K
kwaku ananse
Guest
Hallo zusammen,
einer meiner besten Freunde ist vor zwei Wochen in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden und soll am Montag wieder entlassen werden. Er hat mich gebeten für einige Zeit bei ihm einzuziehen da er unter anderem unter Verfolgungswahn leidet und nicht allein sein kann. Da ich bisher nie Berührungspunkte mit derart schweren psychischen Erkrankungen gehabt habe, bin ich nun völlig überfordert und weiss nicht wie ich mich verhalten soll, oder wie ich mit ihm reden kann/ muss/ sollte. Ich habe mittlerweile wirklich Angst vor ihm. Ich versuche mal mit einigen Sätzen zu beschreiben was genau vorgefallen ist damit ihr die Situation besser einschätzen könnt.
Mein Freund ist 33 Jahre alt und hat schon seit vielen Jahren verschiedene psychische Probleme. Jedes Mal wenn ich in den vergangenen Jahren mit ihm darüber gesprochen habe hat er meistens nur von einer Posttraumatische Belastungsstörung gesprochen, aber ich denke dass es da noch einige andere Baustellen gibt/ gegeben hat. Er hat in den vergangenen 20 Jahren verschiedenste Therapien gemacht und mal bessere, mal schlechtere Zeiten erlebt. Seine Erfahrungen mit Psychiatern und Therapeuten waren leider keine guten.
Er konsumiert schon seit vielen Jahren täglich Canabisprodukte in großen Mengen (mehrere Gramm pro Tag). Vor circa 3 Jahren hat er eine Person kennengelernt die ihm erzählt hat dass man mit Ketamin psychische Probleme heilen kann. Daraufhin hat er angefangen täglich Ketamin zu konsumieren. Seitdem ist er fest davon überzeugt dass er der Auserwählte ist, der die Menschheit am Tag des jüngsten Gerichts in das Paradies überführen soll. Er hat sich in diesem Moment so gut gefühlt, dass er seitdem immer wieder versucht hat dieses Gefühl, oder wie er sagt, diesen spirituellen Zustand wieder zu erreichen. Sein Wunsch war und ist es , dauerhaft, also jeden Tag, dieses Level zu halten. Das hat derart extreme Ausmaße angenommen dass er nach kurzer Zeit circa 10 Gramm (und mehr) von dieser Substanz täglich zu sich genommen hat. Da es ihm jedoch nicht besser, sondern immer schlechter ging (Angstzustände, blutrotes Urin, etc), wollte er sich Hilfe suchen und sich einweisen lassen. Daraus ist aus verschiedenen Gründen nichts geworden. Insgesamt dauerte diese Phase circa 2 Jahre.
Er hat dann selber den Absprung geschafft, allerdings hat er seine Drogensucht nur verlagert. Er hat angefangen Unmengen an Kokain zu sich zu nehmen (täglich 5-10 Gramm), gelegentlich DMT, 2CB, Extasy und MDMA ,sehr viel harten Alkohol zu trinken (1-2 Flaschen Tequila mehrmals pro Woche), Schlaftabletten, viele Schmerztabletten, viel Viagra, Anabolika und diverse Schmerztabletten zu nehmen, und krankhaft ein Videospiel zu spielen (mehrere Tage am Stück ohne Schlaf). Diese Phase dauerte circa 1 Jahr.
Dann hat er plötzlich circa 6 Monate lang „nur noch“ täglich Canabis und Alkohol (Bier) konsumiert. Ich hatte das Gefühl dass es langsam wieder besser wird und er eingesehen hat dass es so nicht weitergeht. Er hatte wieder einen Job gefunden der ihm Freude bereitet hat und eine Freundin gefunden die ihn sehr gern hatte. Er war allerdings weiterhin fest davon überzeugt der Auserwählte zu sein.
