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Mein Leben mit der Schizophrenie.

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24.04.2023
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Moin Servus, Marvin mein Name.
Ich bin 21 Jahre Alt und komme aus Berlin. Das ist mein erster Thread hier und aufjedenfall nicht mein letzter 😁✌️
Ich möchte hiermit einmal meine Geschichte Erzählen, wie ich mir meine Schizophrenie eingehandelt habe.
Darunter möchte ich diesen Thread in folgende Thematiken Einteilen.
1. Jugend und Einstieg in den Falschen Freundeskreis.
2. BtM Konsum und seine Folgen
3. Erster Ausbruch/Schub
4.Aufenthalt in der Geschlossenen Psychiatrie Akut Phase
5. Entgiftung von Benzodiazepinen
6. Erste Langzeit Reha Sucht/Psychosomatik
7.Die Zeit nach der Reha
8.Abesetzen des Olanzapin's und
Empfindungen heute.
9. Schluss Satz und Zusammenfassung.
Somit fangen wir Mal an ich hoffe ich kann euch mit meinem Leidensweg etwas helfen, bei Fragen bin ich gerne erreichbar.

1.Jugend und Einstieg in den falschen Freundeskreis.

Ich bin in einer mittelgroßen Stadt in NRW Aufgewachsen. Mir ging es dort gut ich lebte mit meiner Mutter und meinen zwei kleinen Geschwistern ( Bruder und Schwester) in einer Haushälfte zur Miete. Zu meinem Leiblichen Vater hatte ich nur 1-2 Mal Kontakt, als ich noch Jünger war.
Uns ging es super, ich war in der 5 Klasse, bin Grade auf die Oberstufe gewechselt und hatte ein sorgenfreies und Angenehmes Leben.
In der Schule hatte ich sehr gute Leistungen, bis auf ein paar schlechten Noten in Mathe lief alles super.
CIrca als ich in die 6.te Klasse kam lernte meine Mutter ihren neuen Freund Wolfgang kennen. Wir zogen zusammen und alles war Prima.
Eines Tages kam ich von der Schule nachhause und meine Mutter meinte " Wolfgang kommt nicht wieder".
nach geraumer Zeit wusste ich auch wieso. Er war in der JVA Grund: Steuerhinterziehung.
Somit brach für unsere Familie eine kleine Welt zusammen.
Doch meine Mutter ließ sich nicht unterkriegen sie sorgte für uns und ließ alles am Laufen.
Nach Circa einen halben Jahr oder etwas länger lernte meine Mutter einen neuen Mann per Online Dating kennen. Zu diesem Zeitpunkt war ich circa 10-11 Jahre Alt. Schnell verliebten sich die beiden. Das einzigste Manko an der Sache war, dass er in Brandenburg lebte.
Meine Mutter entschied sich nach langem Überlegen mit uns zusammen zu ihm zu ziehen.
ich empfand dies rückblickend als äußerst belastend und negativ, da ich meine ganze Familie zurücklassen würde und wieder einmal meinen ganzen Freundeskreis verlieren würde und somit gezwungen war einen Neuen zu " finden " .
( Das ist der Ausschlag gebende Punkt für meine spätere Krankheits Entwicklung.)
Nun gut zurück zum Thema.
Wir zogen also nach Brandenburg.
Dort angekommen fühlte ich mich einsam und allein. Ich kannte niemanden und hatte somit zu dieser Zeit eigentlich nur meine Playstation 3 in dessen Welt ich mich immer mehr "Verzog".
Mein "Stiefvater" hatte einen Sohn 2 Jahre Älter als ich. Dieser kannte bereits etliche Jugendliche in unserem Alter. Er erkannte schnell das ich mich einsam fühlte und nur vor der Konsole saß. Also entschloss er sich mir seine Freunde vorzustellen.
(Was ich später bereuen würde.)
Somit nahm er mich mit zum Örtlichen Bolz, im Nachhinein betrachtet ein Hotspot für Jugendliche die dem Gras Konsum verfallen sind.
