Psychose, gewalttätiger Partner


Hallo, ich bin auch neu hier.

Ich bin 39 Jahre alt und bin 9 Jahre in einer Beziehung mit einem Mann, den ich über alles liebe.

Er konsumiert Cannabis und Amphetamine (Speed) seit dem 16. Lebensjahr. Ich habe vor 4 Jahren das konsumieren angefangen und finde noch keine Kraft aufzuhören.

Yasmine du sprichst mir aus der Seele.

Ich erzähle mal von Anfang an. Vor neun Jahren lernte ich meinen Freund kennen. Ich war geschieden, mit 7 jährigen Sohn und er war auch nach 10 jähriger Beziehung mit 2 Kindern getrennt. Am Anfang schien es, als sei wie meine Mutter damals sagte, der Prinz vom Himmel gefallen. Alles schien perfekt. Er zog schnell zu mir und meinem Sohn. Seine 2 Kinder kamen jedes 2. Wochenende zu Besuch.

Ich arbeitete als servicekraft im Krankenhaus teilzeit aber 2 schichtig. Er hatte sich kurz vor unsere Beziehungen sich im gegenseitigen Einverständnis von seiner Fa. als industriemechaniker nach 11 Jahren kündigen lassen.

Das heisst ich war arbeiten und er "Hausmann". Damals hatte ich mich in sein temperament verliebt. Er hatte immer was zu erzählen und es war nie langweilig. Dass er wenn er sauer war immer sehr lautstark wurde, hab ich verdrängt und schiebte es auf sein lebhaftes wesen.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich dass er täglich Cannabis konsumierte. Ich hatte nichts dagegen, da ich Ihn so kennengelernt habe und ihn nichts verbieten wollte. Er sollte es nur nicht vor meinem Sohn machen.

Ehrlich gesagt, manchmal fand ich ihn im bekifften Zustand erträglicher. Das er speed konsumierte wusste ich nur wenn wir mal auf ner Party waren.

Später erfuhr ich, dass er es heimlich in seinem Zimmer versteckte. Mein Freund ist eigentlich ein liebevoller und ehrlicher Mensch, der aber die meiste Zeit alles besser weiß und alle anderen immer Schuld haben wenn etwas schief läuft.

Das war damals schon so.

Mein Sohn und er gerieten öfters an einander. Ich hab mich immer gewundert warum er manchmal nachts nicht müde wurde, bis ich dass mit dem speed mitbekam. Ich wollte keinen Streit und probierte es aus. Ich dachte ich kann nichts verurteilen, was ich nicht kenne.

Dann kam ein schwerer Schicksalsschlag, meine Mutter erkrankte an einen gehirntumor. Die überlebenschance Betrug 2 %. Sie überlebte, kam aber als pflegefall nach Hause. Ich pflegte sie neben meiner Arbeit 4 Jahre lang. Für mich war das damals viel Stress und Verantwortung und da kam das speed nur wie gerufen. Damit konnte ich funktionieren.

Allerdings wurde ich auch etwas mutiger und bei streitsituationen wurde er gewalttätiger. 4 mal kam die Polizei wegen häuslicher Gewalt. Nach 4 Jahren Beziehung bat ich ihn, nachdem ich ihm fremdgegangen war auszuziehen. Ich bin ihm damals fremdgegangen, weil ich gedacht habe ich muss weg von ihm und den Drogen. Die Liebe war stärker.

Wir hatten getrennte Wohnungen gaben die Beziehung aber nicht auf und er meinte er könnte mir meinen Seitensprung verzeihen, was er bis jetzt nicht kann. So versuchte ich wie im dauerspagatt eine gute Mutter, Tochter, Arbeiterin und Frau zu sein. Wir schliefen mal bei ihm und er bei mir. Er entwickelte einen Eifersuchts wahn und wir stritten weiter. Mein Sohn damals 14 Jahre alt wählte den Weg mit Hilfe seiner stiefsschwester zum Jugendamt zu gehen. Er kam in eine wohngruppe. Sorgerecht behielt ich.

Mein Sohn stellte mich vor die wahl, er oder ich. Damals sah ich das nicht ein und ließ mir nicht sagen, wen ich lieben darf und nicht. Heutzutage akzeptiert er die Beziehung. Mögen tut mein Sohn meinen Freund nicht mehr.

Durch die getrennte Wohnsituation wurde seine Eifersucht noch stärker. Er hatte es drauf mich nächte lang mit Fragen zu durchbohren. Sein Speedkosum stieg mit einer neuen drogenbekanntschaft an. Damit aber auch ein Verfolgungs und Eifersuchtswahn. Er bildete sich ein ich wäre psychisch überfordert von der Pflege meiner Mutter. Ich wäre krank. Deswegen würde ich lügen und betrügen. Wenn er sich hintergangen fühlte konnte er zum Teufel werden, beschimpfte mich als hure, schlug und bespukte mich. Ich fand auch, dass seine Augen dann immer ganz anders wurden. Sein gesamtes Gesicht sah anders aus. Seine Mimik sehr kalt und gefühlslos.

Ich hab ihm immer wieder verziehen, da er mich psychisch schon so manipuliert hatte, dass ich Schuld an allem hätte und ich anfing, dass zu glauben.

