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Im Forum findet man eine neuartige medikamentöse Behandlungsoption für Psychose, welche bei Negativsymptomen wirksam ist und ein relativ normales Leben trotz der Erkrankung ermöglicht. Psychose / Schizophrenie kann auch der Anfang von einem besseren Lebenskapitel sein und es gibt auch viele Chancen, die damit eröffnet werden.

PrivateJoker

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27 Okt. 2021
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55
Warum hat man Negativsymptome?
Und warum haben manche (zwei Drittel?) die offenbar nicht?
Was passiert da im Hirn?

Hab versucht, die Negativsymptome mit Alkohol abzumildern, wo ich jetzt solange abstinent war. Trinke schon seit ein paar Wochen wieder. Ich muss damit wieder aufhören. Der Alkohol macht alles nur noch schlimmer.
Heute habe uch wieder Suizidgedanken und würde am liebsten heulen, weil sich alles so hoffnungslos anfühlt.
 
Ich hab noch so viel zu tun und bekomme kaum was auf die Reihe. Bis zum 15.1.22 muss ich/müssen wir aus der WG sein und ich hab immer noch nicht sicher eine neue Wohnung. Ich hab schon angefangen zu packen. Das geht aber sehr zäh voran.
Es ist ein denkbar schlechter Zeitpunkt, um eine Negativsymptomatik zu haben.
 
Eine medizinische Antwort kann ich dich persönlich nicht darauf geben. Dazu fragst besser deinen Psychiater.
Ansonsten kann ich es mir nur so erklären, dass nach jedem Hoch ein Tief gibt.

Ich würde Dir gerne mehr Mut zusprechen. Aber aus dieser Situation musst du dich selber rausziehen. So schwer es auch fällt. Aber du musst den Weg ja nicht alleine gehen. Lass dich von Ärzten und Psychologen begleiten. Dann schaffst du es auch mit dem Alkohol aufzuhören. Dieser kann auch Psychosen verursachen.
Dann empfehle ich dir wegen der Suizidgedanken dich an eine Hotline zu wenden. Das solltest du ernst nehmen. Lass damit eine weitere Meinung zu.

Beispiele (oder such dir eine nach deiner Wahl aus):
https://www.telefonseelsorge.de/
https://www.leben-ohne-dich.de/notfall.htm

Du bist wertvoll. Lass dich nicht unterkriegen.
 
Negativsymptome fallen ja nicht vom Himmel. Es hat immer alles eine Ursache. Bei der Negativsymptomatik ist es so, dass die Gehirnchemie aus dem Gleichgewicht gerät. Der Akku des Körpers ist halt auch einfach leer.
 
Mich wundert es eben, dass es auch solange dauert, obwohl ich mehr oder weniger nur einen Tag psychotisch war und mich direkt habe einweisen lassen.
Eine Bekannte war wesentlich psychotischer und auch lange in der Geschlossenen und war relativ zeitnah nach ihrem Klinikaufenthalt wieder fit. Sie hat die Medikamente abgesetzt und arbeitet wieder ganz normal, ihr gehts wieder ziemlich gut.
Ein richtiges Hoch habe ich gar nicht gehabt im Vergleich zu meiner ersten Psychose. Hatte 'nur' Verfolgungswahn und hab sofort reagiert.

Mit dem Alkohol hör ich ab heute wieder auf. Das bringt nichts...
 
Ich denke, das ist allgemein relativ individuell. Bei mir ist es z.b. schon Jahre. Bei anderen dauert es vielleicht nur ein paar Monate.
 
Wirklich Jahre? ?
Das ist heftig.
Wie lange dauerte Deine Psychose selbst?
 
Manche haben tatsächlich keinerlei Negativsymptomatik, manche sehr kurze und wieder manche sehr lange.

Man Vermutet als Ursache einen Dopaminmangel in den Bereichen des Gehirnes, welche für Antrieb und Motivation verantwortlich sind....während in anderen Bereichen ein Überschuss herrscht, wo es dann eben zu Positivsymptomen wie Hallus, Wahn und Unruhe kommt.

Es gibt verschiedene Ansätze, warum es zu diesem Ungleichgewicht kommt... Eine genaue Erklärung hat die Forschung noch nicht.
 
Eine chronische Psychose hat natürlich auch dauerhaft Negativsympotme. Die Ärzte reden das meistens schön und das man schön seine Medikamente einnehmen soll und das mit der Zeit schon besser wird.
Im Grunde gehört Positiv- und Negativsymptome zur Erkrankung. An den Negativsymptomen kann man glaube ich auch den Verlauf der Erkrankung besser einschätzen. Beispielsweise ist das bei Drogeninduzierten Psychosen etwas anderes oder milder.

Die Neuroleptika die man einnimmt verschlimmern diesen Dopaminmangel und Negativsymptome noch, also in der Regel sind die Therapien auch völlig anders ausgelegt und man macht so gut wie nix dagegen obwohl man mit speziellen Antidepressiva wie dem Bupropion durchaus Negativsymptome lindern könnte.

