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ANTIPSYCHOTIKA (1): Was machen Antipsychotika mit dem Gehirn? Wirkung und Nebenwirkungen von Antipsychotika.

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Mitglied 1247

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ANTIPSYCHOTIKA (1): Was machen Antipsychotika mit dem Gehirn?

Wirkung und Nebenwirkungen von Antipsychotika.


(A) Wirkung von Antipsychotika:

Die nun fogenden Erklärungen zur Wirkungsweise von Antipsychotika stammen aus einem Artikel von Dr. Aderhold und Dr. Weinmann. Beide haben an den S 3 Richtlinien für Schizophrenie mitgearbeitet und Zusatzinformationen dazu bereit gestellt.

Quelle:
Zusatzinformationen zur S3-Leitlinie Schizophrenie

https://www.depression-heute.de
Von Dr. Aderhold und Dr. Weinmann
Zitat (gekürzt und medizinische Fachbegriffe vereinfacht):

"Neuere bildgebende Verfahren lieferten Daten, die bei Menschen mit psychotischen Symptomen einer Überaktivität des Dopaminsystems entsprechen, einer Struktur unterhalb des Großhirns. Dies entspricht dem Erklärungsmodell, dass „Schizophrenie“ mit einer Hyperaktivität der Übertragung von Dopamin an Rezeptoren verbunden ist. Darüber hinaus deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass diese dopaminerge Überaktivität episodischer (verübergehender) Natur ist, also nur während einer psychotischen Episode besteht und nur einige Aspekte der Positivsymptomatik ausmacht (Guillin et al 2007).

Zugleich sind diese Veränderungen nur mit Positiv-, jedoch kaum mit Negativ- und nicht mit kognitiven Symptomen verbunden.
Und es gibt auch eine Patientengruppe mit psychotischen Symptomen, bei der diese Überaktivität gering oder gar nicht nachweisbar ist (also gar nicht existiert). Im Rahmen dieser Logik können sie daher auch nur gering oder sogar gar nicht auf die Antipsychotika ansprechen (Howes et al 2012).

Da solche Veränderungen an den Rezeptoren nicht nur genetisch sondern in vielfältiger Weise epigenetisch, also durch Umweltfaktoren bedingt sind, die diese genetischen Faktoren erst krankheitsrelevant werden lassen, ist mittlerweile hinlänglich belegt. (Howes & Murray 2014)
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Antipsychotika sind hingegen Substanzen, die den Dopaminrezeptor nur hinter der Synapse hemmen und damit diese Anormalität nicht gezielt rückgängig machen können, sondern nur auf die Folgen einwirken. Leider führen sie dadurch auch oft zu einer Zunahme (upregulation) dieser blockierten Dopaminrezeptoren, denn eine vermehrte Anzahl ist bei unbehandelten Patienten mit erster Episode nicht, jedoch häufig später nach Behandlungen mit Antipsychotika nachzuweisen.

Hinzu kommt eine dosisabhängige Super-Sensibilisierung der Dopamin-Rezeptoren als Anpassung an den Eingriff durch Antipsychotika. Tierexperimentell kommt es zu einer Verdreifachung ! der Dopaminrezeptoren nach Gabe von Antipsychotika. Dadurch entsteht an diesen Rezeptoren eine erhöhte Empfindlichkeit für Dopamin. Die sogenannte Reizoffenheit.


Nicht sicher ist, ob diese negativen Hirnveränderungen bei jedem Behandelten und bei jeder Substanz gleich auftreten. Auch ist nicht sicher, wie lange sie nach dem Absetzen noch anhalten. Man geht aufgrund tierexperimenteller Daten von mehr als einem Jahr beim Menschen aus (Murray et al 2016), bis hin zu mehreren Jahren und potentiell auch von Irreversibilität (Chouinard et al 2008).

Damit besteht beim Absetzen von Antipsychotika eine erhöhte Rezeptorverfügbarkeit, und diese Supersensitivität kann Absetzphänomene (Absetzpsychosen) und ein erhöhtes Rückfallrisiko bedingen (Howes et al 2012). Diese Phänomene sind in der Methodik der bisherigen Medikamentenstudien nur unzureichend berücksichtigt, so dass viele Studien zur Wirksamkeit von Antipsychotika verfälscht sind.

Des Weiteren konnte durch bildgebende Verfahren darauf hindeuten, dass ein Defizit von Dopamin an der Entstehung kognitiver Symptome von Patienten mit Schizophrenie beteiligt ist (Guillin et al 2007). Da Antipsychotika jedoch nicht nur auf die subkortikale Region einwirken, also nicht selektiv sind, können sie damit auch zu einer Verschlechterung von Negativ- und kognitiven Symptomen führen (Howes et al 2012).

Und weil Antipsychotika Fremdmoleküle sind, die auch noch ganz andere Rezeptorgruppen blockieren können, kommt es zu den weiteren bekannten Nebenwirkungen.


(B) Nebenwirkungen von Antipsychotika

1.) Krebseregend
9 von 10 Antipsychotika sind stark krebseregend. Wissenschaftler nahmen vorklinische Untersuchungen unter die Lupe, die einst für die Zulassung der betreffenden Psychopharmaka bei der U.S. Food and Drug Administration eingereicht wurden. Sie stellten dabei fest, dass
  1. 90 Prozent der Antipsychotika
  2. 70 Prozent der Benzodiazepine/Schlafmittel (z. B. Diazepam)
  3. mehr als 63 Prozent der Antidepressiva (z. B. Mirtazapin, Citalopram)
im Verdacht stehen, krebserregend wirken zu können. Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) und die Internationale Agentur für Krebsforschung ( IARC) haben im Jahre 2000 avor gewarnt, dass die Einnahme von Psychopharmaka Krebs verursachen kann. Im Anhang die Studie, wer nachschauen möchte welche Medikamente dazu gehören ( Quelle: Australian & New Zealand Journal of Psychiatry ( 1 ) ( 2 ) )

2.) Gehirnschädigungen
Der dauerhafte Einsatz von Neuroleptika kann Zell- und Substanzverluste im Gehirn verursachen. Diese Schrumpfungen haben direkte Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten. Es zeigten sich Verschlechterungen beim verbalen Lernen, bei Tests für die Aufmerksamkeit, bei der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses, sowie beim Problemlösungsverhalten.(5)
Eine deutschsprachigen Übersichtsarbeit.