Dann ist plötzlich eine andere Person in sein Leben getreten die ihm erzählt hat das man mit LSD und Ahauasca (das ist wohl eine Flüssigkeit welche Schamanen in Südamerika trinken) seine Probleme heilen kann und er genau weiss wie das geht da er sich selber als Schamane sieht und schon sehr viel Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hat. Und das hat dann das Fass zum überlaufen gebracht. Mein Freund hat angefangen mehrmals pro Woche große Mengen LSD in Kombination mit Ketamin zu nehmen. Er war immer noch der Meinung der Auserwählte zu sein und zusätzlich fest davon überzeugt dass Außerirdische Kontakt zu ihm aufgenommen haben. Wenige Tage später hat er dann eine Serie bei Netflix geschaut und glaubt seitdem dass die Serie von ihm Handelt und dass die Illuminati ihn aus dem Weg schaffen bzw vergiften wollen. Er hat dann in seiner Panik einen Krankenwagen gerufen weil er gedacht hat vergiftet worden zu sein. Der Rettungsdienst hat ihn mitgenommen, aber am nächsten Tag wieder entlassen. Daraufhin hat er gedacht, dass seine Nachbarin für die Illuminati arbeitet und Fallen in seiner Wohnung ausgelegt hat. Er hat dann Ihre Tür eingetreten und sie geschlagen. Ein anderer Nachbar hat die Polizei gerufen, welche ihn dann in die psychiatrische Einrichtung gebracht hat. Dort wurde er anfangs fixiert und wenn ich das alles richtig verstanden habe, per richterlichem Beschluss zwangseingewiesen.
Das ganze ist jetzt gerade mal 2 Wochen her und mein Freund sagt nun dass er am kommenden Montag entlassen wird (was ich nicht nachvollziehen kann) und meine Hilfe benötigt weil er nicht allein sein kann. Daher hat er mich gebeten für einige Zeit zu ihm zu ziehen. Theoretisch wäre das möglich da ich momentan im Home Office arbeite, aber ich bin mit der gesamten Situation maßlos überfordert und habe ehrlich gesagt sogar ein bisschen Angst vor ihm. Als ich ihn kennengelernt habe war er ein sehr friedlicher, hilfsbereiter und gutmütiger Mensch, aber davon ist nichts mehr da. Ich habe ihm angeboten dass ich ihm Helfe und zu ihm ziehe, unter der Voraussetzung dass er die Medikament erstmal nicht absetzt, keine Drogen nimmt und den Kontakt zu diesem „Schamanen" abbricht. Daraufhin ist er sehr aggressiv geworden, hat gesagt ich soll ihn jetzt nicht auch noch volllabern und hat mir gedroht mich auch auf seine „Liste“ zu setzen und mir die Freundschaft zu kündigen.
Er bekommt momentan Medikamente in der Klinik (ich weiss leider nicht was). Diese plant er abzusetzen sobald er die Klink verlässt und wieder täglich LSD und Ketamin zu nehmen. Er hat in den letzten Tagen vielen seiner langjährigen Freunde die Freundschaft gekündigt und sie auf seine „Liste“ gesetzt, weil alle versuchen ihm zu sagen dass sie sich Sorgen um ihn machen und ihm helfen wollen. Entweder ist man für ihn oder man ist für ihn gestorben. Viele Dieser Personen kennt er seit seiner Kindheit.
Ich habe in den letzten Jahren immer zu ihm gehalten und in sehr vielen, langen Gesprächen versucht ihn dazu zu bewegen sich professionelle Hilfe zu suchen. Das hat er konsequent abgelehnt. Ich bin immer für ihn da gewesen und habe etliche Nächte mit ihm verbracht und ihm ein offenes Ohr geschenkt. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich einfach nicht mehr weiter weiss und denke dass ihm nur noch ein mehrwöchiger stationärer Entzug und eine entsprechende Therapie helfen kann. Hat jemand von euch ein paar Tipps/ Erfahrungswerte wie ich mich nun idealerweise verhalten soll? Kann ich überhaupt noch irgendetwas tun oder muss ich ihn ziehen lassen bis er von selber darauf kommt dass er Hilfe braucht? Ich habe, wie gesagt, wirklich Angst zu ihm zu ziehen. Was wenn er mich plötzlich auch als Feind ansieht und mich im Wahn angreift während ich da liege und schlafe? Würdet ihr mir raten zu ihm zu ziehen? Und würde ihm das überhaupt helfen? Habt ihr Tipps für mich wie ich ihn unterstützen und ihm helfen kann?