Leider kann man da häufig aufs Wort der Psychiater pfeifen, die sagen häufig nur das was man gerne hören will und reden die Nebenwirkungen und Problematik der Neuroleptika schön. Also vieles wird den Erkrankten angelastet auch das man 20-30 Jahre durch die Neuroleptika weniger lebt begründet man mit der ungesunden Lebensführung der Erkrankten.
Suchtprobleme wie Nikotionsucht ist auch so etwas was über 80% der Erkrankten haben, da würde auch das Bupropion helfen was im Grunde diese Dopaminmangelerscheinungen löst und wird sogar in den aktuellen schizophrenie Leitlinien der DDGPN in solchen Fällen empfohlen. Die wenigsten Psychiater werden davon wissen und das so machen.

Meiner Meinung gibt man zu oft den Erkrankten die Schuld obwohl vieles eben mit anderen Medikamenten besser zu handhaben wäre, aber aufgrund der üblichen Therapien da Grenzen gesetzt sind.
Hier im Forum die medikamente Empfehlung hilft auch bei diesen Negativsymptomen, dabei wird das Neuroleptikum später möglichst nur in Intervalform eingenommen.

Was diese 2/3 Reglung also diesen Mythos angeht, so steckt dahinter auch nur eine Lüge, weil bevor es Neuroleptika gab, wurde etwa 1/3 der Erkrankten wieder gesund, also hatte nur einen leichten Verlauf. Da war man auch länger in den Kiniken also musste vermutlich viel mehr psychologisch machen.
Heute kürzt man das mit den Neuroleptika ab und man ist zwar nur 6-8 Wochen in der Klinik, aber das viel häufiger als damals wo das mit ein oder zwei Aufenthalten zum Teil schon getan war sind es heute vielleicht 5-10.
Im Grunde sind vieles eben solche Lügen die womöglich die Psychiater dann auch noch selbst glauben oder sich einreden.

In der Realität ist eine richtige Psychose also schizophrenie oder schizophrene Psychose wo paranoide Psychose und wie sie auch heisen mit reinzählen, eben chronische Verlaufsformen der Psychose, wo man in der Regel sein ganzes Leben diese Neuroleptika braucht und die Negativsyptome entsprechend dauerhaft sind. Klar können diese auch etwas besser werden oder man sich darauf einstellen aber an sich sollte man schon von den Medikamenten selbst aktiv werden und da wie die Empfehlung hier im Forum testen wenn man wirklich möchte das es besser wird.

Bei progeninduzierten Psychosen oder anderen Verlaufsformen wo ein Auslöser da ist und ohne keine Psychose mehr da ist, da sollten dann auch Negativsymptome relativ schwach sein. Negativsymptome vermischen sich zum Teil mit den Nebenwirkungen der Neuroleptika aber von Nebenwirkungen erfährt man meiner Erfahrung nach nur wenig, also da wird man auch mehr für dumm verkauft, weil man eben im Vorfeld weis das die Erkrankten dann versuchen abzusetzen.
Die Empfehlung hier ermöglicht auf längere Sicht auch das absetzen der Neuroleptika indem die Negativsymptome(und damit auch Positivsymptome) besser werden.
Bei mir hat es 5 Jahre gedauert bis ich es mit diesen Medikamenten geschafft haben aufs Neuroleptikum ganz zu verzichten, weitere 5 Jahre vorher hatte ich relativ schwere Negativsymptome, also etwa seid ich das erste mal in der Klinik gewesen bin.
Vorher mit der Psychose war das auch schon etwas eingeschränkt und man kann von leichten Negativsymptomen sprechen, aber nach der Behandlung war das alles bedeutend schlimmer.
Ich würde von daher sagen das Negativsymptome und Nebenwirkungen der Neuroleptika eng zusammenhängen. Teils werden manche Negativsymptome durch die Medikamente besser, aber es kommen eben andere wie Antriebslosigkeit in recht ausgeprägter Form wenn man Pech hat dazu.
 
@Markus

Ich denke, teilweise kann man Negativsymptome auch bei chronischen Formen beeinflussen. Teilweise helfen auch neuere Medikamente (atypische Neuroleptika wie Cariprazin, Ryxulty usw.) oder Ausdauersport. Das Gehirn ist ja sehr neuroplastisch. man siehts auch bei Leuten mit Schlaganfällen oder sonstigen schwersten Hirnverletzungen. Da kann sich immer was auch nach längerer Zeit wieder zum positiven Verändern.

Ich rede mir das auch nicht schön, das zeigt die Forschung. Nur das Problem ist, es wirkt nicht bei jedem gleich gut. Manche haben einfach noch nicht ihren Weg dazu gefunden. Jeder ist individuell. Nur ich bin überzeugt, dass bei jedem irgendwie und irgendwann theoretisch klare Verbesserungen möglich sind. So kitschig das jetzt klingt...aber es ist wahr: Man darf einfach nie aufgeben.
 