Auf der andere Seite konnte er wieder zuckersüß sein und ich redete mir ein, dass wir unsere Liebe retten könnten. Ich entwickelte aber eine Angststörungen, vielleicht auch von dem Cannabiskonsum den ich anfing. Er half mir dabei meinen Kummer zu benebeln. Manchmal zuckte ich unbewusst, wenn er die Hände hob. Er meinte dann immer ich würde nur so tun, als ob ich Angst hätte, damit ich sagen könnte er wäre der böse.

Wir fingen an uns nicht mehr täglich zu sehen, weil ich aus Angst vor Streit nicht zu ihm fuhr. Das hat er bis heute nicht verstanden und meinte ich ginge in der Zeit fremd. Es gäbe keinen anderen Grund für nicht erscheinen. Wenn man sich liebt, will man den anderen sehen.

Er bildete sich ein ich wollte ihm was böses und würde ihn beschatten und Wanzen in der Wohnung verstecken. Dann gab es Tage wo er absolut hilflos war und sich nur mit mir sicher fühlte.

Er hatte Angst die Polizei käme wegen seinen Drogenkonsum. Ich weiss nicht ob er schizophren ist, aber er hat zwei Persönlichkeiten.

Die eine ist der Liebende Mann, der mich heiraten will, die andere ist der Teufel, der mich nicht lieben kann, so wie er mich behandelt. Er fühlt sich von mir provoziert und wird aggressiv. Meint ich würde dass alles extra machen um Streit zu provozieren damit ich nicht bei ihm sein muss. Ich weiss dass er in Wirklichkeit grosse Verlustangst, Depressionen und ein vermindertes Selbstwert Gefühl hat. Ich habe ihm nie vorwürfe gemacht, dass er keine Arbeit hat oder so.

Ich will nicht eingebildet klingen, aber ich bekomme durch mein Äußeres oft Aufmerksamkeit von anderen, was er auch mitbekommt. Ich frage mich dann immer, warum er nicht einfach stolz auf mich sein kann.

Ich befinde mich in einer Co abhängigkeit. Dieses Jahr im März wurde seine Wohnung fristlos gekündigt und er hatte keine andere Wahl als zu seiner Mutter nach Köln zu ziehen. Die hat ein Geschäft was er übernehmen soll in ein paar Jahren. Nun trennen uns 200 km, kämpfen aber weiter für unsere Liebe. Mittlerweile lebt meine Mutter im Heim und mein Vater verstarb Mai diesen Jahres. Ich verliere meine Eigentumswohnung da ich sie nicht weiterfinanzieren konnte. Mein Sohn bleibt bis 18 in der Wohngruppe, da er sich gut eingelebt hat. Mein Freund möchte, dass ich zu ihm ziehe. Anfangs dachte ich Köln täte ihm gut und wir hätten dort eine Chance auf einen Neuanfang. Leider bekommt man Drogen Kontakte in einer Gross Stadt sehr leicht und es wird weiter konsumiert. Mit seiner Mutter hab ich nun einen Mensch gefunden, die mich in meiner Meinung bestätigt dass bei meinem Freund etwas nicht stimmt. Er fühlt sich jetzt von seiner Mutter beobachtet und kontrolliert und hat sie auch schon aggressiv angebrüllt. Mit seinem Umzug ist sein Alkohol Konsum gewachsen. Ich glaube die räumliche Distanz macht ihm zu schaffen. Er weiss nicht mehr, wenn er vertrauen kann und nicht. Wenn wir uns sehen ist die Freude gross, doch nach wenigen Tagen fühlt er sich wieder von mir provoziert und geht ab.

In Wirklichkeit denke ich, ist das die Angst das wir uns nie wieder sehen wenn ich gehe. Wenn er sich von mir gereizt fühlt, meint er wieder ich wolle ihm was böses und würde nur mit ihm spielen.

Dann macht er wieder Schluss und nach 3 Tagen vermisst er mich dann wieder. Dieses ewige Hin und Her zerreißt mich und hat mich psychisch so fertig gemacht, dass ich mich in psychologischer Behandlung begeben habe.

Das bestärkt natürlich seine Meinung ich wäre krank. Ja, er hat mich krank gemacht, ich sehe das ein. Das Schlimme ist, das er aber nicht einsieht, dass er der Verursacher ist und er eigentlich eine Behandlung bräuchte. Und ohne diese Erkenntnis beißen seine Mutter und ich weiter auf Granit. Er versteht nichts mehr und alle haben sich gegen ihn verschworen, auf der anderen Seite sehnt er sich nach Liebe und Harmonie.

Ist er an eine Psychose oder Schizophrenie erkrankt? Warum kann er so Empathielos sein und kann er sich an den Teufel erinnern, in den er sich oft verwandelt?

Das kann ich alles nicht mehr verstehen und ich fange an zu verzweifeln. Es fühlt sich an, als schreibe ich die unglücklichste Liebesgeschichte der Welt, wenn sich doch beide lieben und keiner loslassen will.

Ich weiss nicht mehr wo ich hingehören und aufgeben nach 9 Jahren möchte ich auch nicht.

Puuh das war ein langer Text. Sind ja auch 9 jahre zu berichten gewesen.

Also Jasmine, ich kann dich absolut verstehen!

Bitte pass auf dich auf und mach nicht den Fehler dich selbst dabei zu verlieren.

Ganz viel Kraft und Grüße

Cassie