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Probleme mit Bupropion

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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zum AD Bupropion.

Ich habe es vor einiger Zeit aufgrund von Depressionen verschrieben bekommen (150 mg). Die Wirkung setzte nach ca. 2 1/2 Wochen ein und war einfach fantastisch. Leider wechselte dies von einen Tag auf den anderen in einen Höllentrip. Ich war auf einmal total agitiert, eher ein Erregungszustand und hatte schwerste fast schon paranoide Ängste......es war die Hölle, ich kam gar nicht mehr zur Ruhe. Ich habe es dann abrupt abgesetzt.

Mein Hauptproblem besteht aus Depressionen, paranoiden Ängsten und Erregungszuständen, die notfallmäßig behandelt werden müssen. Mit dem Thema Psychose habe ich mich bislang noch nicht groß auseinandergesetzt. In der Vergangenheit wurde ich mit unterschiedlichen AD‘s behandelt, u. a. mit Citalopram und Duloxetin. Leider nie vollkommen zufriedenstellend, Interessenverlust und Antriebslosigkeit und vor allem meine Ängste und Unruhe blieben bestehen.

Ich war letztes Jahr in einer psychiatrischen Klinik und bekam zusätzlich zu Sertralin das Neuroleptika olanzapin verpasst. Es war die Hölle.......mir ging es von Tag zu Tag immer schlechter, was ich ausschließlich dem Neuroleptika zuschreibe. Ich hab’s kaum noch ausgehalten, so schlimm wurden meine Depressionen. Nach einigen Wochen wurde es etwas besser, und es wurden verschiedene AD‘s mit olanzapin kombiniert, Duloxetin, Venlafaxin und bis heute escitalopram. Leider geht es mir nach wie vor nicht gut. Die Depression und die Unruhe sind immer noch da.

Ich versuche gerade das olanzapin auszuschleichen, was ebenfalls die absolute Hölle ist. Mein Kopf quasselt ununterbrochen und ich habe die ganze Zeit ohrwürmer. Des Weiteren steigert sich die Unruhe ins Unermessliche und ich habe eine Art dauerangst. Zwischendurch habe ich vor kurzem mal Aripiprazol versucht, das schlug mir nach der Einnahme aber direkt auf die Stimmung und die Depression wurde ganz schlimm. Ich habe es nach einer Woche wieder weggelassen.

Jetzt bin ich heute auf diese Seite gestoßen und frage mich seitdem, ob die Kombination Bupropion und Aripiprazol bei mir funktionieren könnte?! Ich habe allerdings sehr sehr große Angst, dass ich mit dem Bupropion die gleichen Symptome entwickle, wie ich sie oben bereits beschrieben habe.

Hat damit zufällig jemand Erfahrung??

Vielen lieben Dank!!!
 
Administrator
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Hi, da kenne ich mich bezüglich dieser Kombinationen sehr gut aus.

An sich dürfte das Aripiprazol keine Depressiven Verstimmungen machen, von daher vermute ich das du deutlich mehr als 5mg eingenommen hast. Das würde ich dir in Kombination mit Bupropion und Citalopram empfehlen.
Hier im Forum findest du die jeweiligen Dosierungen/Dosisbereiche und ein paar milde Zusatzoptionen, etwa bei Schlafstörungen oder Gewichtsproblemen:
Medikamene-Empfehlung bei Psychose

150mg Bupropion ist relativ wenig und ganz wichtig ist zu beachten, das man ein Neuroleptikum zusätzlich minimal einnehmen muss, sonnst kommt es zu der von dir beschriebenen Problematik. Ob sich Olanzapin eignet weis ich nicht, ich hatte auch mal Olanzapin kurzzeitig. Von daher wäre meine Frage ob die Probleme mit dem Bupropion bei gleichzeitiger einnahme des Olanzapins aufgetreten sind, oder ob du da Olanzapin gleichzeitig weggelassen hast? Normalerweise kenne ich dieses Problem was du beschreibst, wenn man die Neuroleptika weglässt, da gibt Bupropion zwar eine ganze Weile einen kleinen Extraschutz, aber irgendwann kippt das dann auch in die Psychose. An sich sollte aber das Bupropion sehr gegen Unruhe helfen und auch gegen Positivsymptome, wenn man gleichzeitig etwa am besten das Aripiprazol einnimmt.