3. Übergewicht
Die meisten AP führen zu Übergewicht (3).

4. Diabetes
Das Diabetesrisiko unter Antipsychotika ist stark erhöht. Diabetesinzidenz ist verdreifacht. (7)

5. Leber- und Nierenschäden
AP werden über die Leber und Nieren abgebaut, belasten diese und können zu Schäden führen. (8) (9).

6. Risikofaktor für die Herz-Gesundheit
Patienten mit Schizophrenie haben eine verkürzte Lebenserwartung von 15-25 Jahren. Herzkrankheiten ist die Haupt-Todesursache dieser Patienten und Antipsychotika sind ein damit verbundener Faktor, da sie im der Mehrheit übergewichtig machen (1). Antidepressiva und andere Psychopharmaka werden mit einem fast doppelt so hohen Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Herzpatienten in Verbindung gebracht. (2)

7. Müdigkeit und Antriebsarmut
AP blockieren Dopaminrezeptoren was auch zur Verstärkung von Antriebsschwäche, negativen und kognitiven Symptomen führt.(3)(4)

Zu den allgemeinen nachteiligen Wirkungen gehören erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörung, Bewegungsstörungen, sexuelle Dysfunktion, malignes neuroleptisches Syndrom (Verwirrung, Nichtansprechbarkeit, Muskelstarre, hoher Körpertemperatur und anderen Symptome), Schwindel, Sedierung (geistiger Dämmerzustand) und Unruhe.

Bei Patienten mit Schizophrenie haben eine Mehrheit, also über 50% mindestens eine, ein Drittel sogar an zwei oder mehr chronischen körperlichen Folgeerkrankungen. Es handelt sich dabei vor allem um Krankheiten wie Diabetes und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.

Als Folge ergibt sich ein durchschnittliche Lebenszeitverkürzung zwischen 10 und 25 Jahren wobei insbesondere Herzerkrankungen und Krebserkrankungen eine wichtige Todesursache darstellen. Schizophrene Menschen haben verglichen mit der Allgemeinbevölkerung ein 2-3-fach erhöhtes Risiko zu versterben.

Quellen
(1) https://arznei-news.de/antipsychotika-herzerkrankungen/
(2) https://arznei-news.de/herzerk…ka-und-die-sterblichkeit/
(3) https://www.gesundheitsinformation.de/medikamente-bei-schizophrenie.html
(4) https://www.depression-heute.d…e-rolle-der-neuroleptika/
(5) https://www.depression-heute.de/neuroleptika-loesen-das-gehirn-auf/
(6) https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0004867415582231
(7) https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Diabetesrisiko-unter-Antipsychotika-stark-erhoeht-307653.html
(8) https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/leberfunktionsstoerungen-unter-psychopharmakotherapie
(12) https://www.infomed.ch/screen_template.php?articleid=2387



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Weitere Artikel zum Thema:

Wie gut helfen Antipsychotika wirklich? Messmethoden und Effektstärke von Antipsychotika
 

Anhänge

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Es wäre fatal, wenn die neuen Dopaminrezeptoren mit ihrer Überempfindlichkeit unumkehrbar sind.

Das würde dann bedeuten, das AP lediglich für eine begrenzte Dauer in der jeweiligen Dosis wirken und das man beim Absetzen dann Reboundpsychosen bekommt/ bekommen kann. Dann wäre man schlechter dran als vor der Gabe vom APkum.

@Patrick Danke dass du diese Studien mit uns teilst. Ich habe aber eine Frage an dich.

Bist du gänzlich ohne Psychiater ? Wie lange hast du AP genommen bevor du sie langsam ausgeschlichen hast? Wie lange hast du ausgeschlichen und hattest du Rebound-Psychosen?

Wer beobachtet das bei dir, damit du nicht wieder akut psychotisch wirst und was unternimmst du dagegen, falls du merkst, dass du wieder psychotisch wirst?
 
Es wäre fatal, wenn die neuen Dopaminrezeptoren mit ihrer Überempfindlichkeit unumkehrbar sind.

Das würde dann bedeuten, das AP lediglich für eine begrenzte Dauer in der jeweiligen Dosis wirken und das man beim Absetzen dann Reboundpsychosen bekommt/ bekommen kann. Dann wäre man schlechter dran als vor der Gabe vom APkum.

Ja, dieser Umstand, das Dopaminrezeptoren nicht nur hypersensibler sondern auch ihre Anzahl steigt, macht die Einnahme von AP über die Dauer einer Psychose von 1-3 Monaten so riskant, das sich daraus eine Chronifizierung entwickelt. Was wir ja seit den 50 igern erleben und so auch Geschäftsstrategie ist. Die Zahl der Dauerpatienten und die Frühberentung steigt mit der Menge der verschiebenen Medikamente.

Eine Psychiaterin sagte mir vor 20 Jahren, jetzt müssen sie ihr Leben lang Medikamente nehmen. Zum Glück habe ich sie dann ausgeschlichen, was ein Jahr gedauert hat, nach 3 Jahren Einnahme. @Dini berichtete das sie 4 Jahre gebracht hat um von einem Medikament loszukommen. Aderhold/Weinmann schreiben auch an anderer Stelle, das diese Absetzphänomäne über ein Jahr dauern können.

