100mg ist an sich wenig oder eine sehr kleine Dosis.
Laut Volkmar Aderhold, einen psychiatriekritischen Psychiater welcher kleinen Dosierungen bewirbt, liegt der Dosierbereich vom Quetiapin bei 150-600mg
Neuroleptika minimal - warum und wie (siehe Seite 6)
Insofern kann es schon an der Dosierung bei dir liegen.
Im Idealfall würde ich an deiner Stelle vom Quetiapin zum Aripiprazol (5mg kleine Dosis) wechseln, dazu hättest du gute Voraussetzungen, da du relativ kleine Dosierungen hast.
Aripiprazol ist zum Teil nebenwirkungsarmer, es hat ein etwas anderes Wirk- und Nebenwirkungsspektrum bei der du dann bei einer Umstellung die Unterschiede siehst.
Hattest du Aripiprazol schon mal allein für sich eingenommen und wäre das vielleicht einen Versuch wert?
Wenn du Aripiprazol hättest, dann könntest du auf mittlerer Sicht der
Medikamente-Empfehlung folgen, dabei könntest du später Konzentrationsstörungen gezielt mit dem Antidepressivum Bupropion behandel, welche aber beim Aripiprazol schon anders oder reduzierter ausfallen können.
Nervosität und bezüglich von Unruhe ist beim Aripiprazol eher gesteigert, weil es kaum sedierend ist, von daher ist Bupropion ergänzend wichtig. Das andere Antidepressivum (Citalopram) bietet sich erst am Schluss an, da es auch eher nervös macht und das in Kombination mit Aripiprazol ohne dem Bupropion zu viel wäre.
Anfangen könntest du so mit einer kompletten Umstellung vom Quetiapin auf 5mg Aripiprazol, welches an sich schon deutlich verträglicher sein sollte, aber es tendenziell oder am Anfang der Einnahme etwas Unruhe machen kann. Das wäre Sitzunruhe(Akathisie), was zu Beginn der Einnahme etwa auftreten kann oder bis die Wirkung des Aripiprazols voll da ist, kann anfangs ein etwas benommenes Gefühl auftreten. An sich sollte das minimal sein, aber bei bestimmten Kombinationen wie Aripiprazol + Citalopram wäre so etwas vorprogrammiert. Aripiprazol sollte man auch so ohne andere Neuroleptika einnehmen, was vielleicht ähnliche Gründe hat.
Such dir einen Psychiater der sich Zeit für dich nimmt und regelmäßig dein Blut etc. und Medikamenteeinstellung überprüft.
Ob diese von mir empfohlene Kombi für dich geeignet ist, findet man häufig nur durch Ausprobieren heraus, also ist es schon gut, wenn man einen Psychiater hat, der bei solchen Dingen mit sich reden lässt und etwa eine Umstellung unterstützt.
Auch so werden häufig die Medikamente gewechselt, wenn Nebenwirkungen auftreten. Von Olanzapin und Clozapin würde ich wegen der Gewichtszunahme abraten. Risperidon ist ähnlich dem Quetiapin vom Nebenwirkungsspektrum. Amisulprid dämpft die Libido stärker, wegen der Wirkung auf das Prolaktin. Ziprasidon wäre ein ähnlich gut verträgliches Neuroleptikum wie Aripiprazol, führt aber zu leichten QT-Verlängerungen und ist eines bzw. das laut Metastudie schwächste A-typische Neuroleptikum.
Ziprasidon macht ähnlich wie Aripiprazol keine Einschränkungen bei der Libido und hat keine starke Sedierung, dafür können diese Wirkstoffe etwas Unruhig machen. Diese Unruhe kann man beim Aripiprazol durch das Bupropion einfach lösen, auch wenn Psychiater davon wenig Ahnung haben, wäre das keine große Anpassung. Dann bietet sich auch Citalopram als letztes an, um bestimmte Nebenwirkungen welche mit der Noradrenalinwirkung des Bupropions verbunden sind zu reduzieren. Etwa Miktionsstörungen(schwache Blase) oder Neigung zur Verstopfung können durch das Bupropion als Nebenwirkung auftreten. Das kann man dann einfach mit Citalopram lösen, womit die Serotoninwirkung üblicher Antidepressiva ergänzt wird.
Bupropion wird als atypisches Antidepressivum bezeichnet, weil es andere Nebenwirkungen als übliche Antidepressiva hat, da können die Erfahrungswerte der Psychiater relativ dünn sein, wenn diese meist zu anderen Wirkstoffen greifen.
Zudem hilft Bupropion bei der Nikotinentwöhnung, steigert die Konzentration und Wachheit und reduziert die Unruhe, was sich beim Autofahren sehr positiv bemerkbar macht.
Anderweitig würde ich beim Autofahren mit Aripiprazol aufpassen, weil man eher etwas aufgedreht und dann zu rasant Unterwegs sein kann, zudem kann man aufgrund von Negativsymptomen unaufmerksam sein, was man eben mit dem Bupropion wegbekommt.
Bei anderen Neuroleptika wie Quetiapin treten ähnliche Nebenwirkungen wie beim Aripiprazol auf, da die Wirkstoffe sich relativ deutlich unterscheiden, ist Wirk- und Nebenwirkungsspektrum anders, was dann auch andere Vor- und Nachteile hat.
Ein direkter Vergleich, wenn man unterschiedliche Neuroleptika über mehrere Wochen/Monate einzeln ausprobiert hat, kann helfen für sich das passende zu finden.
Am Anfang der Einnahme, etwa bei einer Umstellung hat man beide Medikamente noch im Blut und es kann Monate Dauern bis die Nebenwirkungen des Quetiapins zurückgehen, insofern sollte man geduldig sein und auch Wechselwirkungen bedenken die Anfangs auftreten können. Auch wenn der Wirkstoff bereits aus dem Blut ist dauert es bis sich die Neurotransmitter und so an den neuen Wirkstoff gewöhnt haben und die Auswirkung des vorherigen ganz weg ist, das kann schon ein paar Monate dauern bis man dann besser sagen kann, wie man das Aripiprazol im Vergleich verträgt.