Doch leider checkte ich das nicht direkt.
Mein Stiefbruder Stellte mich den neuen Leuten vor. Die meisten wahren 2-3 Jahre Älter als ich.
Ich fand schnell Anhang, auch wenn ich mir am Anfang immer dumme Sprüche geben durfte, weil ich etwas anders war, aber es war okay für mich ich hatte endlich jemanden zum "Chillen und Quatschen".
Fazit der Thematik:
ich war endlich glücklich neuen Anhang Gefunden zu haben.
Doch dies werde ich schnell bereuen.
VIelleicht war dies sogar das schlimmste was hätte passieren können.

2.BtM Konsum und seine Folgen
Ich kann mich noch genau erinnern, als ich das erste Mal Cannabis Rauchte.
Zu diesem Zeitpunkt war ich bereits 15 Jahre Alt.
Es war ein heißer Sommertag, der Himmel war Blau und wir waren am Örtlichen Badestrand.
Meine "Freunde" die ich kennenlernte durch meinen Stiefbruder kifften bereits schon teilweise Jahrelang. Doch für mich war das nie etwas ich hatte einfach kein Interesse dran.
WIr waren zu 5 am See genossen die Sonne und was machten die anderen Jungs? Genau Gras rauchen.
Einer nach den anderen rauchte seinen Bongkopf.
Schließlich würde ich gefragt, ob ich es auch nicht einmal ausprobieren wolle.
Dies verneinte ich zuerst, doch dann kam ein Spruch von wegen : " Sei keine Pussy." Nach ewigen hin und her dachte ich mir fuck Off. Probiere ich es Mal. Ein "Freund" zog mir den Kopf in der Bong hoch und hielt sie mir hin. Ich inhalierte den Rauch und begann direkt stark zu husten. Ekelhaft dachte ich mir ich musste fast erbrechen.
Doch ein paar Minuten später und nach gefühlt einer halben Flasche Wasser setzte die Wirkung ein und ich dachte mir ich bin im 7ten Himmel.
Da hatte ich den Salat.
Ich war eigentlich kein Kiffer. Doch aus Angst meinen einzigsten Freundeskreis zu verlieren und somit wieder leer da zu stehen, ließ ich mich immer häufiger überreden und Konsumierte mit. Anfangs hat es noch Spaß gemacht, doch ich merkte nicht das die Sucht schleichend ihren Weg fand und ich in die Abhängigkeit gelangte.
Anfangs konsumierte ich höchstens Mal am Wochenende auch nicht viel vielleicht 0.5 G, wenn überhaupt. Das reichte mir. Doch mit der Zeit wurde der Konsum immer häufiger und immer mehr.
Nach Circa 3-4 Monaten war es soweit.
ich konsumierte jeden Tag Cannabis manchmal nur einen Joint, manchmal aber auch mehr als 10.
DIe Dosis steigerte sich immer mehr und mehr. Dies ging bis zu meinem 18 Lebensjahr so. Dann geschah schlimmes.

Fazit zu dem Thema:
Aus Angst meine einzigsten Freunde zu verlieren, ließ ich mich überreden den Cannabis Konsum auszuprobieren, und schlenderte somit nichtsahnend in eine Abhängigkeit.

3. Erster Ausbruch/Schub
Es war der 15Te Oktober 2020.
( Zu dieser Zeit konsumierte ich nurnoch ganz Selten Marihuana ich dachte ich habe meine Sucht einigermaßen im Griff 1-2 Joints pro Woche)
Kurz vor meinem 18 Geburtstag hatte ich Starke schmerzen im Linken Bein
.
Ich zitterte am ganzen Körper und konnte einfach nicht mehr laufen.
