Medikamente absetzen nicht im Leistungskatalog der Krankenkassen

Zitat:
"Aktuell erhalten Menschen, die Medikamente absetzen wollen, kaum Unterstützung von ärztlicher oder therapeutischer Seite. Das liegt hauptsächlich daran, dass es im Leistungskatalog der Krankenkassen keine Abrechnungsziffer dafür gibt. Dadurch können Ärzte oder Therapeuten eine solche Behandlung nicht anbieten.

Jede medizinische Therapie benötigt eine Befristung und ein therapeutisches Ziel, das erreicht werden soll. Je länger wir ein Medikament einnehmen, desto schwieriger wird es, das Medikament wieder abzusetzen.

Ich habe selber über einen längeren Zeitraum Psychopharmaka eingenommen. Immer wieder habe ich versucht, die Medikamente abzusetzen, bin aber jedes Mal gescheitert. Ich kenne also die ganzen Schwierigkeiten, von denen wir schreiben aus persönlicher Erfahrung. Zusammen mit meinem Mann haben wir nach Wegen gesucht, um die Medikamente dauerhaft abzusetzen. Es ist unser Anliegen, dieses Wissen, sowie die Erfahrungen mit unseren Patienten weiterzugeben.

Wir bieten konkrete Absetzpläne an und erklären, wie man Absetzsymptome von Krankheitssymptomen unterscheidet. Die Leser finden Antworten auf die häufigsten Fragen und wir geben Tipps zur Bewältigung der einzelnen Erkrankungen. Ein ganzes Kapitel widmet sich den Alternativen zur medikamentösen Behandlung. In kurzen und übersichtlichen Texten wird das medizinische Wissen vermittelt, das für die persönliche Entscheidungsfindung wichtig ist.

Beim "Sanften Entzug" reduzieren wir extrem kleinschrittig und behalten jeden Schritt über mehrere Wochen bei. Wir nutzen dafür das Modell der Absetztreppe. In der Regel wird das Medikament um jeweils 10 Prozent reduziert. Das bedeutet, unser Gehirn erhält immer noch 90 Prozent des Stoffes, von dem es eine Abhängigkeit entwickelt hat. Auf diese Art können Schwierigkeiten vermieden werden.

Psychopharmaka können, wenn sie richtig eingesetzt werden, ein Segen sein. Es gibt hochwirksame Psychopharmaka, die in Notsituationen eine große Hilfe sein können. Wir sind keine Gegner von Psychopharmaka, warnen jedoch vor einer Dauermedikation. Sie ist es, die den Einsatz von Psychopharmaka in der psychiatrischen Behandlung so gefährlich macht.

Wir wollen die Menschen davor warnen, ihre Medikamente zu schnell abzusetzen. So etwas kann schwerwiegende Krisen auslösen. Wir zeigen Methoden, wie man diese vermeidet.

Medikamente werden zu leichtfertig verschrieben und meistens über einen viel zu langen Zeitraum. Wenn wir nicht in einer Pillenflut untergehen wollen, müssen wir uns wieder zurück zur Quelle bewegen. Zu einer Medizin, in der es um den Menschen geht und Medikamente nicht mehr überschätzt werden.

Es besteht die Gefahr der Gewöhnung und der körperlichen Abhängigkeit. Nach einer jahrelangen Einnahme können Betroffene beim Absetzen ihrer Medikamente in entsetzliche, kaum aushaltbare Zustände geraten. Deshalb empfehlen wir, Psychopharmaka nur so lange einzunehmen, wie Beschwerden bestehen. Jede medizinische Therapie benötigt eine Befristung und ein therapeutisches Ziel, das erreicht werden soll. Je länger wir ein Medikament einnehmen, desto schwieriger wird es, das Medikament wieder abzusetzen.

Die Figur ist unser bildliches Fallbeispiel und macht sich für den Leser auf den Weg. Zuerst bekommt sie ein Rezept verschrieben, später will sie die Medikamente absetzen, nimmt die Absetztreppe, strauchelt dabei, probiert alternative Heilmethoden aus und am Ende genießt sie die Medikamentenfreiheit.

Danke für das Gespräch liebe Frau Ansari, lieber Herr Dr. Ansari.
Autoren vom Buch "Genug geschluckt- Medikamente erfolgreich und dauerhaft absetzen"

https://www.monopolisten.org/interview-mit-mahinda-dr-peter-ansari