KI generiert
Am Anfang steht meist ein verändertes Erleben der eigenen Gedanken. Betroffene spüren sie nicht mehr klar als innerlich und privat, sondern haben das Gefühl, sie seien irgendwie nach außen gedrungen oder von anderen wahrnehmbar. Dieses Erlebnis ist für sie völlig real, nicht eingebildet.
Das Gehirn versucht, dieses merkwürdige Empfinden zu erklären - und findet eine scheinbar logische Deutung: „Andere lesen meine Gedanken” oder „Ich sende meine Gedanken aus.“ Damit entsteht ein Wahnsystem, das Ordnung in das verwirrende Erlebnis bringen soll.
Mit der Zeit wird diese Deutung stabiler und selbstverstärkend. Zufällige Gesten, Blicke oder Geräusche erscheinen als „Beweise“. Jeder Zweifel wird als Angriff oder Unverständnis gedeutet. So verfestigt sich der Wahn, und die Person zieht sich immer mehr zurück, weil sie die Umwelt als bedrohlich oder „wissend” erlebt.
Man kann sagen: Das Denken wird in sich geschlossen, die Verbindung zur gemeinsamen Realität lockert sich oder bricht ab.
@Baronet, @Questionmark(vielleicht hilft dir das auch)
Das ist eine allgemeine, sehr nüchterne psychiatrische Sichtweise, die in dem Fall den unrealistischen Teil dieser psychotischen Erfahrungen umschreibt, da 80 % dieser Wahrnehmung wirklich quatsch, sind und man selbst beim Nachprüfen keinen Zusammenhang oder völlig andere Erklärungen finden würde etwa für:
Zufällige Gesten, Blicke oder Geräusche erscheinen als „Beweise“
Hier wären wir wohl eher beim Symptom vom "magischem Denken" als eine andeutende Form von "Gedankenausbreitung". Unter Gedankenausbreitung verstehe ich, wenn man über etwas im Hier und Jetzt nachdenkt (Betroffene kann ja alles Mögliche beschäftigten) und am nächsten Tag, Stunde, Minute findet man diese Gedanken in der Realität. Das kann dann völlig bezugslos, wie ein Wortschnipsel bei einer Begegnung oder in einem Kommentar auftauchen oder eben auch ähnliche Sichtweisen in den Medien transportiert werden, auch ohne, dass man die eigenen Gedanken irgendwie ausgesprochen haben muss.
Je psychotischer man ist, desto intensiver und absurder kann diese Wahrnehmung sein, umso mehr steigert man sich da vielleicht rein oder fühlt sich gar verfolgt oder überwacht.
Beispielsweise du
@Baronet schreibst hier etwas Eigenartiges im Forum und dann begegnet dir in der Realität ein Freund oder Verwandter, der so etwas in einem anderen Kontext anspricht oder auch nur ähnliche Schlagwörter verwendet, die du etwa aufs Forum beziehst. Du glaubst dann, ja die wissen, dass ich in dem Forum bin und wollen mich jetzt testen damit ich heraus mit der Sprache rücke. Das können ganz unterschiedliche alltägliche Situationen sein, die aber das Gefühl geben, dass irgendwo eine "undichte" Stelle ist, wobei sich das finde ich, mit einem kollektiven Unterbewussten vielleicht erklären lässt.
Also keine Telepathie oder Gedankenlesen im wahren Sinne, aber vielleicht doch eine Art gemeinsamer Gedanken oder Sprachraum, eine Art Realität, die besonders in psychotischen Phasen Streiche mit einem spielt?
@Baronet du hattet früher ja Stimmen, kennst du auch diese Art von Symptomen von deinem eigenen Erleben her?
Ich werde nicht zufrieden sein ohne Einblick hinter die Kulissen , die das ermöglichen.
@Questionmark du hast ja sicher eigene Erfahrungen gesammelt, ob nun im persönlicheren Kreis oder weitläufiger in den Medien oder anderen Dingen die du konsumierst.
Ich würde es aktuell als natürliche Phänomene beschreiben, für die es aktuell keine einheitliche wissenschaftliche Erklärung gibt und auch Telepathie nur eine Variante von vielen Erklärungsmodellen ist.
Welche Beispiele von Gedankenausbreitung hast du erleb, vielleicht kannst du da selbst berichten und dich etwas öffnen?
Das Problem ist, dass die unbehandelte Psychose einen zu sehr in diese Gedankenwelten abgleiten lässt und dazu noch Stimmungsschwankungen und andere Probleme ganz ohne Medikamente auftreten. Die Medikamente können also bei richtigem Gebrauch schon helfen dich innerlich zu sortieren, was sich dann auch im Außen spiegeln kann.
Ich bin kein Fan der üblichen Antipsychotikatherapien, da man da, wie du beschreibst, auch keinen Antrieb und Motivation mehr hat, aber die
Medikamente-Empfehlung von mir kommt mit sehr wenig Antipsychotikum aus, wobei das Bupropion (SNDRI Antidepressium) ein wichtiger stabilisierender Faktor ist. Vielleicht kommst du damit auch sehr gut zurecht und kannst dann nach und nach die psychotischen Erfahrungen als solche auch annehmen. Je besser es dir damit über die Zeit geht, umso leichter wirst du das Erlebte auch akzeptieren und für dich abhaken können.