Da du Aripiprazol nur eine Woche hattest, kann es sein das du noch das frühere Neuroleptikum im Blut hattest und von daher diese depressive Verstimmung aufgetreten ist, normal wird Aripiprazol auch als Antidepressivum offlabel eingesetzt und wirkt auch Stimmungsaufhellend nach ein paar Tagen, von daher gehe ich davon aus das du es zu kurzzeitig eingenommen hast (eine Woche ist ja sehr kurz). Wichtig ist eben auch die Dosis, häufig wird beim Aripiprazol 10-15mg eingesetzt obwohl 5mg manchmal schon völlig ausreichen. Bei NLs immer nur soviel wie nötig.

Bupropion dagegen kann man ruhig auf 300mg - 450mg steigern, je höher die Dosis desto besser die Wirkung. Bei 600mg ist da etwa die maximale Obergrenze obwohl das Medikament an sich auf 300mg zugelassen ist. Nachteil an höheren Dosierungen können Atypische Nebenwirkungen sein, von daher ist es auch ganz wichtig zusätzlich Citalopram(SSRI Antidepressivum) einzunehmen, denn das wirkt diesen Nebenwirkungen entgegen und reduziert die emotionale Wahrnehmung oder Libido, was beim Aripiprazol verglichen zu anderen Neuroleptika(Olanazpin) gesteigert sein kann.

Wenn du diese Beiden ADs täglich einnimmst Bupropion+Citalopram, dann kannst du später das Aripiprazol eventuell nur noch bedarfsweise einnehmen, also auch für Wochen/ Monate mal absetzen wobei man da eben seine Symptome kennen sollte und rechtzeitig entgegensteuern muss, wenn etwa Frühwarnsymptome oder Akutsymptome auftreten das man dann für 1-2Wochen das Aripiprazol wieder am Stück einnimmt. Ich finde das Aripiprazol ist da am besten geeignet, weil es im Vergleich zu anderen Neuroleptika ein paar Vorteile hat und bei so einer Bedarfseinnahme auch eine sehr gute Akutwirkung da ist. Ich hatte auch schon andere Neuroleptika, aber hab da kaum Erfahrungen mit der gleichzeitigen Einnahme von Bupropion.
Duloxetin hatte ich auch mal, das ist insofern überflüssig wenn man Bupropion einimmt, weil Bupropion diese Noradrenalinwirkung übernimmt und zusätzlich aufs Dopamin wirkt. Die Dopaminwirkung ist günstig für die Negativsymptome und da gibt es kaum andere Antidepressiva auf die man ausweichen kann, eventuell ADHS Medikamente. Duloxetin hat sonnst noch eine Serotoninwirkung und die übernimmt das Citalopram.

Die Noradrenalinwirkung des Bupropions hilft gegen Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit, solange man es eben in den Rahmen einnimmt das man minimal Neuroleptika(Aripiprazol) hat, sonnst würde es auch irgendwann brodeln, was du vermutlich mit diesen Erregtheitzustand und Paranoia meinst.
Die Dopaminwirkung des Bupropions wirkt im Grunde gegen den Dopaminmangel den es auch bei einer Psychose gibt, was sich dann positiv auf die Kognitiven Symptome und Negativsymptome auswirkt, man ist besser Konzentriert und auch wacher, hat mehr Motivation und so. Das hat auf längere Sicht eine positive Auswirkung auf die ganze Erkrankung und ermöglicht es dann das man immer weniger vom Neuroleptikum braucht, also ganz langsam davon wegkommt. Das sollte man aber aber wirklich längerfristig planen, weil das schon Jahre in Anspruch nimmt. Ich bin auch erst jetzt nach etwa 4 Jahren(mit Bupropion) oder länger soweit das es eventuell ganz ohne den Aripiprazol funktioniert. Vorher klappte es mit der Intervalleinnahme des Aripiprazols sehr gut, die Antidepressiva müssen aber druchgängig eingenommen werden. Nachteil an der Intervalleinnahme des Neuroleptikums sind eben einerseits Schlafstörungen da der Schlafrythmus da sich verändert, insofern muss man eben schauen wie das zur aktuellen Lebenssituation passt. Beginnen würde ich mit der täglichen Einnahme von 5mg Aripiprazol + 300mg Bupropion + 20-40mg Citalopram. Bupropion kann man dann später eventuell noch auf 450-600mg steigern wobei man da bezüglich Epilepsie vorsichtig sein sollte, von daher eben ganz wichtig das man zwischendurch das Aripiprazol zum dämpfen einnimmt, sonnst würde das Bupropion auf Dauer zu sehr Puschen wenn man das Neuroleptikum ganz weglässt.