Vorab vielen Dank dass Ihr euch die Zeit genommen habt das alles zu lesen…
einer meiner besten Freunde ist vor zwei Wochen in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen worden und soll am Montag wieder entlassen werden. Er hat mich gebeten für einige Zeit bei ihm einzuziehen da er unter anderem unter Verfolgungswahn leidet und nicht allein sein kann. Da ich bisher nie Berührungspunkte mit derart schweren psychischen Erkrankungen gehabt habe, bin ich nun völlig überfordert und weiss nicht wie ich mich verhalten soll, oder wie ich mit ihm reden kann/ muss/ sollte. Ich habe mittlerweile wirklich Angst vor ihm. Ich versuche mal mit einigen Sätzen zu beschreiben was genau vorgefallen ist damit ihr die Situation besser einschätzen könnt.
Mein Freund ist 33 Jahre alt und hat schon seit vielen Jahren verschiedene psychische Probleme. Jedes Mal wenn ich in den vergangenen Jahren mit ihm darüber gesprochen habe hat er meistens nur von einer Posttraumatische Belastungsstörung gesprochen, aber ich denke dass es da noch einige andere Baustellen gibt/ gegeben hat. Er hat in den vergangenen 20 Jahren verschiedenste Therapien gemacht und mal bessere, mal schlechtere Zeiten erlebt. Seine Erfahrungen mit Psychiatern und Therapeuten waren leider keine guten.
Er konsumiert schon seit vielen Jahren täglich Canabisprodukte in großen Mengen (mehrere Gramm pro Tag). Vor circa 3 Jahren hat er eine Person kennengelernt die ihm erzählt hat dass man mit Ketamin psychische Probleme heilen kann. Daraufhin hat er angefangen täglich Ketamin zu konsumieren. Seitdem ist er fest davon überzeugt dass er der Auserwählte ist, der die Menschheit am Tag des jüngsten Gerichts in das Paradies überführen soll. Er hat sich in diesem Moment so gut gefühlt, dass er seitdem immer wieder versucht hat dieses Gefühl, oder wie er sagt, diesen spirituellen Zustand wieder zu erreichen. Sein Wunsch war und ist es , dauerhaft, also jeden Tag, dieses Level zu halten. Das hat derart extreme Ausmaße angenommen dass er nach kurzer Zeit circa 10 Gramm (und mehr) von dieser Substanz täglich zu sich genommen hat. Da es ihm jedoch nicht besser, sondern immer schlechter ging (Angstzustände, blutrotes Urin, etc), wollte er sich Hilfe suchen und sich einweisen lassen. Daraus ist aus verschiedenen Gründen nichts geworden. Insgesamt dauerte diese Phase circa 2 Jahre.
Er hat dann selber den Absprung geschafft, allerdings hat er seine Drogensucht nur verlagert. Er hat angefangen Unmengen an Kokain zu sich zu nehmen (täglich 5-10 Gramm), gelegentlich DMT, 2CB, Extasy und MDMA ,sehr viel harten Alkohol zu trinken (1-2 Flaschen Tequila mehrmals pro Woche), Schlaftabletten, viele Schmerztabletten, viel Viagra, Anabolika und diverse Schmerztabletten zu nehmen, und krankhaft ein Videospiel zu spielen (mehrere Tage am Stück ohne Schlaf). Diese Phase dauerte circa 1 Jahr.
Dann hat er plötzlich circa 6 Monate lang „nur noch“ täglich Canabis und Alkohol (Bier) konsumiert. Ich hatte das Gefühl dass es langsam wieder besser wird und er eingesehen hat dass es so nicht weitergeht. Er hatte wieder einen Job gefunden der ihm Freude bereitet hat und eine Freundin gefunden die ihn sehr gern hatte. Er war allerdings weiterhin fest davon überzeugt der Auserwählte zu sein.