Meine Eltern waren zu diesem Zeitpunkt im Urlaub. Ich war alleine Zuhause. Nach etlichen Schmerzmitteln, und keiner Besserung meiner Schmerzen rief ich mir einen RTW. Dieser brachte mich ins Örtliche Krankenhaus. Dort angekommen wurde ich ersteinmal in den MRT geschoben. Diagnose leichter Schlaganfall. Ich war geschockt. An sich ging es mir gut, nur meine Linke Körperhalfte war wie gelähmt. Ich kann mich nicht genau erinnern was ich für Medis bekam, auf jeden Fall konnte ich nach ca einer Woche wieder nachhause bzw. Mitgegeben wurde mir eine Überweisung zum Nervenarzt/Neurologie.
Verdacht: MS.
Einen Tag später kam ich auf die Stroke Unit. (Schlaganfall Station) in einer psychiatrischen Fachklinik bei uns In der Nähe.
Dort angekommen waren alle sehr freundlich am selben Tag wurde wieder ein MRT gemacht und eine Lumbalpunktion durchgeführt.
Nach einer Ewigkeit warten, wurde der Verdacht auf MS ausgeschlossen. Somit sah ich keinen "Sinn" mehr dort zu bleiben und ließ mich gegen Ärztlichen Rat entlassen.
Zuhause angekommen bestellte ich etwas zu essen für mich und meinen Jüngeren Bruder der Rest der Familie war noch im Urlaub. Ich hatte noch etwas Marihuana Zuhause und kam auf die dumme Idee einen Joint zu konsumieren.
Nach Konsum des Joints, wurde ich ganz panisch zitterte hatte Schweißausbrüche, konnte nicht verstehen was los war.
Ich versuchte mich zu beruhigen und wollte Schlafen gehen. Doch es ging nicht. Warum auch immer, aber ich kam wieder auf die Idee noch einen Joint zu rauchen und somit eventuell dann Schlafen zu können. Doch die Situation spitze sich zu.
Ich bekam das Herzrasen/Stechen meines Lebens ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten. Ich hatte jedliches Zeitgefühl verloren. Plötzlich war es bereits 5.30 Uhr Morgens.
Ich dachte mein Herz versagt und ich werde Sterben. Es hat sich so wirklich angefühlt ich dachte das war es jetzt.
Mit allerletzter Kraft konnte ich mir noch einen RTW rufen und mich vor die Haustür auf die Straße "kämpfen".
Ab hier habe ich Gedächtnis Lücken ich weiß noch das ich im Krankenwaagen verkabelt wurde und der Sanitäter meinte " Bloß nichts Abquetschen!".
Im Krankenhaus angekommen bekam ich erstmal Tavor 1mg in der Hoffnung mein Herz bzw. Mein Körper würde sich wieder beruhigen.
Ich war zu diesem Zeitpunkt schon so Psychotisch, dass ich dachte das der Arzt mich mit dieser kleinen Pille umbringen wird ich konnte vor lauter heulen und den Gedanken ans sterben garnicht mehr richtig atmen. Das Lorazepam spuckte ich nach circa 1-2 Minuten aus und heulte noch mehr, Grade weil ich so Psychotisch war und dachte die wollen mich damit töten. Alles ging so schnell. Ein Herzinfarkt wurde nach geraumer Zeit ausgeschlossen obwohl mein Herz wie mir später gesagt wurde kurz davor war den Löffel abzugeben.
Der Arzt konnte sich diesen Zustand nicht ganz erklären. Doch ein Pfleger meinte er kenne jemanden, der sowas schonmal erlebt hat und nannte das erste Mal das Wort "Psychose".
Als ich mich etwas beruhigt hatte, und ansprechbar war, hielt mir der Arzt die Papiere zum Unterschreiben hin. Und meinte sie kommen vorübergehend in die geschlossene Psychiatrie.
Ich willigte ein, nichtsahnend was mich dort erwarten wird.

4. Aufenthalt in der Geschlossenen Psychiatrie/ Akut Phase

Nach langer Diskussion im Krankenhaus, ging es für mich ersteinmal in den Krankentransport.
Ich kann mich noch genau an die Fahrt erinnern.