Wenn Menschen mit Schizophrenie nur Ihrem Psychiater vertrauen, sind sie verloren und das kostet bei den schweren Nebenwirkungen, leider auch Lebenszeit. Das Du schon nach 7 Monaten die Probematik erkannt hast und ausschleichst ist der erste Schritt, wohl auch der wichtigste zur Gesundung. Glückwunsch!

Ob sich die Rezeptoren zurückbilden und wieder desensibilisiert werden, kann auch mit beinflusst werden, welchen Lebensstil man führt und welche ausgleichenden und harmonisierenden Aktivitäten man wählt. Sport, Yoga, Meditation, Ergotherapie, Musik und Kunsttherapie, usw. beeinflussen direkt das Gehirn, auch physisch. Selbst Gedanken, verändern die Gehirnstruktur, es bilden sich neue Synapsen und Verschaltungen. Dieses Video zeigt, wie stark der Geist sein kann und über der Materie steht. Mit rein geistigem Training können auch Muskeln aufgebaut werden oder auch Tumore abgebaut werden. Also jeder kann den Aufbau des Gehirns auch selbst bestimmen.

Es gibt auch pflanzliche Mittel die auf hypersensible Dopaminrezeptoren wirken, wie Ginkgo und Melantonin und mehr, was bei Spätdyskinesien (ein Zustand wo durch Dauermedikation hervorgerufen), angewand wird.
 
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Bist du gänzlich ohne Psychiater ? Wie lange hast du AP genommen bevor du sie langsam ausgeschlichen hast? Wie lange hast du ausgeschlichen und hattest du Rebound-Psychosen?
Ich habe eine Psychiaterin gehe aber nicht mehr hin. Mein letzter Schub ist 1 Jahr her. Sie akzeptiert, das ich keine AP nehme. 2002 erste Psychose. Ich habe 3 Jahre AP genommen und dann 1 Jahr ausgeschlichen.

Meine Psychosen habe ich bewusst durch meinen Auslöser (sehr viel Meditation) getriggert, nicht das ich welche haben wollte, aber ich konnte die Intensität beeinflussen. Extrem viel Meditation, gibt bei mir auch viel Dopamin. Mit Gartenarbeit habe ich mich auch wieder erden können. Ich hatte in den letzten 17 Jahre einige Psychosen, aber ich war auch immer so weit klar das ich z.B. Reisen und arbeiteten konnte, nicht immer alles , aber ich war selten oder nur für kurze Zeit eingeschränkt.

Ich war nach einem 6 monatigem Klosteraufenthalt, wo ich Tag und Nacht meditiert habe, auch 3 Wochen freiwillig in der Klinik , habe eine kleine Dosis von 300mg Quetiapin genommen und bin dann aber gegangen als ich mehr nehmen sollte und habe es auch gleich wieder ausgeschlichen. Das war 1 mal in 17 Jahren, wo ich wenig AP für eine kurze Zeit hatte. Denn Nutzen würde ich mit gering bewerten, die Folgeschwierigkeiten beim Absetzen usw. mit "mittel schwer" aber auch nur weil ich gleich wieder ausgeschlichen habe und alternativ Medizin zu Hand hatte.
 
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Wer beobachtet das bei dir, damit du nicht wieder akut psychotisch wirst und was unternimmst du dagegen, falls du merkst, dass du wieder psychotisch wirst?
Ich habe natürlich Familie und Freunde, aber ich bin sehr selbständig. Mit 21 Jahren Erfahrung. Eine Psychose kann kommen. Aber man lernt auch dazu und ich tue nun viel, damit ich mich davon entferne. Krankheit ist ein Zeichen mangelnder Grundenergie. Traumatische Erlebnisse können den Geist so konditionieren, das Psychosen eine Reaktion werden, wenn man den Auslöser bedient.

Es gibt viele Möglichkeiten sich selbst zu sabotieren und zu verletzen, wenn man eine extreme und unausgeglichende Lebenführung wählt. Und andersherum führt ein harmonischer Lebensstil, der auf Steigerung der Energie ausgerichtet ist auch zur Gesundung.

Jeder hat andere Stärken und Schwächen, die Gedundung beeinflussen. Meine größten Fehler waren: Meist nur tun wozu ich Lust hatte, zu wenig gearbeitet, mich nur mit starken und angenehmen Menschen zu umgeben (buddh. Kloster) und zu wenig zu geben (z.B. Arbeit im Seniorenheim). Das kehre ich nun mit ganzer Kraft um.

Vor einem Jahr hatte ich mich mit diesem Lebensstil energetisch so runtergewirtschaftet, das ich EU-Rente, einen Betreuer und schon einen Wohnheimplatz hatte. Ich konnte nur eine halbe Stunde eine leichte Arbeit machen, dann musste ich mich ausruhen.

Jetzt bin ich ohne Betreuer, Rente usw. und gehe 20h/Woche putzen im Seniorenheim und habe einen 10 h Tag. Ich habe mich langsam aber kontinuierlich gesteigert. (1% Methode). Tag und Nacht meditieren ist natürlich auch eine Anstrengung und wie ein Mönch im Kloster leben, das kommt mir jetzt auch zu Gute. Mein energetischer Zustand ist jedoch bedrohlich gesunken und ich muss nun viel tuen, was ich versäumt hatte. Ein gesunder ausgeglichener Lebensstil ist eine gute Basis. Arbeit, Sport, Yoga, ein wenig Meditation und Inspiration, gesunde Ernährung, Nahrungsergänzung, Heilpflanzen, Homöopathie, Freunde und gute Gesellschaft, Ehrenamt, Natur, Garten, eine wenig Freizeit usw. so gut es geht in einer Balance zu halten.
 