@Markus

Ich denke, teilweise kann man Negativsymptome auch bei chronischen Formen beeinflussen. Teilweise helfen auch neuere Medikamente (atypische Neuroleptika wie Cariprazin, Ryxulty usw.) oder Ausdauersport. Das Gehirn ist ja sehr neuroplastisch. man siehts auch bei Leuten mit Schlaganfällen oder sonstigen schwersten Hirnverletzungen. Da kann sich immer was auch nach längerer Zeit wieder zum positiven Verändern.

Ich rede mir das auch nicht schön, das zeigt die Forschung. Nur das Problem ist, es wirkt nicht bei jedem gleich gut. Manche haben einfach noch nicht ihren Weg dazu gefunden. Jeder ist individuell. Nur ich bin überzeugt, dass bei jedem irgendwie und irgendwann theoretisch klare Verbesserungen möglich sind. So kitschig das jetzt klingt...aber es ist wahr: Man darf einfach nie aufgeben.
Ja das stimmt das man Negativsymptome beeinflussen kann, nur sehen die Aussichten nur mittelmäßig aus. Meiner Meinung hängt das viel mit Selbstüberwindung zusammen, also das man da im laufe der Zeit lernt damit klar zu kommen und sich besser zu motivieren.
Neuere Medikamente werden eh immer als Wundermittel dargestellt. Häufig sind diese auch schlechter als das Vorgängermedikament wie man beim Risperdal sieht.
Cariprazin könnte so etwas wie Aripiprazol sein und Aripiprazol war etwas Neueres, auch das wurde mit Antriebssteigerung beworben, aber das empfindet man nur so im Vergleich zu anderen Wirkstoffen die noch viel mehr Nebenwirkungen haben.

Das mit Schlaganfällen stimmt, aber ich weis nicht ob das eine wirklich gute Perspektive ist, also Schizophrene sind ja eigentlich körperlich gesund und haben im Grunde nur ein Stoffwechselproblem im Kopf was langsam zum Abbau des Gehirns führen kann und die Neuroleptika können diesen Abbau fördern, gerade wenn man das höher dosiert einnimmt.

An so Kompromissen wie ich es mit dem Bupropion mache, forscht man meiner Meinung zu wenig, da würde man deutlich weniger Neuroleptika brauchen, was aber bei diesen Profitsystem kaum funktioniert, wenn man das Massenprodukt/Antidepressivum Bupropion häufig bei Psychosen einsetzen würde und dafür das Neuroleptikum deutlich reduzieren oder auf Dauer sogar absetzen kann.
Das wiederspricht eben dem Profitsystem und die Neuroleptika kosten vielleicht das 5 Fache, wenn man jetzt nur noch 1/5tel dieser Dosis bräuchte, wie ich es mit der Intervalltherapie mache oder gemacht habe, dann würde es den Umsatz dieser teuren Wirkstoffe schmälern.
Also tut die Forschung da nix und wirft wieder weitere Neuroleptika auf den Markt die sich wie die Alten gegenseitig übetreffen, also meiner Meinung nach war Aripiprazol der letzte Entwicklungsschritt von den Atypischen zu dieser 2. Generation Atypischer Neuroleptika. Kann gut sein das Cariprazin ähnlich dem Aripiprazol ist, aber an verlässliche Daten mangelt es da, wegen fehlender Transparenz von Studien.

Das Bupropion hilft gegen Negativsymptome aufgrund seiner eher umgekehrten Wirkweise. Leider findet man dazu so gut wie nix an Studien im Netz, da sollte es einfach viel mehr Transparenz von Seiten der Medikamentehersteller geben, das alle Studien nach einer gewissen Zeit frei und transparent zur Verfügung stehen.
Ansonnsten rutschen wir immer wieder in dieses Marketing / Profitsystem was auch namhafte Psychiater wie Volkmar Aderhold kritisieren. Also da wird einfach viel zu viel Geld ins Marketing, also für Werbung ausgegeben auch im Netz und auf solchen Foren werden die öffentliche Meinung von solchen Leuten mitbestimmt, also damit macht man es schwer an verlässliche Daten zu kommen.
 
Ich meine damit, das bei einem Schlaganfall wie auch bei chronischer Schizophrenie Hirnareale wirklich beschädigt sind. Gerade Negativsymptome werden mit Hirndegeneration verbunden...darum geht es mMn bei beidem um Förderung der Neuroplastizität, bezw. würde dieser Ansatz mMn Sinn machen.

Bezüglich Buproprion sowie Negativsymptome...Gebe ich dir recht. Dass man Forschungen in verschiedene Richtung machen sollte, wäre wichtig. Und eig würde das ja bei chronisch Schizophrenen auch Profit bringen. Angenommen 1% hat die Diagnose Schizophrenie...leiden sicher mindstens 0.3% der Menschheit an typischen Negativsymptomen...das sind auch nicht wenige.

LG
 
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