Der Fahrer ein Jüngere Mann, ließ Amerikanischen Rap spielen, war cool drauf und meinte: " Lass den Kopf nicht hängen junge das wird wieder". Auf dem Weg zur Psychiatrie war ich sehr Psychotisch, mitten während der Fahrt fragte ich ihn, wohin er mich bringt, da ich laut meiner Wahrhaftigkeit den Gedanken hatte, alle wollen mich umbringen und er will mich in ein Krematorium fahren statt zur Psychiatrie, ich weiß das mag sich für aussenstehende Krass anhören, aber für mich war das in diesem Moment absolut Real und nichts und niemand konnte mich von dem Gedanken abbringen.
Der Fahrer reagierte ganz cool, gab mir zwei Kaugummis und meinte entspann dich, alles wird gut.
Nach gefühlten Ewigkeiten, kamen wir nun auf dem Gelände des Psychiatrischen Krankenhauses an Asklepios Klinik.
Für mich war das alles Neuland.
Ersteinmal brachte er mich zur Zentralen Patientenaufnahme. Da dies alles zur Zeit von Corona war, musste ich ersteinmal einen PCR Test machen, sowie Blut wurde mir abgenommen, Gewicht kontrolliert halt das Standart Prozedere.
Als die Ergebnisse vom PCR Test Vorlagen, kam ein Arzt zu mir.
Er meinte Guten Tag Herr xxx, wir haben nun zwei Möglichkeiten entweder sie kommen auf Station 6.1 (Psychose Station) oder auf Station 3.1 Geschlossene Psychiatrie.
Selbstverständlich, reagierte ich sofort und sagte zu ihm, dass ich "gerne" auf Station 6.1 gehen würde, da ich aus Dokumentationen bereits Geschlossene Psychiatrien gesehen hatte und extreme Angst hatte dort rein zu müssen.
Der Arzt gab das okay, also gingen wir nach einem weiteren kurzen Gespräch über meinen Ausnahmezustand zur Station.
Dort angekommen, dachte ich mir oh Gott wo bin ich gelandet.
Immernoch mit dem Gedanken im Kopf ( der für mich zu diesem Zeitpunkt mehr als Real war, dass alle mich töten wollen), bezog ich mein Zimmer.
Es war klein das nötigste war vorhanden. Ein Bett, ein Nachtschrank, ein kleiner Kleiderschrank sowie ein Schreibtisch mit Stuhl. Vielleicht 9 Quadratmeter.
Ich wusste ich würde länger bleiben, also sortierte ich meine Anziehsachen in den Kleiderschrank und richtete mich möglichst gut ein.
Grade als ich mich hinlegen wollte um ein bisschen zu chillen, klopfte es an meiner Tür.
Die Leitende Pflegerin meinte, ich solle einmal bitte ins PD Zimmer kommen.
Nun geht der Schrecken wieder los.
Dort angekommen, wurde versucht mir wieder Blut abzunehmen.
Doch es ging nicht egal wie oft sie in meine Adern stachen es lief nichts.
Der Arzt meinte soetwas habe er noch nie erlebt. Was mir in meiner Psychotischen Phase aufjedenfall nicht gut tat. Meine Angst zu sterben wurde nur noch mehr Vergrößert.
Dazu kommt, dass ich zu unter Strom stand, dass sie mir Lorazepam (Tavor) 1MG geben wollten, doch dies Verneinte ich lehnte es ab, weil ich wieder oder immernoch der Auffassung war, dass die Pfleger mich damit umbringen wollen.
Immer wieder, wenn das Personal mir die Tabletten geben wollten, fing ich an zu Weinen und sagte Sachen wie: " Wieso soll ich Sterben" "Wieso wollen alle mich umbringen"
"Ich bin doch noch zu Jung um zu sterben". Geschockt und so unter Strom, dass ich garnicht mehr still sitzen konnte, rief ich immer wieder meine Mutter an ( die zu diesem Zeitpunkt im Urlaub war) und berichtete ihr von meinen Sorgen.