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Ich habe natürlich Familie und Freunde, aber ich bin sehr selbständig. Mit 21 Jahren Erfahrung. Eine Psychose kann kommen. Aber man lernt auch dazu und ich tue nun viel, damit ich mich davon entferne. Krankheit ist ein Zeichen mangelnder Grundenergie. Traumatische Erlebnisse können den Geist so konditionieren, das Psychosen eine Reaktion werden, wenn man den Auslöser bedient.

Es gibt viele Möglichkeiten sich selbst zu sabotieren und zu verletzen, wenn man eine extreme und unausgeglichende Lebenführung wählt. Und andersherum führt ein harmonischer Lebensstil, der auf Steigerung der Energie ausgerichtet ist auch zur Gesundung.

Jeder hat andere Stärken und Schwächen, die Gedundung beeinflussen. Meine größten Fehler waren: Meist nur tun wozu ich Lust hatte, zu wenig gearbeitet, mich nur mit starken und angenehmen Menschen zu umgeben (buddh. Kloster) und zu wenig zu geben (z.B. Arbeit im Seniorenheim). Das kehre ich nun mit ganzer Kraft um.

Vor einem Jahr hatte ich mich mit diesem Lebensstil energetisch so runtergewirtschaftet, das ich EU-Rente, einen Betreuer und schon einen Wohnheimplatz hatte. Ich konnte nur eine halbe Stunde eine leichte Arbeit machen, dann musste ich mich ausruhen.

Jetzt bin ich ohne Betreuer, Rente usw. und gehe 20h putzen im Seniorenheim, habe einen 10 h Tag. Ich habe mich langsam aber kontinuierlich gesteigert. (1% Methode). Tag und Nacht meditieren ist natürlich auch eine Anstrengung und wie ein Mönch im Kloster leben, das kommt mir jetzt auch zu Gute. Mein energetischer Zustand ist jedoch bedrohlich gesunken und ich muss nun viel tuen, was ich versäumt hatte. Ein gesunder ausgeglichener Lebensstil ist eine gute Basis. Arbeit, Sport, Yoga, ein wenig Meditation und Inspiration, gesunde Ernährung, Nahrungsergänzung, Heilpflanzen, Homöopathie, Freunde und gute Gesellschaft, Ehrenamt, Natur, Garten, eine wenig Freizeit usw. so gut es geht in einer Balance zu halten.

Vielen Dank für die ausführlichen Erläuterungen.

Aber wie holst du dich in deiner akuten Psychose in die Realität?

Ich war in meiner Psychose von Dingen überzeugt, die nicht gestimmt haben. Ist das bei dir nicht oder nicht mehr der Fall? Weißt du jetzt, dass das was du in der akuten Psychose denkst, falsch ist oder fällst du manchmal selbst wieder darauf herein?
 
Aber wie holst du dich in deiner akuten Psychose in die Realität?

Ich war in meiner Psychose von Dingen überzeugt, die nicht gestimmt haben. Ist das bei dir nicht oder nicht mehr der Fall? Weißt du jetzt, dass das was du in der akuten Psychose denkst, falsch ist oder fällst du manchmal selbst wieder darauf herein?
In meiner ersten Psychose, war ich auch komplett unzurechungsfähig.

Ab der zweiten gab es aber einen wissenden Teil des Bewusstseins, der auch kritisch ungewöhnliche Wahrnehmungen hinterfragt. Die weiteren psychotischen Phasen, waren auch überwiegend angenehm, mit "Telepathie" mit "Lehrern", die einem Dinge erklären.

Bei meinem letzten Schub hatte ich Verfolgungsängste und konnte 3 Monate nicht in die Wohnung. Ich war 1 Monat in Ägypten und 1 Monat auf einem Bauernhof und habe dort gearbeitet. Ich dachte überall hin auch verfolgt zu werden und habe Zeichen überall gesehen.

Trotzdem kann ich eine Reise organisieren, Rucksack nicht pauschal. Für den Aufenthalt auf dem Bauernhof genauso, Telefonate führen, dort dann arbeiten in der Küche und in der Holzwerkstatt. Ich denke dann, ok ich werde auch hier hin verfolgt und der Kohlekreis auf dem Boden im Keller ist ein von den Verfolgern gemaltes Pentagramm (Möbel wurde da verschoben und machten Spuren), aber Regale konnte ich trotzdem abscheifen und lackieren usw.

Aber man bleibt auch skeptisch und fragt Außenstehende, die diese Dinge anders erklären und das beruhigt dann auch.
 
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In meiner ersten Psychose, war ich auch komplett unzurechungsfähig.

Ab der zweiten gab es aber einen wissenden Teil des Bewusstseins, der auch kritisch ungewöhnliche Wahrnehmungen hinterfragt. Die weiteren psychotischen Phasen, waren auch überwiegend angenehm, mit "Telepathie" mit "Lehrern", die einem Dinge erklären.

Bei meinem letzten Schub hatte ich Verfolgungsängste und konnte 3 Monate nicht in die Wohnung. Ich war 1 Monat in Ägypten und 1 Monat auf einem Bauernhof und habe dort gearbeitet. Ich dachte überall hin auch verfolgt zu werden und habe Zeichen überall gesehen.

Trotzdem kann ich eine Reise organisieren, Rucksack nicht pauschal. Für den Aufenthalt auf dem Bauernhof genauso, Telefonate führen, dort dann arbeiten in der Küche und in der Holzwerkstatt. Ich denke dann, ok ich werde auch hier hin verfolgt und der Kohlekreis auf dem Boden im Keller ist ein von den Verfolgern gemaltes Pentagramm (Möbel wurde da verschoben und machten Spuren), aber Regale konnte ich trotzdem abscheifen und lackieren usw.

