Ist zumindest problematisch und sehr fragwürdig ob das klappen kann.
Gerade die Tri- und Tetrazyklischen Antidepressiva wie Doxepin und Mirtazapin haben schon so sehr starke Wechselwirkungen mit den Neuroleptika und scheiden für mich bei der Behandlung einer Schizophrenie aus. Das Doxepin in wirklicher Minimalstdosis unter 12,5mg könnte man sich zum besseren Durchschalfen vorstellen. Ich persönlich habe da ein anderer Trizyklikum das Trimipramin in Tropfenform. Ich finde das wirkt bei 10-15 Tropfen relativ gut und fördert den Schlaf, hat dafür aber keine offizielle Zulassung, wo eigentlich nur Doxepin bei Schlafstörungen empfohlen wirs. Das Doxepin gibt es auch in Tropfenform, also das wäre womöglich sogar die Bessere Alternative zum Trimipramin. Die Dosis sollte also von meiner Einschätzung her unter oder um die 12,5mg liegen.
Ich kenne Doxepin und hab das damals auch eingenommen, vor der Psychose in 50mg Dosis, später als ich Risperdal hatte war die Wirkung des Doxepins aber viel stärker so das ich bei 12,5mg schon eine recht stattliche Wirkung hatte, also da kann man ganz schwer sagen welche Dosis nun ausreicht, also du solltest in jedem Fall die kleinste Darreichungsform(Tropfen) nehmen.
Mirtazapin ist hinfällig und macht eh dick. Im Grunde deckt diese Wirkung das Bupropion(SNDRI) ab.
Selektive Antidepressiva haben meiner Erfahrung da kaum wechselwirkungen mit den Neuroleptika und lassen sich so gut kombinieren, die Wirkung scheint ähnlich wie üblich zu sein. Etwa hatte ich Citalopram vorher bezüglich Depressionen auch schon und konnte bisher keine problematischen Wechselwirkungen feststellen. Das ist aber auch individuell auch von Neuroleptikum zu Neuroleptikum etwas unterschiedlich.
Citalopram(SSRI) finde ich Notwendig zum Bupropion und das fördert auf längere Sicht auch den Schlaf, wo das Bupropion eben eher wach und konzentriert macht, also man da eher zu Schlafstörungen neigt.
Kommen wir zum Amisulpird. Das Amisulprid solltest du mit Aripiprazol (5mg - möglichst wenig morgens) wechseln, wenn dir das möglich ist. Aripiprazol macht an sich eher etwas unruhig und hibbelig, wenn man aber Bupropion dazu einnimmt geht diese Unruhe auch Stimmungsschwankungen weg und das Citalopram welches auf Serotonin wirkt dämpft die Libide etwas, also das hibbelige was beim Aripiprazol auch ratsam ist.
Amisulprid macht ja normal wirklich eine schlaffen Nudel also tote Hose, weil das stark auf den Prolaktin sich auswirkt. Beim Aripiprazol ist diese Nebenwirkung kaum vorhanden und es kann teils sogar noch anregend sein.
Mit dem Aripiprazol(5mg) wirst du auch so einen perfekten schlaf haben, also das nimmt man morgens ein und Abends kann man schlafen wie ein Baby, was es umso geeigneter macht in der Kombi mit Bupropion weil Bupropion wenn man längere Zeit keine Neuroleptika einnimmt eben zu starken Einschlafstörungen führen kann oder diese zumindest begünstigt. Regelmäßiger Schlaf ist das A und O bei einer Psychose.
Aripiprazol lässt einen sehr gut druchschlafen, gleichzeitig fühlt man sich beim aufstehen sehr ausgeschlafen und kommt auch am frühen Morgen sehr leicht aus den Bett. Durchblutung und Kreislauf wird meiner Meinung nach auch gefördert, auch wenn sich manche beschweren das Aripiprazol höheren Blutdruck machen könne, sei das mal dahingestellt. QTc Verlängerungen beim Herz treten unter Aripiprazol auch seltener auf oder geringer als bei vielen anderen Neuroleptika, insofern sollte das besser wie Amisulprid diesbezüglich geeignet sein.
Gerade auch das zusätzliche Citalopram führt eben tendenziell zu QTc erlängerungen wenn man dann mehrere solcher Medikamente kombiniert dann kann das zum Risiko werden. Es gibt auch andere SSRIs als das Citalopram welche sich prinzipiell von ihrer Wirkung auch eignen würden als Alternative aber die anderen SSRIs haben eine andere Verstoffwechslung (abbau in der Leber) als das Aripiprazol, was dann dazu führen kann das sich der Medikamentespiegel des Aripiprazols im Blut steigert, also solche Dingen muss man auch etwas beachten inwiefern sich das beeinflusst. Ich denke aber mit den selektiven Antidepressiva sollte das deutlich besser als mit tri- und tetrazyklischen sein, von daher eben Trimipramin oder Doxepin wirklich nur in absoluter Minidosis ergänzend wenn es bezüglich Schlafstörungen benötigt wird.
