Wunsch abilify maintena abzusetzen

Ich nehme seit 2003 abilify ein. Seit 2021 in Spritzenform 300mg alle 4 Wochen.
Ich fühle mich zunehmend schlechter. Müde. Unkonzentriert. Ohne Kraft. Ohne Motivation. Leer.
Würde gerne wieder leben spüren.
Hat hier jemand ähnliche Probleme und weiß einen Rat?

Ich kann Deinen Wunsch gut verstehen, Deine Medikamente abzusetzen, bei der Liste an Nebenwirkungen. Gehirnschrumpfung, kognitive Beeinträchtigungen, 9/10 Neuroleptika gelten als potentiell krebserregend und auch die Lebenszeit wird daher statitisch verkürzt. Auch zeigen Studien, das die psychotischen Symptome in langfristiger Perspektive sogar häufiger werden. Und das ist auch klar warum, denn die psychische Dynamik kann lediglich kurzfristig nur unterdrückt werden, was es auch schlimmer macht. Und das eigendliche Problem, die Ursache wird nicht gelöst. Durch die dauerhafte Einnahme von M. kann es auch erst zur Chronifizierung kommen. Hier ein kurzer Beitrag dazu. Kurzfristig können M. eine Hilfe sein, wenn man es absolut nicht mehr aushält. Mittel- und langfristig machen sie schwer abhängig.

Ich persönlich kann es Dir daher auch nur empfehlen, es immer wieder zu probieren. MIt professioneller Anleitung, wie hier ein Ratgeber von der DGSP. Hier ist eine Doku, ein Treffen ehemaliger Patienten über das Absetzen von Psychopharmaka. Empfehlungen für den Erfolg. Hier findest Du auch Infos: https://www.absetzen.info/, persönlichen Erfahrungen, wie es gelungen ist. Wann es bei Dir funktioniert, wirst Du sehen und hängt von verschiedenen Faktoren ab u.a. von Deiner Anstrengung die Ursachen zu lösen. Ich wünsche Dir, das es bald gelingt! Es gibt auch gute Bücher, mit einer Liste von unterstützenden Mitteln und Methoden beim Absetzen. Sag, wenn Du da mehr Infos möchtest.

Wenn Du schon seit 2003 Medikamente nimmst, hast Du sicherlich auch schon probiert sie zu reduzieren oder abzusetzen?

Es ist auch so wichtig an den Ursachen zu arbeiten. Und da gibt es eine Vielzahl an guten Möglichkeiten. Ich nutze z.B. seit 20 Jahren Homöopathie, hatte Psychotherapien, praktiziere Yoga und Meditation. Aber habe auch Familienstellen genutzt, Bio-Danza gemacht, usw. Auch im spirituellen Bereich gibt es verschiedene Methoden der Bewusstwerdung, am besten ist es jedoch aus eigener Kraft Bewusstsein für die Ursachen zu schaffen, es gibt aber auch Menschen mit heilsamen Gaben, die Dir dabei helfen können.

Ich nehme seit 16 Jahren keine Medikamente mehr. Hatte 4 Jahre Quetiapin genommen und insgesamt 1 Jahr gebraucht es ausgeschleichen. Ich hatte im Frühjahr meinen letzten Schub, ohne Medikamente und im Aprill ging es mir so wie Dir. Absolut kraftlos und das Gehirn wie ausgebrannt, habe mich kaum mit Menschen unterhalten. Ich lag 8h am Tag auf dem Sofa und habe Videos geschaut. Einmal in der Woche kam ein Betreuer vom ambulant betreuten Wohnen. Und ich hatte EU-Rente.

Jetzt zu dieser Jahreszeit, mit wenig Sonne wird es auch schwerer Energie und Motivation für den Tag zu haben. Das Wort Motivation, kommt von Motion, also Bewegung. D.h. Motivation kommt im Tuen, leider nicht vor dem Tun. Also immer wieder aufraffen, etwas tun und wenn möglich auch am langsam steigern. Ein Tagesplan mit fester Struktur hilft mir. Es gibt so viele gute Dinge die Freude im Tun bringen. Der Anfang, die ersten Minuten sind das schwierigste. Die zu überwinden ist Training. Kleine gute Ziele finden. Und dann bergauf gehen, symbolisch hilft es mir das so auszudrücken, weil es eine Anstrengung braucht, mit leichter oder starker Steigung und das Ziel ist klar, ein höheres Niveau erreichen, sich gesünder, kräftiger, glücklicher fühlen. Es kann keiner für Dich tun, Du musst selbst Schritt für Schritt gehen und die Anstrengung wählen, jede Stunde des Tages. Bergab geht es leicht. Ich konnte anfangs nur 15 min. meine Wohnung putzen, dann musste ich mich ausruhen. Ich habe mit joggen angefangen, das waren 1/2h Spaziergang und 5x3min traben. Jetzt arbeite ich als Reinigungskraft und jogge 3x 1h in der Woche. Betreuer und auch Rente brauche ich nicht mehr.

Für die Gesundung oder Stärkung können Vielzahl kleiner guter Dinge dienen, weil der Mensch auf verschiedenen Ebenen Energiepotentiale zur Selbstheilung aktivieren kann, die sich wieder gegenseitig posiiv beeinflussen. Am leichtesten ist es, mit dem zu beginnen, was Du früher mal gern gemacht hast, alte Hobbys wieder aktivieren . Wenn man nur gesunde Dinge tut, dann kann man nur gesunden, oder? Ich habe Dir mal aufgeschrieben, was mir gerade hilft aus dem Tief heraus zukommen:
Ich weiß alles ist vergänglich, die guten und die schlechten Phasen in Leben, wenn ich mich wieder hängen lassen sollte, ist mir zumindest klar, kann ich nicht erwarten das es bergauf geht.

Ich hoffe, es hilft Dir ein wenig und Du findest wieder Deinen persönlichen Weg bergauf. Mit den besten Wünschen für Deine Gesundheit.