Reha

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@Sanny1990 ,

Also ich habe es akzeptiert, dass ich Schizophrenie habe, die laut Ärzten auch nicht mehr weggehen wird, aber man weiß ja nie.
Leider gehe ich auch sehr sehr selten aus dem Haus meiner Eltern, da ich irgendwie Angst habe vor der Welt da draußen und mein Antrieb sehr schwach ist.
Ich hoffe, dass ich die EM Rente bekomme, sodass ich finanziell erstmal abgesichert bin mit meiner BU Rente zusätzlich. Dann werde ich mir eine Wohnung suchen, damit ich nicht mehr so abhängig von meinen Eltern bin. Ich bin nämlich gerade wieder in der Käseglocke meiner Eltern, was mir zwar Sicherheit gibt, aber man dadurch auch ein Stückweit lebensuntüchtiger wird. Meine Ärzte und Therapeuten raten mir auch einen Betreuer zu beantragen, der mir im Alltag hilft, wenn meine Eltern nicht mehr leben sollten.
Leider bekomme ich nämlich meinen Alltag schlecht auf die Reihe und ziehe mich immer mehr zurück, sodass ich sehr stark abstumpfe und immer mehr Probleme habe mich zu konzentrieren. Meine soziale Kompetenz ist auch geringer geworden. Also die Schizophrenie hat mich im Leben sehr stark eingeschränkt. Selbst einkaufen, fällt mir immer schwerer. Ich habe auch einen Grad der Behinderung von 60, da ich auch an Diabetes Typ 1 leide. Mir wurde auch rezidivierende depressive Episoden diagnostiziert. Eine Augenerkrankung namens Keratokonus habe ich auch. Ich habe also viele gesundheitlich Probleme in meinem Leben bekommen.
Wenn ich die EM Rente bekomme, werde ich dann nur noch ehrenamtlich arbeiten gehen oder in Form eines Minijobs oder als EX IN Genesungsbegleiter oder als EUTB-Berater. Leider kann ich mich nicht so richtig entscheiden, aufgrund der Ambivalenz und Abulie, die ich habe. Ich bin auch sehr verletzlich und dünnhäutig vom Typ als Mensch, was das arbeiten auch nicht einfacher macht auf dem 1. Arbeitsmarkt, wenn man mal Konflikte mit Kollegen, Kunden oder Chefs hat. Deswegen bin ich froh, dass ich wenigstens die BU Rente bekomme erstmal und aktuell ALG 1, sodass mich das Arbeitsamt zurzeit in Ruhe lässt. Ich bin auch nicht mehr so belastbar aufgrund der Erkrankung und wie bereits geschrieben bin ich sehr unkonzentriert. Ich brauche für einfachste Dinge im Alltag enorm viel Zeit. Mit Stress kann ich gar nicht mehr gut umgehen. Ich bin schon bei 2 bis 3 Terminen am Tag überfordert, weil ich auch irgendwie Angst habe wieder mein Leben zu 100 Prozent in die Hand zu nehmen. Aktuell bin ich sehr reaktiv unterwegs im Leben, was mich weiter sehr unzufrieden macht, weil ich einfach nicht mehr in Tritt komme im Leben und nur noch vor mich hinvegetiere, sodass ich am Liebsten gleich Tod sein möchte. Also die Suizidrate bei Schizophrenie liegt ja bei 10 Prozent, was ich mittlerweile nachvollziehen kann. So richtige Ziele habe ich nicht mehr im Leben. Mein "Ziel" aktuell ist die EM Rente zu erkämpfen mit Hilfe des VdKs und dann nebenbei 1 bis 2 Stunden zu arbeiten. Und den Rest des Tages werde ich mich um mich kümmern oder auch meinen Eltern helfen im Garten. Die Möglichkeit in einer WfbM zu gehen, wäre auch eine Option bei mir. Aber ich muss da erstmal abwarten, ob meine EM Rente genehmigt wird. Also richtig gut geht es mir nicht, obwohl ich nicht mehr unter Leistungsdruck stehe in Form von einer Arbeit. Also mein Tag ist sehr sehr entspannt, aber auch sehr öde und dadurch verliere ich noch mehr jeglichen Antrieb überhaupt noch was zu machen und verblöde immer mehr, weil ich einfach keinen sozialen Kontakt pflege und wenn dann bezieht sich der Kontakt auf Leuten, die ebenfalls psychisch Krank sind und mich nicht wirklich weiterbringen im Leben, was jetzt nicht Negativ gemeint ist. Mein Vater sagt immer, dass es mir doch super geht. Ich brauche nicht malochen gehen und bekomme Geld fürs Nichtstun und habe Zeit mir Hobbys zu suchen und die auszuüben. Er kann es nämlich nicht ganz nachvollziehen, wie man nicht arbeiten geht, weil das schon immer so war hier in Deutschland, dass man arbeiten gehen muss, um seine Brötchen zu verdienen. Leider habe ich da in meiner Traumwelt gelebt, weil ich mich immer mehr zurückgezogen habe, sodass ich einen Realitätsverlust bekommen habe. Ich habe nämlich komplett das System in denen wir alle Leben ausgeblendet. Mir war nicht mehr bewusst, dass man hier Geld benötigt, um zu Leben, dass man in Form von arbeiten verdient oder vom Amt sich holen muss als Hartz 4 Empfänger. Ich bin sehr sehr unselbstständig geworden im Leben und vergeude meine Lebenszeit zu Haus bei meinen Eltern vor dem PC. Ich habe das Gefühl, dass ich wie ein kleines Kind alles nochmal lernen muss, um zu überleben. Ist echt Heftig, die Schizophrenie bei mir. Ich habe auch oft Lebensüberdrussgedanken deswegen. Wie es so richtig weitergeht bei mir ist noch nicht ganz geklärt bei mir. Ich stehe da zurzeit sehr auf dem Schlauch. Das kotzt mich richtig an.