DMA
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Hallo zusammen,
Ich hatte meine Psychose (die Einzige) bereits 2014. Ich wurde damals in die Geschlosse zwangseingewiesen. Binnen 9 Tagen war ich aber schon so weit, daß in die Offene verlegt wurde. Damals dachte ich, das habe ich schnell hinter mir. Nur 6 Wochen absitzen und fertig. Die Zeit in der Offenen kam mir fast wie Urlaub vor. Es war Sommer und die Stadion bestand aus Wohncontainern, weil umgebaut wurde. Ich hatte ständig Gesellschaft und das gemeinsame Essen war klasse.
Als ich dann wieder zu Hause war, fing das Problem mit der Negativsymptomatik an. Ich mußte feststellen, daß ich mein Leben nicht einfach so weiter wie vorher führen konnte (zB jeden Tag mit dem Fahrrad einkaufen fahren). Ich konnte keinen Sport mehr machen, fiel in ein Motivationsloch und saß auf meiner Stube in einem Dorf wo wirklich nichts ist fest. Ich habe früher alleine gelebt und konnte mich plötzlich nicht mehr alleine auf Trap halten.
Danach folgten Tagesklinik, mehrmals Anstalt wegen Negativsymptomatik und Behindertenwerkstatt für psychisch Kranke. All das hat nicht geholfen. Als schließlich nichts mehr ging und ich alle meine Träume schon begraben hatte, rief mich eine Nachbarin an und fragte mich, ob ich einen Hund haben möchte. Ich sagte erst nein, weil ich mich nicht dazu in der Lage fühlte. Dann eine Nacht darüber geschlafen, sah ich den Hund plötzlich als letzt Chance an und drängte darauf den Hund zu sehen. Mir wurde ein Beagle versprochen, aber was dann kam war um Einiges größer.
Kaspar ist fast doppelt so groß wie ein normaler Beagle und mein Vermieter meinte, der ist zu groß für eine Etagenwohnung, hat sich aber doch darauf eingelassen. Plötzlich mußte ich mehrmals am Tag mit dem Hund raus und empfand das anfangs sehr anstrengend, was ich anfangs nicht kapiert habe, weil ich ja eigentlich raus wollte . Kaspar war damals (2017) eineinhalb Jahre alt und ich bin mit dem 3 Stunden am Tag durchs Feld gewandert. Mir hat das im Prinzip gar nichts gebracht und der Kaspar war auch nicht immer begeistert. Ich wurde die Negativsymptomatik einfach nicht los. Dann im März diesen Jahres hatte der Kaspar einen Kreuzbandriß und mußte operiert werden. Anfangs dachte ich, das schaffst du nicht, aber ich konnte das kranke Tier so auch nicht ins Tierheim geben. Mit der Hilfe vom BEWO hat das ganze aber doch geklappt. Ich hatte plötzlich das Gefühl, du schaffst ja doch noch was.
Ich fing an, meine ganze Situation zu überdenken um kam zu dem Resultat, das ich vor dem Ausbruch der Psychose schon krank war und das ich eigentlich nicht in diesen Zustand zurückwill. Ich war misstrauisch, leicht zu reizen und auch ein bisschen paranoid.
Somit ist durch den Kreuzbandriß des Hundes der Groschen nach 10 Jahren endlich gefallen. Was ich früher als Stagnation empfunden habe, hat dann doch einen Sinn bekommen.
Ich habe sicherlich noch ein bisschen Negativsymptomatik, eine chronische Rotznase von den Medis, aber immer noch besser, als halbwahnsinnig durchs Leben zu laufen. Aber die Erkrankung hat mich einsam gemacht und da will ich raus.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Grüße, Dietmar
Ich hatte meine Psychose (die Einzige) bereits 2014. Ich wurde damals in die Geschlosse zwangseingewiesen. Binnen 9 Tagen war ich aber schon so weit, daß in die Offene verlegt wurde. Damals dachte ich, das habe ich schnell hinter mir. Nur 6 Wochen absitzen und fertig. Die Zeit in der Offenen kam mir fast wie Urlaub vor. Es war Sommer und die Stadion bestand aus Wohncontainern, weil umgebaut wurde. Ich hatte ständig Gesellschaft und das gemeinsame Essen war klasse.
Als ich dann wieder zu Hause war, fing das Problem mit der Negativsymptomatik an. Ich mußte feststellen, daß ich mein Leben nicht einfach so weiter wie vorher führen konnte (zB jeden Tag mit dem Fahrrad einkaufen fahren). Ich konnte keinen Sport mehr machen, fiel in ein Motivationsloch und saß auf meiner Stube in einem Dorf wo wirklich nichts ist fest. Ich habe früher alleine gelebt und konnte mich plötzlich nicht mehr alleine auf Trap halten.
Danach folgten Tagesklinik, mehrmals Anstalt wegen Negativsymptomatik und Behindertenwerkstatt für psychisch Kranke. All das hat nicht geholfen. Als schließlich nichts mehr ging und ich alle meine Träume schon begraben hatte, rief mich eine Nachbarin an und fragte mich, ob ich einen Hund haben möchte. Ich sagte erst nein, weil ich mich nicht dazu in der Lage fühlte. Dann eine Nacht darüber geschlafen, sah ich den Hund plötzlich als letzt Chance an und drängte darauf den Hund zu sehen. Mir wurde ein Beagle versprochen, aber was dann kam war um Einiges größer.
Kaspar ist fast doppelt so groß wie ein normaler Beagle und mein Vermieter meinte, der ist zu groß für eine Etagenwohnung, hat sich aber doch darauf eingelassen. Plötzlich mußte ich mehrmals am Tag mit dem Hund raus und empfand das anfangs sehr anstrengend, was ich anfangs nicht kapiert habe, weil ich ja eigentlich raus wollte . Kaspar war damals (2017) eineinhalb Jahre alt und ich bin mit dem 3 Stunden am Tag durchs Feld gewandert. Mir hat das im Prinzip gar nichts gebracht und der Kaspar war auch nicht immer begeistert. Ich wurde die Negativsymptomatik einfach nicht los. Dann im März diesen Jahres hatte der Kaspar einen Kreuzbandriß und mußte operiert werden. Anfangs dachte ich, das schaffst du nicht, aber ich konnte das kranke Tier so auch nicht ins Tierheim geben. Mit der Hilfe vom BEWO hat das ganze aber doch geklappt. Ich hatte plötzlich das Gefühl, du schaffst ja doch noch was.
Ich fing an, meine ganze Situation zu überdenken um kam zu dem Resultat, das ich vor dem Ausbruch der Psychose schon krank war und das ich eigentlich nicht in diesen Zustand zurückwill. Ich war misstrauisch, leicht zu reizen und auch ein bisschen paranoid.
Somit ist durch den Kreuzbandriß des Hundes der Groschen nach 10 Jahren endlich gefallen. Was ich früher als Stagnation empfunden habe, hat dann doch einen Sinn bekommen.
Ich habe sicherlich noch ein bisschen Negativsymptomatik, eine chronische Rotznase von den Medis, aber immer noch besser, als halbwahnsinnig durchs Leben zu laufen. Aber die Erkrankung hat mich einsam gemacht und da will ich raus.
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Grüße, Dietmar