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Angehörige sucht Hilfe

New member
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11.03.2023
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Guten Morgen,
ich bin gerade auf dieses Forum gestoßen und suche Hilfe als Angehörige.
Die Frau meines Bruders hat akut eine Psychose entwickelt und wir wissen aber nicht, wie wir Ihr helfen können. Hier meine Geschichte:
Meine Schwägerin ist 44 Jahre alt und wir bemerken die akuten Wahnzustände seit 10 Tagen. Sie ist der Überzeugung, dass ihre Wohnung abgehört und überwacht wird. Mein Bruder musste Rauchmelder abbauen, sämtliche Lampen wechseln, Türschloss austauschen und einen Riegel anbringen. Trotzdem fühlt sie sich nicht sicher. Sie hat die Polizei gerufen, die in der Wohnung nichts feststellen konnte. Aber sie musste einen Drogentest machen und das Jugendamt wurde eingeschaltet. Sie deutet Graffiti als Botschaften für sich, sammelt Scherben und Stöckchen, weil das Hinweise für sie sind. Im Fernsehen sieht sie in einer bestimmten Sendung Hinweise.
Wir sind eine eng verbundene Familie. Meine Schwägerin ist für mich wie eine Schwester.
Das Problem ist nun, dass wir sie nicht zum Arzt bekommen. Ihre Mutter hatte gesagt, dass sie sie zum Arzt fahren möchte, als das ganze akut herausbrach. Meine Schwägerin wurde panisch, schrie herum und lief letztendlich weg. Sie ist ist nach einigen Stunden wiedergekommen.
Es gab Verabredungen: wenn die Polizei nichts findet, dann gehst Du bitte zum Arzt. Sie hält sich nicht daran.
Wir verstehen im Grunde ein Stück weit, worum sich ihre Ängste drehen. Es geht um Verlust und sie versucht durch Kontrolle ihre geliebten Menschen zu schützen. Trotzdem hilft uns diese Erkenntnis nicht weiter.

Nachdem mein Bruder und die gemeinsame Tochter nicht mehr in der Wohnung duschen durften, weil dort geheime Filmaufnahmen gemacht werden, hat mein Bruder sie letztendlich überredet, dass sie vorübergehend ins Haus der Schwiegereltern ziehen. Wir hoffen jetzt, dass sie sich dort nicht überwacht fühlt.
Bei den Großeltern ist es auch einfacher mit der Unterstützung mit der gemeinsamen Tochter. Wir können meine Schwägerin nicht mehr mit ihrer Tochter alleine lassen. Wir denken nicht, dass sie ihr etwas antun könnte. Aber sie könnte evtl sich gezwungen sehen wegzulaufen, oder Ähnliches.

Mit mir spricht sie leider nicht. Ich wohne weiter weg und am Telefon will sie nicht sprechen, weil es überwacht wird. Ich habe überlegt hinzufahren, aber dann ist noch jemand im Haus und ich habe Angst, dass sie das Gefühl hat von allen Seiten bedrängt zu werden. Wir sind eigentlich so eng miteinander, aber jetzt erreiche ich sie nicht mehr.
Mein Bruder und die Eltern seiner Frau versuchen bestmöglich auf ihre Angst einzugehen und sie mit Argumenten zum Arzt zu bringen wie folgt: ich verstehe, dass Du Angst hast wenn die Wohnung abgehört wird und Du schläfst kaum noch, bitte gehe zum Arzt, damit Dich diese Situation nicht kaputt macht.
Mein Bruder sagt so etwas wie, wenn die Polizei hier keine Überwachung findet, dann möchte ich, dass Du zum Arzt gehst.

Wir bekommen sie nicht zum Arzt hin.
Ich suche hier nach Hilfe und Anregungen, was wir tun können, um ihr die Behandlung zu geben, die sie braucht.
Auch mache ich mir große Sorgen um meinen Bruder. Er muss diesen Wahn gerade aushalten, sein Kind schützen und seiner Frau helfen. Das hält man doch nicht lange aus. Sollte mein Bruder irgendwann für sich entscheiden, dass er das nicht mehr aushalten kann, dann wird das Trauma für meine Schwägerin und natürlich die ganze Familie noch größer….
Ich bin für jede Hilfe dankbar.
Herzliche Grüße
Zini
 
