Hallo @bobby ,
gibt bei den Neuroleptika große Unterschiede. Neuere atypische Neuroleptika sind an sich weniger schädlich als die älteren die in der Akutbehandlung zum Teil noch eingesetzt werden.
Das mit "extreme Hirnschäden" würde ich auf den falschen und übertriebenen Einsatz dieser Medikamente zurückführen, aber an sich überwiegt der Nutzen wenn man die Medikamente richtig einsetzt, würde ich so mal behaupten.
Das Gehirn hat an sich die Fähigkeit sich zu regenerieren, also eventuelle Schäden die die Neuroleptika bei einer Akutbehandlung verursachen oder Einschränkungen lösen sich meistens nach reduzieren oder absetzen der Wirkstoffe wieder. Nennt sich glaube ich Neuroplastizität.
Ich sehe die Psychose auch mehr als eine Veränderung im Kopf, da man mit gewissen äußeren Umständen überfordert ist, die Medikamente tragen dabei zur Neuordnung / Vereinfachung bei, also ich würde das so in der Art sehen wie wenn man einen Obstbaum schneidet, damit mehr und größere Früchte wachsen. So in der Art stelle ich mir das im Idealfall vor, also den Nutzen den man von einer Behandlung mit Medikamenten haben kann.
Schlecht ist die Einseitigkeit die entsteht wenn nur Neuroleptika eingesetzt werden und diese an sich zu hoch dosiert werden. Da empfehle ich dir mal nach "Volkmar Aderhold" zu suchen, den du vielleicht auch schon kennst. Dieser beschäftigt sich mit den minimalen Einsatz von Neuroleptika und würde ich der Antipsychiatrie zuordnen, da er eben gegen die überschwengliche Medikamenteverordnung ist und die Risiken veröffentlicht. Etwa hab ich mal einen Artikel von ihm gelesen der den Abbau der Gehirnsubstanz thematisiert, welcher unter Haldol etwa doppelt so hoch ist als bei einen Atypischen Medikament (Olanzapin) und das dieser Abbau vor allem im frontalen Bereich des Gehirns stattfindet, wo an sich ein Dopaminmangel vorliegt.
Dieser Gehirnabbau findet über Jahre statt, also wenn man längere Zeit Neuroleptika (in vergleichsweise hohen Dosierungen) einnimmt. Glaube da stand was von 0,5-1% im Jahr was man anhand der schwarzen und weisen Hirnsubstand am Kernspinttomographen sehen kann.
Ich bin an sich für Neuroleptika in minimaler Menge wobei ich persönlich das Aripiprazol ganz gut und verträglich finde. Was ich aber viel Wichtiger finde ist eben diesen Substanzabbau im frontalen Bereich des Gehirns zu minimieren indem man gleichzeitig und zusätzlich spezielle Antidepressiva einnimmt die andersherum wirken, also Bupropion steigert eher das Dopamin und Noradrenalin und das wäre eben die Andere Seite des Problems, was von der Psychiatrie kaum oder keine Beachtung bisher findet.
Man setzt also Neuroleptika gegen den Dopaminüberschuss im Großhirn ein aber gegen den Dopaminmangel im frontalen Bereich des Gehirns tut man nix, was meiner Meinung nach diesen abbau der Gehirnsubstanz begünstigt der dort verstärkt auftritt und was die Neuroleptika begünstigen können.