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Wirkstoffe bei Schizophrenie

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  • Wirkstoffe bei Schizophrenie: Ein Überblick

    Wirkstoffe bei Schizophrenie: Ein Überblick

    Einleitung

    Schizophrenie ist eine komplexe psychische Erkrankung, die durch eine Vielzahl von Symptomen wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Denkstörungen gekennzeichnet ist. Die medikamentöse Behandlung spielt eine zentrale Rolle in der Therapie dieser Erkrankung. Dabei kommen hauptsächlich Antipsychotika zum Einsatz, die in klassische und atypische Antipsychotika der 2. und 3. Generation unterteilt werden.

    Klassische Antipsychotika

    Klassische Antipsychotika, auch als typische Neuroleptika oder Antipsychotika der ersten Generation bekannt, wurden in den 1950er Jahren entwickelt. Diese Medikamente wirken hauptsächlich durch die Blockade von Dopamin-D2-Rezeptoren im Gehirn. Sie werden in niederpotente, mittelpotente und hochpotente Wirkstoffe unterteilt:

    • Niederpotente Neuroleptika: Diese haben eine schwache antipsychotische Wirkung und wirken hauptsächlich sedierend. Beispiele sind Chlorpromazin und Promethazin.
    • Mittelpotente Neuroleptika: Diese haben eine moderate antipsychotische Wirkung. Ein Beispiel ist Perphenazin.
    • Hochpotente Neuroleptika: Diese haben eine starke antipsychotische Wirkung und werden oft in der Akutbehandlung eingesetzt. Beispiele sind Haloperidol und Fluphenazin.

    Klassische Neuroleptika sind effektiv in der Behandlung von akuten psychotischen Episoden, haben jedoch erhebliche Langzeitrisiken wie Bewegungsstörungen (extrapyramidale Symptome) und kognitive Beeinträchtigungen.

    Atypische Antipsychotika der 2. Generation

    Atypische Antipsychotika der 2. Generation wurden ab den 1970er Jahren entwickelt. Diese Medikamente blockieren nicht nur Dopamin-D2-Rezeptoren, sondern auch Serotonin-5-HT2A-Rezeptoren, was zu einer besseren Verträglichkeit führt. Beispiele für diese Wirkstoffe sind Risperidon, Olanzapin und Quetiapin.

    Die 2. Generation von Antipsychotika hat im Vergleich zu den klassischen Neuroleptika ein geringeres Risiko für extrapyramidale Nebenwirkungen, jedoch können sie andere Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme und Stoffwechselstörungen verursachen.

    Atypische Antipsychotika der 3. Generation

    Die 3. Generation von Antipsychotika umfasst Wirkstoffe wie Aripiprazol, Cariprazin und Brexpiprazol. Diese Medikamente wirken als Partialagonisten an Dopamin-D2-Rezeptoren, was bedeutet, dass sie sowohl agonistische als auch antagonistische Wirkungen haben. Dies führt zu einer stabileren Regulation des Dopaminspiegels im Gehirn.

    • Aripiprazol: Zugelassen seit 2002, bekannt für seine gute Verträglichkeit und geringes Risiko für Gewichtszunahme.
    • Cariprazin: Wirkt zusätzlich stark auf Dopamin-D3-Rezeptoren, was positive Effekte auf kognitive Funktionen und negative Symptome haben kann.
    • Brexpiprazol: Hat eine hohe Affinität zu Serotonin-5-HT1A-Rezeptoren, was zu einer guten Verträglichkeit und geringen Inzidenz von Akathisie führt.

    Unterschiede zwischen den Generationen

    • Klassische Neuroleptika: Effektiv in der Akutbehandlung, aber mit hohen Langzeitrisiken.
    • 2. Generation: Bessere Verträglichkeit, aber immer noch signifikante Nebenwirkungen.
    • 3. Generation: Verbesserte Verträglichkeit und geringere Nebenwirkungen, jedoch häufiger Akathisie.

    Zukunftsaussichten

    Es hat sich herausgestellt, dass atypische Antidepressiva die Negativsymptome bei Schizophrenie beträchtlich lindern können, wenn sie richtig angewendet werden. Standardmäßige Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRIs) dämpfen die Emotionen und Libido, was bei sehr emotionalen Betroffenen hilfreich sein kann. Diese Wirkweise reduziert jedoch die Fähigkeit, Dinge stärker oder schwächer bewerten zu können, was bei Wahngedanken sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben kann. Im Verlauf der Erkrankung erfordert dies unterschiedliche Behandlungen mit diesen Wirkstoffen.

    Die atypische Wirkung von Bupropion als Dopaminwiederaufnahmehemmer lindert verstärkt die Negativsymptome, vor allem wenn Antipsychotika intermittierend eingenommen werden, also während der Einnahme dieser Antidepressiva phasenweise abgesetzt werden. Die Noradrenalinwiederaufnahmehemmung, die einige Antidepressiva sowie auch Bupropion haben, dämpft innere Unruhe, Aggressivität und Reizbarkeit, was bei Psychosen von großer Bedeutung ist. Dies ist besonders wichtig bei der intermittierenden Einnahme von Antipsychotika, wie sie in Zukunft angestrebt wird. Innere Unruhe und Aggressivität können im Straßenverkehr und in vielen anderen Bereichen zu erheblichen Risiken beitragen. Durch die passende Kombination von Antidepressiva und Antipsychotika kann Betroffenen ein Leben mit nur wenig der üblichen Antipsychotika ermöglicht werden.

    Das phasenweise Absetzen der Antipsychotika mithilfe der passenden Antidepressiva, wobei Bupropion derzeit ein wichtiger Wirkstoff dieser Klasse ist, hat sich bei den Negativsymptomen als hochwirksam erwiesen und lindert damit das mit der Erkrankung verbundene Leid der Betroffenen erheblich.

    Fazit

    Die medikamentöse Behandlung von Schizophrenie hat sich in den letzten Jahrzehnten erheblich weiterentwickelt. Während klassische Neuroleptika hauptsächlich in der Akutbehandlung eingesetzt werden, bieten atypische Antipsychotika der 2. und 3. Generation bessere Langzeitoptionen mit verbesserten Verträglichkeitsprofilen. Die Zukunft der Schizophreniebehandlung liegt in der weiteren Optimierung dieser Medikamente und der Entwicklung neuer Wirkstoffe, die noch gezielter und nebenwirkungsärmer wirken.

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