Solang du Aripiprazol nimmst kannst du dir vermutlich die Tropfen auch sparen.
Aripiprazol ist meiner Meinung nach eines der besten Schlafmittel, ist aber weil es ein starkes Neuroleptikum ist bei einfachen Schlafstörungen wohl ungeeignet. Da wir Betroffene eh Neuroleptika brauchen und das Aripiprazol darunter eines der Verträglichsten und akut best wirksamsten ist würde ich das auch so als das Mittel 1. Wahl bezeichnen.
Beim Aripiprazol(Abilify) sollte eben klar sein das es allein für sich genommen lange kein Wundermittel ist und ähnlich wie andere Neuroleptika vor und Nachteile hat, welche sich aber mithilfe der zusätzlichen Antiderpessiva Bupropion+Citalopram gut vermeiden lassen.
Bei einer Umstellung würde ich dir empfehlen das du alle deine Medikamente möglichst schnell komplett absetz und dann ca. 5 bis Maximal 10mg Aripiprazol einnimmst. Frauen brauchen tendenziell höhere Dosierungen als Männer aufgrund der Unterschiede bei der Verstoffwechslung. Also bei Männern könnten 5mg problemlos ausreichen wo 10mg bei einer Frau notwendig ist. Aber da kommen ja auch andere Faktoren wie Körpergewicht und alles individuelle Faktoren mit rein.
Vom Neuroleptikum gilt die Regel "Weniger ist mehr", also man sollte gerade soviel vom Aripiprazol einnehmen das die antipsychotische Wirkung ausreicht und man bei regelmäßiger Einnahme eben ausreichend gedämpft ist und das auch bleibt. Bei zuwenig würde sich langsam eine Psychose oder viel Stress aufbauen. Es gibt zudem auch Abilify das Markenprodukt von Aripiprazol in Tropfenform, das könnte man sich bei Dosierungen unter 5mg oder zwischen 5 und 10mg auch überlegen. Auch könnten Tropfen bei der Dosissuche helfen, so das man nur ein paar mg Mehr als unbedingt notwendig einnimmt.
Aripiprazol + Citalopram würde zu Unruhe und Nervösität führen, von daher wäre im Nächsten schritt erstmal zum Aripiprazol das Bupropion einzunehmen welches innerlich ruhig macht und erst dann kann man mit dem zusätzlichen Citalopram die möglicherweise gesteigerte Libido und bestimmte untypische Nebenwirkungen des Bupropion herausnehmen.
So das wars im groben. Genaueres zu den Dosierungen und den Zusammenhängen findest du hier:
https://schizophrenie-forum.com/psychose/pdf/Deutsch_Druckversion.pdf
Insofern kann ich dir nur eine komplette Umstellung empfehlen, alles andere machst du auf deinen eigenen Risiko also ohne vorher die Risiken abschätzen zu können, weil es da vermutlich an Erfahrungswerten mangelt.
Das hier ist auch die einzige Quelle im Netz die dich überhaupt Erfahungstechnisch da gut beraten kann, also das meiste bassiert auf eigenen Erfahrungen von mir persönlich, ich hab da über Jahre diese und andere Medikamente in unterschiedlichster Einnahmeweise probiert und konnte das dadurch aufschlüsseln, natürlich sind auch die Erfahrungen anderer die ich in Foren so gesammelt und gelesen habe mit eingeflossen.
Was ich noch anmerken möchte ist, dass das Aripiprazol beispielsweise in 5mg gerade am Anfang der Umstellung erstmal täglich/regelmäßig eingenommen werden sollte. Mithilfe der beiden Antidepressiva(vor allem des Bupropions) kann man auch eine Intervalleinnahme (ausschließlich des Aripiprazols) ausprobieren, was bedeutet das man etwa 10 Tage hintereinander Aripiprazol einnimmt und dann dazwischen ca. 20 Tage das absetzt, die Antidepressiva müssen aber immer druchgehend eingenommen werden.
Durch die Intervalleinnahme kann man die Wirkung der Antidepressiva verbessern und die Negativsymptome sollten dann deutlich besser werden. Insgesammt wirkt sich das dann auch auf die Positivsymptome lindernd aus.
Viel Text. Ich denke aber gesundheitlich sollte sich das für dich auszahlen wenn du dich möglichst an die Empfehlung hältst und entsprechend vorsichtig rangehst.