Dann ist plötzlich eine andere Person in sein Leben getreten die ihm erzählt hat das man mit LSD und Ahauasca (das ist wohl eine Flüssigkeit welche Schamanen in Südamerika trinken) seine Probleme heilen kann und er genau weiss wie das geht da er sich selber als Schamane sieht und schon sehr viel Erfahrungen auf diesem Gebiet gesammelt hat. Und das hat dann das Fass zum überlaufen gebracht. Mein Freund hat angefangen mehrmals pro Woche große Mengen LSD in Kombination mit Ketamin zu nehmen. Er war immer noch der Meinung der Auserwählte zu sein und zusätzlich fest davon überzeugt dass Außerirdische Kontakt zu ihm aufgenommen haben. Wenige Tage später hat er dann eine Serie bei Netflix geschaut und glaubt seitdem dass die Serie von ihm Handelt und dass die Illuminati ihn aus dem Weg schaffen bzw vergiften wollen. Er hat dann in seiner Panik einen Krankenwagen gerufen weil er gedacht hat vergiftet worden zu sein. Der Rettungsdienst hat ihn mitgenommen, aber am nächsten Tag wieder entlassen. Daraufhin hat er gedacht, dass seine Nachbarin für die Illuminati arbeitet und Fallen in seiner Wohnung ausgelegt hat. Er hat dann Ihre Tür eingetreten und sie geschlagen. Ein anderer Nachbar hat die Polizei gerufen, welche ihn dann in die psychiatrische Einrichtung gebracht hat. Dort wurde er anfangs fixiert und wenn ich das alles richtig verstanden habe, per richterlichem Beschluss zwangseingewiesen.
Das ganze ist jetzt gerade mal 2 Wochen her und mein Freund sagt nun dass er am kommenden Montag entlassen wird (was ich nicht nachvollziehen kann) und meine Hilfe benötigt weil er nicht allein sein kann. Daher hat er mich gebeten für einige Zeit zu ihm zu ziehen. Theoretisch wäre das möglich da ich momentan im Home Office arbeite, aber ich bin mit der gesamten Situation maßlos überfordert und habe ehrlich gesagt sogar ein bisschen Angst vor ihm. Als ich ihn kennengelernt habe war er ein sehr friedlicher, hilfsbereiter und gutmütiger Mensch, aber davon ist nichts mehr da. Ich habe ihm angeboten dass ich ihm Helfe und zu ihm ziehe, unter der Voraussetzung dass er die Medikament erstmal nicht absetzt, keine Drogen nimmt und den Kontakt zu diesem „Schamanen" abbricht. Daraufhin ist er sehr aggressiv geworden, hat gesagt ich soll ihn jetzt nicht auch noch volllabern und hat mir gedroht mich auch auf seine „Liste“ zu setzen und mir die Freundschaft zu kündigen.
Er bekommt momentan Medikamente in der Klinik (ich weiss leider nicht was). Diese plant er abzusetzen sobald er die Klink verlässt und wieder täglich LSD und Ketamin zu nehmen. Er hat in den letzten Tagen vielen seiner langjährigen Freunde die Freundschaft gekündigt und sie auf seine „Liste“ gesetzt, weil alle versuchen ihm zu sagen dass sie sich Sorgen um ihn machen und ihm helfen wollen. Entweder ist man für ihn oder man ist für ihn gestorben. Viele Dieser Personen kennt er seit seiner Kindheit.
Ich habe in den letzten Jahren immer zu ihm gehalten und in sehr vielen, langen Gesprächen versucht ihn dazu zu bewegen sich professionelle Hilfe zu suchen. Das hat er konsequent abgelehnt. Ich bin immer für ihn da gewesen und habe etliche Nächte mit ihm verbracht und ihm ein offenes Ohr geschenkt. Aber jetzt ist der Zeitpunkt gekommen an dem ich einfach nicht mehr weiter weiss und denke dass ihm nur noch ein mehrwöchiger stationärer Entzug und eine entsprechende Therapie helfen kann. Hat jemand von euch ein paar Tipps/ Erfahrungswerte wie ich mich nun idealerweise verhalten soll? Kann ich überhaupt noch irgendetwas tun oder muss ich ihn ziehen lassen bis er von selber darauf kommt dass er Hilfe braucht? Ich habe, wie gesagt, wirklich Angst zu ihm zu ziehen. Was wenn er mich plötzlich auch als Feind ansieht und mich im Wahn angreift während ich da liege und schlafe? Würdet ihr mir raten zu ihm zu ziehen? Und würde ihm das überhaupt helfen? Habt ihr Tipps für mich wie ich ihn unterstützen und ihm helfen kann?
Vorab vielen Dank dass Ihr euch die Zeit genommen habt das alles zu lesen…