Aber man bleibt auch skeptisch und fragt Außenstehende, die diese Dinge anders erklären und das beruhigt dann auch.

Ich habe jetzt auch Stimmenhören, und wenn ich manche meiner Beiträge hier mit Abstand lese, dann denke ich , ok das ist ungewöhnlich oder typisch schizophrener Charakterzug. Aber so geht es mir auch wenn ich andere Beiträge lese.

Ich habe den Eindruck ich bin in den letzten Monaten "normaler" geworden und mit der neuen Lebenseinstellung auf dem Weg zu Besserung...

Es ist schön zu lesen, dass man nach erster Psychose die weiteren psychotischen Gedankengänge hinterfragen kann. Da ich bisher nur eine lange akute psychotische Episode hatte, habe ich diesbezüglich noch keine Erfahrungen gesammelt und hoffe,( wie jeder Wahrscheinlich) dass ich davon auch verschont bleibe.

Ich schätze deine Beiträge zum Thema Psychose und bezüglich der Naturheilmittel sehr. Ich nehme zur Zeit auch ein Probiotikum ein und muss sagen, dass es mir damit um einiges besser geht. Damit ich deine These diesbezüglich mit Positiven Rückmeldungen unterstützen kann.
 
Es ist schön zu lesen, dass man nach erster Psychose die weiteren psychotischen Gedankengänge hinterfragen kann. Da ich bisher nur eine lange akute psychotische Episode hatte, habe ich diesbezüglich noch keine Erfahrungen gesammelt und hoffe,( wie jeder Wahrscheinlich) dass ich davon auch verschont bleibe.

Ich schätze deine Beiträge zum Thema Psychose und bezüglich der Naturheilmittel sehr. Ich nehme zur Zeit auch ein Probiotikum ein und muss sagen, dass es mir damit um einiges besser geht. Damit ich deine These diesbezüglich mit Positiven Rückmeldungen unterstützen kann.


es hat hier im Forum jemand mal eine Umfrage gemacht, wo alle möglichen Wahnideen genannt wurden. Ein Wahn und Halluzinationen, wären keine wenn man sie komplett als solche sehen kann. Also man ist auch immer darin verfangen. Aber mit der Kenntnis darüber, das gewisse Gedanken, wie z.B. Schuldwahn: "Mein Homöopath ist gestorben, weil ich ihn zu sehr belastet habe", ein Wahn sein kann, hilft auch beim Bewusstwerden und entlarven der selbstverletzenden Wahn-Gedankenmuster.

Wie lang war denn Dein Schub? Wenn ich mir Deine Berichte und Beiträge, auch aus dem anderen Forum in Erinnerung rufe, glaube ich das Du auf einem gute Weg bist, und hast gute Chancen, das es Deine einzige Psychose war, wenn ich das mal so sagen darf. Du schleichst Deine Medikamnete schnellst möglich wieder aus, nutzt alternative Mittel, gehst 8h zur Arbeit, auch wenn es schwer fällt. Du hast eine gebende Natur, Mitgefühl und ein feines Bewusstsein. Deswegen bist Du auch erschöpft, wenn Du von der Arbeit kommst. Das sind alles Eigenschaften und Geisteshaltungen, die eine Energiesteigerung zur Folge haben und damit eine Gesundung. Das sind schon gefühlte 90%, die es dafür braucht. Ich glaube Du hattest oder machst auch eine Psychoterapie?

Das einzige was vielleicht auffällig ist, das Du Dich zu einseitig belastest und Dir nicht genügend Freiraum gibst auch andere Erfahrungen zu machen? Das Leben etwas bunter zu gestalten? Aber wenn es Dich nicht weiter stört, dann ist das auch alles richtig. Ich hoffe das war jetzt nicht zu persönlich und direkt angesprochen . Ich mache mir viel Gedanken um die "richtigen" Wege zur Gesundung und da sehe und fühle ich eine gute Grundausrichtung, und wollte es auch mal ansprechen, falls Du den Wert nicht sehen oder schätzen kannst.

Danke für Dein positives Feedback zu den Artikeln. Es macht mir ein große Freude, aber es kommen auch Zweifel, weil die Intensität mit der ich es vorbringe, schon recht stark ist. Sanftere Töne wären vermutlich auch freundlicher.
 
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@Patrick Mein akuter psychotischer Schub begann 2018 und war in Etappen immer mal wieder stärker und ist dann unbehandelt abgeflaut. Zum Schluss 2021 war er am schlimmsten und 2022 wurde ich dann durch Medikamente aus dem Schub geholt.

Aktuell bin ich in einer Psychotherapie und das ist auch gut so, um die traumatischen psychotischen Erlebnisse zu verarbeiten.

Ich bin dankbar für deine Anregungen und nehme es nicht persönlich, denn ich bemerke selbst, dass ich mein Leben so langsam wieder bunter gestalten sollte, damit es sich in Zukunft nicht negativ auf mich auswirkt.

Ich habe auch das Gefühl, dass ich auf einem gesunden und guten Weg bin. Vielen Dank für deine Bestätigung dazu.
 
@Joy
Danke. Ich hatte damit auf Deinen anderen Beitrag eine Antwort geben wollen.

Es ist schon eigenartig wie sich die Krankheit bei jedem anders entwickelt und wie jeder auf seine Art versucht sie zu meistern. Ich hatte letzte Woche ein Gespräch mit einem 17 jährigen Jungen, der schon mit 4 seine erste Psychose hatte und, ich glaube mit 12 oder auch viel eher dann Medikamente bekommen hat. Er hat Psychosen tageweise, also 2 Tage im Monat z.B, und schlimme Stimmen und Phantasien dabei, das er jemandem das Leben nehmen soll und ab und zu greift es zum Messer. Kann es dann aber auch wieder weglegen.