Am besten wäre es von daher wenn du dich da an diese Empfehlung orientierst und möglichst wenig veränderst. Etwa gibt es zwar auch Sertalin als SSRI was von der Wirkung her wie Citalopram sein sollte, aber Citalopram wird anders verstoffwechselt und ändert den Aripiprazolspiegel weniger. Auch wäre es gut wenn du zuerst auf Aripiprazol umstellst, dann zusätzlich das Bupropion 150mg dann auf 300mg steigern und Citalopram 20-40mg zusätzlich. Würdest du zuerst Aripiprazol mit Citalopram kombinieren, würde das Citalopram eher Unruhesymptome und Nervösitität steigern, insofern erst das Bupropion was die Unruhe des Aripiprazols auch so schon reduziert und dann das Citalopram.
 
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Kuhnibert

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Hallo @Admin,

wie waren deine Erfahrungen mit Olanzapin? Hast du es abgesetzt aufgrund der Nebenwirkungen?

Grüße
 
TS
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Hallo @Admin und erstmal vielen lieben Dank für deinen ausführlichen Bericht.

Ich habe damals das Bupropion ganz ohne Neuroleptikum eingenommen. Dabei kam es zu diesen Erregungs- und Angstzuständen.

Das Aripiprazol habe ich mit nur 2,5 mg eingenommen........und jedesmal ca eine halbe Stunde nach der Einnahme rauschte die Stimmung total ab und ich wurde total unruhig. Es war so schlimm, dass ich dann eine Tavor nehmen musste........ . Nach 1 Woche habe aufgegeben.

Das gleiche Problem hatte ich übrigens auch am Anfang vom olanzapin. Da ging es mir so dermaßen schlecht, dass ich in die Klinik musste und dort 4x am Tag Tavor bekommen habe. Nach einer gewissen Zeit ließen diese Stimmungseinbrüche aber nach.

Jetzt habe ich natürlich Angst, wenn ich mit dem Aripiprazol anfange, dass man dann wieder die Stimmung so abrauscht.

Wie lange kann denn sowas dauern?? Wird sowas mit der Zeit dann auch besser??

Von olanzapin habe ich vor kurzem auf 2,5 mg reduziert; die absetzsymptome machen mir ganz schön zu schaffen!!!

Wenn ich aber wieder auf die ursprünglichen 5 mg hochgehe, habe ich auch wieder das Problem des Stimmungseinbruchs.

Ansonsten nehme ich zur Zeit noch escitalopram, 8 mg.

Liebe Grüße,

Silke
 
TS
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Hallo @Admin ,

könntest du mir zu o. g. Fragen/Problemen evtl. nochmal weiterhelfen?!

Lieben dank!!!
 
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@Kuhnibert ,

ich fühlte mich innerlich leer wie ausgebrannt damit, das war für mich ein unangenehmes Gefühl. Zudem habe ich darunter stark zugenommen. Die Wirkung des Olanzapins fand ich auch nur Anfangs sehr gut, das hat aber nachgelassen. Ich hatte es nur für ein paar Wochen oder so.

@Siri1976 ,

2,5mg Aripiprazol ist eher zu wenig, das wäre eine halbe 5mg Tablette und 5mg ist da an sich schon die minimale Dosis. Üblich sind so 10-15mg. Insofern glaube ich das das Aripiprazol einfach zu niedrig dosiert gewesen ist, weil dann treten Unruhesymptome auch verstärkt auf. Also ich würde dich 5-10mg vorschlagen, am Anfang der Einnahme eher etwas mehr und später wenn die Wirkung da ist kann man dann auf 5mg reduzieren.

Insofern lässt sich auch erklären warum du depressiv wurdest. Aber hat dir dein Psychiatern denn so wenig Aripiprazol verordnet, oder wie kommst du zu 2,5mg, was ich eher unüblich finde?