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02.03.2023
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Hallo Zini,
das ist natürlich eine blöde Situation...als Vorschlag, leider ist es mir persönlich schon so gegangen, dass Ihr auch wenn es erst mal total blöd ist die Staatsgewalt in irgendeiner Form einschaltet. Also in erster Polizei und vielleicht auch mal in der örtlichen psychiatrischen Klinik anrufen was man machen kann. Ist zwar nicht schön, aber letztendlich war ich auch dankbar aus meinem wahnhaften erleben "mit Gewalt" rausgeholt worden zu sein.
Wenn es ganz blöd läuft, wird man in der Klinik zur Ruhe gezwungen...alles blöd - ich weiß das selbst, auch die Medikamentierung ist alles andere als angenehm.
Ruft mal vielleicht auch erst mal beim Hausarzt an, der kann euch vielleicht da auch weiterhelfen...
Es gibt auch die Möglichkeit der richterlichen Unterbringung in eine entsprechende Klinik. Mir ist es auch schon so gegangen....aber man kommt nicht an die Person mehr ran und je länger der Zustand dauert um so schwieriger wird es wieder in einen einigermaßen "normalen" Zustand zu kommen.
 
TS
Z
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11.03.2023
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Hallo Zwahod,
danke für Deine Antwort.
Die Polizei war da. Das erste Mal hatte meine Schwägerin sie angerufen per Notruf, weil sie von einem Einbruch ausgegangen ist. Die Polizei konnte vor Ort nichts feststellen. Weil sie sich auffällig verhalten hat, haben die Polizisten einen Drogentest angeordnet. Weil sie mit ihrer Tochter in der Situation alleine war, wurde das Jugendamt gerufen. Das war der erste „Ausbruch“, deswegen war sie mit dem Kind alleine. Wir wussten bis dahin nichts von ihren Gedanken. Mein Bruder kam in diese Situation nach Hause. Er konnte sowohl Polizei als auch das Jungendamt erstmal zufrieden stellen. Meine Schwägerin ist vier Tage später nochmal zur Polizei gegangen, weil sie nicht zufrieden mit den eingeleiteten (bzw nicht eingeleiteten) Maßnahmen war. Dort hat mein Bruder auch offiziell aussagen müssen bezüglich des vermeintlichen Einbruchs und der Überwachung. Er hat daraufhin ganz offen gesagt, dass seine Frau psychiatrische Hilfe braucht. Die Polizei sagte, dass sie nicht helfen könne, weil sie niemanden gefährdet.

Mein Bruder hat in der psychiatrischen Klinik angerufen. Die Aussage dort war die gleiche. Wenn er sie mit Gewalt dorthin zwingt, und sie nicht bleiben will, können sie sie nicht dort behalten. Auch hier der Grund: sie gefährdet niemanden und droht auch nicht mit Suizid.

Wir haben sie zur Gynäkologin genötigt. Diese Ärztin begleitet sie schon sehr lange und sie haben eigentlich ein gutes Vertrauensverhältnis aufgrund zurückliegender gynäkologischer Ereignisse. Dort hat sie kein Wort gesagt. So konnte die Ärztin, die sehr wohl eingeweiht war, auch nichts machen und musste sie gehen lassen.

So ist der bisherige Stand. Uns wurde gesagt, dass sie freiwillig zur Therapie, bzw in die Klinik kommen muss. Oder es muss so schlimm werden, dass sie eine Gefahr darstellt.

Hast Du, bzw habt Ihr andere Erfahrungen gemacht? Habt Ihr Wege gefunden jemanden gegen seinen Willen in die Therapie zu bringen?

Wir sind einfach nur ratlos. Teil der Erkrankung ist ja nun mal mangelnde Krankheitseinsicht…
 
TS
Z
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Du sagst, dass Du gezwungen wurdest. Darf ich fragen, ob Dich die Polizei abgeholt hat?

Wir fühlen uns von allen vor den Kopf gestoßen, weil alle sagen, dass sie sie ohne Einwilligung nicht behandeln können, solange sie keine Gefährdung darstellt.

Die Frage ist doch auch ganz klar, was eine Gefährdung genau sein soll. Muss es denn zwingend Gewalt sein? Reicht es nicht, dass sie ihr Kind nicht mehr in der eigenen Dusche duschen kann, weil sie so Angst vor der Überwachung hat? In der Wohnung darf nur noch geflüstert werden und es muss alles dunkel sein. Das tut keinem Kind gut. Aber laut Polizei reicht das nicht
 
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Naja bei mir lief es so, dass die ganze Psychose-Symptomik im jugendlichen Alter angefangen hat (und der Hausarzt und die Eltern für die Aufnahme in der Kinder-und Jugendpsychiatrie gesorgt hat - weil ich noch nicht volljährig war). Und mein früherer Hausarzt hat während eines Psychose-Rückfalls im Alter von 35 dafür gesorgt, dass ich wegen einer nicht bezahlten Zigarettenschachtel von der Tankstelle richterlich eingesperrt wurde...also das hat schon gereicht. Dann hat mich die Polizei samt Notarzt mitgenommen.