Sein Vater ist auch schizophren mit den selben Mustern, hatte sich aber nicht unter Kontrolle und muste dann in die Forensik, also in eine Art Gefängnis, weil er jemanden verletzt hatte. Ist jetzt aber wieder frei. Der Junge ist hoch motiviert, hat ein gutes Herz und möchte Rettungsfahrer werden. Er hat auch eine starke Energie, steht um 3.30 auf und arbeitet als FSJler im Krankenhaus. Auch wenn er seine Medis, ein Flasche, immer bei sich hat, ich bin mir sicher das er sich rausarbeiten kann. Er nimmt auch schon weniger und hat ein AP abgesetzt.
 
@Joy
Danke. Ich hatte damit auf Deinen anderen Beitrag eine Antwort geben wollen.

Es ist schon eigenartig wie sich die Krankheit bei jedem anders entwickelt und wie jeder auf seine Art versucht sie zu meistern. Ich hatte letzte Woche ein Gespräch mit einem 17 jährigen Jungen, der schon mit 4 seine erste Psychose hatte und, ich glaube mit 12 oder auch viel eher dann Medikamente bekommen hat. Er hat Psychosen tageweise, also 2 Tage im Monat z.B, und schlimme Stimmen und Phantasien dabei, das er jemandem das Leben nehmen soll und ab und zu greift es zum Messer. Kann es dann aber auch wieder weglegen.

Sein Vater ist auch schizophren mit den selben Mustern, hatte sich aber nicht unter Kontrolle und muste dann in die Forensik, also in eine Art Gefängnis, weil er jemanden verletzt hatte. Ist jetzt aber wieder frei. Der Junge ist hoch motiviert, hat ein gutes Herz und möchte Rettungsfahrer werden. Er hat auch eine starke Energie, steht um 3.30 auf und arbeitet als FSJler im Krankenhaus. Auch wenn er seine Medis, ein Flasche, immer bei sich hat, ich bin mir sicher das er sich rausarbeiten kann. Er nimmt auch schon weniger und hat ein AP abgesetzt.

Das klingt ja grauenvoll mit den Psychosen des 17-jährigen. Ich wünsche ihm, dass er das in den Griff bekommt. Ich frage mich nur wie Ärzte Psychosen bei einem so jungen Menschen feststellen können. In diesem Alter weiß man doch noch gar nichts über die Welt Bescheid.

Und wie geht es dir denn eigentlich so? Bist du zufrieden?
 
Das klingt ja grauenvoll mit den Psychosen des 17-jährigen. Ich wünsche ihm, dass er das in den Griff bekommt. Ich frage mich nur wie Ärzte Psychosen bei einem so jungen Menschen feststellen können. In diesem Alter weiß man doch noch gar nichts über die Welt Bescheid.

Und wie geht es dir denn eigentlich so? Bist du zufrieden?

Auch mit 4 kann man verückte Sachen machen, so wie es in einer Psychose der Fall ist. Wahn und Halluzinationen.

Nein, ich fühle wenig Leid, aber ich bin nicht zufrieden, weil ich wenig fühlen kann, weil meine Energie runter ist. Mein Geist ist zu sehr im außen, statt nach innen gerichtet. Ich muss mich zur Arbeit antreiben und überlege ständig, was ich besser machen kann. Den wenigsten ist bewusst, was Leben wirklich bedeutet. Ein Leben als Mensch ist sehr kostbar und selten. Wer sich gehen lässt und nur nimmt, den erwartet bald viel Leid aber nicht mehr in diesem Leben spürbar. Das ist das tragische. Ich versuche nun mein Bestes, aber alte Muster es sich angenehm zu machen, zu überwinden ist schwer.
 
  • Danke
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ANTIPSYCHOTIKA (1): Was machen Antipsychotika mit dem Gehirn?

Wirkung und Nebenwirkungen von Antipsychotika.


(A) Wirkung von Antipsychotika:

Die nun fogenden Erklärungen zur Wirkungsweise von Antipsychotika stammen aus einem Artikel von Dr. Aderhold und Dr. Weinmann. Beide haben an den S 3 Richtlinien für Schizophrenie mitgearbeitet und Zusatzinformationen dazu bereit gestellt.

Quelle:
Zusatzinformationen zur S3-Leitlinie Schizophrenie

https://www.depression-heute.de
Von Dr. Aderhold und Dr. Weinmann
Zitat (gekürzt und medizinische Fachbegriffe vereinfacht):

"Neuere bildgebende Verfahren lieferten Daten, die bei Menschen mit psychotischen Symptomen einer Überaktivität des Dopaminsystems entsprechen, einer Struktur unterhalb des Großhirns. Dies entspricht dem Erklärungsmodell, dass „Schizophrenie“ mit einer Hyperaktivität der Übertragung von Dopamin an Rezeptoren verbunden ist. Darüber hinaus deuten diese Ergebnisse darauf hin, dass diese dopaminerge Überaktivität episodischer (verübergehender) Natur ist, also nur während einer psychotischen Episode besteht und nur einige Aspekte der Positivsymptomatik ausmacht (Guillin et al 2007).

Zugleich sind diese Veränderungen nur mit Positiv-, jedoch kaum mit Negativ- und nicht mit kognitiven Symptomen verbunden.
Und es gibt auch eine Patientengruppe mit psychotischen Symptomen, bei der diese Überaktivität gering oder gar nicht nachweisbar ist (also gar nicht existiert). Im Rahmen dieser Logik können sie daher auch nur gering oder sogar gar nicht auf die Antipsychotika ansprechen (Howes et al 2012).