Wenn man beim Aripiprazol eine Mindestdosis unterschreitet, bei mir waren das auch etwa 2,5mg dann wird man mit der Zeit unruhig und es hat dann keine ausreichende Wirkung.

Insofern wäre das die einfachste Erklärung. Mich wundert es aber das dir ein Arzt so wenig verordnet hat oder ob du das dann eben selbst halbiert hast?

Siri1976 schrieb:
Jetzt habe ich natürlich Angst, wenn ich mit dem Aripiprazol anfange, dass man dann wieder die Stimmung so abrauscht.

Wie lange kann denn sowas dauern?? Wird sowas mit der Zeit dann auch besser??
Kann sein das du derzeit etwas psychotisch bist, da sträubt man sich eher von der antipsychotischen Wirkung. Wenn du 5-10mg Aripiprazol täglich einnimmst, für 1-2 Wochen dann sollte die Stimmung wieder gut sein, also bei mir dauerte es meist keine ganze Woche und die antidepressive Wirkung des Aripiprazols war da. Gegen die Negativsymptome und leichte Unruhe die unter Aripiprazol da sein kann bräuchte es dann noch Bupropion(+Citalopram später).

Im nächsten Schritt wenn du Aripiprazol 5mg + 300mg Bupropion + 20 Citalopram (was etwa 8mg Escitalopram entspricht) hast, dann könntest du das Aripiprazol in Intervallen einnehmen, also nur etwa 2 Wochen am Stück alle 1-2 Monate.
Dein Escitalopram geht auch anstatt dem Citalopram, da dürfte kaum ein Unterschied da sein, nur ist das etwa die halbe Dosis des Citaloprams.
Da Escitalopram unruhig macht, gerade auch in Kombination mit dem Aripiprazol, solltest du zu beginn der Einnahme des Aripiprazols eben kein Escitalopram einnehmen. Erst wenn du zusätzlich zum Aripiprazol das Bupropion hast, dann solltest du das Escitalopram zusätzlich mit einnehmen, da Bupropion dieser Unruhe entgegenwirkt.

Insofern musst du dir beim Aripiprazol keine Sorgen machen, das ist mit das verträglichste Neuroleptikum und diese depressive Verstimmung sollte nur kurzzeitig sein. Negativsymptome sind etwas anderes, das haben alle Neuroleptika und kommt auch von der Erkrankung, deswegen später diese Antidepressiva, die auch so sehr wichtig und entscheidend sind wenn man wieder halbwegs gesund werden möchte. Neuroleptika wie das Aripiprazol geben einen sicheren und schnellen antipsychotischen Schutz, die Antidepressiva wie das Bupropion stabilisieren zusätzlich und helfen auf längere Sicht dann vom Neuroleptikum langsam wegzukommen.
 
TS
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Hallo @Admin ,

ich habe von meinem Psychiater die 5mg Tabletten vom Aripiprazol bekommen. Er meinte, wenn ich sehr ängstlich wäre und da ich eh im allgemeinen sehr sensibel reagiere könnte ich diese auch erstmal teilen. Daher kommen die 2,5 mg zustande.

Du meinst, das könnte zu wenig gewesen sein, und das daher die Stimmungseinbrüche kamen??

Dann müsste ich es mal mit 5 mg probieren........habe halt nur etwas Angst davor. Sollte ich dann das olanzapin direkt weglassen und kurzzeitig beide neuroleptikas einnehmen?? Kann das Bupropion dann direkt mit dazu??

Das escitalopram würde ich allerdings jetzt eher ungern absetzen um es dann später wieder einzunehmen. Das einschleichen war nämlich nicht ganz einfach.

Viele Grüße,

Silke
 
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Siri1976 schrieb:
Du meinst, das könnte zu wenig gewesen sein, und das daher die Stimmungseinbrüche kamen??
5mg sind schon relativ wenig(Minimum), bei Frauen ist es glaube ich häufig so das diese eine etwas andere Verstoffwechslung als Männer haben und ganz allgemein(habe das mal bei Zeit-Online gelesen) eher etwas höhere Dosierungen brauchen als Männer. Ob das bei Neuroleptika auch so ist, sei mal dahingestellt. Ich kenne da eine Betroffene mit Stimmen die glaube ich so 10-15mg hatte und relativ schlank war. Da Frauen eher etwas weniger wiegen als Männer, mag sich das mit der höheren Dosis ja relativieren, wenn man das aufs Körpergewicht/Volumen umrechnet.

