Ich kenne das auch, dass ich damals mit einer hohen Dosis entlassen wurde und erst dann langsam reduzieren durfte. Ich glaub da ist ein gewisser Sicherheitspuffer drin, damit man zumindest wenn man es später absetzt, ein paar Monate oder ein Jahr halbwegs stabil bleibt bis sich die Psychose zurückmeldet.
Gibt hier Betroffene die kommen mit 100-200mg Amisulprid zurecht, also das wirkt in kleinen Dosierungen häufig auch noch ausreichend, nur muss man sich da rantasten und meist werden dann eben diese Absetzerfahrungen und Rückfälle erst gemacht bis man versteht wie abhängig oder notwendig die Antipsychotika für einen sind.
Mit 800mg ist deine Schwester wohl platt und halb abwesend, aber das ist eben so bis man reduziert hat und etwas aktiver wird. Ist meiner Meinung nach immer eine Abwägung zwischen Symptomen auf der einen Seite und Nebenwirkungen auf der anderen. Gibt sogesehen keine Optimale Symptomunterdrückung und tendenziell wird zu kleinen Dosierungen geraten "soviel wie nötig", wobei diese Wirkstoffe eben irgendwo eine Minimaldosis haben, die man für sich erstmal finden muss.
Wenn man bereits Erfahrungen hat, dann kann man irgendwann seine Symptome auch selbst abschätzen und wann man Symptome hat etwas besser reflektieren. Keine Ahnung wo deine Schwester in ihrer Therapie ist und ob sie schon einen Rückfall hatte?
Hier im Forum kann ich zur
Medikamente-Empfehlung auf längerer Sicht raten, die mit dem relativ gut verträglichen Aripiprazol funktioniert, wobei da zusätzliche Antidepressiva notwendig sind, die eine spätere interminierende Einnahme (Intervalleinnahme) des Aripiprazols(Antipsychotikum wie Amisulprid nur bisschen moderner)ermöglichen kann.
Manchmal wird es mit den Dosierungen schon übertrieben, was die Situation deiner Schwester angeht kann frühzeitiges Reduzieren gut sein, aber beim Absetzen ist das Risiko eines Rückfalls sehr hoch, also besser zumindest etwas einnehmen und weiterhin zum Psychiater gehen, bzw. mit ihm/ihr die Reduzierung abklären