Mit welchen Heiligen oder Engeln könnt ihr euch identifizieren?

Ich sehe das für die Erkrankung als Trost und Belastung zugleich. Ich dachte ich wäre irgend ein heiliger Joseph weil ich in der Akutphase etwas aufgeschnappt vermutlich halliziuniert habe. Da hat es auch mal geheißen das mir alle Engel zur Seite stehen werden.
Nur hatte ich es mit der Erkrankung trotzdem sehr schwer, auch wenn ich einen Ausweg gefunden habe, so glaube ich gibt es ebenso das Dämonische und Dämonen. Früher war ich im KNS (Kompetenznetz Schizophrenie) unterwegs, da waren manche wie vom Teufel besessen, also richtig bösartigt, so das man ständig provoziert wurde und angegriffen und keinen Ausweg gefunden hatte. Für mich eine sehr schwere Zeit.

Ich finde Glaube sollte ein Stückweit auch Privatsache sein, jeder glaubt etwas anderes und es gibt da wohl keinen optimalen weg. Was bringt es wenn man jeden Sonntag in den Gottesdienst geht und mit seinem täglichen Handeln Menschen oder die Natur schädigt.

Meiner Meinung sind viele Schizophrene arme Schweine, ich hatte sehr viel Glück da einen medikamentösen Behandlungsweg zu finden um da herauszufinden, aber es ist trotzdem schwer andere Betroffene zu helfen oder zu überzeugen. Ich glaube man kann auch nur Hilfe finden und annehmen wenn man mit sich im reinen ist, wenn man anderen schadet, dann wird man auch für sich verblendet sein zum Beispiel.

Wenn ich mich diese religiöse Streitigkeit wegen einer Kleinigkeit anschaue so verstehe ich den Sinn dahinter nicht, warum man religiös sein muss, wenn es dann unter den Gläubigen zu streit kommt.

Ich hab mal in der Bibel gelesen das man an keine Toten glauben soll, sondern an einen lebendigen Gott, also ich denke man kann sich überall und durch alles ob Musik oder andere Dinge auf die Spuren Gottes machen und im Christentum ist Umkehr ein wichtiges Stichwort.

Bei uns Betroffenen kann das ja auch helfen, aber wir sollten vielleicht uns erstmal um uns selbst und unsere Gesundheit kümmern bevor wir uns zu sehr mit religiösen Fallstricken auseinandersetzen. Solange es einen gut tut, ist das schön aber es gibt auch einen Punkt wo das religiöse das tägliche Leben einschränkt.
Ich hab auch viel gebetet als ich akut war, weil ich sehr viel Ängste hatte und mir keiner helfen konnte. Besser ist es natürlich wenn man gute Hilfe findet oder diese weitergeben kann und so praktiziere ich heute eher meinen Glauben indem ich anderen helfe, das Forum und eine Medikamente-Empfehlung zur Verfügung stelle.

Teils kann einen das religiöse auf den richtigen Weg bringen, mir hat es Mut und Kraft gegeben. Trotzdem wünsche ich jeden hier das er/sie die Hilfe des Forums und der Empfehlung welche ich mache auch sich anschaut und für sich und Andere seinen Nutzen daraus zieht. Damit kann man sich selbst helfen, aber auch Andere die vor ähnlichen Problemen stehen.

Wenn man akut ist oder in einer schwierigen Zeit, dann wendet man sich auch stärker der Religion zu und es ist auch gut, aber wenn man es übertreibt, dann tut man sich selbst und Anderen auch keinen Gefallen.

Blindes Vertrauen in die Psychiatrie sehe ich ähnlich wie blindes Vertrauen in die Religion. Auch die Psychiatrie zwingt einen etwas auf und bietet zumindest heute nur Scheinlösungen an, wo Pharmakonzerne abkassieren und wir Erkrankte immer noch sehen müssen wo wir bleiben und meist es eben gar keinen Ausweg wie der hier Empfohlene zur Verfügung steht.