Die ersten Tage oder Woche kannst du da eventuell sogar 2*5mg Aripiprazol am Tag einnehmen. Ich wenn beispielsweise längere Zeit kein Neuroleptikum einnehme, dann nehme ich manchmal so 2-3 Tage 10mg und dann 5mg am Tag. Da Aripiprazol auch so eine sehr hohe Halbwertszeit im Blut hat (ich glaube ca. 90Stunden) gibt es da kaum Dosisschwankungen im Blut und von daher macht es auch Sinn zu Beginn etwas mehr einzunehmen, da sich da dieser Wirkspiegel im Blut erst aufbauen muss und das entsprechend länger dauert. Von daher kann man bezweifeln das du bei 2,5mg überhaupt eine nennenswerte Wirkung hast. Die DDGPN Leitlinien der Psychiatrie empfehlen da zum Teil 10-15mg als Zieldosis(30mg Maxiumum), also da wäre 5mg schon unterste Grenze. Da Aripiprazol auch so wirklich gut verträglich ist, brauchst du da wirklich keine Angst haben 5mg ist wenig, da treten auch so wenig Nebenwirkungen auf verglichen zu den Standard Neuroleptika. Es kann aber auch sein das du etwas mehr als 5mg brauchst.

Olanzapin kannst du dann direkt komplett weglassen, da die Neuroleptika eh noch Tage oder Wochen nachwirken wirst du vermutlich erst nach 2-3 Wochen die bessere Verträglichkeit des Aripiprazols merken, da sich vorher die Wirkung beider Medikamente etwas überschneidet.

Das Bupropion würde ich erst im nächsten Schritt zusätzlich einnehmen, da es ja sein kann das du Aripiprazol aus irgendwelchen Gründen wirklich nicht oder schlecht verträgst oder eben das Bupropion. Von daher ist es besser da Schritt für Schritt vorzugehen.
Wegen dem Escitalopram kannst du es schon zusammen mit dem Aripiprazol versuchen, aber du muss damit rechnen das dies Unruhe/Nervösität die Aripiprazol auch so etwas macht dann störend auftritt. Von daher wäre zumindest mein Vorschlag das du vorerst das Escitalopram mit dem Olanzapin absetzt und nur Aripiprazol einimmst(welches auch so eine Antidepressive komponente hat).
Normal musst du dir keine Sorgen machen wegen Absetzsymptome der Antidepressiva, weil da die Wirkung der Neuroleptika(Aripiprazol) überwiegt und auch eine Serotoninkomponente irgendwo hat. Das spätere Wiedereinschleichen des Escitaloprams sollte beim Aripiprazol auch unproblematisch sein, vorher wäre es eben besser wenn du erst Bupropion einimmst, welches gegen diese Unruhesymptome wirkt, die Aripiprazol und Escitalopram sonnst machen.

Du kannst es auch mit dem Escitalopram versuchen, aber meiner Meinung nach wäre es ohne besser. Später wenn du das Bupropion zusätzlich hast, dann ist aber das Escitalopram trotzdem wichtig/notwendig. Die von dir beschriebenen Unruhesymptome können also auch damit zusammenhängen, aber ich glaube hauptsächlich da 2,5mg Aripiprazol so schon zu wenig ist und man dann aufgrund der wiederkehrenden Psychose Unruhig wird.
Also Unruhe ist nicht gleich Unruhe, da gibt es unterschiedliche Formen, etwa "innere Unruhe" oder auch "Akathisie/Sitzunruhe" wobei letzteres eher bei höheren Aripiprazoldosierungen(10-20mg) auftritt.
hier bezüglich der Dosierungen und Nebenwirkungen eine kleine Orientierungshilfe, nur damit du diese Relationen siehst:
https://psychiatrietogo.de/2013/06/08/abilify-3/

