss man leider sagen, dass die Deutsche Psychiatrie mit ihrem Mindset nicht dazu geeignet ist, Psychosen zu behandeln. Als Patient bekommt man durchaus den Eindruck, dass die Ärzte vorgehen wie: "Medikamente reinstopfen und warten bis es vorbei ist." Was einem als Psychotiker nicht hilft. Mit der Sensibilität bekommt man durchaus mit wer einem wirklich helfen will und aufgeschlossen ist und bereit ist sich mit einem auf Augenhöhe zu unterhalten.

Die meisten Ärzte die ich erlebt habe, waren suboptimal. Es gab aber auch andere. Weist du vielleicht ob dein Sohn jemand gefunden hat mit dem er reden kann? Eine Schwester? Einen Pfleger? Mir hatte, eine Schwester damals enorm geholfen und quasi den Job der Ärzte gemacht.

Wie die Aktionen der Ärzte zu werten sind ist aus der Ferne schwierig zu sagen, vielleicht war es den Versuch wert vielleicht nicht. Was ihr braucht sind Ärzte die verstehenspsychologisch an die Erkrankung ran gehen, die können dann dem Betroffenen auch sehr gut helfen und treffen dann meist auch die richtigen Entscheidungen.

Ich hoffe, meine 2 Cent helfen dir irgendwie. Aber immer im Hinterkopf behalten: das ist meine subjektive Erfahrung.
Ich wünsche dir und deiner Family starke Nerven und viel Erfolg
 
Zyprexa ist nicht das richtige Medikament gegen das Stimmenhören. Ich spreche da aus eigener Erfahrung. Das die Ärztin auf Clozapin umstellt ist schomal der richtige Schritt.

Was dein Sohn betrifft so brauchst du viel Geduld. Aber mit dem richtigen Medikament dämpft es schonmal die Stimmen und er wird mit der Zeit ruhiger.

Ich habe nie gehört das Angehörige bei der Visite dabei sein dürfen. Aber na ja, die Zeiten ändern sich.

Gib den Ärzten eine Chance. Sie waren damals das einzige was mir geholfen hat, nämlich die richtige Medikation zu bekommen. Ich hatte in den ersten 2 Jahren auch Befehlsstimmen.

Viel Kraft wünsche ich dir und deiner Familie.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sag mir bitte, wo finde ich diese Ärzte?
Entschuldige bitte, das kann ich dir wirklich null sagen. Ich hatte das Glück bei einem Psychologen ehem. Psychiater zu landen, der verstehenspsychologisch gelernt hat. Er widerrum hat mich an seinen Sohn der Psychiater war vermittelt und es ebenso gelernt hat.

Wenn ihr auf ehem. DDR-Staatsgebiet wohnt würde ich ältere Ärzte, die in der DDR gelernt haben, versuchen. Andernfalls kann man wahrscheinlich nur nachfragen.
 
Das sagten uns die Ärzte letzte Woche, seit gestern ist nun wieder alles anders, wir wissen nicht was er kriegt.
Was ist seit letzter Woche wieder alles anders? Du musst halt nachfragen, welches Medikament er jetzt bekommt.

Amisulprid, Clozapin ist sehr gut gegen das Stimmenhören. Die Ärzte wissen schon wie sie deinen Jungen ruhig stellen können. Hysterie deinerseits nützt da gar nichts.
Hab Geduld.
 
Was ist seit letzter Woche wieder alles anders? Du musst halt nachfragen, welches Medikament er jetzt bekommt.

Amisulprid, Clozapin ist sehr gut gegen das Stimmenhören. Die Ärzte wissen schon wie sie deinen Jungen ruhig stellen können. Hysterie deinerseits nützt da gar nichts.
Hab Geduld.
Als hysterisch sehe ich mich jetzt nicht an. Eher als sehr besorgt.... Du hast es nicht richtig gelesen oder verstanden. Clozapin sollte es werden, das hat man mit uns so abgesprochen letzte Woche. Wenn sich etwas verändert, seit gestern, finde ich es normal das zu kommunizieren. Ganz ehrlich, dadurch wird kein Vertrauen aufgebaut. Mein Sohn ist derzeit nicht in der Lage sich klar zu artikulieren, wie auch. Er gibt uns aber zu verstehen, das wir da sein sollen und mit den Ärzten sprechen.
Ja ist schwierig das rüber zu bringen.
 
