Online-Studie zu Psychose und Sexualität

Ich finde, darüber kann man streiten. Es ist wichtig, dass überhaupt Studien durchgeführt werden, damit Betroffene auch psychologisch besser behandelt werden können.

Geld ist kein Vertrauensbeweis und in 10€ als ehrliche Verlosung sehe ich dann bei 450€ gesamt eine tatsächliche Wertschätzung.
@FreierKopf angenommen du müsstest die Studie aus deiner eigenen Tasche bezahlen sind 450€ Eigenbeteiligung, dafür damit Betroffenen helfen möchtest und damit langfristig dein Einkommen bestreiten möchtest finde ich schon ein Respektbeweis mal ganz abgesehen von der finanziellen Situation in der sich junge Studierende beispielsweise manchmal befinden, wo eben noch kein Geld sprudelt.

Deine pessimistische Sicht, auch die von @Charlie Brown sind eben finde ich mit vielen Vorurteilen belastet und etwas respektlos gegenüber jemanden, der sich hier ernsthaft die Mühe macht so eine Studie durchzuführen.
Das bedeutet ja auch Arbeit wo der Erfolg die Gesundheit des Patienten ist und da keine 1:1 Umwandlung in Geld für diese Information da ist.

Ich finde, man sollte der Studie und in Saskia da vertrauen, die mit ihrem Namen zur Studie steht und das für mich einen seriösen Eindruck macht.

@SaskiaDe wir Betroffene haben besonders Angst, wenn unsere Informationen missbraucht werden, da Betroffene häufig schon so benachteiligt werden und so etwas sich dann in Symptomatik äußern kann, also man auch einen Verfolgungswahn oder so bekommen, wenn Informationen gegen einen verwendet werden.

Ich wurde wohlgemerkt von anderen Betroffenen mal diskriminierend behandelt, was dir @Charlie Brown noch in Erinnerung sein dürfte, der da auch mitgemacht hat.

Saskia, Betroffene haben da einfach viel Angst und diese innere Gespaltenheit zwar mitmachen zu wollen, aber hinterher es dann bereuen könnten, weil zu starken inneren Ängste und Verfolgungswahn führen kann, da es psychische Kräfte gibt, dass sich solche Informationen dann irgendwie weiterverbreiten, wo man es kaum gebrauchen kann, vielleicht, auch wenn die Studie seriös geführt wird. Eventuell musst du mit einplanen, dass viele, die sexuell verschlossener sind, eben auch schüchterner sind und an dieser Studie Angst haben teilzunehmen.

Insofern ist Anonymität dieser Informationen wirklich sehr wichtig, damit Betroffene keinen Verfolgungswahn im eigenen Leben bekommen und keine reale Konsequenz in Beruf und Alltag befürchten müssen.

Ganz wird man diese psychotischen Effekte wohl kaum vermeiden können und es ist fraglich, woher diese starken Ängste kommen. Ich hatte wie du @FreierKopf beim Arbeitsamt dieses Problem, da man mich zum Amtsarzt schicken wollte, damit ich bestimmte für bestimmte Berufe wie 2 Schicht nicht eingeteilt werden kann. Das fand ich im Arbeitsamt damals eine Frechheit, da ich aber keiner bin, der sich beschwert, in so einer Situation habe ich 2 Jahr komplett auf mein Arbeitslosengeld verzichtet um diesen Stress und kein Amtsarztgespräch führen zu müssen, da ich dachte das mein Datenschutz dort missbraucht wird und die Informationen dann direkt an den potenziellen Arbeitgeber gehen.

@SaskiaDe nimm es also bitte keinem Übel und deine Arbeit ist hier sehr wichtig! Ich hatte aufgrund der Psychose und vorheriger Depression keine Freundin und keinen Sex (Selbstbefriedigung ist etwas anderes, war da eher das Gegenteil viel davon), was bei mir erst jetzt im Alter von 36 Jahren der Fall war, dass ich jemand gefunden habe. Eventuell war damals das Mobbing gegen mir auch gut um genau dieses Eis zu brechen, da es eben extreme in jede Richtung gibt und das durchaus einen Zusammenhang mit der Psychose haben kann. Bei mir waren auch religiöse Vorstellungen und Scham dabei, dass man diese Keuschheit auch als eine Art Pflicht oder Bürde für sich sehen kann und möchte, bis man dann den richtigen Partner im Leben trifft und das Eis gebrochen ist.

Zumindest gräbst du da schon an einer Stelle, die für die Forschung selbst interessant wäre und wo eben wichtig ist, dass alle, auch eingeschüchterte Betroffene, die vielleicht mitmachen, würden den Mut ergreifen darüber mal zu reden, was auch für einen selbst etwas sehr Befreiendes sein kann!
@FreierKopf vielleicht kannst du die Teilnahme an einer solchen Studie auch als kostenlose psychologische Freistunde betrachten, da Saskia von dir ja keine Gesundheitskarte haben will, sondern auf ihre Kosten oder die ihrer Uni macht. Ich kenne einen Arzt, der im Gegenzug dazu zu einem Unfall gekommen ist und erstmal nach der Krankenkarte gefragt hat. Nur mal so am Rande.
Wertschätzung ist also schon da und vielleicht hilft es dir persönlich darüber zu sprechen.

Das Forum hier gibt es ja für uns trotzdem zusätzlich und ist natürlich wichtig :)
Ich arbeite in einem Studienzentrum für klinische Studien,insofern habe ich einen Blick dafür was angemessen ist und was nicht,und warum sollte man bei einer Teilnahme selbst dafür zahlen, so etwas wird nie von der Ethikkomission durchgewunken. Ich bin nicht GEGEN STUDIEN sondern um die Wertschätzung geleisteter persönlichen Daten.

Nimmt gerne an der Studie teil, ich leiste dann lieber an anderer Stelle meinen Beitrag