Gegen ein Residuum macht man gar nix.
Warum macht man da nichts!?
Weil man es nicht kann, oder weil man keine Hilfe oder Medikamente die helfen anbieten möchte?
Residuum ist ja, wenn ich das richtig verstehe, die Restsymptomatik, die übrig bleibt und auch die Negativsymptome, oder?
Bei mir war, glaube ich auch von Residualsymptomatik die Rede, als ich das mit der Rente und so bekommen habe. Damals ging es mir wesentlich schlechter als heute. Insofern lässt sich da schon etwas machen, meine Medikamente helfen da zumindest.
Bin zwar weniger fleißig wie vor der Erkrankung, aber mir fallen Dinge wie Hausarbeiten wieder viel leichter und ich kann auch so Renovierungsarbeiten und so wieder mehr machen oder so helfen. Vorher war das bei mir sehr schlimm, dass ich mich zum Teil auch etwas zugemüllt habe oder eben ständig offene Baustellen hatte, wie Garage oder Auto putzen.
Die Frage wäre also, ob man wirklich gar nichts machen kann, oder schlichtweg keine Hilfe anbieten möchte?
Mir hilft das Bupropion ja auch, warum sollte das bei Anderen soviel anders sein, wenn es da auch mit einer Intervalltherapie des Aripiprazols kombiniert wird.
Meiner Erfahrung nach führt die Dauereinnahme der Neuroleptika eben zu verstärkter Negativsymptomatik oder trägt zur Residuualsymptomatik bei. Anfangs vor der Umstellung war das für mich eben auch so, dass ich entweder halb psychotisch die Medikamente abgesetzt habe und mich kurzzeitig besser und motivierter fühlte, das dann aber wieder schlimmer wurde(auch Negativsymptome) oder die Neuroleptika eingenommen habe, wo gewisse Negativsymptome dann wieder besser wurden, aber infolge der Dauereinnahme eben trotzdem dann Negativsymptome da waren und ich dann immer wieder reduzieren oder absetzen wollte, was zumindest für ein paar Wochen meinen Zustand gebessert hat. Ich war da zwar halb psychotisch, habe aber irgendwie noch funktioniert, was mit der vollen Dröhnung irgendwie auch nichts war.
Das Problem ist da finde ich das es normal weder mit noch ohne Neuroleptika richtig funktioniert. Mir hat da eben erst das Bupropion einen Ausweg aus diesem Teufelskreis gezeigt, indem es dann in der Absetzphase des Aripiprazols mich länger stabilisiert hat und die Negativsymptome mit der Zeit immer besser wurden, also eine Art Heilungsprozess in gang gekommen ist, auch wenn ich zwischendurch die Intervalleinnahme des Aripiprazols gebraucht habe.
Jetzt bin ich ja schon längere Zeit ohne Aripiprazol und komme zum Teil ein Jahr ohne zurecht, dann eben kann schon mal sein das ich bei viel Stress und so für 1-2 Wochen es einnehmen muss, was dann zwar auch dämpft, aber ich eben relativ gut funktioniere und es spätestens nach dem Absetzen des Neuroleptikums wieder besser mit der Motivation und Antrieb wird.
Wo ein Wille, da ist auch ein Weg. Ich glaube eben, dass es politische oder andere Gründe gibt, warum man Betroffenen kaum helfen will. Vielleicht ist das ja ein Teil des Krieges gegen Drogen, dass man alles, was irgendwie als Droge klassifiziert werden kann, für solche Therapien ausschließt, obwohl es eben notwendig wäre, um überhaupt wieder gesund werden zu können.