Ich bin auch Angehörige und habe leider auch schlechte Erfahrungen mit einer Klinik gemacht. Ich hab mich an denen quasi totgelaufen, weil da Dinge vorgefallen sind, die echt mehr als grenzwertig waren. Und bei jedem Aufenthalt dachte ich, diesmal bin ich schlauer, diesmal bin ich informiert. Gebracht hat es nichts. Umso mehr ich informiert war, umso mehr Widerstand habe ich erlebt.
Ist dein Sohn nach Psych KG untergebracht? Oder ist er freiwillig dort ?
Ich kann Dir nur raten, wenn er freiwillig dort ist und du.dort für ihn und sich keinen guten Umgang erkennen kannst, dann such eine neue Klinik, die auf eine breite Behandlung setzt und nicht nur mit Medikamenten arbeitet. Es gibt mittlerweile Kliniken, die mit dem offenen Dialog arbeiten.
Falls er untergebracht ist, dann informier dich über das Gesetz und wie dort die Rechte von Betroffenen und Angehörigen geregelt ist. Damit kannst du vielleicht nochmals versuchen, mit der Klinik zusammenarbeiten.
Für die Zukunft ist vielleicht einen Patientenverfügung etwas, wo der Betroffene festlegen kann, welche Behandlungsmöglichkeiten er im Akutfall wünscht und auch festgelegt wird, dass Angehörige mit einbezogen werden sollen.
Das sind so meine Erfahrungen und Gedanken dazu.
Aber ich weiss nur zu gut, wie man sich fühlt, wenn man in einer solchen Situation noch um alles kämpfen muss.
 
Als hysterisch sehe ich mich jetzt nicht an. Eher als sehr besorgt.... Du hast es nicht richtig gelesen oder verstanden. Clozapin sollte es werden, das hat man mit uns so abgesprochen letzte Woche. Wenn sich etwas verändert, seit gestern, finde ich es normal das zu kommunizieren. Ganz ehrlich, dadurch wird kein Vertrauen aufgebaut. Mein Sohn ist derzeit nicht in der Lage sich klar zu artikulieren, wie auch. Er gibt uns aber zu verstehen, das wir da sein sollen und mit den Ärzten sprechen.
Ja ist schwierig das rüber zu bringen.
Sorry wenn ich das falsch verstanden habe.

Ich habe damals 4 verschiedene Medikamente ausprobieren müssen. Ich kam mir vor wie ein Versuchskaninchen. Aber letztendlich hat das Amisulprid angeschlagen und bei diesem Medikament bin ich auch geblieben. Man hört die Stimmen dann nur noch sehr leise.

Bei einer Freundin von mir sind die Stimmen durch Clozapin ganz weggegangen.

Ich hoffe sehr für dich, dass die Ärzte dir bald Auskunft geben.
 
Ich bin auch Angehörige und habe leider auch schlechte Erfahrungen mit einer Klinik gemacht. Ich hab mich an denen quasi totgelaufen, weil da Dinge vorgefallen sind, die echt mehr als grenzwertig waren. Und bei jedem Aufenthalt dachte ich, diesmal bin ich schlauer, diesmal bin ich informiert. Gebracht hat es nichts. Umso mehr ich informiert war, umso mehr Widerstand habe ich erlebt.
Ist dein Sohn nach Psych KG untergebracht? Oder ist er freiwillig dort ?
Ich kann Dir nur raten, wenn er freiwillig dort ist und du.dort für ihn und sich keinen guten Umgang erkennen kannst, dann such eine neue Klinik, die auf eine breite Behandlung setzt und nicht nur mit Medikamenten arbeitet. Es gibt mittlerweile Kliniken, die mit dem offenen Dialog arbeiten.
Falls er untergebracht ist, dann informier dich über das Gesetz und wie dort die Rechte von Betroffenen und Angehörigen geregelt ist. Damit kannst du vielleicht nochmals versuchen, mit der Klinik zusammenarbeiten.
Für die Zukunft ist vielleicht einen Patientenverfügung etwas, wo der Betroffene festlegen kann, welche Behandlungsmöglichkeiten er im Akutfall wünscht und auch festgelegt wird, dass Angehörige mit einbezogen werden sollen.
Das sind so meine Erfahrungen und Gedanken dazu.
Aber ich weiss nur zu gut, wie man sich fühlt, wenn man in einer solchen Situation noch um alles kämpfen muss.
Liebe Karla, ich danke dir sehr für deinen Erfahrungsbericht als Angehörige. Ich habe heute auch an eine Alternativ-Klinik nachgedacht, die es auch gibt. Mein Sohn ist freiwillig da, wir hätten also auch die Möglichkeit. Trotz allem möchte ich jetzt keine Panik verbreiten, sondern diese Woche sehen, ob ich die Möglichkeit kriege mit einem Arzt zu reden. Bisher blieb es stumm.