Geht vielleicht ihr als Angehörige mal zu einem Psychiater ohne die "Patientin" - die können das eventuell auch veranlassen...ich weiß man hat auch in gewisser Weise "ein Recht auf Krankheit" - ist alles nicht so glücklich...ich hatte im letzten Jahr erst eine schwierige Phase und obwohl ich einen guten Freund damit betraut hab konnte er auch nix machen, da ich aber mittlerweile eine Rechtsanwältin habe die für mich in diesen Fällen entscheiden kann wurde ich wieder richterlich untergebracht...aber ich bin ihr dafür ganz dankbar, weil alleine wäre ich nicht aus der Symptomatik rausgekommen.
 
TS
Z
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Danke Zwahod für das Teilen Deiner Geschichte.
Über eine Betreuung haben wir auch schon nachgedacht. Es ist, wie gesagt erst 10 Tage her. Man muss meiner Schwägerin auch sicherlich die Chance geben auf Selbsterkenntnis, dass sie Hilfe braucht.
Wir hoffen, dass sie im Haus der eigenen Eltern sich nicht überwacht fühlt und sich ein wenig entspannen kann. Vielleicht kommen wir dann emotional an sie ran…
Danke für den Tipp, dass wir als Angehörige auch zum Psychiater gehen können, um Hilfe zu bekommen. Die Idee hatten wir noch nicht.

Es ist gut, dass Du Freunde und eine Betreuerin hast, denen Du Dich anvertrauen kannst. Das ist wertvoll.
 
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Wendet Euch mal an den Sozialpsychiatrischen Dienst, der meist bei den örtlichen Gesundheitsamt ansässig ist. Die leisten auch Hilfestellung für Angehörige und suchen die Erkrankten auch zuhause auf.
Gerade wenn Kinder im Spiel sind, sollte da interdisziplinär gearbeitet werden.
 
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Hallo Zini,
es gibt auch noch so n kleinen Trick der eventuell funktionieren kann und zwar, dass man den betroffenen erst Mal "Recht gibt" also im Sinne - ich verstehe, was du mir damit sagen willst...also in gewisser Weise erst mal versuchen Verständnis aufzubringen, dass sich der oder die Patientin nicht bedroht fühlt und dann vielleicht erst mal schauen, dass die Schwägerin auch erst mal n pflanzliches Beruhigungsmittel nimmt und sich erst mal ausschläft...

Wichtig ist die Gedanken zur Ruhe zu bringen...allerdings war das bei mir leider immer so 'ne Art Selbstläufer, dass ich dann sehr schnell in die ganze Psychosedynamik gerutscht bin...In früheren Zeiten hätte man "Tobsucht" dazu gesagt, also nicht mehr zu beruhigen war...und da hilft dann halt nur die "Pillenkeule"....ich hatte leider auch aufgrund dessen, dass ich gar nicht mehr in irgend einer Form entspannt war, eine gewisse Aggressivität aufgebaut habe gegenüber der Gesamtsituation...Aber ich hoffe selbstverständlich, dass es bei Euch nicht so ist. Ich drück die Daumen.

Wenn man nämlich erst mal auf der stärkeren Psychopharmaka ist, kann es immer wieder (und so ist es leider mir gegangen) zu diesen sogenannten "Rebound-Effekten" kommen...man ist in gewisser Weise abhängig auch wenn es nicht süchtig macht. D.h. fehlt dann der Stoff im Körper ist man sehr schnell wieder in der Ausgangssymptomatik.
 
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Genau so hat bei mir die paranoide Schizophrenie auch angefangen. Ich war auch nicht krankheitseinsichtig. Sie ist davon überzeugt, dass sie Recht hat und jeder der dagegen spricht steht nicht zu ihr und will ihr vielleicht ebenfalls was böses (vergiften oder so). Eine Person, zu der ich noch Vertrauen hatte, hatte mich mit folgenden Worten überzeugt ins Krankenhaus zu gehen und Tabletten zu nehmen :
"Du musst unbedingt zum Arzt und Tabletten nehmen, sonst verlierst Du Haus und Hof, das ist wirklich wichtig!"
Ich hab dann Angst bekommen, dass ich alles verlieren würde wenn ich nicht bestimmte Tabletten nehme. Also alles, auch eventuelle Güter, Mann, etc., auch evtl auf einem anderen Planeten im Universum (verrückt halt). Ich hatte ihr wirklich geglaubt, dass ich sonst alles verlieren würde.
Also ich würde genau diese Worte mal zu ihr sagen, vielleicht hilft das bei ihr auch.