Da solche Veränderungen an den Rezeptoren nicht nur genetisch sondern in vielfältiger Weise epigenetisch, also durch Umweltfaktoren bedingt sind, die diese genetischen Faktoren erst krankheitsrelevant werden lassen, ist mittlerweile hinlänglich belegt. (Howes & Murray 2014)
brainI_mental_health_istock_1.jpg
Antipsychotika sind hingegen Substanzen, die den Dopaminrezeptor nur hinter der Synapse hemmen und damit diese Anormalität nicht gezielt rückgängig machen können, sondern nur auf die Folgen einwirken. Leider führen sie dadurch auch oft zu einer Zunahme (upregulation) dieser blockierten Dopaminrezeptoren, denn eine vermehrte Anzahl ist bei unbehandelten Patienten mit erster Episode nicht, jedoch häufig später nach Behandlungen mit Antipsychotika nachzuweisen.

Hinzu kommt eine dosisabhängige Super-Sensibilisierung der Dopamin-Rezeptoren als Anpassung an den Eingriff durch Antipsychotika. Tierexperimentell kommt es zu einer Verdreifachung ! der Dopaminrezeptoren nach Gabe von Antipsychotika. Dadurch entsteht an diesen Rezeptoren eine erhöhte Empfindlichkeit für Dopamin. Die sogenannte Reizoffenheit.


Nicht sicher ist, ob diese negativen Hirnveränderungen bei jedem Behandelten und bei jeder Substanz gleich auftreten. Auch ist nicht sicher, wie lange sie nach dem Absetzen noch anhalten. Man geht aufgrund tierexperimenteller Daten von mehr als einem Jahr beim Menschen aus (Murray et al 2016), bis hin zu mehreren Jahren und potentiell auch von Irreversibilität (Chouinard et al 2008).

Damit besteht beim Absetzen von Antipsychotika eine erhöhte Rezeptorverfügbarkeit, und diese Supersensitivität kann Absetzphänomene (Absetzpsychosen) und ein erhöhtes Rückfallrisiko bedingen (Howes et al 2012). Diese Phänomene sind in der Methodik der bisherigen Medikamentenstudien nur unzureichend berücksichtigt, so dass viele Studien zur Wirksamkeit von Antipsychotika verfälscht sind.

Des Weiteren konnte durch bildgebende Verfahren darauf hindeuten, dass ein Defizit von Dopamin an der Entstehung kognitiver Symptome von Patienten mit Schizophrenie beteiligt ist (Guillin et al 2007). Da Antipsychotika jedoch nicht nur auf die subkortikale Region einwirken, also nicht selektiv sind, können sie damit auch zu einer Verschlechterung von Negativ- und kognitiven Symptomen führen (Howes et al 2012).

Und weil Antipsychotika Fremdmoleküle sind, die auch noch ganz andere Rezeptorgruppen blockieren können, kommt es zu den weiteren bekannten Nebenwirkungen.


(B) Nebenwirkungen von Antipsychotika

1.) Krebseregend
9 von 10 Antipsychotika sind stark krebseregend. Wissenschaftler nahmen vorklinische Untersuchungen unter die Lupe, die einst für die Zulassung der betreffenden Psychopharmaka bei der U.S. Food and Drug Administration eingereicht wurden. Sie stellten dabei fest, dass
  1. 90 Prozent der Antipsychotika
  2. 70 Prozent der Benzodiazepine/Schlafmittel (z. B. Diazepam)
  3. mehr als 63 Prozent der Antidepressiva (z. B. Mirtazapin, Citalopram)
im Verdacht stehen, krebserregend wirken zu können. Die Weltgesundheitsorganisation ( WHO) und die Internationale Agentur für Krebsforschung ( IARC) haben im Jahre 2000 avor gewarnt, dass die Einnahme von Psychopharmaka Krebs verursachen kann. Im Anhang die Studie, wer nachschauen möchte welche Medikamente dazu gehören ( Quelle: Australian & New Zealand Journal of Psychiatry ( 1 ) ( 2 ) )

2.) Gehirnschädigungen
Der dauerhafte Einsatz von Neuroleptika kann Zell- und Substanzverluste im Gehirn verursachen. Diese Schrumpfungen haben direkte Auswirkungen auf die kognitiven Fähigkeiten. Es zeigten sich Verschlechterungen beim verbalen Lernen, bei Tests für die Aufmerksamkeit, bei der Kapazität des Arbeitsgedächtnisses, sowie beim Problemlösungsverhalten.(5)
Eine deutschsprachigen Übersichtsarbeit.

3. Übergewicht
Die meisten AP führen zu Übergewicht (3).

4. Diabetes
Das Diabetesrisiko unter Antipsychotika ist stark erhöht. Diabetesinzidenz ist verdreifacht. (7)

5. Leber- und Nierenschäden
AP werden über die Leber und Nieren abgebaut, belasten diese und können zu Schäden führen. (8) (9).

6. Risikofaktor für die Herz-Gesundheit
Patienten mit Schizophrenie haben eine verkürzte Lebenserwartung von 15-25 Jahren. Herzkrankheiten ist die Haupt-Todesursache dieser Patienten und Antipsychotika sind ein damit verbundener Faktor, da sie im der Mehrheit übergewichtig machen (1). Antidepressiva und andere Psychopharmaka werden mit einem fast doppelt so hohen Risiko für einen vorzeitigen Tod bei Herzpatienten in Verbindung gebracht. (2)

7. Müdigkeit und Antriebsarmut
AP blockieren Dopaminrezeptoren was auch zur Verstärkung von Antriebsschwäche, negativen und kognitiven Symptomen führt.(3)(4)

Zu den allgemeinen nachteiligen Wirkungen gehören erhöhter Blutdruck, Fettstoffwechselstörung, Bewegungsstörungen, sexuelle Dysfunktion, malignes neuroleptisches Syndrom (Verwirrung, Nichtansprechbarkeit, Muskelstarre, hoher Körpertemperatur und anderen Symptome), Schwindel, Sedierung (geistiger Dämmerzustand) und Unruhe.