Wir hätten es auch nicht für möglich gehalten, all das zu erleben, vor einem halben Jahr stand mein Sohn noch im Leben. Es kostet so viel Kraft, weil ich eben auch das Gefühl habe, wissen zu müssen was passiert und die Ärzte nicht einfach stillschweigend machen lassen kann, das macht mir Angst. Leider habe ich jetzt auch schon häufiger gehört, das viele Kliniken nur oberflächlich behandeln, in so einer sind wir gerade untergebracht. Ich schätze die Arbeit der allermeisten Pfleger/innen unendlich, sie sind sehr freundlich und bemüht. Aber jeder muss seine Erfahrungen machen und daraus lernen, auch wenn es sehr schmerzhaft sein kann. Es müsste eigentlich ein Angehörigen Forum geben, der Austausch ist so wichtig und tut in der Regel sehr gut. Danke nochmals ;-)
 
Hör auf dein Bauchgefühl. Wenn sich innerlich alles gegen die Klinik sträubt, dann such eine Alternative.
Oder informier dich in einer Klinik, die in Frage kommt, wie das dort gehandhabt wird und wie die Therapie aussieht.
Vielleicht kannst du da vorab mit jemanden reden und merkst schonmal, wie die auf die Leute eingehen.
Ich hatte leider nicht das Glück, weil Unterbringung nach Psych KG. Sonst hätte ich die Klinik direkt abgelehnt. Die hat hier einen ganz schlechten Ruf und es wurden schon Bücher über die Klinik veröffentlicht, wo nachzulesen ist, was da so passiert.

Am Ende wird dein Sohn " nur" mit Medikamenten so runtergefahren und dann entlassen. Das bringt die dann nur noch mehr Ängste und Sorgen, weil du dann um alles weitere wieder kämpfen musst.
Ist denn wenigstens ein Entlassungsmanagement in Arbeit ?
Das muss eigentlich direkt zu Beginn erarbeitet werden, damit nach der Entlassung alles organisiert ist.
Drücken sich Kliniken auch gerne vor, weil zu aufwendig oder sie wollen Geld sparen.

Alles Gute auf jeden Fall für Dich und Deinen Sohn
 
Am Ende wird dein Sohn "nur" mit Medikamenten so runtergefahren und entlassen, schreibst du @Karla.

Was glaubst du wie man Stimmen sonst wegbekommt.
Es handelt sich hier nicht um einen Heuschnupfen, sondern um eine ernstzunehmende Erkrankung die nur mit Medikamenten in den Griff zu bekommen ist.

Glaubst du, dass die Stimmen durch Gespräche weggehen? Da lachen ja die Geister....
 
@Mutzi,

Es geht doch nicht nur darum, die Stimmen irgendwie wegzubekommen.
Da gehört doch noch einiges mehr zu, Stimmenhören kommt bei vielen Erkrankungen vor, und das muss erstmal erfasst und danach weitergehandelt werden. Borderline, PTBS, kptbs können alle Stimmenhören beinhalten. Wenn man die Ursache nicht kennt, sondern nur das Symptom behandelt, dann wird man den Betroffenen unter Umständen nie wirklich helfen können.
 
Stimmen können einen auch zum Suizid auffordern. Deshalb ist es so wichtig erstmal mit Medikamenten zu arbeiten. Wenn man gut eingestellt ist kann man später immer noch die Ursachen suchen und Therapien verordnen.
 
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