Sie redete mir immer Mut zu und meinte das, dass Pflegepersonal wisse was sie tun und es mir helfen wird. Doch in meinem Psychotischen Zustand konnte ich selbst nichtmal mehr meiner Mutter glauben.
Also ging die Miesere weiter.
Ein richtiges Zeitgefühl zu diesem Zeitpunkt hatte ich nicht mehr. Ich war eine Tag und eine Nacht auf Station 6.1, lehnte permanent die Medis ab. Ich lief mehr als 24 Stunden den Gang hoch und runter, weil ich auch extreme Angst hatte mich ins Bett zu legen und zu schlafen, weil ich dachte ich werde Sterben, wenn ich einschlafe sprich ich wache nicht mehr auf.
Meine Todesangst war schon so extrem, dass ich mich in mein Zimmer saß und ein Testament für mich aufsetzte. Dort drin standen Sachen wie ich beerdigt werden möchte, selbst überlegungen wie es zu meinem Zustand gekommen sind und so weiter. Also komplett Wahnhaft und gestört.
Nach 24 Stunden auf und ablaufen ohne Schlaf, verkrampfte meine Muskulatur immer mehr. Bis ich schließlich vor dem Pflegedienst Zimmer an die Wand gelehnt stand und mich nicht mehr bewegen konnte.
Nun reichte es dem anwesenden Pfleger. Er Rief auf der Station 3.1 an ( geschlossene Psychiatrie) und nichtmal 5 Minuten später, wurde ich von zwei kräftigen Pflegern abgeholt und in die geschlossene " verfrachtet".
Dort angekommen überlief mich ein finsterer Schauer Panik machte sich breit. Ich hatte mehr Angst als jemals zuvor, ich hatte Todesangst, ich würde dort bestimmt nicht lebendig rauskommen.
Ersteinmal wurde ich in einen Raum gebracht, nur ein Bett stand drinne und ein Tisch mit Stuhl mehr nicht.
Nach einer gefühlten Ewigkeit kam eine junge, in meinen errinerungen unfreundliche Pflegerin ins Zimmer.
Sie legte vor mich auf den Tisch zwei Tabletten, die Verpackung war bereits entfernt. Sie meinte entscheide dich, welche nimmst du.
Ich fing an zu Weinen, ich wollte ja keine Tabletten nehmen, da ich immernoch dachte ich würde daran sterben.
Ich weiß nicht wielange ich vor diesen Tabletten saß. Ich tauschte mich immer wieder mit meiner Mutter per WhatsApp aus, diese riet mir diese zu nehmen, die Ärzte wissen was sie machen.
Nach wirklich einer Ewigkeit überlegen nahm ich die rechte Tablette. ( Ich weiß bis heute nicht was es war.)
Die Pflegerin, kam wieder ins Zimmer. Glücklich zu sehen, dass ich die Tablette genommen hatte. ( Bis heute denke ich mir ich hätte die auch einfach in die Mülltonne schmeißen können😅)
Sie stellte mir fragen wie "Werden sie hier Kamera überwacht?" Ich verneinte.
"Hören sie Stimmen / andere Personen?" Ich bejahte.
Ich weiß nicht mehr was ich genau hörte jedoch ging es mir gewaltig auf den Zeiger. Ich wollte einfach nur meine Ruhe haben, aber es ging nicht. Nach dem Gespräch mit der Pflegerin musste ich noch einmal etwas warten, aber dann wurde ich in ein Doppelzimmer verlegt.
Ich richtete mich wieder ein platzierte meine Anziehsachen im Schrank und ging erstmal auf dem Hof eine rauchen.
Das stimmen hören wurde immer schlimmer, als ich rauskam sag ich eine etwas dickere blonde Frau, circa in meinem Alter. Ich weiß bis heute nicht was sie für eine Krankheit hatte, aber sie musste sich immer übergeben. Als ich rauskam zündete ich meine Zigarette am Glimmstängel an der Wand an (Feuerzeug verboten).