Soweit ich weiß, ist der Mann befugt, sie Zwangs einweisen zu lassen. Aber unter Zwang bleibt sie vielleicht nicht lange genug in der Psychiatrie. Aber zur Not ist das ein Versuch wert. Natürlich nicht schön.

Oder den richtigen Moment erwischen, wenn sie dann doch bereit ist zum Arzt zu gehen. Die Tablette wird sie niemals sich selbst geben. Es ist also dann auch wichtig, dass diese ihr Mann ihr gibt wenn das nicht stationär behandelt wird.
Ich hatte nämlich damals gedacht, dass diese Tabletten vergiftet sind und deshalb habe ich die nicht selbst eingenommen.
 
TS
Z
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Danke für Eure Antworten und das Teilen Eurer Erfahrungen. Ich werde das besprechen mit dem Rest der Familie.

Nächste Woche hat mein Bruder jetzt einen Termin bei einer Kinderpsychiaterin gemacht. Meine Schwägerin ist überzeugt, dass ihrer Tochter Schaden zugefügt wurde, während des mutmaßlichen Einbruchs. Es soll so ablaufen, dass auch einzeln mit den Eltern gesprochen wird. Da der Termin für ihre Tochter ist, wird sie mitkommen und wir hoffen, dass man dort vor Ort auf sie einwirken und die richtigen Schritte einleiten wird. Das ist jetzt unser Plan A.

Wenn das nicht funktioniert, dann sehen wird weiter…
 
TS
Z
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Bezüglich der Androhung, dass sie alles verlieren wird.
Wir sind uns ziemlich sicher, dass diese ganze Erkrankung ihren Ursprung hat in zwei traumatischen Verlusten.
Wir hoffen, dass mein Bruder diesen Weg nicht gehen muss, weil wir uns sicher sind, dass sie dadurch noch schwerer traumatisiert werden würde. Allerdings kann er das nicht ewig mit ihr so durchziehen.

Danke für den Tipp mit den Tabletten. Wenn sie welche bekommt, werden wir darauf achten.
 
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Hallo Zini, ja oft sind Traumen ursöchlich...allerdings wird das von der herkömmlichen Nervenheilkunde nicht so gerne gehört. Und bei einem Akutzustand hilft das leider auch nicht wirklich weiter...
 
TS
Z
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Ah, danke für die Einschätzung Zwahod.
Wir tun uns offensichtlich noch sehr schwer uns absolut über sie hinwegzusetzen. Wir müssen auch noch ankommen in der Situation.
Danke für Deine Einschätzung, was den Akutzustand angeht.
 
TS
Z
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Eine Frage habe ich noch. Danke für all Eure wertvollen Antworten.
Wenn meine Schwägerin sich wehrt und weglaufen will, weil sie nicht in die Klinik gebracht werden will, wie bekommen wir sie dann mit Gewalt dorthin?
Kann man die 112 rufen und die holen sie ab, auch wenn sie sich wehrt?
Haben die die Möglichkeit sie auf der Trage zu fixieren? Wie organisiert man eine Abholung gegen den Willen der Patientin?
 
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Wenn man die 112 ruft und denen mitteilt, dass sie psychotisch ist und beispielsweise fremd oder selbstgefährdet ist, dann kommt meist direkt der Krankenwagen und die Polizei. Oder die fragen auch gleich am Telefon, ob die Person freiwillig mitgehen würde oder ob da mit Widerstand zu rechnen ist.
Die Sanitäter und die Polizei versuchen dann, auf die Person einzuwirken, dass diese freiwillig mitgeht. Aber wenn nicht, die Person beispielsweise um sich schlägt, dann wird sie zum Schutz mit Handschellen fixiert und mit dem Krankenwagen und der Polizei in die Klinik verbracht.
Ist kein schöner Anblick und es wird sicherlich auch zu unschönen Szenen und Geschrei kommen, aber meist ist es anders nicht möglich.
 
TS
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Danke Karla,
nachdem wir immer die Information bekommen haben, dass sie nicht mit Zwang behandelt werden kann, wenn sie sich oder andere nicht gefährdet, hätten wir die 112 nicht angerufen.
Aber wenn es nächste Woche mit einem Arzttermin nicht klappt, dann sollten wir das machen. Die Vorstellung ist schrecklich. Wir werden dafür sorgen, dass das Kind nicht dabei sein wird.
Danke.
 