Bei Patienten mit Schizophrenie haben eine Mehrheit, also über 50% mindestens eine, ein Drittel sogar an zwei oder mehr chronischen körperlichen Folgeerkrankungen. Es handelt sich dabei vor allem um Krankheiten wie Diabetes und Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems.

Als Folge ergibt sich ein durchschnittliche Lebenszeitverkürzung zwischen 10 und 25 Jahren wobei insbesondere Herzerkrankungen und Krebserkrankungen eine wichtige Todesursache darstellen. Schizophrene Menschen haben verglichen mit der Allgemeinbevölkerung ein 2-3-fach erhöhtes Risiko zu versterben.

Quellen
(1) https://arznei-news.de/antipsychotika-herzerkrankungen/
(2) https://arznei-news.de/herzerk…ka-und-die-sterblichkeit/
(3) https://www.gesundheitsinformation.de/medikamente-bei-schizophrenie.html
(4) https://www.depression-heute.d…e-rolle-der-neuroleptika/
(5) https://www.depression-heute.de/neuroleptika-loesen-das-gehirn-auf/
(6) https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/0004867415582231
(7) https://www.aerztezeitung.de/Medizin/Diabetesrisiko-unter-Antipsychotika-stark-erhoeht-307653.html
(8) https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/leberfunktionsstoerungen-unter-psychopharmakotherapie
(12) https://www.infomed.ch/screen_template.php?articleid=2387



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Nimmst du gerade Medikamente?

Antipsychotika haben viele Risiken und man kann sich ja darüber streiten, ob individuell die Medikamente schlimmer sind als die Erkrankung.
Mir hat dieses Wissen um die Risiken auch geholfen, im frühzeitigen Absetzen bestärkt zu werden und wenn man früher seine Medikamente absetzt, dann sind nach manchen Studien die späteren Verläufe besser, auch wenn man immer wieder mal Antipsychotika oder in kleiner Dosis braucht.

Das Gerücht, dass Rückfälle mit einer Verschlechterung des Verlaufs zu tun haben, finde ich ist eine Ausrede, um guten Gewissens Medikamente verordnen zu können und den Dauerkonsum von teuren Neuroleptika zu rechtfertigen. Wers glaubt, wird seelig.
Ich schätze bei so einem grundlegenden Thema spalten sich schon Psychiatrie und Psychatriekritiker, also die Gräben sind tief und manche Sachen sind eben Halbwahrheiten, weil man erstmal in der Wissenschaft klare eindeutige Studien braucht und keine Schönfärberei. Notlügen gibt es ja auch, weil die Psychiatrie ja wirklich hilft und helfen möchte, aber keinen verantwortlichen, gangbaren Weg finden möchte. Liegt ja auf der Hand, wo selbst ich mit meiner Eigenmedikation besser klarkomme als 95% der Betroffenen, trotz vorheriger negativer Prognose.

Wo ein Wille, da ein Weg, aber es gibt auch die Unbelehrbaren, wo wirklich Hopfen und Malz verloren ist.
 
Ne, is wirklich so. Wenn man eine Psychose unbehandelt lässt landet man mit hoher Wahrscheinlichkeit langfristig in einem Residuum.
Jeder Schub hinterlässt nicht rückgängig zu machende "Narben" im Gehirn.
Negativ-Symptome werden von den meisten Pychotikern als belastender empfunden.
 
Eventuell kann eine "Vernarbung" des Gehirns teil der Selbstheilung sein!
Walter Freeman hat mit "Lobotomie" damals medizinisch sensationelles geleistet, indem er bei Schizophrenen durch einen Eingriff das Frontalhirn bewusst vernarbt hat.
Vielleicht also führt so eine Vernarbung sogar zu einem Heilungseffekt, wobei meiner Meinung der Verlauf von sehr vielen Dingen abhängt. Das Gehirn hat ja auch die Fähigkeit, sich zu regenerieren.
 
Bei Epilepsieanfällen soll es ja auch zu einer Vernarbung des Gehirns kommen. Heute werden Schizophrene auch mit EKT behandelt, was wohl auch Vernarbungen zur Folge haben kann, da so etwas ja Anfälle auslösen kann etc.
Da man aber reversible Medikamente verkaufen möchte, wäre eine Selbstheilung durch Vernarbung schlimmer, da es im Endeffekt aufs Gleiche herauskommt. Wer bestimmt denn in solchen Studien, wer daran teilnehmen darf, da kann man sehr vieles Schönfärben und wenn man sich Experten anhört da gibt es schon vor einiger Zeit auch von angesehenen Forschern deutliche Hinweise.
Die Wahrheit wird also irgendwo in der Mitte liegen, man hat nur keine mathematischen klaren Korrekturfaktoren und kann in solche Studien häufig alles reininterpretieren, wie man es eben braucht.
 
Hier ein angesehener Experte, Gerhard Gründer :
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Am besten das ganze Video ansehen.
 
@Patrick ,
vielleicht kannst du dir mal die Mühe machen, die Zahlen, die Gerhard Gründer vorliegt, mit deinen zu vergleichen.
50% mit Antipsychotikum zu 30% mit Placebo, also da scheint schon eine erkennbare Verbesserung durch Antipsychotika sichtbar und realistisch zu sein, auch wenn das erstmal keinen Langzeiteffekt abbildet.
 
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