Aufeinmal übergab sich die blonde Frau und ich war so geschockt, dass ich mir ein pinkelte.
Die Pflegerin die draußen auf uns schaute, sah dies direkt nahm mich mit auf mein Zimmer und schmiss meine Hose direkt in die Waschmaschine.
Ich war derartig geschockt, was ich dort für Menschen begegnete, ich wollte einfach nur weg. Ganz weit weg.
Bis dahin war alles gut, doch am Abend nach dem Abendessen war es so weit Medi Ausgabe.
Ich war nun an der Reihe und verweigerte immernoch die Annahme. Ich saß bestimmt eine Stunde heulend auf dem Stuhl im PD, bis ich mich überreden ließ den kleinen Becher haloperidol zu trinken.
Der pfleger meinte, nun gehe bitte rasch ins Bett du wirst gleich sehr müde. Also tat ich dies.
Immernoch mit Todesangst, aber mit überzeugung ( dank Stärkung von meiner Mutter) ging ich in mein Zimmer und legte mich aufs Bett.
Die genaue Zeitangabe dazu kann ich jetzt nicht sagen, aber nach geraumer Zeit verkrampfte sich meine Muskulatur ( ich habe immernoch nicht geschlafen) ( mehr als 2 Tage wach). Ich war mit einem älteren Mann auf einem Zimmer, der einen Rollator besaß.
Ich merkte irgendwas stimmt nicht.
Mein kopf hing zur Seite runter mein einer arm zeigte nach rechts der andere war am Rollator. Ich zwang mich zu dem Rollator meines Mitbewohners, er lag schon im Bett und schlief. Ich hatte das Zimmer ganz hinten im gang musste also eine Ewigkeit zum PD laufen.
Mit dem Oberkörper komplett an die Wand gelehnt und einer Hand am Rollator kämpfte ich mich Meter für Meter zum Pflegedienst.
Dort angekommen klopfte ich mit letzter Kraft gegen die Tür.
Der pfleger schaute mich komisch an, aber erkannte die Lage sofort.
Ich wurde ins Überwachungs zimmer
Gebracht ( eine Tür daneben).
Aber ersteinmal wurde nichts gemacht ich stand dort komplett verkrampft und er beobachtet mich durch ein Fenster.
Keine Ahnung wie lange ich dort stand, nach gewisser Zeit verkrampfte alles immer mehr, bis ich auf die Knie fiel und umkippte.
Sofort kam der diensthabende Arzt ins Zimmer. Er erzählte mir später ich war nicht mehr ansprechbar lag dort regungslos auf dem Boden aber bei Bewusstsein. Er wusste sofort was los ist Katatonischer Krampfanfall.
Er drehte mich auf die Seite, und spritze mit Lorazepam intravenös.
Ich schlief so gut wie direkt ein und nach ein paar Stunden Schlaf wurde ich wach und es war alles wie vorher.
Ab diesem Tag, bekam ich Diazepam 10Mg Tavor 2mg und Olanzapin 20Mg.
Ich war noch 4 Wochen in der Geschlossenen Psychiatrie bis sich meine Todesangst und Angst vor dem Schlafen legen legte.
Ich ließ in der Oberarzt visite einen entscheiden satz fallen :" Ich bin süchtig nach Marihuana". Der Oberarzt, fing fast an zu Weinen und war von meiner Einsicht sichtlich gerührt . Er meinte ich wäre in einem "guten" Zustand sodass der leitende Oberarzt meinte, dass ich nun bereit wäre auf eine Entgiftung Station zu gehen.
Nach zwei Tagen warten auf einen freien Platz wechselte ich nun also auf die offene Station 2.1 um mehr über mich und meine Sucht zu erfahren.
Ebenso um die Benzodiazepine auzuschleichen die ich leider mehr als 6 Wochen bereits zu mir nahm
(Spoiler, heftigster Entzug ever.)