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Die 112 kann man ja immer anrufen, wenn man der Meinung ist, eine Person benötigt medizinische Hilfe. Der Zustand wird dann immer vor Ort eingeschätzt. Kommt ja auch drauf an, was die Angehörigen erzählen. Wenn man mitteilt, dass zB das Kind Angst vor der Mutter hat oder man die Sorge hat, das Kind mit ihr alleine zu lassen, dann werden die wohl handeln. Zumindest werden sie die Person in die Klinik bringen. 24 Stunden drauf sie dann auch dort gegen ihren Willen untergebracht werden. Dann obliegt es den Ärzten, wie die den Zustand einschätzen und ob die Indikation für eine Zwangsunterbringung vorliegen. Dann wird ein Richter eingeschaltet, der vorbeikommt und festlegt, ob ein Beschluss notwendig ist. Wenn nicht, dann wird die Person entlassen, ansonsten wird eine Unterbringung per Beschluss festgelegt. Ich kann Euch nur raten, sich da so gut wie möglich einzubinden, leider werden Angehörige gern mal abgewimmelt und werden nicht mal informiert, wenn der Patient entlassen wird. Zumindest ist es hier so. Kommt auch auf die Ärzte und die Klinik an, aber ich hab leider die Erfahrung gemacht, dass man da nicht viel Hilfe oder Aufklärung bekommt.
 
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Hallo Zini , nach ca. einem Monat mit der ersten Psychose , sollte ich zwanghaft auf der Geschlossenen: Erstmal wollte ich mich mit Ladekabel die Hände schneiden ( Das ist sehr harmlos aber wurde von meinen Freunden als Selbstmord berichtet ) ,ich wohnte damals mit Freunden und es kamen zwei Personen -keine Ahnung als was die arbeiteten - , und sie haben Krankenwagen nach Hause bestehlt , ich bin freiwillig ins Krankenwagen eingestiegen . Im Krankenhaus, während ich wartete , war ich immer noch psychotisch und habe geschrien "ich will nach Hause " dann wurde ich ,gegen meinen Willen, fixiert und auf der Geschlossenen gebracht , da habe ich Antipsychotikum bekommen und ich war dann am übernächsten Tag fix und fit , wollte rausgehen , aber ich sollte mindesten 2 Wochen auf dem Geschlossenen bleiben. Nach zwei Wochen bin ich dann raus.

So denke ich in euerem Fall kann man darauf hinweisen , dass sie sich suizidal verhält . ich hatte das auch nicht gemacht " habe nur eine harmlose Ladekabel auf dem Hand gestrichen" .

In ihrem Alter hat sich gute Prognose auf Krankheitsverlauf , aber Suizidrisiko dagegen ist höher als bei den anderen.
 
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Gut, dass Ihr als Familie für sie da seid. Ich bin leider damit alleine gelassen worden und wäre froh gewesen, wenn jmd. sich so gekümmert hätte. Ich kann nur sagen, dass die Vertrauensperson sehr wichtig ist. Ich habe alles gemacht, was die Personen mir gesagt hätten, denen ich vertraue. Und leider haben mir die Leute gesagt, ich bräuchte nicht in eine Klinik und keine Tabletten. Ich war zwischendurch normal und krankheitseinsichtig und mein Verfolgungswahn war so real, hinzu kamen noch Halluzinationen. Ich weiß ja nicht, was sie noch zusätzlich sieht. Fragt sie mal, wo sie die Kameras etc. sieht und dann geht ihr gemeinsam hin.

Ganz wichtig sind eben die Personen, von denen sie gut spricht. Die denke ich, können Einiges bewirken. Die Realität ist wirklich verschoben. Ich würde die harte Tour gehen. Ich wäre froh gewesen, jmd. hätte das bei mir gemacht. Ganz ehrlich, ich war fast 3 Monate psychotisch und es war ein mega Stress, weil man ja seinem Gehirn dann auch glaubt. Man hat furchtbare Ängste und alleine die stressen ja ohne Ende. Inzwischen habe ich derbe kognitive Störungen, die eben schon vor meiner leichten Medikation anfingen. Psychotische Erlebnisse sind Stress pur.

Holt sie am Besten ganz schnell raus. Mich hat eine mini leichte Medikation innerhalb von 10 Tagen rausgeholt. Ich war zu dem Zeitpunkt nicht einmal in einer Psychiatrie.

Und schaut zu, dass sie nicht zu lange auf hoher Medikation bleibt. Vielleicht geht es ja sogar mit leichter Medikation, wie bei mir.

Gut, dass Ihr für sie da seid.
 
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