Bupropion wirkt dieser "inneren Unruhe" entgegen die auch Escitalopram macht oder verstärken kann. Von daher wäre dann im 2. Schritt 5mg Aripiprazol + 150-300mg Bupropion angedacht(meist beginnt man mit 150mg). Im 3. Schritt solltest du dann problemlos die 8mg Escitalopram zusätzlich einnehmen können, was eventuelle Nebenwirkungen wie Miktionsstörungen oder Verstopfung, was das sonnst sehr gut verträgliche Bupropion machen kann reduziert. Auch dämpft das Citalopram die emotionale Komponente oder Libido was unter dem Aripiprazol eher erhöht ist. Von daher macht das Citalopram im Grunde schon Sinn auch zum Aripiprazol aber ohne den Bupropion zusätzlich macht es unruhig. Alles gleich zu Beginn auf einmal einzunehmen wäre theoretisch zwar machbar, aber wenn doch eine Nebenwirkung auftritt dann wäre das schwieriger klar einzugrenzen und du müsstest eventuell komplett drauf verzichten, zudem hilft die Schrittweise Einnahme der Medikamente auch das du selbst ein Gefühl für die Wirkweise der einzelnen Wirkstoffe bekommst, dann kannst du eventuell auch so kleinere Dosisanpassungen selbst machen, wenn du beispielsweise etwas mehr vom Citalopram oder Bupropion brauchst.

Besser also Schritt für Schritt, aber das müsstest du eben auch mit deinem Arzt/Psychiater klären, das er weis das du hinterher auch das Escitalopram wieder einnehmen möchtest und das eben in Kombination mit Bupropion später angedacht ist. Du kannst deinen Arzt ja diese Empfehlung hier im Forum zeigen, damit er sich darunter etwas vorstellen kann und eben erklären das du das Schrittweise probieren möchtest. Erst Aripiprazol statt Olanzapin+Escitalopram, dann Bupropion und erst dann Aripiprazol+Bupropion+Escitalopram.

In dem Beitrag, findest du auch zusätzliche Optionen, wie Naltrexon(geteilt in ca.7mg) zur zusätzlichen Gewichtsreduktion eingesetzt werden kann.
 
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TS
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Hallo @Admin ,

vielen lieben Dank für deine ausführlichen Informationen.

Eine Frage habe ich noch......

Ich habe jetzt schon öfter gelesen, dass das Aripiprazol Ängste hervorrufen bzw. verstärken kann. Steht zumindest auch in den Nebenwirkungen......

Leider habe ich eh schon massive Ängste, und habe natürlich dadurch Angst, dass dies mit dem Aripiprazol noch schlimmer wird.

Und das Bupropion hat ja auch keine Indikation für Angststörungen.......

Hattest du auch mit Ängsten zu tun?? Wurde es durch das Aripiprazol schlimmer oder besser??

Viele Grüße,

Silke
 
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Ne Aripiprazol hilft gegen Ängste, aber kann Restsymptome hinterlassen.
Bupropion hilft gegen diese Restsymptome des Aripiprazols (ganz leichte Angstsymptomatik).
Gegen die massiven psychotischen Ängste, wirkt das Aripiprazol perfekt. Nur weil etwas in den Nebenwirkungen steht, solltest du das nicht überbewerten, da gibt es bei den Neuroleptika oft mehrere Seiten nur Nebenwirkungen und selbst Psychose ist bei vielen Neuroleptika als Nebenwirkung aufgeführt, wogegen diese ja helfen sollen.

Paranoide Ängste wie Verfolgungwahn da hilft Aripiprazol sehr schnell, also das ist akut sehr schnell wirksam, besser als Risperdal und dergleichen und vergleichbar mit typischen Neuroleptika. Nachteil des Aripiprazols sind die leichten Restymptome und das bekommst du mit dem Bupropion easy weg.

Das mit den Indikationen danach kannst du sogesehen nur teilweise bei einer Psychose gehen. SSRI Antidepressiva wie Escitalopram werden zwar gegen Angststörungen eingesetzt aber sind bei Psychosen oft diesbezüglich manchmal auch kontraproduktiv, da hilft Bupropion besser gegen diese Ängste.
 