6. Entgiftung von Benzodiazepine / Entgiftungsstation.

Nach meiner Einsicht, dass ich Cannabissüchtig bin, vergingen einige Tage wie viele genau kann ich nur grob schätzen 2-3.
Ich wartete auf einen freien Platz auf der Entgiftungsstation 2.1
Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, als es endlich so weit war. Es war Ich freute mich riesig, endlich den nächsten Abschnitt zu wagen.
Zu diesen Zeitpunkt war ich bereits gut auf mein Olanzapin eingestellt.
Ich bekam 20Mg Olanzapin zur Nacht.
1mg Tavor und 10mg diazepam morgens sowie 1mg Tavor und 10 MG diazepam abends.
Das ganze bereits mehr als 5 Wochen, womit ich meiner empfindung nach heute bereits stark von den Benzodiazepinen Abhängig war.
Nun gut, weiter zum Thema.
Auf der Entgiftungsstation angekommen, wurde ich herzlichst aufgenommen. Die Pfleger waren dort sehr nett und hilfsbereit.
Am meisten freute ich mich darüber, dass ich endlich mein Handyladekabel wieder bekam, und nun also nicht mehr gezwungen war mein Handy beim PD abzugeben um es zu laden. ( Mag sich komisch anhören aber das Handy war zu dieser Zeit mein einzigster Kontakt zur Außenwelt und daher für mich immens wichtig) 😅
Ich war immernoch sehr Psychotisch, nichtmehr so wie am Anfang aber ich hatte immernoch immense Angst vor dem Schlafen gehen.
die Leute die ich dort kennenlernte waren alle sehr nett und sympathisch, jeder hatte seine Probleme wir verstanden uns alle sehr gut. Wir saßen jeden Abend bis zur medi Ausgabe zusammen draußen im "Käfig" und rauchten Zigaretten und unterhielten uns über verschiedene Themen.
immer wenn es 21 Uhr war verabschiedete ich mich bei jedem und sagte in meiner wahnhaftigkeit, dass ich sterben werde, wenn ich einschlafe sprich nicht mehr wach werde und verabschiedete mich so als ob es das letzte Mal war das man mich sah.
Die anderen machten Scherze. Aber dies bekam ich nicht so wirklich mit.
Komplett sediert von den Benzodiazepinen, legte ich mich also wieder willig ins Bett mit tierischer Todesangst und schlief dann durch den Rausch irgendwann ein.
Das Therapie Angebot der Station war okay, aber nicht gut. Es gab Therapie wie Holzwerkstatt, Ergotherapie, Sport Therapie, Nordic Walking, Wanderungen, PMR, Yoga, all diese Therapien dachte ich mir bringen mich und meine Krankheit nicht Vorran bzw. Dachte ich mir was soll mir das bringen..
Das einzigste was mir wirklich Spaß machte war die Sporttherapie.
ich war bereits 5Tage auf dem Station, bis wir endlich die erste Oberarzt Visite hatten.
Ich hatte mir viel von dieser Visite erwartet, doch es kam nicht so wie gedacht.
Das einzigste worum es in diesem Gespräch ging, waren die Benzos.
DIese sollten ausgeschlichen werden.
gesagt getan. Tavor kam auf 1mg runter sowie diazepam auf 10mg.
Olanzapin blieb den ganzen Aufenthalt über bei 20mg.
Ziel war es dir Benzos auf 0 zu bringen und nur den Olanzapin Spiegel aufrecht zu erhalten
DIes zog sich über 1 Woche bis zum nächsten Dienstag wo wieder Oberarzt Visite war.
darauf hin würde das diazepam immer in 0.25mg Schritten reduziert bis ich schließlich auf 0 war. Das dauerte ca 4 Wochen. Das Lorazepam wurde nach der Ersten Oberarzt Visite direkt weggelassen.
ich kann mich noch genau an den Tag erinnern wo ich auf 0 gesetzt war.
