Hi, da kenne ich mich bezüglich dieser Kombinationen sehr gut aus.
An sich dürfte das Aripiprazol keine Depressiven Verstimmungen machen, von daher vermute ich das du deutlich mehr als 5mg eingenommen hast. Das würde ich dir in Kombination mit Bupropion und Citalopram empfehlen.
Hier im Forum findest du die jeweiligen Dosierungen/Dosisbereiche und ein paar milde Zusatzoptionen, etwa bei Schlafstörungen oder Gewichtsproblemen:
Medikamene-Empfehlung bei Psychose
150mg Bupropion ist relativ wenig und ganz wichtig ist zu beachten, das man ein Neuroleptikum zusätzlich minimal einnehmen muss, sonnst kommt es zu der von dir beschriebenen Problematik. Ob sich Olanzapin eignet weis ich nicht, ich hatte auch mal Olanzapin kurzzeitig. Von daher wäre meine Frage ob die Probleme mit dem Bupropion bei gleichzeitiger einnahme des Olanzapins aufgetreten sind, oder ob du da Olanzapin gleichzeitig weggelassen hast? Normalerweise kenne ich dieses Problem was du beschreibst, wenn man die Neuroleptika weglässt, da gibt Bupropion zwar eine ganze Weile einen kleinen Extraschutz, aber irgendwann kippt das dann auch in die Psychose. An sich sollte aber das Bupropion sehr gegen Unruhe helfen und auch gegen Positivsymptome, wenn man gleichzeitig etwa am besten das Aripiprazol einnimmt.
Da du Aripiprazol nur eine Woche hattest, kann es sein das du noch das frühere Neuroleptikum im Blut hattest und von daher diese depressive Verstimmung aufgetreten ist, normal wird Aripiprazol auch als Antidepressivum offlabel eingesetzt und wirkt auch Stimmungsaufhellend nach ein paar Tagen, von daher gehe ich davon aus das du es zu kurzzeitig eingenommen hast (eine Woche ist ja sehr kurz). Wichtig ist eben auch die Dosis, häufig wird beim Aripiprazol 10-15mg eingesetzt obwohl 5mg manchmal schon völlig ausreichen. Bei NLs immer nur soviel wie nötig.
Bupropion dagegen kann man ruhig auf 300mg - 450mg steigern, je höher die Dosis desto besser die Wirkung. Bei 600mg ist da etwa die maximale Obergrenze obwohl das Medikament an sich auf 300mg zugelassen ist. Nachteil an höheren Dosierungen können Atypische Nebenwirkungen sein, von daher ist es auch ganz wichtig zusätzlich Citalopram(SSRI Antidepressivum) einzunehmen, denn das wirkt diesen Nebenwirkungen entgegen und reduziert die emotionale Wahrnehmung oder Libido, was beim Aripiprazol verglichen zu anderen Neuroleptika(Olanazpin) gesteigert sein kann.
Wenn du diese Beiden ADs täglich einnimmst Bupropion+Citalopram, dann kannst du später das Aripiprazol eventuell nur noch bedarfsweise einnehmen, also auch für Wochen/ Monate mal absetzen wobei man da eben seine Symptome kennen sollte und rechtzeitig entgegensteuern muss, wenn etwa Frühwarnsymptome oder Akutsymptome auftreten das man dann für 1-2Wochen das Aripiprazol wieder am Stück einnimmt. Ich finde das Aripiprazol ist da am besten geeignet, weil es im Vergleich zu anderen Neuroleptika ein paar Vorteile hat und bei so einer Bedarfseinnahme auch eine sehr gute Akutwirkung da ist. Ich hatte auch schon andere Neuroleptika, aber hab da kaum Erfahrungen mit der gleichzeitigen Einnahme von Bupropion.
Duloxetin hatte ich auch mal, das ist insofern überflüssig wenn man Bupropion einimmt, weil Bupropion diese Noradrenalinwirkung übernimmt und zusätzlich aufs Dopamin wirkt. Die Dopaminwirkung ist günstig für die Negativsymptome und da gibt es kaum andere Antidepressiva auf die man ausweichen kann, eventuell ADHS Medikamente. Duloxetin hat sonnst noch eine Serotoninwirkung und die übernimmt das Citalopram.
Die Noradrenalinwirkung des Bupropions hilft gegen Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit, solange man es eben in den Rahmen einnimmt das man minimal Neuroleptika(Aripiprazol) hat, sonnst würde es auch irgendwann brodeln, was du vermutlich mit diesen Erregtheitzustand und Paranoia meinst.
Die Dopaminwirkung des Bupropions wirkt im Grunde gegen den Dopaminmangel den es auch bei einer Psychose gibt, was sich dann positiv auf die Kognitiven Symptome und Negativsymptome auswirkt, man ist besser Konzentriert und auch wacher, hat mehr Motivation und so. Das hat auf längere Sicht eine positive Auswirkung auf die ganze Erkrankung und ermöglicht es dann das man immer weniger vom Neuroleptikum braucht, also ganz langsam davon wegkommt. Das sollte man aber aber wirklich längerfristig planen, weil das schon Jahre in Anspruch nimmt. Ich bin auch erst jetzt nach etwa 4 Jahren(mit Bupropion) oder länger soweit das es eventuell ganz ohne den Aripiprazol funktioniert. Vorher klappte es mit der Intervalleinnahme des Aripiprazols sehr gut, die Antidepressiva müssen aber druchgängig eingenommen werden. Nachteil an der Intervalleinnahme des Neuroleptikums sind eben einerseits Schlafstörungen da der Schlafrythmus da sich verändert, insofern muss man eben schauen wie das zur aktuellen Lebenssituation passt. Beginnen würde ich mit der täglichen Einnahme von 5mg Aripiprazol + 300mg Bupropion + 20-40mg Citalopram. Bupropion kann man dann später eventuell noch auf 450-600mg steigern wobei man da bezüglich Epilepsie vorsichtig sein sollte, von daher eben ganz wichtig das man zwischendurch das Aripiprazol zum dämpfen einnimmt, sonnst würde das Bupropion auf Dauer zu sehr Puschen wenn man das Neuroleptikum ganz weglässt.
Am besten wäre es von daher wenn du dich da an diese Empfehlung orientierst und möglichst wenig veränderst. Etwa gibt es zwar auch Sertalin als SSRI was von der Wirkung her wie Citalopram sein sollte, aber Citalopram wird anders verstoffwechselt und ändert den Aripiprazolspiegel weniger. Auch wäre es gut wenn du zuerst auf Aripiprazol umstellst, dann zusätzlich das Bupropion 150mg dann auf 300mg steigern und Citalopram 20-40mg zusätzlich. Würdest du zuerst Aripiprazol mit Citalopram kombinieren, würde das Citalopram eher Unruhesymptome und Nervösitität steigern, insofern erst das Bupropion was die Unruhe des Aripiprazols auch so schon reduziert und dann das Citalopram.