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Wenn du mich nach meiner Erfahrung fragst sind diese Ängste die Aripiprazol als Nebenwirkung haben können, eine Art Restsymptomatik. Aripiprazol hat im gegensatz zu den anderen Atypschen Neuroleptika der 2. Generation eine antagonistische Wirkung, also es wird Dopamin zwar blockiert aber irgendwie auch freigesetzt, insofern können diesbezüglich leichte Restsymptome auftreten in sehr abgeschwächter Form, was auch im Zusammenhang mit der leichten Unruhe steht, welche auch so beim Aripiprazol auftreten kann.

Da sich diese Restsymptome mit dem zusätzlichen Bupropion aufheben musst du dir deswegen keine Sorgen machen. Teilweise sind leichte Ängste auch etwas völlig natürliches und positiv zu werten, nur eben möchte man diese ja bei einer Psychose umgehen. Ich finde manchmal weisen Ängste auch auf Probleme/Gefahren hin und man sollte ein Stückweit auch real daran arbeiten so Probleme die Ängste bei einen begünstigen, etwa durch Gespräche abzubauen.
Beispiel wäre wenn jemand aus der Familie oder Umfeld oder man selbst irgendwo immer unachtsam ist und gewisse Risiken missachtet, dann können diese Ängste auch ein unterschwelliger Hinweis sein das man da im Leben etwas mehr Augenmerk darauf haben sollte um Schlimmeres oder Unfälle zu vermeiden.

Also vieles ist ja Krankheit, aber manche Dinge sollte man auch konstruktiv aufarbeiten wo man etwa Ängste durch Streitschlichtung oder Sicherheitsmaßnahmen abbauen kann ohne das ins psychotische zu übertreiben.

Was in den Nebenwirkungen steht ist eine Sache, weil da kann man wirklich sehr viel reininterpretieren und da kann man auch nur Vermutungen aufstellen, wenn man bei sich eine solche oder ähnliche Nebenwirkung entdeckt. Häufig drücken Nebenwirkungen auch eine Tendenz auf, also da haben Medikamente ein Nebenwirkungsspektrum und auf der anderen Seite steht die gewollte Wirkung. Aripiprazol wirkt sehr gut bei Psychose und im Akutfall besser als die meisten atypischen Wirkstoffe, die leichten Restsymptome mögen zwar als Nachteil dargestellt werden aber jeder Wirkstoff hat seine Vor- und Nachteile. Im groben und Ganzen ist das Aripiprazol mit das verträglichste NL(ganz allgemein formuliert), natürlich gibt es auch Betroffene die mit diesen Nebenwirkungen schlechter klarkommen oder wo eine Unverträglichkeit da ist. Meiner Meinung nach überwiegen die Vorteile und gegen die Nachteile kann man da Bupropion+Citalopram einnehmen.
Zudem was Indikationen angeht gibt es viele unterschiedliche Quellen die mehr oder weniger seriös sind, da findet man im Internet auch unseriöses.

In den Leitlinien der DGPPN wird Bupropion sehrwohl ergänzend empfohlen etwa bei Nikotinsucht (was etwa 80% der Schizophrenen betrifft)
https://www.dgppn.de/_Resources/Per...412d9c9/038-009k_S3_Schizophrenie_2019-03.pdf

"Empfehlung 109

Rauchenden Menschen mit einer stabilen Schizophrenie sollte Bupropion oder
Vareniclin unter Beachtung von und nach Aufklärung über mögliche Risiken
angeboten werden."

Insofern gehen die Meinungen oft weit auseinander, weil etwa der Einzelwirkstoff wieder ganz anders zu handhaben ist wie wenn man diese richtig/passend kombiniert. Da kann man es mit der Vorsicht und Ängsten vor den Medikamenten auch übertreiben. Selektive moderne Antidepressiva sind eher unproblematisch, bei den Neuroleptika sollte man normal wirklich nur ein Neuroleptikum einnehmen und nur soviel wie nötig einnehmen.