Mir ging es schrecklich, ich hatte Krämpfe in jedem Muskel im Körper, war gereizt, genervt, teils sogar aggressiv. Ich weiß noch das ich eine Mitpatienten in der Gesprächsgruppe, doof angemacht habe und ein Mitpatient meinte, er kann nichts dafür er ist heute auf 0.
Später entschuldigte ich mich natürlich bei ihr mir war das unangenehm. An dem Tag hatte ich Küchendienst, ich zitterte wie ein Aal war kreidegleich im Gesicht.
Der Pflegerin bei der Medi Ausgabe abends viel dies auf und meinte Herr xxx, wenn sie das nicht aushalten können wir auch gerne nochmal auf 0.25 MG hochgehen, da sie die Akte laß und den Verdacht hatte, dass es zu schnell runterdosiert wurde.
Aber ich verneinte.
Ich hatte mich bereits im Internet zu möglichen Symptomen belesen und beschloß stark zu bleiben. Mit Erfolg.
Nach nochmal 1 1/2 Wochen mit den heftigsten Entzug meines Lebens und nicht mehr so stark Psychotisch ( gut eingestellt auf Olanzapin), kam der Sozialdienst zu mir und redete auf mich ein eine Sucht Reha zu machen. Diese sollte 6Monate gehen, in einer Klinik in der Nähe meines Wohnortes.
Nach einer Nacht überlegen, stimmte ich dessen zu und füllte mit ihm zusammen den nötigen Antrag für die Rentenkasse aus.
Nach dem dies erledigt war, war ich noch ein paar Tage auf Station bis ich mich fit genug empfand, um nachhause zu gehen.
DIes tat ich, wurde die ersten 3 Monate nicht Rückfällig mit Cannabis. Ich gliederte mich nach geraumer Zeit wieder ins Arbeitsleben ein, obwohl meiner Mutter der Meinung war ich wäre noch nicht bereit dazu.
Jetzt hieß es warten.
Nach circa 1 1/2 Monaten bekam ich die Kostenzusage der Renten Kasse.
Doch in der Klinik meiner Wahl gab es noch keinen Platz. 6 Monate vergingen. Ich wurde 2x Rückfällig mit Cannabis ( zum Glück nicht wieder Psychotisch). Am 1.04.2022 hielt ich es nicht mehr aus ich wurde wieder rückfällig und da ich Angst hatte wieder öfter zu konsumieren ging ich zur Krisenbehandlung wieder in die Asklepios Klinik um ein wenig Sicherheit zu haben.
Ganze 19 Tage war ich dort, über Ostern.
Bis der Sozialarbeiter bei der Reha Klinik Druck machte, da ich bereits Ewigkeiten wartete (6Monate).
und er ein erhöhtes Risiko sah, falls ich nochmal vor der Reha nachhause gehe und ich nochmal rückfällig werden könnte.
Aufeinmal ging es Zack auf Zack.
Per Fax kam der Aufnahme Termin für die 6Monatige Reha. Ich war gleichzeitig stolz aber auch ängstlich, weil ich nicht wusste was mir bevorsteht.
Am 20.04.22 ging es also los ich wurde ohne Umwege von der Entgiftungsstation, direkt per Auto zur Rehaklinik gebracht, dass ich bloß nicht auf doofe Gedanken komme.
Fazit des Themas.
Es wurde mir zum Verhängnis, dass ich solange auf einen Reha Platz warten musste. Der benzo Entzug war sehr übel, ich würde, wenn ich nochmal in eine Klinik kommen sollte niewieder auch nur irgend ein Benzo annehmen. Lieber Sterbe ich.
Btw. Bin seit dem 1.04.22 Clean ✌️

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03.04.2023
Beiträge
27
Ist doch immer interessant wieviele durch den Drogenkonsum in der Psychatrie landen und gleichzeitig wird eine Legalisierungdebatte geführt, gleiches gilt meiner Meinung nach für Alkohol.
 
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