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Amisulprid (A-typisches Neuroleptikum)

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Maggi2

Guest

Amisulprid (Kurzbeschreibung)​

Atypisches Neuroleptikum der 2. Generation.​

Vorteile:
  • Gewichtsneutral (leichtes Risiko)
  • senkt Libido
  • relativ wenig Nebenwirkungen
Nachteile:
  • kaum Erregbarkeit (Libido)


Amisulprid​

Von Karina Suchowski
18. Januar 2017

Der Wirkstoff Amisulprid wirkt im zentralen Nervensystem: Seine antipsychotische Wirkung wird bei der Behandlung von Symptomen akuter und chronischer Schizophrenien eingesetzt. Mögliche Nebenwirkungen sind zum Beispiel Schlaflosigkeit, Angst, krankhafte Unruhe und Zittern. Hier lesen Sie alles Wichtige über Wirkung, Anwendung und Nebenwirkungen von Amisulprid.

So wirkt Amisulprid​

Amisulprid gehört zu der Klasse der atypischen Neuroleptika – eine Gruppe von neueren Wirkstoffen zur Behandlung psychischer Störungen.

Amisulprid wird in der Therapie von Schizophrenie eingesetzt. Diese Gruppe von psychischen Störungen ist durch eine Veränderung in der Wahrnehmung, einer Störung im Denken, des Antriebs sowie der gesamten Persönlichkeit gekennzeichnet. Die Folge sind zum einen „positive Symptome“, also solche, die durch die Krankheit entstehen und normalerweise nicht auftreten würden wie Wahn und Halluzinationen. Dagegen kommen „negative Symptome“ durch das Fehlen oder die mangelhafte Ausprägung von normalerweise vorhandenen Verhaltensweisen zustande. Beispiele sind etwa Teilnahmslosigkeit (Apathie), verringertes Gefühlsempfinden sowie sozialer Rückzug.

Positive Symptome lassen sich mit Arzneimitteln besser behandeln als die negativen Symptome. Amisulprid als atypisches Neuroleptika wird vor allem für die Behandlung der negativen Symptome eingesetzt, bessert aber auch positive Symptome einer Schizophrenie. Seine Wirkung im Zentralnervensystem beruht hauptsächlich auf einer Blockade der Andockstellen des Nervenbotenstoffes Dopamin (Dopamin-Rezeptoren). Der therapeutische Effekt stellt sich erst nach einer längerfristigen Einnahme ein.

Aufnahme und Abbau von Amisulpri
Amisulprid wird über den Mund (oral) verabreicht. Nur ungefähr die Hälfte der eingenommenen Wirkstoffmenge gelangt in die Blutbahn und weiter zum zentralen Nervensystem. Etwa 12 bis 20 Stunden nach der Einnahme wird der Wirkstoff vollständig und unverändert von den Nieren mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden.

Wann wird Amisulprid eingesetzt?​

Amisulprid wird zur Behandlung akuter und chronischer schizophrener Störungen eingesetzt. Es kann hauptsächlich die negativen Symptome der Schizophrenie lindern, also zum Beispiel Gefühlsarmut sowie emotionaler und sozialer Rückzug. Aber auch positiven Symptomen wie Wahnvorstellungen, Halluzinationen und Denkstörungen lassen sich damit vermindern.

So wird Amisulprid angewendet​

Amisulprid wird in Form von Tabletten, Lösung oder Tabletten eingenommen, und zwar zweimal am Tag. Dabei darf die Tageshöchstdosis von 1200 Milligramm nicht überschritten werden. Eine regelmäßige Einnahme ist notwendig, um die gewünschte Wirkung zu erreichen.

Amisulprid kann bei Bedarf mit anderen Neuroleptika (Clozapin und Olanzapin) kombiniert werden.

Welche Nebenwirkungen hat Amisulprid?​

Mögliche Amisulprid-Nebenwirkungen sind zum Beispiel Schlaflosigkeit, Angst, krankhafte Unruhe mit heftigen Bewegungen (Agitiertheit), Zittern (Tremor) und Sitzunruhe (Akathisie). Bewegungsstörungen (extrapyramidal-motorische Störungen) sind generell eine häufige Nebenwirkung von Neuroleptika, treten bei Amisulprid aber seltener auf als bei anderen Vertretern dieser Wirkstoffgruppe.

Zu den Amisulprid-Nebenwirkungen zählt außerdem eine erhöhte Prolaktinproduktion. Prolaktin ist ein Hormon, das zum Beispiel während der Schwangerschaft vermehrt vom Körper ausgeschüttet wird. Der erhöhte Prolaktinspiegel kann zu Zyklusstörungen, Brustschmerzen und sexuellen Funktionsstörungen führen.

Wie alle Neuroleptika wirkt Amisulprid auch beruhigend (sedierend) und den Brechreiz mindernd (antiemetisch).

Was ist bei der Einnahme von Amisulprid zu beachten?​

Wenn eine Nierenfunktionsstörung vorliegt, sollte der Wirkstoff nicht oder nur in geringeren Dosen eingenommen werden.

Vorsicht geboten bei der Einnahme von Amilsuprid ist bei:
Amisulprid sollte nicht zusammen mit diesen Wirkstoffen angewendet werden:
  • Mittel gegen Herzrhythmusstörungen wie Amiodaron, Chinidin, Disopyramid, Flecainid, Propafenon, Sotalol, Diltiazem, Verapamil
  • Methadon (Substitutionsmittel zum Drogenentzug)
  • L-DOPA (Parkinsonmittel)
  • harntreibende Wirkstoffe (Diuretika)
  • Amphotericin B (Anti-Pilzmittel)
  • bestimmte Mittel gegen Depressionen (trizyklische Antidepressiva)
  • Antihistaminika (gegen Allergien)

So erhalten Sie Medikamente mit Amisulprid​

Da schizophrene Zustände dringend eine ärztliche Behandlung benötigen, ist Amisulprid nur auf Rezept erhältlich.

Seit wann ist Amisulprid bekannt?​

Als erstes atypisches Neuroleptika wurde im Jahre 1971 Clozapin entwickelt. Seitdem wurden weitere atypische Neuroleptika auf den Markt gebracht, darunter Amisulprid, das 1999 in Deutschland zur Behandlung der Schizophrenie zugelassen wurde.
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Quelle:
https://www.netdoktor.de/medikamente/amisulprid/
 
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