Ebenso ist bei vielen Neuroleptika angegeben das diese Psychosen auch auslösen können, also das was kranken Menschen hilft. Bei ADHS beispielsweise wird offlabel auch Bupropion eingesetzt selbst wenn es keine offizielle Indikation hat. ADHS Mittel sind eine Art von Amphetaminen und die machen Kinder/Jugendliche ruhig, wenn jemand gesundes so etwas einnehmen würde, dann würde genau das Gegenteil passieren, dann wäre es wie eine Droge.
So in der Art ist es auch beim Bupropion mit der Psychose, bei einer Akuten Psychose könnte diese auch verstärkt werden oder bei jemand Gesunden könnten Amphetamine die Ähnlichkeiten haben psychoseartige Symptome hervorrufen. Bei jemand Kranken der es richtig verwendet(zusammen mit einem NL-Minimaldosiert), kann es aber die Positiv- und Negativsymptome deutlich besser behandeln als es allein mit den Neuroleptika möglich wäre. Neuroleptika wirken den Positivsymptomen entgegen, aber die Negativsymptome bleiben relativ unberührt, das Bupropion wirkt über die Negativsymptome indem es da Mangelerscheinungen die es auch bei der Psychose gibt löst.
Also da gibt es schon ein komplexes Zusammenspiel. Beispielsweise ist im vorderen Bereich des Gehirns (Frontaler Kortex) eine Dopaminunterfunktion, worin sich auch die Negativsymptomatik der Erkrankung mit begründet. Gegen diesen Dopaminmangel hilft das Bupropion(bei richtiger Anwendung). Da sich diese Mangelerscheinung / Negativsymptome dann langsam löst(bei minimaler Neuroleptikaeinnahme/Bedarf) wirkt sich das auch auf die Positivsymptome aus, vermutlich weil das Gehirn dann insgesamt weniger Dopamin anregen muss(da keine Mangelerscheinung) und das wiederum dann den Dopaminüberschuss indirekt senkt aufgrund der Wirkung vom Bupropion die vor allem dort ansetzt wo bereits wenig Dopamin vorhanden ist (durch die Wiederaufnahmehemmung).
Es gibt auch Antidepressiva oder Stoffe wie Parkinsonmedikamente die direkt die Dopaminproduktion steigern, das hätte vermutlich keinen solchen Nutzen. Beispielsweise wird ja in den Kliniken Akineton gegen die eher schweren Nebenwirkungen der typischen Neuroleptika eingesetzt.

Das sind mehr oder weniger auch nur Hypothesen wo ich mir die Dinge eben zu erklären versuche die ich etwa bei mir festgestellt habe. Letztendlich zählt was wirkt und mehr Lebensqualität bringt.
 
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TS
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Hallo @Admin ,

Ich habe nun heute Morgen mit 5 mg Aripiprazol angefangen.

Leider kämpfe ich nun wieder mit den Nebenwirkungen. Nach der Einnahme ging meine Stimmung wieder bergab und ich wurde schwach und müde. Jetzt empfinde ich Angespanntheit und innere Unruhe, leider ist die Stimmung noch mehr im Keller.

Ich hoffe, das wird noch besser!!!
 
TS
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Kurzes Update:

Der Tag war ganz furchtbar........

Ich hatte massive Ängste und die Stimmung war am Tiefpunkt angelangt. Dazu kamen noch massive Unruhe und ein total in mich gekehrtes Gefühl. Ich war die ganze Zeit in Gedanken, und konnte nur schwer an der Umwelt teilnehmen.

Puhhh, ich bin froh, dass der Tag gleich vorbei ist!!!
 
TS
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Hallo @Admin ,

ging es dir am Anfang auch schlechter als vorher??

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll....... . Soll ich es trotzdem weiter nehmen??
 
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Du solltest es schon durchgehend einnehmen und dran bleiben. Die ersten Tage fühlt man sich etwas komisch, das geht aber wieder weg. Vielleicht hängt die Wirkung des Olanzapins auch etwas nach.

Am besten morgens das Abilify einnehmen. Du kannst hier ja darüber schreiben. Hast du sonnst noch das Escitalopram zusätzlich?
 
TS
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Heute ist mir wieder die Stimmung abgerauscht. Des Weiteren war ich wieder so schlapp und müde....... . Ich kann mich zu nichts aufraffen. Es fühlt sich wie eine innere Blockade an. Das war mit dem olanzapin besser........im Gegensatz zu vielen anderen Personen machte mich das nicht müde. Ich hatte Motivation und Energie. Wenn da nur nicht diese krasse Gewichtszunahme wäre!!!!

Das escitalopram nehme ich noch........leider wirkt das Aripiprazol bei mir ja nicht stimmungsaufhellend. Zumindest bis jetzt nicht......
 
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